Kunststoffbodenbeläge sind vielseitige, moderne Bodenlösungen, die ganz oder teilweise aus synthetischen Materialien bestehen. Dazu zählen unter anderem Vinylboden, PVC-Belag, Designboden, CV-Belag – und auch Laminatboden, der zwar einen Holzfaser-Kern besitzt, aber durch seine Kunststoff-Oberfläche (Melaminharz) und Trägerschichten zu den „kunststoffbasierten“ Belägen gezählt werden kann. Dank ihrer robusten, pflegeleichten Eigenschaften und vielfältigen Designs sind Kunststoffböden sehr beliebt im Hausbau – egal ob im Wohnzimmer, Bad, Keller oder Flur.
Die Kunststoff Bodenbeläge werden auch als elastische Fußbodenbeläge bezeichnet. Kunststoffbodenbeläge gibt es in verschiedenen Ausführungen. Für jede Anforderung an den Fußboden und für jeden Bereich beim Hausbau gibt es genau den richtigen Kunststoff.
Fußbodenbodenbeläge aus Kunststoff eignen sich sowohl für individuelle Wohnzwecke, als auch für extrem strapazierte Arbeitsbereiche. Kunststoff Bodenbeläge können heute zu 100% recycelt werden. Aus dem gewonnenen Granulat lassen sich dann wieder neue Kunststoffbeläge herstellen.
Aufbau von Kunststoffbodenbelägen
Die Kunststoffbeläge sind meist hoch verdichtet und haben eine porenfreie und geschlossene Oberfläche. Von ökologischer Bedeutung ist die Tatsache, daß sie in der Regel mit geringem Energieaufwand produziert werden. Außerdem sind die Kunststoff Bodenbeläge aufgrund des in Deutschland hohen Qualitätsniveaus, ein sehr langlebiges Produkt.
Man unterscheidet die Kunststoffbodenbeläge nach homogen aufgebauten, (einschichtigen) Belägen, die in ihrer gesamten Dicke aus dem gleichen Material bestehen, heterogen aufgebauten (mehrschichtigen) und Verbundbelägen.
Außerdem kennt man und verwendet man beim Hausbau auch noch einschichtige oder mehrschichtige Fußbodenbeläge, trägerlose Beläge oder Fußbodenbeläge mit Trägerschichten aus Jute, Polyester, Schaumstoff und Kork. Letztendlich gibt es für den Kunststofffußboden auch noch Schaumbeläge mit strukturierter Oberfläche.
Arten von Kunststoffbodenbelägen
Material: Vollkunststoff, meist aus PVC
Varianten:
Massivvinyl (dünn, sehr flexibel)
Vinyl auf HDF-Träger (mit Klicksystem)
Rigid-Vinyl (SPC/LVT) (formstabil, für Feuchträume)
Eigenschaften: Wasserfest, leise, pflegeleicht, fußwarm
PVC-Boden (Polyvinylchlorid)
Formen: Bahnenware, Fliesen, Planken
Varianten:
PVC-Böden mit Trägerschicht
PVC-Böden ohne Trägerschicht
Geschäumte PVC-Böden
Kalandrierte PVC-Böden
Eigenschaften: Besonders preiswert, wasserfest, weich, elastisch
Designboden (meist ohne Weichmacher)
Eigenschaften: Umweltfreundlich, wohngesund, geruchsneutral
Besonderheit: Frei von klassischen PVC-Weichmachern, ideal für Allergiker und Kinderzimmer. Neben hochwertigen Materialien gehören aufwendige, meist fotorealistischen Dekore zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen
CV-Belag (Cushioned Vinyl)
Namensherkunft: Cushioned Vinyl leitet sich aus dem Englischen ab und bedeutet geschäumtes Polyvinylchlorid
Aufbau: Geschäumte PVC-Schicht für extra Dämpfung
Eigenschaften: Angenehm weich, trittschalldämmend, pflegeleicht
Einsatz: Wohnräume, Küche, Bad
Aufbau: HDF-Trägerplatte + Dekorschicht + Kunststoff-Overlay
Eigenschaften:
Sehr hart und abriebfest
Günstige Holzoptiken
Klicksystem
Teilweise wasserresistent (je nach Qualität)
Besonderheit: Zwar kein reiner Kunststoffboden, aber wegen Melaminharz-Oberfläche eng verwandt mit Vinyl & Co.
Anforderungen an den Fußboden
Untergrund
Eben, tragfähig, trocken, sauber
Trittschalldämmung oft notwendig (besonders bei Laminat)
Feuchteschutz bei Untergeschossen und Bädern wichtig
Technische Anforderungen
Je nach geplanter Nutzung sollte man sich Gedanken über die technischen Anforderungen an den Fußbodenbelag machen, denn Feuchteresistenz, Trittschalldämmung, Rutschhemmung und die Eignung für eine Fußbodenheizung können die Auswahl für den Kunstbodenbelag schon einschränken.
Feuchteresistenz
Fußbodenbeläge in Bad, Küche und Keller sollten immer feuchteresistent sein. Ideal geeignete Fußbodenbeläge sind Vinyl und CV-Beläge. Laminat ist hier nur eingeschränkt einsetzbar.
Trittschalldämmung
Um eine gute Trittschalldämmung zu erreichen, sind Fußböden aus Laminat und Vinyl geeigent, wenn sie mit einer HDF-Platte (HDF= High Density Fiberboard) als Unterlage verwendet werden. Eine HDF-Platte ist eine hochdichte Holzfaserplatte mit hoher Festigkeit und Stabilität.
Rutschhemmung
Als Kunststoffbodenbelag mit rutschhemmenden Eigenschaften kommen Böden aus Vinyl und Expoidharz in Frage. Speziell in Bad uns Flur sind sie gefragt. Strukturierte Oberflächen gewährleisten eine bessere Rutschhemmung.
Fußbodenheizung
Wenn unter dem Kunststoffboden eine Fußbodenheizung installiert ist, muss man unbedingt die Kompatibilität überprüfen (lassen). Besonders bei Laminat gibt es da sehr unterschiedliche Materialien. Grundsätzlich sind jedoch alle Arten der Kunststoffbeläge mit Fußbodenheizungen vereinbar.
Einsatzbereiche von Kunststoffböden im Hausbau
Wohnzimmer
empfohlener Belag
Laminat, Vinyl, Designboden
Besonderheiten
Design, Komfort, Langlebigkeit
Schlafzimmer
empfohlener Belag
Laminat, Designboden
Besonderheiten
Wohngesund, leise
Kinderzimmer
empfohlener Belag
PVC, Designboden, Laminat
Besonderheiten
Schadstoffarm, strapazierfähig
Küche
empfohlener Belag
Vinyl, Rigid-Vinyl, CV-Boden
Besonderheiten
Wasserresistenz, Pflegeleichtigkeit
Badezimmer
empfohlener Belag
Rigid-Vinyl, CV-Belag
Besonderheiten
Wasserfestigkeit notwendig
Keller / Hobbyraum
empfohlener Belag
Vinyl, Laminat (wasserresistent)
Besonderheiten
Feuchteresistenz wichtig
Flur/ Eingangsbereich
empfohlener Belag
Rigid-Vinyl, Laminat
Besonderheiten
Stoßfestigkeit, Pflegeleichtigkeit
Vorteile von Kunststoffbodenbelägen (inkl. Laminat)
✅ Pflegeleicht – feucht wischbar, resistent gegen Flecken
✅ Robust – widerstandsfähig gegen Kratzer, Druck und Feuchtigkeit (je nach Typ)
✅ Designvielfalt – von Holz- über Stein- bis Betonoptik
✅ Schnelle Verlegung – durch Klicksysteme auch für DIY geeignet
✅ Komfort – fußwarm, gelenkschonend (v. a. Vinyl, CV)
✅ Preiswert – günstige Alternative zu Fliesen oder Echtholz
Nachteile von Kunststoffböden
Zu den Nachteilen gehören sicherlich die Verschnittreste bei der Verlegung und die erheblichen Anstrengungen, um Anschlüsse an Türausschnitten und Stufen exakt herzustellen. Auch die Fugen bei diesen Fußbodenbelägen sind nicht zu vermeiden. Bei der Bodenreinigung kann deshalb stets etwas Wasser in den Untergrund des Fußbodens eindringen und ihn durchfeuchten.
