Korkfußboden – Natur pur unter den Füßen

Korkfußboden ist ein ökologischer, warmer und elastischer Bodenbelag, der aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird. Er überzeugt durch Nachhaltigkeit, Wohnkomfort und Designvielfalt.
Neben seinen ökologischen Vorteilen ist Kork besonders fußwarm, trittschalldämmend und pflegeleicht – eine ideale Wahl für gesundes Wohnen.
Rohstoff Kork – Ursprung und Gewinnung
Kork ist ein rein pflanzlicher Rohstoff. Er besteht aus den abgestorbenen Zellen der Korkeiche. Die Korkeiche ist im gesamten Mittelmeerraum beheimatet. Besonders in Spanien und Portugal gibt es eine erhebliche Anzahl der Korkeichen. Aus ihnen werden Korkplatten hergestellt. Die Korkeiche ist in den beiden Ländern kein Plantageobjekt sondern gehört zum normalen Landschaftsbild.
Die Korkeiche ist ein langsam wachsender Baum, dafür kann sie bis zu 200 Jahre alt werden. Für die Korkproduktion muß die Korkeiche geschält werden. Die erstmalige Schälung darf erst dann erfolgen, wenn der Baum ca. 20 Jahre alt ist. Nachfolgende Schälungen können dann alle 10 Jahre durchgeführt werden. Diese Schälungen sind belasten die Korkeiche nicht, vielmehr verbessern sie seine Wachstumsfähigkeit.
Woher kommt Kork?
Kork stammt von der Korkeiche (Quercus suber), die vor allem in Portugal, Spanien, Südfrankreich und Nordafrika wächst.
Portugal ist weltweit der größte Produzent, mit nachhaltigen Anbauflächen und jahrhundertealter Tradition.
Ernte – schonend für den Baum
Geerntet wird nur die Borke, nicht der Baum selbst.
Die erste Schälung erfolgt frühestens nach 25 Jahren, danach alle 9–12 Jahre.
Ein Baum kann über 150 Jahre alt werden und mehr als 15 Mal geerntet werden.
Nachhaltigkeit
CO₂-Bindung: Korkeichen speichern besonders viel Kohlendioxid.
Die Ernte schadet dem Baum nicht – im Gegenteil, sie fördert das Wachstum neuer Rinde.
Verarbeitung von Kork zu Bodenbelägen
Die Herstellung von Korkfußböden kombiniert traditionelle Verfahren mit moderner Technik, um aus der geernteten Rinde der Korkeiche einen langlebigen, ästhetischen und funktionalen Fußbodenbelag zu schaffen.
1. Trocknung der Rinde
Direkt nach der Ernte wird die Rinde in Plattenform gestapelt und mehrere Monate im Freien gelagert.
Die Trocknung reduziert den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt, stabilisiert das Material und verhindert spätere Formveränderungen.
In dieser Zeit beginnt die natürliche Oxidation, die der Rinde ihre typische rötlich-braune Färbung gibt.
2. Kochen und Sterilisieren
Die getrocknete Rinde wird in großen Kesseln mit heißem Wasser und Dampf mehrere Stunden gekocht.
Dieser Schritt macht den Kork geschmeidiger, eliminiert Schädlinge und Keime und entfernt wasserlösliche Stoffe.
Gleichzeitig vergrößert sich das Volumen der Zellen, was für eine bessere Elastizität sorgt.
3. Sortieren und Mahlen
Nach dem Kochen werden die Platten sortiert: Hochwertige Stücke eignen sich für Massivkork, dünnere oder unregelmäßige Stücke werden gemahlen.
Beim Mahlen entsteht Korkgranulat in unterschiedlichen Korngrößen, die je nach gewünschtem Endprodukt gemischt werden.
4. Pressen des Korkgranulats
Das Korkgranulat wird mit Bindemitteln (oft auf wasser- oder PU-Basis) vermischt.
Unter hohem Druck und Temperaturen von ca. 300 °C entstehen große Korkblöcke.
Durch Variation von Druck, Temperatur und Korngröße entstehen unterschiedliche Strukturen und Dichten.
5. Zuschnitt & Formgebung
Aus den Blöcken werden Platten, Fliesen oder Bahnen geschnitten.
Für Klicksysteme werden Trägerplatten aus HDF oder MDF mit einer Deckschicht aus Kork verbunden.
Bei Massivkorkfliesen wird die gesamte Dicke aus gepresstem Kork hergestellt.
6. Oberflächenbehandlung
Lackierung: Für starken Schutz gegen Feuchtigkeit und Kratzer, oft mit UV-härtenden Lacken.
Ölen/Wachsen: Für eine natürliche Haptik und einfache Auffrischung, betont die Korkstruktur.
