Als Teppichboden bezeichnet man beim Hausbau einen textilen Bodenbelag, den man früher auch Auslegeware nannte. Der Teppichboden vermittelt eine angenehme und wohlige Atmosphäre und bedeckt den Fußboden eines Raumes komplett. Die Behaglichkeit des Teppichbodens ändert sich mit der Dicke des Materials, je dicker das Material für den Teppichboden, desto behaglicher die Atmosphäre. Teppiche sind textile Fußbodenbeläge, die meist in Rollen oder Ballen transportiert werden.
Teppichboden-Ratgeber für Bauherren, Renovierer und Designliebhaber
Die Bedeutung von Teppichboden beim Hausbau
Teppichboden ist weit mehr als ein bloßer Bodenbelag. Er beeinflusst maßgeblich den Wohnkomfort, die Akustik und sogar die Energieeffizienz eines Hauses. Beim Hausbau entscheidet die Wahl des Bodenbelags nicht nur über das Aussehen der Räume, sondern auch über deren Funktionalität. Teppichböden schaffen ein warmes, weiches Laufgefühl, wirken einladend und steigern die Behaglichkeit. Gleichzeitig tragen sie zu einer besseren Wärmedämmung bei und reduzieren Trittschall – ein Pluspunkt besonders in Mehrfamilienhäusern oder bei offenen Grundrissen.
Zusammenfassung Teppichboden beim Hausbau:
- Wohnkomfort: Weich unter den Füßen, angenehm warm.
- Raumwirkung: Farb- und Materialwahl beeinflussen den Charakter eines Raums.
- Funktionalität: Wärmedämmung, Trittschalldämmung, Rutschsicherheit.
- Wirtschaftlichkeit: In vielen Fällen kostengünstiger als andere Fußböden.
Teppichboden als Designinstrument
Neben seinen funktionalen Eigenschaften ist Teppichboden auch ein starkes Gestaltungselement. Farben, Muster und Strukturen können die Raumwirkung entscheidend verändern. Helle Farbtöne lassen Räume größer und luftiger erscheinen, während dunkle Töne für Geborgenheit sorgen. Musterungen und besondere Strukturen – von schlichtem Velours bis zu markanten Schlingenoptiken – setzen gezielte Akzente. Mit der richtigen Wahl lässt sich der Stil eines Raumes unterstreichen oder gezielt in eine bestimmte Richtung lenken, von modern-minimalistisch bis klassisch-gemütlich.
Teppichböden bieten nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten:
- Farben: Von dezenten Naturtönen bis zu kräftigen Trendfarben.
- Muster: Uni, gemustert, strukturiert – passend zu jedem Einrichtungsstil.
- Strukturen: Velours, Schlinge, Hochflor, Kurzflor.
- Raumwirkung: Helle Farben → Räume wirken größer und freundlicher. Dunkle Farben → Räume wirken gemütlicher und ruhiger.
Materialien für Teppichböden
Teppichböden gibt es aus einer Vielzahl von Materialien, die sich sowohl in Optik als auch in ihren Eigenschaften unterscheiden. Naturböden aus Wolle, Baumwolle, Sisal oder Kokos bringen ein angenehmes Raumklima, sind oft besonders robust und wirken durch ihre natürliche Haptik wohnlich. Wolle ist wärmend, langlebig und von Natur aus schmutzabweisend, während Sisal und Kokos mit einer rustikalen Optik punkten.
Synthetische Fasern wie Polyamid, Polypropylen oder Polyester sind hingegen besonders pflegeleicht, farbbeständig und oft preisgünstiger. Polyamid gilt als besonders strapazierfähig, während Polypropylen unempfindlich gegen Feuchtigkeit ist und sich gut für stark frequentierte Bereiche eignet.
Natürliche Fasern
Wolle: Wärmend, robust, schmutzabweisend, natürlicher Feuchtigkeitsregulator.
Baumwolle: Weich, saugfähig, weniger strapazierfähig.
Sisal, Kokos: Strapazierfähig, rustikale Optik, natürliche Haptik.
Synthetische Fasern
Polyamid (Nylon): Sehr langlebig, farbbeständig, elastisch.
Polypropylen: Preisgünstig, unempfindlich gegen Feuchtigkeit.