Welcher Boden passt zu mir?
Jeder Nutzer hat eigene Vorstellungen über die Ansprüche und Erwartungen an den Fußbodenbelag. Hier ein paar Vorschläge:
Der Wunsch ist es, eine Holzoptik zu haben aber dafür nur einen kleinen Preis zu bezahlen. Hier empfiehlt sich Laminat oder Vinylboden.
Wer die absolute Wasserfestigkeit (Bad und WC) wünscht, der sollte Rigid-Vinyl oder CV als Belag wählen.
Legt man viel Wert auf einen weichen Gehkomfort, so ist der CV-Belag eine gute Wahl.
Steht die Wohngesundheit im Vordergrund der Wünsche, kommt eigentlich nur der Designboden ohne Weichmacher in Frage.
Hat man es eilig und steht die Schnelligkeit der Verlegung im Vordergrund der Betrachtungen, so sind Klick-Vinyl und Laminat zu bevorzugen.
Verlegung von Kunststoffböden
Die Verlegung der Kunststoffbodenbeläge erfolgt in Form von Platten oder in Bahnen. durch vollflächige Verklebung auf glattem Fußboden aus Estrich oder anderen Unterlegplatten Die Nähte werden dann in der Regel thermisch verschweißt.
Die Verlegung ist in vielen Fällen auch für geübte Heimwerker gut machbar, erfordert jedoch eine sorgfältige Vorbereitung. Abhängig vom gewählten Boden (Vinyl, Laminat, PVC, etc.) kommen verschiedene Verlegetechniken zum Einsatz:
Verlegearten im Überblick
Verlegeart Klicksystem (schwimmend)
Geeignete Fuböden für diese Verlegeart sind Laminat, Klick-Vinyl und Rigid-Vinyl. Sie haben den Vorteil der einfachen und schnellen Verlegung und benötigen keinen Kleber.
Verlegeart Kleben
Diese Verlegeart ist anzuraten, wenn es sich um PVC-Bahnen, Massivvinyl oder Designböden handelt. Von Vorteil ist der feste Halt und die geringe Aufbauhöhe.
Verlegeart Lose verlegen / selbstklebend
Bei PVC-Fliesen, CV-Belag, und Vinylplatten sollte man diese Verlegeart vorziehen. Bestens geeignet für temporäre Lösungen oder bei der Verwendung in Mietobjekten.
Wichtige Vorbereitungsschritte
Untergrund prüfen: sauber, eben, trocken, tragfähig
Trittschalldämmung: bei Laminat und Vinyl auf HDF meist erforderlich
Ausgleichsmasse: bei unebenen Böden sinnvoll
Akklimatisierung: Bodenbelag sollte 24–48 Stunden im Verlegeraum lagern
Dehnungsfugen: an Wänden, Heizungsrohren, Türrahmen unbedingt einplanen
Werkzeuge und Hilfsmittel
Cuttermesser / Laminatschneider
Abstandskeile
Gummihammer
Zugeisen & Schlagklotz
Zollstock, Bleistift, Winkel
Profi oder DIY?
Klicksysteme und selbstklebende Böden lassen sich gut in Eigenleistung verlegen. Bei vollflächig zu verklebenden Böden (z. B. PVC-Bahnen oder Massivvinyl) ist Fachwissen erforderlich, da Unebenheiten oder Blasen langfristig Schäden verursachen können.
Zusammenfassung
Kunststoffbodenbeläge – ob Vinyl, PVC, CV oder Laminat – sind eine smarte Wahl für nahezu jeden Raum im Eigenheim und die perfekte Mischung aus Funktionalität, Design und Wirtschaftlichkeit. Mit ihren individuellen Vorteilen lassen sich Komfort, Design und Funktion optimal kombinieren. Wer genau weiß, welche Anforderungen der jeweilige Raum stellt, findet unter den Kunststoffböden immer eine passende Lösung.
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Teppichböden gibt es in unzähligen Varianten, doch die Wahl des richtigen Typs hängt stark von den individuellen Bedürfnissen, dem Einsatzbereich und der gewünschten Optik ab.
In diesem Beitrag stellen wir fünf beliebte Teppichbodenarten vor:
Nadelvliesteppiche,
Veloursteppichboden,
Schlingenteppichboden,
Woll-Teppichboden und
Woll-Berber-Teppichboden.

Nadelvliesteppiche
Ein Nadelvliesteppich ist ein ein- oder mehrschichtiger textiler Fußbodenbelag, der aus einem mechanisch und chemisch oder thermisch verfestigten Faservlies, meist aus Polyamid oder Polypropylen bestehend, hergestellt wird. Nur die oberste Schicht besteht aus hochqualitativem Fasermaterial.
Der Nadelvlies ist extrem abriebfest und strapazierfähig. Er wird überwiegend in uni oder meliert angeboten. Die Nadelvliesteppichböden werden meist in einer Breite von 200 cm oder als Fliesen hergestellt.
Dieser filzartige Fußboden ist sehr strapazierfähig, durch die melierte Musterung ist der Nadelvliesteppichboden optisch unempfindlich gegenüber Schmutz und zudem relativ preisgünstig.
Materialzusammensetzung:
Nadelvliesteppiche bestehen meist aus synthetischen Fasern wie Polypropylen oder Polyester. Die Fasern werden zu einem Vlies verarbeitet und anschließend mechanisch verfestigt.
Herstellungsverfahren:
Die Produktion des Nadelvlies erfolgt durch die Vernadelung auf einem Nadelstuhl. Dabei wird ein vorgelegtes Faservlies aus Polyamid oder Polypropylen mechanisch verdichtet und durch Vernadelung verfestigt. Bei der Vernadelung durchstechen die auf dem Nadelbrett befindlichen, mit kleinen Widerhaken versehenen, vielen tausend Nadeln das Faservlies nach unten. Abschließend werden die Fasern mitgeführt und durch Auf- und Abbewegungen der Nadeln verkreuzt und verfestigt. Oft wird zusätzlich eine Latexbeschichtung auf der Rückseite aufgetragen.
Vorteile:
- Sehr robust und strapazierfähig
- Preisgünstig
- Unempfindlich gegenüber Druckstellen
- Pflegeleicht
Nachteile:
- Weniger weich als andere Teppicharten
- Eingeschränkte Designvielfalt
Pflege:
Regelmäßiges Saugen genügt meist. Bei stärkeren Verschmutzungen kann eine Nassreinigung oder Shampoonierung erfolgen.
