Hausbautipps24 - Der Hausbau

Der Traum vom eigenen Haus beginnt mit vielen Fragen – wir geben die Antworten. Ob Sie planen, selbst zu bauen, einen Anbau oder Umbau zu errichten, eine Immobilie zu kaufen oder bestehendes Eigentum zu renovieren oder modernisieren: Unser umfassender Hausbau-Ratgeber bietet gebündeltes Wissen zu allen wichtigen Themen rund ums Eigenheim

Wir informieren Sie über den Hausbau selbst, beginnend mit der Bauplanung, die entscheidend dafür ist, welche Bauweise gewählt werden soll und endend mit dem Innenausbau. Zusätzlich können Sie unsere kostenlosen Online Ratgeber für viele Teilbereiche des Hausbaus nutzen. Informationen über Massivhaus, Fertighaus oder Holzhaus verbinden sich mit Grundlagen der ökologischen Bauweise und Hinweisen auf das barrierefreie Bauen. Den wichtigen Artikeln über die Außenanlagen, wie Garage, Carport, Swimingpool, Wintergarten, Terrasse und Balkon folgen Infos über Baustoffe, Bauteile und Dämmstoffe, sowie Neuheiten von Dach und Keller. Im Rahmen der Haustechnik erhalten Sie ausführliche Informationen über Elektroarbeiten, Heizungstechnik, Sanitärinstallation und Sicherheit beim Hausbau.

Fazit: Gut geplant ist halb gebaut

Unsere Plattform bietet gebündeltes Know-how für jede Phase des Hausprojekts. Egal, ob Sie gerade erst anfangen zu träumen oder schon den Bauantrag in der Hand halten - Sie finden hier verlässliche Informationen, Inspiration und Tools, die Sie auf dem Weg in Ihr neues Zuhause begleiten.

Motivation für den Hausbau heute

Mögliche Motivationen für den Hausbau heute sind, je nach persönlicher Lebenssituation und Zielsetzung:

Persönliche Freiheit und Unabhängigkeit

Du kannst deine eigenen Wünsche umsetzen. Du bestimmst Grundriss, Stil, Materialien und musst keine Kompromisse wie bei bestehenden Immobilien eingehen. Du bezahlöst keine Miete mehr. Statt monatlich Geld zu „verbrennen“, baust du Vermögen auf.

Langfristige Investition und Sicherheit

Ein eigenes Haus ist eine sehr gute Wertanlage. Immobilien sind in der Regel wertstabil, besonders in guten Lagen. Ein eigenes Haus ist für viele ein entscheidender Beitrag zur Altersvorsorge, denn mietfreies Wohnen im Ruhestand entlastet enorm. Die Familie ist abgesichert, denn ein eigenes Heim bedeutet Stabilität für Partner*in und Kinder.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

Der Hausbau heute wird nach modernen Baustandards durchgeführt. Du kannst auf erneuerbare Energien setzen, denn Wärmepumpen, Solaranlagen sorgen für hohe Energieeffizienz. Moderne Baustoffe für den Hausbau bestehen aus nachhaltigen Materialien und sind in der Regel umweltfreundlich.

Finanzielle Aspekte

Die aktuell immer noch relativ niedrigen Bauzinsen erlauben eine historisch günstige Baufinanzierung, was sich langfristig lohnen wird.
Manche Finanzierungsmodelle können steuerlich attraktiv sein, z.B. durch Steuervorteile bei Vermietung oder Doppelhaus. Wer energieeffizient baut, hat Anspruch auf die Förderung der KfW-Bank.
Staatliche Zuschüsse und Kredite für energieeffizientes Bauen können die Finanzierungskosten senken.

Lebensqualität und Standortvorteile

Sehr viele Menschen zieht es heute raus aus der Stadt. Ein Haus im Grünen kann mehr Ruhe, Raum und Natur bedeuten.
Ein eigener Hausbau ermöglicht Platz für Hobbys und Homeoffice. Garten, Werkstatt, Arbeitszimmer, all das ist im eigenen Haus kein Problem.