Polyester: Weich, farbecht, pflegeleicht.

Herstellungsverfahren – von Handarbeit bis Hightech
Die Fertigungsweise hat einen entscheidenden Einfluss auf Qualität, Optik und Preis. Handgeknüpfte Teppiche sind Unikate, deren Herstellung viele Stunden oder sogar Monate in Anspruch nimmt – entsprechend hochwertig und langlebig sind sie. Maschinengeknüpfte Teppiche ermöglichen eine große Designvielfalt und eine schnelle Produktion, ohne auf Präzision zu verzichten.
Handgewebte Teppiche bringen durch leichte Unregelmäßigkeiten einen besonders authentischen Charme, während maschinengewebte Varianten eine gleichmäßige Qualität bieten und in großen Mengen produziert werden können.
Man unterscheidet bei der Herstellung des Teppichbodens für den Hausbau diese verschiedene Herstellungsverfahren:
Beflocken
Beim elektronischen Beflocken läuft das zu beflockende Trägermaterial auf einem Band von links nach rechts. Zwischen zwei elektrischen Spannungspolen wird die Flockfaser auf den Kleber aufgetragen und danach getrocknet. Anschließend werden überschüssige Flockfasern elektronisch und pneumatisch entfernt.
Knüpfen
Geknüpfte Teppiche wirken meist plüschartig und werden auf einer Kette aus Baumwolle, Wolle oder Ziegenhaaren, auch anderen Haaren, durch das Einknüpfen von Flormaschen hergestellt, Das Einknüpfen erfolgt Knoten um Knoten, symmetrisch oder asymmetrisch, über die ganze Breite des Teppichs. Auf jede Knotenreihe folgen ein oder zwei Schussfäden.
Weben
Das Weben von Teppichböden ist schon seit Jahrtausenden gebräuchlich. Dabei werden zwei oder mehr Fadensysteme, mindestens Kettfaden und Schussfaden rechtwinklig verkreuzt werden. Der vorgespannte Kettfaden bildet dabei den Träger, in den nacheinander die Schussfäden von einer Seite zur anderen eingezogen werden. So entseht der gewebte Teppichboden.
Tufting
Das Tufting stammt ursprünglich aus den USA, wo damit begonnen wurde, florhaltige Stoffe zu fertigen. In Handarbeit wurde dabei mit einer Nähnadel ein Tuft, ein voluminöses, weiches Büschel Polgarn in ein Trägermaterial eingestochen. Später wurde diese Idee in eine maschinelle Produktion umgesetzt und führte schließlich zu der hochentwickelten Technologie für die Herstellung getufteter Teppichböden. Erst am Anfang der 50er Jahre wurde dieses Verfahren auch in Deutschland eingeführt. Die im Vergleich zum herkömmlichen Webstuhl wesentlich höhere Leistung und eine Teppichboden- Breite bis zu 5m sorgte für eine schnelle Verbreitung dieser Produktionsvariante.
Verlegung von Teppichböden
Verlegung von Teppichböden – Methoden, Vorbereitung und Tipps
Die richtige Verlegung von Teppichboden beeinflusst sowohl die Optik als auch die Haltbarkeit. Bevor es losgeht, ist die Vorbereitung des Untergrunds entscheidend: Der Boden muss sauber, trocken, eben und frei von Fetten oder Kleberesten sein. Unebenheiten sollten verspachtelt werden, da sie sich sonst durch den Teppich abzeichnen können.
Vollflächige Verklebung
Bei dieser Methode wird der Teppich mit einem speziellen Dispersions- oder Kontaktkleber fest am Untergrund befestigt. Das sorgt für maximalen Halt, verhindert Wellenbildung und macht den Belag besonders strapazierfähig – ideal für Flure, Büros oder stark frequentierte Wohnbereiche. Die Verklebung ist jedoch dauerhaft, ein späterer Austausch ist nur mit mehr Aufwand möglich.
Lose Verlegung mit Fixierung
Hierbei wird der Teppich nur an den Rändern oder mit doppelseitigem Teppichklebeband fixiert. Diese Methode ist schneller, kostengünstiger und erlaubt es, den Belag bei Bedarf leichter zu entfernen oder auszutauschen. Sie eignet sich vor allem für Mietwohnungen oder Räume, in denen der Bodenbelag häufiger gewechselt werden soll.