Veloursteppichboden
Der Veloursteppichboden ist ein gewebter oder getufteter Teppichboden mit einem kurzen und offenen Flor, der zu den Polgeweben gehört. Dieser Teppichboden, bei dem der Schlingenflor im Trägergewebe aufgeschnitten ist, erhält dadurch eine samtige Oberfläche und ist besonders weich.
Eine besonders strapazierfähige Variante ist der Veloursteppich, bei dem das Garn unter Wärmezufuhr zweifach gezwirnt wurde. Das Gewebe Velours erzeugt einen Eindruck wie Samt. Der Veloursteppichboden ist daher auch für Schlaf- und Wohnzimmer besonders gut geeignet.
Materialzusammensetzung:
Häufig aus Polyamid, Polyester oder Wolle. Die Fasern sind geschnitten, sodass eine weiche, samtige Oberfläche entsteht.
Herstellungsverfahren:
Die Florfasern werden in das Grundgewebe eingearbeitet und anschließend auf eine einheitliche Höhe geschnitten, um die glatte Veloursstruktur zu erzeugen.
Vorteile:
- Angenehm weich und komfortabel
Edle Optik
Große Farb- und Designvielfalt
- Nachteile:
Empfindlicher gegenüber Druckstellen
Flecken sind schneller sichtbar
Pflege:
Regelmäßig saugen, Flecken sofort mit geeigneten Mitteln behandeln. Bei tieferer Verschmutzung eignet sich eine professionelle Teppichreinigung.
Schlingenteppichboden
Bei einem Schlingen-Teppichboden besteht die Teppichoberfläche aus ungeschnittenem Garn in Schlingenform. Es ist dabei zu unterscheiden zwischen:
glatter Schlinge, bei der die Polhöhe einheitlich ist,
Struktur-Schlinge, bei der die Polhöhe leichte Unterschiede aufweist und
Hochtief-Schlinge mit Muster, bei der die Polhöhe starke Unterschiede aufweist.
Materialzusammensetzung:
Meist aus synthetischen Fasern wie Polypropylen oder Polyamid, vereinzelt auch aus Wolle.
Herstellungsverfahren:
Die Fasern werden als geschlossene Schlingen ins Grundgewebe eingearbeitet, ohne dass sie geschnitten werden. Dadurch entsteht eine strukturierte Oberfläche.
Vorteile:
- Sehr strapazierfähig
- Unempfindlich gegen Druckstellen
- Ideal für stark frequentierte Bereiche
Nachteile:
- Weniger weich als Velours
- Nicht für Haustiere mit langen Krallen geeignet (Fadenzieher-Gefahr)
Pflege:
Regelmäßig saugen; bei Flecken vorsichtig reinigen, um keine Schlingen zu beschädigen.
Woll-Teppichboden
Für die Herstellung dieses Naturbodenbelags benötigt man ein Trägergewebe, das meist aus Jute, Baumwolle oder Hanf besteht. Im Trägergewebe werden die Polfäden der entsprechenden Wollqualitäten mit Hilfe einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Nadeln eingenadelt.
Das Rückengewebe wird mit Naturlatex auf den Rücken des halbfertigen Teppichbodens aufgeklebt und gibt dem Bodenbelag Schutz und erhöhten Gehkomfort. Für qualitativ gute Teppichböden werden ausschließlich Naturprodukte wie Jute oder Hanf benutzt, andere besitzen oft ein synthetisches Gewebe oder Rücken aus Schaumstoff.
Materialzusammensetzung:
100 % Schurwolle oder Mischungen aus Wolle und synthetischen Fasern.
Herstellungsverfahren:
Je nach Ausführung gewebt, getuftet oder geknüpft. Wolle wird oft mit einer Rückenbeschichtung aus Jute oder Synthetik versehen.
Vorteile:
- Natürlich, warm und feuchtigkeitsregulierend
- Langlebig und elastisch
- Natürliche Schmutzabweisung
Nachteile:
- Höherer Preis
- Empfindlich gegenüber Motten
- Fleckenentfernung erfordert mehr Sorgfalt
Pflege:
Regelmäßig saugen, Wollwaschmittel für Flecken nutzen. Gelegentlich professionelle Reinigung empfohlen.
Woll-Berber-Teppichboden
Ein Woll-Berber-Teppichboden wird aus dicker Wolle bei geringer Knotenzahl geknüpft. Qualitätsmerkmal dieser Teppiche ist, daß sie robust, naturfarbig und wenig gemustert sind. Zu ihren weiteren positiven Eigenschaften gehört, daß sie schmutzabweisend, weich, warm und strapazierfähig sind.
Berberteppiche sind mit Orientteppichen nicht zu vergleichen. Obwohl sie auch zur Gruppe der auch Florteppiche gehören, sind sie aus wesentlich gröberen Garnen geknüpft und haben einen gröberen Stil. Der Berber-Teppichboden ist meistens naturfarben, die Knüpfung erfolgt in schlichter Form. Berber-Teppichböden sind dicker, weicher und schwerer als Orientteppiche.
Materialzusammensetzung:
Reine Schurwolle, oft in naturbelassenen Farbtönen.
Herstellungsverfahren:
Geknüpft oder gewebt mit grober Schlingenstruktur, typisch für die Berberoptik.
Vorteile:
- Sehr robust und gleichzeitig komfortabel
- Warme, gemütliche Ausstrahlung
- Langlebig bei guter Pflege
Nachteile:
- Kann bei unsachgemäßer Reinigung verfilzen
- Flecken schwerer zu entfernen
Pflege:
Schonendes Saugen, keine harten Bürstenaufsätze. Flüssigkeiten sofort aufnehmen, Flecken mit Wollreiniger behandeln.
Fazit:
Die Wahl des Teppichbodens hängt stark davon ab, ob Komfort, Strapazierfähigkeit, natürliche Materialien oder Designvielfalt im Vordergrund stehen. Während Velours mit Luxus punktet, ist Nadelvlies besonders praktisch. Wer Wert auf Natürlichkeit legt, greift zu Wolle oder Berberteppichen.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Unsplash / CCO Public Domain / Annie Cotnoir
Als Teppichboden bezeichnet man beim Hausbau einen textilen Bodenbelag, den man früher auch Auslegeware nannte. Der Teppichboden vermittelt eine angenehme und wohlige Atmosphäre und bedeckt den Fußboden eines Raumes komplett. Die Behaglichkeit des Teppichbodens ändert sich mit der Dicke des Materials, je dicker das Material für den Teppichboden, desto behaglicher die Atmosphäre. Teppiche sind textile Fußbodenbeläge, die meist in Rollen oder Ballen transportiert werden.
Teppichboden-Ratgeber für Bauherren, Renovierer und Designliebhaber
Die Bedeutung von Teppichboden beim Hausbau
Teppichboden ist weit mehr als ein bloßer Bodenbelag. Er beeinflusst maßgeblich den Wohnkomfort, die Akustik und sogar die Energieeffizienz eines Hauses. Beim Hausbau entscheidet die Wahl des Bodenbelags nicht nur über das Aussehen der Räume, sondern auch über deren Funktionalität. Teppichböden schaffen ein warmes, weiches Laufgefühl, wirken einladend und steigern die Behaglichkeit. Gleichzeitig tragen sie zu einer besseren Wärmedämmung bei und reduzieren Trittschall – ein Pluspunkt besonders in Mehrfamilienhäusern oder bei offenen Grundrissen.