Die einzelnen Etappen beim Hausbau

1. Planungsphase

Die Planungsphase beim Hausbau verfolgt das Ziel, Grundlagen zu schaffen und endgültige Entscheidungen zu treffen. Zu den wichtigsten Vorbereitungen gehört eine Bedarfsanalyse, bei der die Größe des Hauses, die Zimmeranzahl, der Architekturstil und das Budget festgelegt werden.

Auf der Basis der Bedarfsanlayse erfolgt die Grundstückssuche mit anschließendem Grundstückskauf. Gleichzeitig setzt auch die Finanzierungsplanung ein. Hypothekenkredit, Eigenmittel und Fördermittel (z. B. Durch die KfW-Bank) müssen beantragt werden.

Der nächste Schritt ist die Beauftragung einer Baufirma oder eines Architekten, um die Entwurfsplanung zu erstellen. Erste Skizzen für die Raumaufteilung müssen abgesegnet werden.

Ein passendes Bauunternehmen zu finden ist einer der wichtigsten Schritte beim Hausbau – schließlich hängt die Bauqualität, die Termintreue und letztlich dein Wohlbefinden davon ab. Hier sind die wichtigsten Tipps und Schritte, um ein gutes Bauunternehmen zu finden:

Recherche für ein Hausbau-Unternehmen

Du kannst auf Online-Plattformen suchen oder bei Unternehmen wie „Wer liefert was“. Aber auch Immobilienforen und Erfahrungsberichte im Internet können hilfreich sein. Lokale Empfehlungen durch Familie, Nachbarn, Architekten und Bauherren anderer Objekte können zum geeigneten Bauunternehmen führen. Man kann auch Baustellen vor Ort besuchen, denn wer dort arbeitet, könnte ein Kandidat sein.

Wichtige Auswahlkriterien sind:

Erfahrung und Referenzen: Gibt es vergleichbare Projekte?
Zertifikate und Mitgliedschaften: Z. B. in der Handwerkskammer, Baugewerbeverband
Festpreisangebot möglich?
Eigenleistungen erlaubt? (wenn du selbst mitarbeiten willst)
Kommunikation & Erreichbarkeit: Klar, ehrlich, transparent?
Bonität und Insolvenzfreiheit: z. B. über eine SCHUFA-Auskunft oder Handelsregister

Angebote einholen und vergleichen

Du solltest mindestens 3 Angebote einholen. Achte dabei auf:
eine detaillierte Leistungsbeschreibung, einen Zahlungsplan, der angemessene Zahlungen gemäß dem Baufortschritt vorsieht, klare Zuordnung der Inklusivleistungen damit keine versteckten Zusatzkosten entstehen können, Bestätigung der Garantie und Gewährleistungsfrist (nach BGB: 5 Jahre) und immer daran denken,
der Preis ist wichtig – aber er ist nicht das einzige Kriterium!

Vertrag und Absicherung

Prüfung nachfolgender Kriterien:
Bauvertrag nach BGB oder VOB/B?
Baubeginn und Fertigstellungstermine
Strafzahlungen bei Verzug?
Bauzeitgarantie
Bauleistungsversicherung und Bauherrenhaftpflichtversicherung abschließen

Als letzter Schritt ist dann eine Bauanzeige oder ein Bauantrag bei der Baubehörde einzureichen.