Stretch-Verlegung (Spanntechnik)
Diese Verlegetechnik kommt vor allem in größeren Räumen und bei hochwertigen Teppichen zum Einsatz. Der Teppich wird mithilfe von Spanngarnituren straff über den Boden gezogen und an Nagelleisten befestigt. Der Vorteil: keine Klebstoffe, eine perfekt gespannte Oberfläche und bei Bedarf ein leichter Austausch. Diese Methode erfordert jedoch Fachkenntnis und spezielles Werkzeug.
Fliesen- und Modulverlegung
Eine moderne Variante sind Teppichfliesen oder modulare Teppichplatten. Sie lassen sich einfach verlegen, austauschen und kombinieren. Beschädigte Module können einzeln ersetzt werden, was Kosten und Aufwand spart.
Tipp: Für ein optimales Ergebnis lohnt sich oft die Verlegung durch einen Fachbetrieb. Dieser sorgt nicht nur für ein sauberes Finish, sondern kann auch eine passende Dämmunterlage integrieren, um Wärmeschutz und Trittschalldämmung zusätzlich zu verbessern.
Vor- und Nachteile von Teppichboden
Teppichboden punktet vor allem mit Komfort und Behaglichkeit. Er ist weich, trittschalldämmend, wärmeisolierend und rutschfest. Die enorme Auswahl an Designs macht ihn zu einem vielseitigen Einrichtungselement. Auf der anderen Seite ist er empfindlicher gegenüber Flecken und benötigt regelmäßige Pflege. In feuchten Räumen wie Badezimmern oder Kellern ist Teppichboden weniger geeignet, da sich dort Schimmel bilden könnte.
Ein Nachteil ist allerdings die elektrostatische Aufladung und damit die erhöhte Staubanziehung durch die am häufigsten verwendeten Arten des Teppichbodens, der Polyamid- oder Polypropylen- Flore.
Eine Übersicht über die Vorteile von Teppichböden:
- Ein Teppichboden ist pflegeleicht.
- Textile Fußbodenbeläge sind trittfest, vermindern die Ausrutschgefahr und wirken dämpfend bei Stürzen.
- Für Allergiker sind niederflorige Teppichböden aus synthetischen Fasern vorteilhafter als harte Fußbodenbeläge, da sie keinen Nährboden für Milben bieten.
- Sowohl Raumschall- , als auch Trittschalldämmung sind bei keinem anderen Fußbodenbelag so gut, wie beim Teppichboden.
- Ein Teppichboden auf einer Fußbodenheizung hat besondere Vorteile, denn die Fußbodenheizung kann im Frühjahr eher ab- und in Herbst später eingeschaltet werden, dadurch kann man deutlich Energiekosten einsparen.
- Der Teppichboden verbessert die Luft, denn er hält Staub- und Luftkeime bis zur nächsten Reinigung fest. Nach eingehenden Untersuchungen hat man festgestellt, daß die Luft bereits ab 40 cm über dem Teppichboden reiner ist, als bei Fußbodenbelägen aus hartem Material.
Wärmedämmung – Energie sparen durch Teppichboden
Teppichboden trägt spürbar zur Wärmedämmung bei. Die textile Oberfläche speichert Wärme und verhindert, dass Heizungswärme ungehindert über den Boden verloren geht. Das sorgt nicht nur für warme Füße im Winter, sondern kann auch die Heizkosten senken. Besonders auf kalten Untergründen wie Beton oder Fliesen spielt der Teppich seine isolierenden Vorteile aus.
Trittschalldämmung – Ruhe im ganzen Haus
Dank seiner faserigen Struktur absorbiert Teppichboden Geräusche und mindert Tritt- und Gehschall effektiv. Das ist vor allem in Etagenwohnungen, Mehrfamilienhäusern oder bei offenen Wohnkonzepten ein entscheidender Vorteil. Eine gute Trittschalldämmung steigert den Wohnkomfort und sorgt für eine angenehm ruhige Atmosphäre.