Zusammenfassung Teppichboden beim Hausbau:
- Wohnkomfort: Weich unter den Füßen, angenehm warm.
- Raumwirkung: Farb- und Materialwahl beeinflussen den Charakter eines Raums.
- Funktionalität: Wärmedämmung, Trittschalldämmung, Rutschsicherheit.
- Wirtschaftlichkeit: In vielen Fällen kostengünstiger als andere Fußböden.
Teppichboden als Designinstrument
Neben seinen funktionalen Eigenschaften ist Teppichboden auch ein starkes Gestaltungselement. Farben, Muster und Strukturen können die Raumwirkung entscheidend verändern. Helle Farbtöne lassen Räume größer und luftiger erscheinen, während dunkle Töne für Geborgenheit sorgen. Musterungen und besondere Strukturen – von schlichtem Velours bis zu markanten Schlingenoptiken – setzen gezielte Akzente. Mit der richtigen Wahl lässt sich der Stil eines Raumes unterstreichen oder gezielt in eine bestimmte Richtung lenken, von modern-minimalistisch bis klassisch-gemütlich.
Teppichböden bieten nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten:
- Farben: Von dezenten Naturtönen bis zu kräftigen Trendfarben.
- Muster: Uni, gemustert, strukturiert – passend zu jedem Einrichtungsstil.
- Strukturen: Velours, Schlinge, Hochflor, Kurzflor.
- Raumwirkung: Helle Farben → Räume wirken größer und freundlicher. Dunkle Farben → Räume wirken gemütlicher und ruhiger.
Materialien für Teppichböden
Teppichböden gibt es aus einer Vielzahl von Materialien, die sich sowohl in Optik als auch in ihren Eigenschaften unterscheiden. Naturböden aus Wolle, Baumwolle, Sisal oder Kokos bringen ein angenehmes Raumklima, sind oft besonders robust und wirken durch ihre natürliche Haptik wohnlich. Wolle ist wärmend, langlebig und von Natur aus schmutzabweisend, während Sisal und Kokos mit einer rustikalen Optik punkten.
Synthetische Fasern wie Polyamid, Polypropylen oder Polyester sind hingegen besonders pflegeleicht, farbbeständig und oft preisgünstiger. Polyamid gilt als besonders strapazierfähig, während Polypropylen unempfindlich gegen Feuchtigkeit ist und sich gut für stark frequentierte Bereiche eignet.
Natürliche Fasern
Wolle: Wärmend, robust, schmutzabweisend, natürlicher Feuchtigkeitsregulator.
Baumwolle: Weich, saugfähig, weniger strapazierfähig.
Sisal, Kokos: Strapazierfähig, rustikale Optik, natürliche Haptik.
Synthetische Fasern
Polyamid (Nylon): Sehr langlebig, farbbeständig, elastisch.
Polypropylen: Preisgünstig, unempfindlich gegen Feuchtigkeit.
Polyester: Weich, farbecht, pflegeleicht.

Herstellungsverfahren – von Handarbeit bis Hightech
Die Fertigungsweise hat einen entscheidenden Einfluss auf Qualität, Optik und Preis. Handgeknüpfte Teppiche sind Unikate, deren Herstellung viele Stunden oder sogar Monate in Anspruch nimmt – entsprechend hochwertig und langlebig sind sie. Maschinengeknüpfte Teppiche ermöglichen eine große Designvielfalt und eine schnelle Produktion, ohne auf Präzision zu verzichten.
Handgewebte Teppiche bringen durch leichte Unregelmäßigkeiten einen besonders authentischen Charme, während maschinengewebte Varianten eine gleichmäßige Qualität bieten und in großen Mengen produziert werden können.
Man unterscheidet bei der Herstellung des Teppichbodens für den Hausbau diese verschiedene Herstellungsverfahren:
Beflocken
Beim elektronischen Beflocken läuft das zu beflockende Trägermaterial auf einem Band von links nach rechts. Zwischen zwei elektrischen Spannungspolen wird die Flockfaser auf den Kleber aufgetragen und danach getrocknet. Anschließend werden überschüssige Flockfasern elektronisch und pneumatisch entfernt.
Knüpfen
Geknüpfte Teppiche wirken meist plüschartig und werden auf einer Kette aus Baumwolle, Wolle oder Ziegenhaaren, auch anderen Haaren, durch das Einknüpfen von Flormaschen hergestellt, Das Einknüpfen erfolgt Knoten um Knoten, symmetrisch oder asymmetrisch, über die ganze Breite des Teppichs. Auf jede Knotenreihe folgen ein oder zwei Schussfäden.
Weben
Das Weben von Teppichböden ist schon seit Jahrtausenden gebräuchlich. Dabei werden zwei oder mehr Fadensysteme, mindestens Kettfaden und Schussfaden rechtwinklig verkreuzt werden. Der vorgespannte Kettfaden bildet dabei den Träger, in den nacheinander die Schussfäden von einer Seite zur anderen eingezogen werden. So entseht der gewebte Teppichboden.
Tufting
Das Tufting stammt ursprünglich aus den USA, wo damit begonnen wurde, florhaltige Stoffe zu fertigen. In Handarbeit wurde dabei mit einer Nähnadel ein Tuft, ein voluminöses, weiches Büschel Polgarn in ein Trägermaterial eingestochen. Später wurde diese Idee in eine maschinelle Produktion umgesetzt und führte schließlich zu der hochentwickelten Technologie für die Herstellung getufteter Teppichböden. Erst am Anfang der 50er Jahre wurde dieses Verfahren auch in Deutschland eingeführt. Die im Vergleich zum herkömmlichen Webstuhl wesentlich höhere Leistung und eine Teppichboden- Breite bis zu 5m sorgte für eine schnelle Verbreitung dieser Produktionsvariante.
Verlegung von Teppichböden
Verlegung von Teppichböden – Methoden, Vorbereitung und Tipps
Die richtige Verlegung von Teppichboden beeinflusst sowohl die Optik als auch die Haltbarkeit. Bevor es losgeht, ist die Vorbereitung des Untergrunds entscheidend: Der Boden muss sauber, trocken, eben und frei von Fetten oder Kleberesten sein. Unebenheiten sollten verspachtelt werden, da sie sich sonst durch den Teppich abzeichnen können.
Vollflächige Verklebung
Bei dieser Methode wird der Teppich mit einem speziellen Dispersions- oder Kontaktkleber fest am Untergrund befestigt. Das sorgt für maximalen Halt, verhindert Wellenbildung und macht den Belag besonders strapazierfähig – ideal für Flure, Büros oder stark frequentierte Wohnbereiche. Die Verklebung ist jedoch dauerhaft, ein späterer Austausch ist nur mit mehr Aufwand möglich.
Lose Verlegung mit Fixierung
Hierbei wird der Teppich nur an den Rändern oder mit doppelseitigem Teppichklebeband fixiert. Diese Methode ist schneller, kostengünstiger und erlaubt es, den Belag bei Bedarf leichter zu entfernen oder auszutauschen. Sie eignet sich vor allem für Mietwohnungen oder Räume, in denen der Bodenbelag häufiger gewechselt werden soll.