Bedruckung/Dekorbeschichtung: Hochauflösende Digitaldrucke ermöglichen Holz- oder Steinoptik.
Versiegelung: Schließt die Poren und erhöht die Lebensdauer.
7. Qualitätskontrolle
Jeder Produktionsschritt wird auf Maßhaltigkeit, Dichte und Oberflächenqualität geprüft.
Hochwertiger Korkboden erfüllt strenge Emissions- und Schadstoffnormen (z. B. Blauer Engel, FSC-Zertifikat).
Die nachstehende Grafik zeigt die einzelnen Arbeitsschritte vom Kork um Korkbodenbelag
Verwendung von Korkfußboden beim Hausbau
Ein Fußboden aus Kork hat in jedem Raum Vorteile aufzuweisen, selbst in Bad und WC. Ein Korkfußboden ist sehr fußwarm und er bietet für den Hausbau eine hervorragende zusätzliche Schalldämmung. Zudem ist er als reines Naturprodukt auch bestens für Allergiker geeignet.
Kork hat eine geringe Wärme und Schall-Leitfähigkeit. Grund dafür sind, die gasförmigen Elemente im Inneren des Korks, die in undurchlässigen Kammern versiegelt und gegeneinander isoliert sind. Von allen natürlichen Materialien hat Kork daher eine der besten isolierenden Eigenschaften, sowohl in thermischer als auch in akustischer Hinsicht, was ihn für die Verwendung als Fußboden beim Hausbau prädestiniert.
Innenbereiche
- Wohnzimmer & Schlafzimmer: Warm, weich, gelenkschonend, ideal für barfuß.
- Kinderzimmer: Stoßdämpfend, leise, schadstofffrei.
- Küche: Angenehmes Stehen, gute Wärmeisolierung, pflegeleicht.
- Badezimmer: Feuchtigkeitsbeständiger Spezialkork, rutschhemmend.
Nicht geeignet für
Unbeheizte, dauerhaft feuchte Außenbereiche (z. B. offene Terrassen), da Kork bei starker Nässe quellen kann.
Stattdessen: Einsatz in Wintergärten oder überdachten Außenbereichen.
Formen und Farben von Korkfußböden
Korkfußböden sind Naturbodenbeläge. Sie sind in verschiedenen Formen im Angebot. Es gibt den Korkfußboden mit feiner Körnung oder sogar weiß lasiert und als Korkparkett versiegelt und unversiegelt.
Formen
- Klickpaneele – einfache, schwimmende Verlegung.
- Korkfliesen – individuell anpassbar, vollflächig verklebt.
- Bahnenware – für fugenarme Flächen, oft im gewerblichen Bereich.
Farben & Designs
- Naturkork – warmes, hellbraunes Erscheinungsbild.
- Gefärbte Varianten – von Weiß über Grau bis Dunkelbraun.
- Bedruckte Korkböden – Holz-, Stein- oder Fantasieoptiken.
- Strukturvarianten – grob oder fein gekörnt.
Verlegung von Korkfußboden
Die Verlegung von Fußböden aus Kork ist recht einfach zu bewerkstelligen. In de Regel wird der Korkfußboden als Korkparkett in Korkplatten geliefert und dann mit dem heute bewährten Klicksystem verlegt. Nach der Verlegung muß der Korkfußboden unbedingt versiegelt werden.
Bei der Verlegung ist ein qualitativ guter Kleber wichtigste Voraussetzung, um dauerhaft Freude am Korkfußboden zu haben. Kleber, deren Klebkraft im Laufe der Jahre nachlässt, sorgen später für hässlich anzusehende Bilder von hochstehenden Korkkanten. Die Verwendung von lösungsmittelfreien Kontaktklebern ist aus gesundheitlichen Gründen dringend anzuraten.
Untergrundvorbereitung
Sauber, eben, trocken
Bei mineralischem Untergrund: Dampfsperre als Feuchtigkeitsschutz
Unebenheiten mit Spachtelmasse ausgleichen
Verlegearten
1. Schwimmende Verlegung (Klicksystem)
Schnelle, leimfreie Montage
Ideal für Renovierungen
2. Vollflächige Verklebung
Besonders stabil und langlebig
Empfohlen bei Fußbodenheizung oder starken Belastungen
Versiegelung und Pflege
Werkseitig versiegelt oder nach Verlegung mit Öl/Wachs/Lack behandeln
Pflege mit milden Reinigern, kein stehendes Wasser
Zusammenfassung
Korkfußboden ist die perfekte Kombination aus Nachhaltigkeit, Komfort und zeitlosem Design. Er eignet sich für nahezu alle Wohnbereiche, ist pflegeleicht und sorgt für ein gesundes Raumklima – ein Bodenbelag, der ökologisch und optisch überzeugt.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / Simon