Teppichboden und Allergikerfreundlichkeit
Entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil kann Teppichboden für Allergiker sogar vorteilhaft sein. Staub und Pollen werden von den Fasern gebunden und wirbeln nicht ständig in der Raumluft umher. Voraussetzung ist allerdings eine regelmäßige und gründliche Reinigung – am besten mit einem Staubsauger, der über einen HEPA-Filter verfügt.
Nachhaltige und ökologische Komponenten
Immer mehr Hersteller setzen auf umweltfreundliche Teppichböden. Diese bestehen aus Naturmaterialien wie Wolle, Jute oder Sisal oder werden aus recycelten Kunstfasern hergestellt, beispielsweise aus PET-Flaschen. VOC-arme Beschichtungen und Klebstoffe reduzieren Schadstoffemissionen in die Raumluft. Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit tragen zusätzlich zur Nachhaltigkeit bei, da weniger Abfall entsteht und Ressourcen geschont werden.
Quelle: Tipps24-Netzwerk – HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / Lisaphotos195
Estrich ist ein wichtiger Bestandteil des Fußbodenaufbaus in Gebäuden. Es handelt sich um eine glatte, tragfähige Schicht, die als Grundlage für den späteren Bodenbelag dient. Es gibt verschiedene Estricharten, die je nach Anwendungsgebiet und Anforderungen ausgewählt werden.
Die Estricharten unterscheiden sich aufgrund der enthaltenen Bindemittel und den damit verbundenen besonderen Eigenschaften. Wenn man sie nach den verwendeten Bindemitteln einteilt, gibt es für den Hausbau folgende Estriche (in alphabetischer Reihenfolge):
Bitu-Terrazzo Estrich
Fließestrich
Gussasphaltestrich
Heizestrich
Kalziumsulfatestrich
Kunstharzestrich
Leichtestrich
Magnesiaestrich
Terrazzo-Estrich
Zementestrich
Zement-Fließestrich
Bitu-Terrazzo - Estrich
Bitu-Terrazzo ist eine Kombination aus einem Terrazzo-Estrich und einem Gussasphalt-Estrich. Die Vorteile beider Estricharten bleiben dabei erhalten. Gleichzeitig hat dieser Estrich den Vorteil, dass er keinen Oberbelag benötigt. Man erhält quasi bereits den fertigen Fußboden mit dem Estrich in einem Arbeitsgang. Die Einbindung einer Wärmedämmung oder einer Fußbodenheizung ist problemlos möglich.
Der Bitu-Terrazzo-Estrich setzt sich zusammen aus Hartbitumen als Bindemittel, Steinmehl, Sande und Splitte.
Ein Fußboden aus Bitu-Terrazzo ist wasserundurchlässig, man kann ihn bereits ca. drei Stunden nach dem Einbau begehen und die Erstellung ist unabhängig von der Außentemperatur auf der Baustelle. Man kann diesen Estrich auch bei Frost verlegen. Er ist äußerst strapazierfähig, fußwarm und gelenkschonend und fugenlos auch über große Flächen verlegbar.
Bitu-Terrazzo kombiniert die hohe Belastbarkeit und Flexibilität von Gussasphalt mit der dekorativen Optik von Terrazzo. Er ist ideal für stark frequentierte Bereiche, die nicht nur robust, sondern auch optisch ansprechend sein sollen. Die Möglichkeit, die Oberfläche individuell zu gestalten, macht ihn besonders in repräsentativen Räumen und bei Bauprojekten mit hohem ästhetischem Anspruch beliebt.
Eigenschaften der Estrichart Bitu-Terrazzo
Optisch ähnelt es dem traditionellem Terrazzo-Estrich, ist aber durch den Gussasphaltanteil flexibler und schneller verarbeitbar. Gussasphaltestrich bildet die Basis. Die Oberfläche wird durch Einbindung von Zuschlägen wie Natursteinen oder farbigen Granulaten hergestellt, ähnlich wie bei traditionellem Terrazzo.
Bitu-Terrazzo kann durch die Auswahl unterschiedlicher Gesteinskörnungen, Farbgranulate und Poliermethoden individuell gestaltet werden, um eine glatte und glänzende Oberfläche zu erzeugen.