Stretch-Verlegung (Spanntechnik)
Diese Verlegetechnik kommt vor allem in größeren Räumen und bei hochwertigen Teppichen zum Einsatz. Der Teppich wird mithilfe von Spanngarnituren straff über den Boden gezogen und an Nagelleisten befestigt. Der Vorteil: keine Klebstoffe, eine perfekt gespannte Oberfläche und bei Bedarf ein leichter Austausch. Diese Methode erfordert jedoch Fachkenntnis und spezielles Werkzeug.
Fliesen- und Modulverlegung
Eine moderne Variante sind Teppichfliesen oder modulare Teppichplatten. Sie lassen sich einfach verlegen, austauschen und kombinieren. Beschädigte Module können einzeln ersetzt werden, was Kosten und Aufwand spart.
Tipp: Für ein optimales Ergebnis lohnt sich oft die Verlegung durch einen Fachbetrieb. Dieser sorgt nicht nur für ein sauberes Finish, sondern kann auch eine passende Dämmunterlage integrieren, um Wärmeschutz und Trittschalldämmung zusätzlich zu verbessern.
Vor- und Nachteile von Teppichboden
Teppichboden punktet vor allem mit Komfort und Behaglichkeit. Er ist weich, trittschalldämmend, wärmeisolierend und rutschfest. Die enorme Auswahl an Designs macht ihn zu einem vielseitigen Einrichtungselement. Auf der anderen Seite ist er empfindlicher gegenüber Flecken und benötigt regelmäßige Pflege. In feuchten Räumen wie Badezimmern oder Kellern ist Teppichboden weniger geeignet, da sich dort Schimmel bilden könnte.
Ein Nachteil ist allerdings die elektrostatische Aufladung und damit die erhöhte Staubanziehung durch die am häufigsten verwendeten Arten des Teppichbodens, der Polyamid- oder Polypropylen- Flore.
Eine Übersicht über die Vorteile von Teppichböden:
- Ein Teppichboden ist pflegeleicht.
- Textile Fußbodenbeläge sind trittfest, vermindern die Ausrutschgefahr und wirken dämpfend bei Stürzen.
- Für Allergiker sind niederflorige Teppichböden aus synthetischen Fasern vorteilhafter als harte Fußbodenbeläge, da sie keinen Nährboden für Milben bieten.
- Sowohl Raumschall- , als auch Trittschalldämmung sind bei keinem anderen Fußbodenbelag so gut, wie beim Teppichboden.
- Ein Teppichboden auf einer Fußbodenheizung hat besondere Vorteile, denn die Fußbodenheizung kann im Frühjahr eher ab- und in Herbst später eingeschaltet werden, dadurch kann man deutlich Energiekosten einsparen.
- Der Teppichboden verbessert die Luft, denn er hält Staub- und Luftkeime bis zur nächsten Reinigung fest. Nach eingehenden Untersuchungen hat man festgestellt, daß die Luft bereits ab 40 cm über dem Teppichboden reiner ist, als bei Fußbodenbelägen aus hartem Material.
Wärmedämmung – Energie sparen durch Teppichboden
Teppichboden trägt spürbar zur Wärmedämmung bei. Die textile Oberfläche speichert Wärme und verhindert, dass Heizungswärme ungehindert über den Boden verloren geht. Das sorgt nicht nur für warme Füße im Winter, sondern kann auch die Heizkosten senken. Besonders auf kalten Untergründen wie Beton oder Fliesen spielt der Teppich seine isolierenden Vorteile aus.
Trittschalldämmung – Ruhe im ganzen Haus
Dank seiner faserigen Struktur absorbiert Teppichboden Geräusche und mindert Tritt- und Gehschall effektiv. Das ist vor allem in Etagenwohnungen, Mehrfamilienhäusern oder bei offenen Wohnkonzepten ein entscheidender Vorteil. Eine gute Trittschalldämmung steigert den Wohnkomfort und sorgt für eine angenehm ruhige Atmosphäre.
Teppichboden und Allergikerfreundlichkeit
Entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil kann Teppichboden für Allergiker sogar vorteilhaft sein. Staub und Pollen werden von den Fasern gebunden und wirbeln nicht ständig in der Raumluft umher. Voraussetzung ist allerdings eine regelmäßige und gründliche Reinigung – am besten mit einem Staubsauger, der über einen HEPA-Filter verfügt.
Nachhaltige und ökologische Komponenten
Immer mehr Hersteller setzen auf umweltfreundliche Teppichböden. Diese bestehen aus Naturmaterialien wie Wolle, Jute oder Sisal oder werden aus recycelten Kunstfasern hergestellt, beispielsweise aus PET-Flaschen. VOC-arme Beschichtungen und Klebstoffe reduzieren Schadstoffemissionen in die Raumluft. Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit tragen zusätzlich zur Nachhaltigkeit bei, da weniger Abfall entsteht und Ressourcen geschont werden.
Quelle: Tipps24-Netzwerk – HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / Lisaphotos195
Die Fußboden- Wärmedämmung ist maßgeblicher Bestandteil einer zeitgemäßen Energieeinsparung beim Hausbau.
Neben den Wänden sind nämlich auch in wesentlichem Umfang die Decken und Fußböden für Energieverluste beim Hausbau verantwortlich. Insbesondere trifft dies auf Fußböden zu, die an unbeheizte Räume oder das Erdreich grenzen. Denken Sie dabei an den Keller und das Dachgeschoss.
Bei sonst guter Wärmedämmung der Wände können trotzdem erhebliche Energieverluste beim Hausbau entstehen. Mit einer abgestimmten Fußboden- Wärmedämmung kann diesem Verlust entgegengewirkt werden.
Ein bewährtes und in der Wirkung ausgezeichnetes Mittel für die Fußboden Wärmedämmung sind Dämmstoffe aus PUR-Hartschaum (Polyurethan). PUR-Hartschaum ist Bestandteil einer Gruppe von Dämmstoffen, in die auch der sogenannte PIR-Schaum (Polyisocyanat) gehört.
Diese Schaumstoffe zeichnen sich durch eine niedrige Wärmeleitfähigkeit und gute Druckfestigkeit aus.
Polyurethan in der Form des PUR-Hartschaum hat sich als Wärmedämmung für Fußböden und Decken seit geraumer Zeit im Hausbau bestens bewährt. Im Gegensatz zu einigen anderen Dämmstoffen bietet PUR-Hartschaum optimale Wärmedämmung bei äußerst geringer Verarbeitungsdicke und schafft dadurch günstige Voraussetzungen für konstruktiv niedrige Aufbauhöhen des Fußbodens.
Durch diese Fußboden- Wärmedämmung entsteht zusätzlich eine gute Druckbelastbarkeit und Begehbarkeit des Fußbodens. Auch für die Anwendung von Fußbodenheizungen können die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) zur Begrenzung des Wärmedurchgangs ohne Probleme erfüllt werden. Für den geregelten und schnellen Ablauf beim Hausbau ist die schnelle und einfache Verlegung dieser Dämmstoffe, die leicht zugeschnitten und angepasst werden können, von besonderem Vorteil.
Trittschall entsteht beim Hausbau durch das Begehen von Fußböden oder Treppen. Diese Geh- und Laufgeräusche und das Rücken von Stühlen sind die häufigste Art der Lärmbelästigung im Einfamilienhaus; dafür muss eine geeignete Trittschalldämmung installiert werden.