2. Bauvorbereitung

Das Ziel der Bauvorbereitungsphase ist es, alles für den Baubeginn vorzubereiten. Dazu gehören insbesondere:

  • Baugenehmigung erhalten
  • Detaillierte technische Pläne für die Hausplanung
  • Bauvertrag und Versicherungen abschließen
  • Baugrunduntersuchung (Bodengutachten) durchführen
  • Erschließung des Grundstücks für Wasser, Strom, Abwasser, Kabel- und Internetanschluss. etc.
  • Baustelleneinrichtung

3. Rohbauphase

Zum Abschluss der Rohbauphase muss das „Gerüst“ des Hauses stehen. Die einzelnen Zwischenphasen sind dabei

  • Aushub
  • Bodenplatte oder Keller errichten
  • Mauerwerk oder Fertigbauteile errichten
  • Decken und Dachstuhl setzen
  • Dach eindecken
  • Fenster und Außentüren einsetzen
  • Am Ende wird das Richtfest gefeiert.

4. Ausbauphase

Die Ausbauphase widmet sich ganz dem Innenausbau und der Haustechnik. Im einzelnen geht es dabei um die Gewerke

  • Elektro- und Sanitärinstallationen
  • Heizung und Lüftung
  • Wärmedämmung und Innenputz
  • Estrich gießen
  • Trockenbau (z. B. Trennwände)
  • Bodenbeläge und Fliesen
  • Maler- und Tapezierarbeiten
  • Sanitärobjekte und Innentüren montieren

5. Abschluss und Übergabe

Mit der Bezugsfertigkeit wird das Haus übergeben. Die Endabnahme erfolgt durch den Bauleiter oder einen Gutachter. Das ist die Gelegenheit, eine Mängelliste zu überprüfen und die Mängel zu beheben. Danach erfolgt die förmliche Hausübergabe / Schlüsselübergabe und der Einzug (Umzugsfirma frühzeitig beauftragen) kann in Angriff genommen werden. Dafür muss rechtzeitig eine Anmeldung bei den Versorgern (Gas, Wasser, Strom, Telefon) und beim Einwohnermeldeamt erfolgen.

6. Nach dem Einzug

Nach dem Einzug ist es an der Zeit, die Außenanlagen zu gestalten. Garten, Terrasse, Carport oder Garage müssen angelegt und eventuelle Restarbeiten oder Nachbesserungen müssen erledigt werden.

Eine Übersicht über die Themen, die auf dem Informationsportal Hausbautipps24 im Rahmen des Hausbaus behandelt werden, findet sich nachstehend. Einfach anklicken und schon sind Sie im entsprechenden Bereich.

Außenanlagen
Garagen und Carports
Swimmingpool
Terrassen und Balkone
Wintergarten
Wege und Zäune

Bauplanung

Baustoffe
Bauteile
Dämmstoffe
Ziegel


Bauweise
Barrierefrei bauen
Fertighaus
Holzhaus
Massivhaus
Ökologisches Bauen
Klimaschutz


Dach


Keller

Haustechnik
Elektro
Heizungstechnik
Sicherheit


Innenausbau
Badezimmer
Fenster
Fußboden
Küchen


Treppen


Türen


Ratgeber
Anbau
Badezimmer
Bauvertrag
Fenster
Fertighaus
Grundstückskauf
Hausbau
Hausbaufinanzierung
Solarenergie
Versicherungen beim Hausbau
Wintergarten

 

Unsere neuesten Blogbeiträge:


Flachdachabdichtung

Das Flachdach gehört konstruktionsbedingt mit zu den problematischen Kapiteln beim Hausbau. Selbst kleinste Fehler bei der Erstellung der Flachdachabdichtung können zu einem fortwährenden Ärger und ewigen Nachbesserungen der Flachdachisolierung führen.

 


Flachdächer werden mit Dachabdichtungen versehen, die meist aus bahnenförmigen Abdichtungsstoffen bestehen. Mit diesen Bahnen, in der Regel Schweißbahnen, wird eine flächendeckende Schicht erzeugt, die vollkommen wasserundurchlässig sein muss, denn die Abdichtung ist das Wichtigste beim Flachdach.


Die beim Hausbau relevantesten Materialien der Flachdachabdichtung sind polymere Abdichtungen. Das sind Baustoffe, wie Bitumen-Schweißbahnen, Kunststoffdachbahnen aus PVC, PIB oder Thermopolyolefine und die besonders widerstandsfähigen EPDM- Dichtungsbahnen aus Kautschuk.