Der Gussasphaltestrich-Anteil verleiht dem Fußboden eine hohe Belastbarkeit und Elastizität. Er ist schlagfest, abriebfest und resistent gegen Chemikalien, was ihn besonders für stark beanspruchte Bereiche geeignet macht. Die Oberfläche ist wasser- und schmutzabweisend, was sie pflegeleicht macht.
Im Gegensatz zu klassischen Terrazzo-Böden, die aufwendig hergestellt und lange aushärten müssen, ist Bitu-Terrazzo schneller zu verlegen. Der Gussasphalt wird heiß aufgebracht und härtet innerhalb kürzester Zeit aus, sodass der Boden schnell begehbar ist.
Er kann sowohl in Innenräumen als auch in Außenbereichen verwendet werden. Aufgrund des Gussasphalts als Basis ist der Boden wasserundurchlässig und kann auch in Feuchträumen eingesetzt werden.
Die glatte Oberfläche ist leicht zu reinigen und widerstandsfähig gegen Verschmutzungen. Durch die Kombination verschiedener Zuschlagstoffe und Farben kann der Boden individuell gestaltet werden, was ihn für Design-Projekte attraktiv macht.
Fließestrich
Der Fließestrich kann als Zement- oder Anhydritestrich ausgeführt werden, aber die Konsistenz ist fließend. Er ist selbstnivellierend, da er in flüssiger Form aufgebracht wird.
Fließestrich eignet sich besonders gut für große Flächen, da er sich leicht verteilen lässt und eine sehr gleichmäßige Oberfläche bietet.
Er ist besonders geeignet für Wohnräume und Flächen mit Fußbodenheizungen.
Die Trocknungszeit ist abhängig vom verwendeten Material (Zement oder Anhydrit).
Gussasphaltestrich
Gussasphaltestrich ist eine Estrichart, die aus dem Bindemittel Bitumen, das schwer flüchtig und von sehr dunkler Farbe ist, und Zuschlag, sowie gegebenenfalls mit weiteren Zusätzen hergestellt wird.
Der Gussasphaltestrich setzt sich aus 7-10% Bitumen, 20-30% Kalkstein oder Quarzsand, 40% Natursand und 20-30% Splitt zusammen.
Gussasphaltestrich wird beim Hausbau normalerweise als schwimmender Estrich oder als Estrich auf Trennschicht eingebaut. Eine Verbundverlegung ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich.
Gussasphalt hat eine sehr kurze Aushärtungszeit (in der Regel nach Abkühlung begehbar).
Vorteilhaft ist beim Gussasphaltestrich die Dichtigkeit gegenüber Wasserdampfdiffusion, der Trittschallschutz und die Möglichkeit der großflächigen, fugenlosen Verlegung. Gussasphaltestrich ist für alle Fußböden und auch für eine Fußbodenheizung geeignet.
Heizestrich
Der Heizestrich ist eine spezielle Estrichart, die in Kombination mit Fußbodenheizungen verwendet wird. Er ist so konzipiert, dass er die Wärme der Fußbodenheizung gut leitet und gleichmäßig verteilt.
Verwendet wird er meist in Verbindung mit einem Zement- oder Kalziumsulfatestrich.
Die Trocknungszeit ist abhängig vom verwendeten Grundmaterial (Zement, Anhydrit).
Kalziumsulfatestrich
Der Kalziumsulfatestrich wird aus den Bestandteilen Anhydrit, Sand, oder Kies, gegebenenfalls Zusatzstoffen und Wasser hergestellt. Bearbeitet wird der Kalziumsulfatestrich wie Zementestrich.
Sand und Kies werden in einem nach den vorgegebenen Anforderungen an die Festigkeit des Estrichs bestimmten Mischungsverhältnis zugegeben.
Das Abbinden erfolgt durch Kristallisation. Kalziumsulfatestrich ist je nach Außentemperatur und klimatischen Verhältnissen beim Hausbau frühestens nach drei Tagen begehbar und kann nach 28 Tagen voll belastet werden.
Kalziumsulfatestrich ist eine Estrichart für den Fußboden des Wohnhauses, die spannungsarm und formbeständig, sowie in der Regel frei von Rissen ist und auch in großen Flächen fugenlos hergestellt werden kann.