Die Anforderungen an den Schallschutz im Hausbau sind in der DIN 4109 festgelegt und betragen für Wohnungen 53 dB. Damit die Ansprüche des so geforderten Schallschutzes erfüllt werden können, muss auf dem Fußboden, zwischen der Rohdecke und dem Estrich eine Trittschalldämmung verlegt werden.
Allerdings benötigt man für die Erstellung der Trittschalldämmung ein ganzes System von Komponenten, um den Trittschallschutz zu optimieren. Das perfekt aufeinander abgestimmte Zusammenwirken von Decke, Fußboden, Trittschalldämmung, System-Randstreifen und schwimmendem Estrich ergibt erst ein wirklich wirksames Schalldämmsystem.
Als eine besonders wirkungsvolle Maßnahme für den Schallschutz im privaten Hausbau hat sich die Kombination aus einem schwimmenden Estrich, der berührungslos zu angrenzenden Bauteilen eingebaut wird, und Trittschalldämmplatten aus Styropor erwiesen. Konstruktiv entscheidend für die Trittschalldämmung des Fußbodens ist dabei, wie die Abstimmung zwischen Estrichmasse und dem Federungsvermögen der Dämmschicht erfolgt.
Die elastische Dämmschicht im Fußboden kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Am häufigsten wird heute neben Styropor auch Mineralwolle eingesetzt. Es kommen jedoch auch natürliche Werkstoffe wie Holzfaserplatten oder im ökologischen Hausbau auch Kork zum Einsatz.
Die Trittschalldämmung befindet sich normalerweise unter einem Estrich aus Zement, Gussasphalt oder anderen Materialien oder sie wird direkt unter einem schallharten Fußboden aus z.B. Laminat verwendet.
Ein besonderes Problem mit dem Trittschallschutz ergibt sich, wenn der Hausbau mit Holbalkendecken erfolgt ist. Holzbalkendecken weisen einen sehr schlechten Trittschallschutz auf. Der Trittschall wird in den darunter liegenden Räumen als besonders störend empfunden, speziell dann, wenn harte Fußböden, wie Laminat, Fliesen und Parkett verlegt wurden.
Um die Resonanzwirkung der Holzbalkendecke zu vermindern, könnte man diese Betonplatten beschweren. Das hat allerdings den Nachteil, dass Rohrleitungen ausgespart werden müssen. Die Verwendung von losem Schüttgut ist wegen des hohen Gefahrenpotentials nicht mehr erlaubt.
Um eine deutliche Verbesserung der Trittschalldämmung beim Hausbau mit Holzbalkendecken zu erreichen, muss die Holzbalkendecke ein höheres Gewicht bekommen. Dies kann bereits dadurch geschehen, dass eine Schüttung aus grobkörnigem Splitt auf die Rohdecke aufgebracht wird.
Rohrleitungen und Elektroleitungen kann man dann einfach auf der Decke verlegen. Sie werden von der Splittschüttung bedeckt. Damit der Splitt an Ort und Stelle verbleibt, wird er mit einem Spezialkleber dauerelastisch verklebt.
Estrich ist ein wichtiger Bestandteil des Fußbodenaufbaus in Gebäuden. Es handelt sich um eine glatte, tragfähige Schicht, die als Grundlage für den späteren Bodenbelag dient. Es gibt verschiedene Estricharten, die je nach Anwendungsgebiet und Anforderungen ausgewählt werden.
Die Estricharten unterscheiden sich aufgrund der enthaltenen Bindemittel und den damit verbundenen besonderen Eigenschaften. Wenn man sie nach den verwendeten Bindemitteln einteilt, gibt es für den Hausbau folgende Estriche (in alphabetischer Reihenfolge):
Bitu-Terrazzo Estrich
Fließestrich
Gussasphaltestrich
Heizestrich
Kalziumsulfatestrich
Kunstharzestrich
Leichtestrich
Magnesiaestrich
Terrazzo-Estrich
Zementestrich
Zement-Fließestrich
Bitu-Terrazzo - Estrich
Bitu-Terrazzo ist eine Kombination aus einem Terrazzo-Estrich und einem Gussasphalt-Estrich. Die Vorteile beider Estricharten bleiben dabei erhalten. Gleichzeitig hat dieser Estrich den Vorteil, dass er keinen Oberbelag benötigt. Man erhält quasi bereits den fertigen Fußboden mit dem Estrich in einem Arbeitsgang. Die Einbindung einer Wärmedämmung oder einer Fußbodenheizung ist problemlos möglich.
Der Bitu-Terrazzo-Estrich setzt sich zusammen aus Hartbitumen als Bindemittel, Steinmehl, Sande und Splitte.
Ein Fußboden aus Bitu-Terrazzo ist wasserundurchlässig, man kann ihn bereits ca. drei Stunden nach dem Einbau begehen und die Erstellung ist unabhängig von der Außentemperatur auf der Baustelle. Man kann diesen Estrich auch bei Frost verlegen. Er ist äußerst strapazierfähig, fußwarm und gelenkschonend und fugenlos auch über große Flächen verlegbar.
Bitu-Terrazzo kombiniert die hohe Belastbarkeit und Flexibilität von Gussasphalt mit der dekorativen Optik von Terrazzo. Er ist ideal für stark frequentierte Bereiche, die nicht nur robust, sondern auch optisch ansprechend sein sollen. Die Möglichkeit, die Oberfläche individuell zu gestalten, macht ihn besonders in repräsentativen Räumen und bei Bauprojekten mit hohem ästhetischem Anspruch beliebt.
Eigenschaften der Estrichart Bitu-Terrazzo
Optisch ähnelt es dem traditionellem Terrazzo-Estrich, ist aber durch den Gussasphaltanteil flexibler und schneller verarbeitbar. Gussasphaltestrich bildet die Basis. Die Oberfläche wird durch Einbindung von Zuschlägen wie Natursteinen oder farbigen Granulaten hergestellt, ähnlich wie bei traditionellem Terrazzo.
Bitu-Terrazzo kann durch die Auswahl unterschiedlicher Gesteinskörnungen, Farbgranulate und Poliermethoden individuell gestaltet werden, um eine glatte und glänzende Oberfläche zu erzeugen.
Der Gussasphaltestrich-Anteil verleiht dem Fußboden eine hohe Belastbarkeit und Elastizität. Er ist schlagfest, abriebfest und resistent gegen Chemikalien, was ihn besonders für stark beanspruchte Bereiche geeignet macht. Die Oberfläche ist wasser- und schmutzabweisend, was sie pflegeleicht macht.
Im Gegensatz zu klassischen Terrazzo-Böden, die aufwendig hergestellt und lange aushärten müssen, ist Bitu-Terrazzo schneller zu verlegen. Der Gussasphalt wird heiß aufgebracht und härtet innerhalb kürzester Zeit aus, sodass der Boden schnell begehbar ist.
Er kann sowohl in Innenräumen als auch in Außenbereichen verwendet werden. Aufgrund des Gussasphalts als Basis ist der Boden wasserundurchlässig und kann auch in Feuchträumen eingesetzt werden.
Die glatte Oberfläche ist leicht zu reinigen und widerstandsfähig gegen Verschmutzungen. Durch die Kombination verschiedener Zuschlagstoffe und Farben kann der Boden individuell gestaltet werden, was ihn für Design-Projekte attraktiv macht.