Bei einem hochwertigen Dach muss die Dachabdichtung stehendes Wasser für einen längeren Zeitraum abhalten können. Auch UV-Strahlen und Temperaturschwankungen dürfen einer gut hergestellten Flachdachabdichtung nichts ausmachen. Bei Ihrem Hausbau sollten Sie darauf achten, daß die Elastizität der Flachdachabdichtung so beschaffen ist, daß auch Setz- oder Dehnbewegungen der Dachoberfläche nicht dazu führen, daß sich Risse oder Falten bilden.

Grundsätzlich sollte man mehrlagige Bitumendichtungsbahnen für die Dachabdichtung verwenden. Nur durch homogenes Verschmelzen der verschiedenen Dachdichtungsbahnen ist eine dauerhafte Resistenz der Dachabdichtung gegen das Eindringen von Wasser zu erzielen.

Achten Sie bei Ihrem Hausbau darauf, daß niemals einzeln liegende Schweiß- oder Dichtungsbahnen verwendet werden, denn die können niemals eine dauerhafte Flachdachabdichtung gewährleisten.

Nach den Norm-Vorschriften sind für die Dachabdichtung zur Verklebung der Bitumendichtungsbahnen vier Verfahren zugelassen, nämlich das Gießverfahren, das Schweißverfahren, das Bürstenstreichverfahren und das Kaltklebeverfahren. Im heutigen Hausbau wird bei der Flachdachabdichtung hauptsächlich das Schweißverfahren angewendet.

Dachziegel und Dachbedeckung

Der wichtigste, von außen sichtbare Teil des Daches ist der Dachziegel. Er übernimmt durch Form und Farbe eine gestalterische Mitwirkung beim Hausbau.

 


Die Dachziegel, eigentlich das Dachdeckungsmaterial, denn nicht alle Dachbedeckungen sind Dachziegel, können aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt werden. Auch für den Dachziegel selbst gibt es unterschiedliche Begriffe. Je nachdem, wo man seinen Hausbau ausführt, verwendet man auch Begriffe, wie Dachpfanne, Dachschindel, Dachstein oder neuerdings Solardachziegel.


Die verwendbaren Materialien für die Dachziegel kann man nach der Materialart einteilen.

Die gebräuchlichsten Dachziegel, die Tondachziegel, werden aus gebranntem Ton hergestellt, man kann sie roh oder lasiert einsetzen; sie sind für Dachneigungen von 22° - 90° geeignet.

Dachsteine werden aus hochverdichtetem Beton mit granulierter oder glatter Oberfläche im Hausbau verwendet. Das Angebot ist bezüglich Formen, Farben und Formaten sehr vielfältig. Dachsteine können ebenfalls bei Dachneigungen von 22° - 90° eingesetzt werden.

Neben den Betonausführungen können Dachsteine auch aus Naturstein, wie Schiefer oder Gneiss hergestellt werden. Speziell die Dachdeckung mit Schiefersteinen hat eine sehr lange Tradition in Deutschland. Ein Schieferdach ist wetterbeständig, auch gegen Frost unempfindlich und wasserundurchlässig.

Seine weiteren positiven Merkmale sind, daß das Schieferdach stoßfest, verrottungsfest, nicht brennbar und wartungsfrei ist. Es gibt für die Schieferdeckung verschiedene Deckungsarten, wie z.B. altdeutsche Deckung, Schuppendeckung, Bogenschnittdeckung und wilde Deckung.

Auch beim Schieferdach ist eine Dachneigung zwischen 22° und 90° einzuhalten.

Die Holzschindeln sind als Dachbedeckung eine regionale Spezialität in bestimmten Gebieten Deutschlands. Die Holzschindeln werden in der Regel als handgesägte oder gespaltene Brettchen eingesetzt. Das verwendete Holz ist meist heimisches Nadelholz wie Fichte, Tanne, Kiefer, Douglasie, Lärche und Zirbelkiefer, aber auch Zeder, Eiche und Buche.