Als Nachteil gilt für den Kalziumsulfatestrich, dass er nicht resistent gegen Feuchtigkeit und Wasser ist, dass die Hitzebeständigkeit eingeschränkt ist und dass er aufgrund dieser Tatsache auch nur für den trockenen Innenausbau beim Hausbau geeignet ist.
Kunstharzestrich
Ein Kunstharzestrich wird, wie es der Name schon vermuten lässt,
aus Kunstharz (meist Epoxidharz oder Polyurethan) hergestellt.
Er ist sehr schnell aushärtend und äußerst widerstandsfähig gegenüber chemischen Belastungen.
Er kann extrem dünn aufgetragen werden, ist sehr belastbar, elastisch und feuchtigkeitsbeständig.
Kunstharzestrich wird häufig als Nutzestrich eingesetzt und kann als Endbelag in Räumen mit hoher chemischer Beanspruchung verwendet werden.
Sehr kurze Trocknungszeit, häufig innerhalb von Stunden.
Leichtestrich
Leichtestrich enthält Zuschläge wie Blähton, Perlite oder Polystyrolkugeln, die das Gewicht reduzieren und für eine gute Wärmedämmung und Schalldämmung sorgen.
Leichtestrich wird vor allem auf Dächern, in Zwischendecken oder bei Renovierungen eingesetzt, wenn die Tragfähigkeit begrenzt ist.
Bestens geeignet für Dachausbau, Altbausanierungen und Errichtung von Zwischendecken.
Die Trocknungszeit ist abhängig von der Zusammensetzung, in der Regel 2 bis 4 Wochen.
Magnesiaestrich
Magnesiaestriche bestehen aus dem Bindemittel Magnesium mit einer Lösung aus Magnesiumchlorid und unter Hinzufügung von organischen und anorganischen Stoffen als Zuschlag.
Er ist sehr leicht und elastisch und verfügt über eine gute Wärmedämmung.
Er ist empfindlich gegen Feuchtigkeit und daher nur für trockene Räume geeignet. Die Trocknungszeit beträgt ca. 2 bis 3 Wochen.
Magnesiaestrich ist eine Estrichart, die heute allgemein beim Hausbau nur noch bei Holzbalkendecken und im ökologischen Hausbau verwendet wird.
Ein Magnesiaestrich muß sofort nach Fertigstellung des Mörtels auf den Fußboden aufgebracht werden. Die Oberfläche kann abgerieben oder geglättet werden. Die Temperatur darf beim Aufbringen des Magnesiaestrichs nicht unter 10° C liegen.
Der Magnesiaestrich darf nicht vor Ablauf von zwei Tagen betreten werden. Die Belegung mit dem ausgesuchten Fußbodenbelag darf frühestens nach drei Wochen vorgenommen werden.
Magnesiaestriche haben den Vorteil, dass die Verlegung auf allen Fußböden, egal ob Holz oder Beton, möglich ist. Es entstehen keine Risse, die fugenfreie Verlegung auch großer Flächen ist problemlos möglich.
Nachteilig ist beim Magnesiaestrich die Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit und die aggressive Wirkung gegenüber Metallen.
Terrazzo-Estrich
Terrazzo-Estrich, ist ein zweischichtiger fugenloser Zementestrich, eine Estrichart, die aus eingefärbtem Zement und Zuschlägen aus zerkleinertem Naturstein, Kalk- und Marmorgestein hergestellt wird. Die nach dem Erhärten geschliffene Oberfläche kann direkt als Fußboden- Nutzfläche verwendet werden.
In Italien verwendet man drei Variationen für diese Estrichart, die sich an der Körnungsgröße des Zuschlags orientieren. Die auch bei uns im Hausbau bekannten Begriffe dafür sind Mosaik, Terrazzo und Granito.
Inhaltsstoffe der verschiedenen Zuschläge können, je nach geplantem Verwendungszeck, Keramikteile, Glas und sogar Perlmutt sein. Diese Zuschläge ergeben die besondere optische Anmut des Estrichs, speziell bei der direkten Verwendung als Fußboden.
Die Herstellung des Terrazzo – Bodens erfolgt, indem gefärbter oder auch ungefärbter Kalk oder Zement mit den Zuschlagstoffen aus zerkleinerten farbigen Kieselsteinen, Natursteinen oder Marmorgesteinen vermischt werden. Die so entstandene Masse wird auf den Fußboden aufgetragen.