Fließestrich
Der Fließestrich kann als Zement- oder Anhydritestrich ausgeführt werden, aber die Konsistenz ist fließend. Er ist selbstnivellierend, da er in flüssiger Form aufgebracht wird.
Fließestrich eignet sich besonders gut für große Flächen, da er sich leicht verteilen lässt und eine sehr gleichmäßige Oberfläche bietet.
Er ist besonders geeignet für Wohnräume und Flächen mit Fußbodenheizungen.
Die Trocknungszeit ist abhängig vom verwendeten Material (Zement oder Anhydrit).
Gussasphaltestrich
Gussasphaltestrich ist eine Estrichart, die aus dem Bindemittel Bitumen, das schwer flüchtig und von sehr dunkler Farbe ist, und Zuschlag, sowie gegebenenfalls mit weiteren Zusätzen hergestellt wird.
Der Gussasphaltestrich setzt sich aus 7-10% Bitumen, 20-30% Kalkstein oder Quarzsand, 40% Natursand und 20-30% Splitt zusammen.
Gussasphaltestrich wird beim Hausbau normalerweise als schwimmender Estrich oder als Estrich auf Trennschicht eingebaut. Eine Verbundverlegung ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich.
Gussasphalt hat eine sehr kurze Aushärtungszeit (in der Regel nach Abkühlung begehbar).
Vorteilhaft ist beim Gussasphaltestrich die Dichtigkeit gegenüber Wasserdampfdiffusion, der Trittschallschutz und die Möglichkeit der großflächigen, fugenlosen Verlegung. Gussasphaltestrich ist für alle Fußböden und auch für eine Fußbodenheizung geeignet.
Heizestrich
Der Heizestrich ist eine spezielle Estrichart, die in Kombination mit Fußbodenheizungen verwendet wird. Er ist so konzipiert, dass er die Wärme der Fußbodenheizung gut leitet und gleichmäßig verteilt.
Verwendet wird er meist in Verbindung mit einem Zement- oder Kalziumsulfatestrich.
Die Trocknungszeit ist abhängig vom verwendeten Grundmaterial (Zement, Anhydrit).
Kalziumsulfatestrich
Der Kalziumsulfatestrich wird aus den Bestandteilen Anhydrit, Sand, oder Kies, gegebenenfalls Zusatzstoffen und Wasser hergestellt. Bearbeitet wird der Kalziumsulfatestrich wie Zementestrich.
Sand und Kies werden in einem nach den vorgegebenen Anforderungen an die Festigkeit des Estrichs bestimmten Mischungsverhältnis zugegeben.
Das Abbinden erfolgt durch Kristallisation. Kalziumsulfatestrich ist je nach Außentemperatur und klimatischen Verhältnissen beim Hausbau frühestens nach drei Tagen begehbar und kann nach 28 Tagen voll belastet werden.
Kalziumsulfatestrich ist eine Estrichart für den Fußboden des Wohnhauses, die spannungsarm und formbeständig, sowie in der Regel frei von Rissen ist und auch in großen Flächen fugenlos hergestellt werden kann.
Als Nachteil gilt für den Kalziumsulfatestrich, dass er nicht resistent gegen Feuchtigkeit und Wasser ist, dass die Hitzebeständigkeit eingeschränkt ist und dass er aufgrund dieser Tatsache auch nur für den trockenen Innenausbau beim Hausbau geeignet ist.
Kunstharzestrich
Ein Kunstharzestrich wird, wie es der Name schon vermuten lässt,
aus Kunstharz (meist Epoxidharz oder Polyurethan) hergestellt.
Er ist sehr schnell aushärtend und äußerst widerstandsfähig gegenüber chemischen Belastungen.
Er kann extrem dünn aufgetragen werden, ist sehr belastbar, elastisch und feuchtigkeitsbeständig.
Kunstharzestrich wird häufig als Nutzestrich eingesetzt und kann als Endbelag in Räumen mit hoher chemischer Beanspruchung verwendet werden.
Sehr kurze Trocknungszeit, häufig innerhalb von Stunden.
Leichtestrich
Leichtestrich enthält Zuschläge wie Blähton, Perlite oder Polystyrolkugeln, die das Gewicht reduzieren und für eine gute Wärmedämmung und Schalldämmung sorgen.
Leichtestrich wird vor allem auf Dächern, in Zwischendecken oder bei Renovierungen eingesetzt, wenn die Tragfähigkeit begrenzt ist.
Bestens geeignet für Dachausbau, Altbausanierungen und Errichtung von Zwischendecken.
Die Trocknungszeit ist abhängig von der Zusammensetzung, in der Regel 2 bis 4 Wochen.
Magnesiaestrich
Magnesiaestriche bestehen aus dem Bindemittel Magnesium mit einer Lösung aus Magnesiumchlorid und unter Hinzufügung von organischen und anorganischen Stoffen als Zuschlag.
Er ist sehr leicht und elastisch und verfügt über eine gute Wärmedämmung.
Er ist empfindlich gegen Feuchtigkeit und daher nur für trockene Räume geeignet. Die Trocknungszeit beträgt ca. 2 bis 3 Wochen.
Magnesiaestrich ist eine Estrichart, die heute allgemein beim Hausbau nur noch bei Holzbalkendecken und im ökologischen Hausbau verwendet wird.
Ein Magnesiaestrich muß sofort nach Fertigstellung des Mörtels auf den Fußboden aufgebracht werden. Die Oberfläche kann abgerieben oder geglättet werden. Die Temperatur darf beim Aufbringen des Magnesiaestrichs nicht unter 10° C liegen.
Der Magnesiaestrich darf nicht vor Ablauf von zwei Tagen betreten werden. Die Belegung mit dem ausgesuchten Fußbodenbelag darf frühestens nach drei Wochen vorgenommen werden.
Magnesiaestriche haben den Vorteil, dass die Verlegung auf allen Fußböden, egal ob Holz oder Beton, möglich ist. Es entstehen keine Risse, die fugenfreie Verlegung auch großer Flächen ist problemlos möglich.
Nachteilig ist beim Magnesiaestrich die Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit und die aggressive Wirkung gegenüber Metallen.
Terrazzo-Estrich
Terrazzo-Estrich, ist ein zweischichtiger fugenloser Zementestrich, eine Estrichart, die aus eingefärbtem Zement und Zuschlägen aus zerkleinertem Naturstein, Kalk- und Marmorgestein hergestellt wird. Die nach dem Erhärten geschliffene Oberfläche kann direkt als Fußboden- Nutzfläche verwendet werden.
In Italien verwendet man drei Variationen für diese Estrichart, die sich an der Körnungsgröße des Zuschlags orientieren. Die auch bei uns im Hausbau bekannten Begriffe dafür sind Mosaik, Terrazzo und Granito.
Inhaltsstoffe der verschiedenen Zuschläge können, je nach geplantem Verwendungszeck, Keramikteile, Glas und sogar Perlmutt sein. Diese Zuschläge ergeben die besondere optische Anmut des Estrichs, speziell bei der direkten Verwendung als Fußboden.
Die Herstellung des Terrazzo – Bodens erfolgt, indem gefärbter oder auch ungefärbter Kalk oder Zement mit den Zuschlagstoffen aus zerkleinerten farbigen Kieselsteinen, Natursteinen oder Marmorgesteinen vermischt werden. Die so entstandene Masse wird auf den Fußboden aufgetragen.