Faserzementplatten und Faserzementwellplatten werden aus Zement, synthetischen Fasern und Zellulose durch Pressung und Dampfhärtung hergestellt. Diese Dachbedeckung gibt es in vielen Formaten (meist allerdings kleinformatig) und Formen. Sie finden Verwendung bei Dachneigungen von 25° - 90°.

Dachbedeckungen aus Metall werden in Form von flachen, gewellten oder trapezförmigen Blechen und Tafeln verarbeitet. Dabei werden die Metalle Zink, Kupfer, Aluminium, Blei und Edelstahl benutzt. Die dabei entsehenden Metalldächer, wie Kupferdach und Zinkdach zeichnen sich durch hohe Beständigkeit aus. Durch ihre korrosionsbeständige Eigenschaft werden Dachbedeckungen dieser Metalle auch häufig für Dachanschlüsse und Dachabschlüsse verwendet.

Die nächste Gruppe der Dachbedeckungen umfassen die Bitumenschindeln. Hier gibt es die Bitumendachschindel, die Bitumenwellplatte und die Bitumenplatte. Die Bitumenschindeln sind kleinformatige Dachschindeln, die auf einer Trägerschicht aus Glasvlies und einer Granulatbeschichtung aus Bitumen in vielen Formen und Farben hergestellt werden.

Bei den Bitumenwellplatten handelt es sich um großformatige farbige Platten, die auch beim Bau von Fassaden Verwendung finden. Sie sind farbbeständig und bruchfest.

Im Rahmen der zunehmenden Verwendung der Solarenergie für Zwecke der Fotovoltaik wurden auch Solardachziegel entwickelt. Diese verdrängen die optisch nicht immer schönen Solarmodule, nach dem Motto: So schön kann Fotovoltaik sein.
 
Die letzte Materialart ist Stroh. Strohdächer oder Reetdächer, wie sie in Norddeutschland genannt werden, sind eine weiche Dachbedeckung, die auch eine erhöhte Feuergefährdung mit sich bringt. Ihre besonders guten Eigenschaften bezüglich Wärmedämmung, Dichtheit und Sturmsicherheit geben dem Reetdach eine besondere regionale Bedeutung.

Dachziegelformen

Beim Hausbau werden heute sehr viele unterschiedliche Dachziegelformen verwendet, wobei es dem Laien meist unverständlich ist, warum es soviel Dachziegelformen überhaupt gibt.

 


Dachziegel werden in der Regel aus Ton gebrannt, sind für eine gewisse Zeit wasserundurchlässig, können flach oder gebogen sein und werden zur Bedeckung eines Daches verwendet. Dachziegel können in natürlicher Färbung, engobiert, glasiert oder gedämpft produziert werden. Ein Dach aus Tonziegeln liegt mit einer nachgewiesenen Lebensdauer von mehr als hundert Jahren an vorderster Stelle unter allen Bedachungsmaterialien für den Hausbau.


Bezüglich der Dachziegelform unterscheidet man die vier Hauptgruppen:

  • Strangdachziegel
  • Pressdachziegel
  • Flachziegel und
  • Formziegel.

Die Besonderheit der Strangdachziegel liegt darin, daß sie keine Verfalzungen haben. Diese Dachziegelform wird aus einem endlosen Tonstrang hergestellt. Man kann die Strangdachziegel weiter unterteilen in die Produktformen Hohlpfanne und Biberschwanz.

Der Biberschwanz ist sicherlich die bekannteste Dachziegelform, er ist ein flacher, an der Unterkante halbrund bis spitz zulaufend geformter Dachziegel. Seine Form erinnert dabei an den Schwanz eines Bibers. Den Biberschwanz gibt es in vielen Unterarten, so z.B. als Spitzbiber, Gotikbiber, Altstadtbiber und Schuppenbiber.