Durch die Verwendung von besonderen Zuschlagstoffen, wie Steinmehl, Muschelschalen, Glassplitter, Kieselsteinen und Metallstücken in der Deckschicht des Estrichs ergeben sich spezielle Gestaltungsmöglichkeiten für den Hausbau, womit die besonderen Tonvariationen hervorgerufen werden.
Nach mehrtägiger Trocknung der Estrichmasse muss der Estrich mehrfach geschliffen werden. Der Feinschliff und die Politur der Oberfläche verleihen dem Terrazzo-Estrich seine unvergleichbare Optik. Mit seinen Qualitäten bezüglich der Abrieb- und Verschleißfestigkeit stellt diese Estrichart unter Beweis, daß dieser Fußboden besonders pflegeleicht ist.
Zementestrich - eine der am häufigsten verwendeten Estricharten beim Hausbau
Der Zementestrich besteht hauptsächlich aus Zement, Sand und Wasser. Er ist sehr robust, druckfest und widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit.
Zementestrich eignet sich für Innen- und Außenbereiche, er kann auch in Nassräumen wie Badezimmern und Kellern eingesetzt werden.
Der Zementestrich hat eine relativ lange Trocknungszeit (je nach Dicke 4 bis 6 Wochen).
Der Zementestrich ist ein Estrich, der aus Zement und wenig Wasser und gegebenenfalls noch weiteren Zuschlägen hergestellt wird. Der Zementestrich ist dauerhaft wasserfest. Die Oberfläche kann imprägniert, versiegelt oder beschichtet werden, je nachdem, welcher Nutzung der Fußboden zugeführt werden soll.
Zementestrich ist die beim heutigen Hausbau für den Fußboden am häufigsten verwendete Estrichart. Fast die Hälfte aller beim Hausbau verlegten Estriche sind Zementestriche. Der Grund dafür ist die universelle Einsatzmöglichkeit und die ausgezeichneten Eigenschaften des Zementestrichs. Ein Zementestrich hat gute Festigkeitswerte, ist resistent gegen Wasser und Feuchtigkeit und kann daher sowohl im Innen-, als auch im Außenbereich beim Hausbau verwendet werden.
Der einzige Nachteil von Zementestrich ist die lange Trocknungszeit, denn er kann erst nach 20-30 Tagen mit einem Belag für den Fußboden belegt werden.
Zement – Fließestrich
Durch die Nachfrage nach verbesserten Qualität bezüglich einer glatten Ausführung und dem Wunsch nach größerer Verlegeleistung auch beim Zementestrich wurde eine weitere Estrichart, der Zement-Fließestrich entwickelt.
Der Zement–Fließestrich kommt beim Hausbau in allen drei Verarbeitungsformen, nämlich schwimmender Estrich, Estrich auf Trennschicht und Verbundestrich vor.
Hauptsächliches Anwendungsgebiet ist der Fußboden für den privaten Hausbau. Die Zusammensetzung für den Zement-Fließestrich besteht genau wie beim Zementestrich aus Zement und Gesteinskörnung, dem hier allerdings Fließmittel zugesetzt werden.
Die Vorteile vom Zement–Fließestrich liegen einerseits in der Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit begründet, die eine Verwendung in Nassräumen erlauben und andererseits in der höheren Verlegeleistung, was Zeit und Kosten beim Hausbau einspart.
Dem stehen als Nachteile dieser Estrichart eine gewisse Neigung zu Rissen und Aufwölbungen durch einseitiges Austrocknen gegenüber.
Die Wahl der richtigen Estricharten
Die Wahl der richtigen Estrichart hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Raumnutzung, der gewünschten Wärmeleitfähigkeit (besonders bei Fußbodenheizungen), der Feuchtigkeitsanfälligkeit und der zu erwartenden Belastung. Für Wohnbereiche ohne besondere Anforderungen ist Zementestrich eine robuste und vielseitige Wahl. Bei Fußbodenheizungen wird häufig Anhydritestrich oder Fließestrich bevorzugt. Gussasphaltestrich und Kunstharzestrich eignen sich besonders gut für industrielle Anwendungen, während Leichtestrich eine Lösung für Altbausanierungen und Dachausbauten bietet.