Durch die Verwendung von besonderen Zuschlagstoffen, wie Steinmehl, Muschelschalen, Glassplitter, Kieselsteinen und Metallstücken in der Deckschicht des Estrichs ergeben sich spezielle Gestaltungsmöglichkeiten für den Hausbau, womit die besonderen Tonvariationen hervorgerufen werden.
Nach mehrtägiger Trocknung der Estrichmasse muss der Estrich mehrfach geschliffen werden. Der Feinschliff und die Politur der Oberfläche verleihen dem Terrazzo-Estrich seine unvergleichbare Optik. Mit seinen Qualitäten bezüglich der Abrieb- und Verschleißfestigkeit stellt diese Estrichart unter Beweis, daß dieser Fußboden besonders pflegeleicht ist.
Zementestrich - eine der am häufigsten verwendeten Estricharten beim Hausbau
Der Zementestrich besteht hauptsächlich aus Zement, Sand und Wasser. Er ist sehr robust, druckfest und widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit.
Zementestrich eignet sich für Innen- und Außenbereiche, er kann auch in Nassräumen wie Badezimmern und Kellern eingesetzt werden.
Der Zementestrich hat eine relativ lange Trocknungszeit (je nach Dicke 4 bis 6 Wochen).
Der Zementestrich ist ein Estrich, der aus Zement und wenig Wasser und gegebenenfalls noch weiteren Zuschlägen hergestellt wird. Der Zementestrich ist dauerhaft wasserfest. Die Oberfläche kann imprägniert, versiegelt oder beschichtet werden, je nachdem, welcher Nutzung der Fußboden zugeführt werden soll.
Zementestrich ist die beim heutigen Hausbau für den Fußboden am häufigsten verwendete Estrichart. Fast die Hälfte aller beim Hausbau verlegten Estriche sind Zementestriche. Der Grund dafür ist die universelle Einsatzmöglichkeit und die ausgezeichneten Eigenschaften des Zementestrichs. Ein Zementestrich hat gute Festigkeitswerte, ist resistent gegen Wasser und Feuchtigkeit und kann daher sowohl im Innen-, als auch im Außenbereich beim Hausbau verwendet werden.
Der einzige Nachteil von Zementestrich ist die lange Trocknungszeit, denn er kann erst nach 20-30 Tagen mit einem Belag für den Fußboden belegt werden.
Zement – Fließestrich
Durch die Nachfrage nach verbesserten Qualität bezüglich einer glatten Ausführung und dem Wunsch nach größerer Verlegeleistung auch beim Zementestrich wurde eine weitere Estrichart, der Zement-Fließestrich entwickelt.
Der Zement–Fließestrich kommt beim Hausbau in allen drei Verarbeitungsformen, nämlich schwimmender Estrich, Estrich auf Trennschicht und Verbundestrich vor.
Hauptsächliches Anwendungsgebiet ist der Fußboden für den privaten Hausbau. Die Zusammensetzung für den Zement-Fließestrich besteht genau wie beim Zementestrich aus Zement und Gesteinskörnung, dem hier allerdings Fließmittel zugesetzt werden.
Die Vorteile vom Zement–Fließestrich liegen einerseits in der Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit begründet, die eine Verwendung in Nassräumen erlauben und andererseits in der höheren Verlegeleistung, was Zeit und Kosten beim Hausbau einspart.
Dem stehen als Nachteile dieser Estrichart eine gewisse Neigung zu Rissen und Aufwölbungen durch einseitiges Austrocknen gegenüber.
Die Wahl der richtigen Estricharten
Die Wahl der richtigen Estrichart hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Raumnutzung, der gewünschten Wärmeleitfähigkeit (besonders bei Fußbodenheizungen), der Feuchtigkeitsanfälligkeit und der zu erwartenden Belastung. Für Wohnbereiche ohne besondere Anforderungen ist Zementestrich eine robuste und vielseitige Wahl. Bei Fußbodenheizungen wird häufig Anhydritestrich oder Fließestrich bevorzugt. Gussasphaltestrich und Kunstharzestrich eignen sich besonders gut für industrielle Anwendungen, während Leichtestrich eine Lösung für Altbausanierungen und Dachausbauten bietet.
Ein Estrich muß nach der für den Hausbau geltenden DIN 18560 hergestellt werden. Estrich ist danach ein auf einem tragenden Untergrund oder auf einer zwischenliegenden Trenn- oder Dämmschicht hergestellter Fußboden, der unmittelbar als Fußoden nutzbar ist oder mit einem Belag versehen werden kann.
Estriche haben beim Hausbau die Aufgabe, Unebenheiten der Rohbaukonstruktion auszugleichen und sie können für die Verbesserung von Feuchtigkeitsschutz, Wärme- und Schallschutz dienen.
Wie bereits auf der vorhergehenden Seite beschrieben, gibt es für den Hausbau vom Konstruktionsprinzip her drei Formen des Estrichs, nämlich den schwimmenden Estrich (auf Dämmschicht), den Estrich auf Trennschicht und den Verbundestrich.
Schwimmender Estrich
Der schwimmende Estrich ist ein gemäß DIN 18560 erstellter Estrich auf einer Dämmschicht. Die Bedeutung des Wortes schwimmend liegt darin begründet, daß der Estrich auf seiner Unterlage beweglich ist und keine Verbindung mit den angrenzenden Bauteilen, wie Wänden und Rohren hat.
Ein schwimmender Estrich dient beim Hausbau im wesentlichen der Erhöhung der Werte für die Wärme- und Trittschalldämmung des Fußbodens.
Von der Konstruktion her wird ein schwimmender Estrich nach Abdichtung der Rohdecke und dem Einfügen der ein- oder zweischichtigen Dämmschichten auf den Fußboden aufgetragen. Wenn Unebenheiten im Fußboden vorhanden sind, muß zusätzlich noch eine Ausgleichschicht eingefügt werden.
Estrich auf Trennschicht
Ein Estrich auf Trennschicht wird in der DIN 18560 als ein Estrich bezeichnet, der vom tragenden Untergrund durch eine dünne Zwischenlage, eben die Trennschicht, getrennt ist. Man bezeichnet diesen Estrich beim Hausbau auch als gleitenden Estrich.
Die Aufgabe der Trennschicht besteht darin, dem Estrich selbst bei Temperaturschwankungen ein ungehindertes Gleiten auf der Trennschicht zu ermöglichen.
Ein Estrich auf Trennschicht wird überall dort eingesetzt, wo keine Wärme- oder Schallisolierung für den Fußboden erforderlich ist. Dies ist meist in Kellerräumen, Nebenräumen und auf Terrassen und Balkonen der Fall.
Verbundestrich
Ein Verbundestrich ist ein mit dem tragenden Untergrund verbundener Estrich, daher auch der Name. Der Hauptvorteil des Verbundestrichs ist die komplette feste Verbindung mit der Untergrundfläche. Dadurch ist es auch möglich, den Verbundestrich auch ohne zusätzlichen Belag als Fußboden zu benutzen. Ein dafür oft benutzter Begriff ist Nutzestrich.
Verbundestriche bieten sich bei hohen mechanischen Belastungen und dann, wenn keine besonderen Anforderungen an den Schall- und Wärmeschutz bestehen, an. Hauptverwendung für den Verbundestrich findet man im Hausbau für Keller- und Nebenräume.