Die Hohlpfanne ist ebenfalls ein flacher Dachziegel, deren rechte Seite eine Krempe hat, mit der sie den neben ihr liegenden zweiten Dachziegel überdeckt. Zwei gegenüberliegende Ecken der Dachziegel sind jeweils abgeschrägt, um eine vierfache Überdeckung abzuwenden. Hohlpfannen werden für den Hausbau aufgrund der Länge des Schnittes in Langschnitt- und Kurzschnittpfannen unterteilt.

Pressdachziegel weisen eine komplette Verfalzung auf und verfügen über eine konische Form. Die Herstellung erfolgt dadurch, daß Ton in die Strangpresse geführt und anschließend in gleichmäßige Blöcke geschnitten wird. In der Schlittenpresse wird aus den Rohlingen die äußerliche Form des Dachziegels gestaltet.

Es gibt die Dachziegelform der Pressdachziegel als Doppelmuldenfalzziegel, als Falzziegel, Flachdachpfanne, als Flachkremper oder Krempziegel und als Mönch und Nonne.

Dachdeckung

Neben der Dachkonstruktion und der Dachform ist auch die Dachdeckung von entscheidender Bedeutung beim Hausbau. Durch ein Dach mit der passenden Dachdeckung können die optimierten Dachkonstruktionen und Dachformen erst den Zweck erfüllen, für den sie gedacht sind.

 


Die Dachdeckung wird entscheidend von der Dachneigung beeinflusst. Hauptaufgabe der Dachdeckung ist es ja, Regen, Wind und sonstige negativen Einflüsse vom Dach fernzuhalten. Dazu kann man zusätzlich eine Vordeckung und ein Unterdach benutzen.

Material für die Dachdeckung

Das Material für die Dachdeckung kann sehr differenziert und individuell sein. Es gibt beim heutigen Hausbau verschiedene Materialien für die harten Dachdeckungen, wie Dachziegel, Dachsteine, Faserzement, Kunststoff und Metall und weiche Materialien, wie Bitumen, Gras, Reet, Stroh, Holz und neuerdings vermehrt begrünte Dächer.

Die verschiedenen Dachziegel

Entscheidend für das Aussehen des Daches ist auch die Form und die Art der für die Dachdeckung beim Hausbau verwendeten Dachziegel. Hierbei unterscheidet man die Strangdachziegeln, wie Hohlpfannen, Strangfalzziegel und den bekannten Biberschwanzziegel, sowie Pressdachziegel, wie Krempziegel, Falzziegel, Flachdachpfannen und Reformdachpfannen. Auf den nächsten Seiten erhalten Sie darüber ausführliche Informationen.

Unterspannbahn

Die Dachdeckung benötigt zum Schutz der Dachdämmung vor Staub, Feuchtigkeit und Schlagregen in der Regel eine Unterspannbahn. Die Unterspannbahn wird aus einer Kunststofffolie hergestellt. Die Kunststofffolie ist sehr fein perforiert und lässt den entstehenden Wasserdampf aus dem Dach entweichen. Die Unterspannbahn wird unter der Dachlattung angebracht.

Vordeckung

Bei flachen Dachneigungen besteht für die Dachdeckung eine besondere Gefahr durch Flugschnee, Staub und Schlagregen. Bei einem Hausbau unter diesen Bedingungen verwendet man bei der Dachdeckung auch eine sogenannte Vordeckung. Eine Vordeckung besteht aus einer Holzschalung, auf die eine Kunststoff- oder Bitumenbahn vollflächig, unter der eigentlichen Dachdeckung verlegt wird.

Bei zu erwartenden extremen Witterungsbedingungen, gerade im Winter, ist auch der Bau eines Unterdachs in Erwägung zu ziehen. Die Dachdeckung unter Verwendung eines Unterdachs geschieht beim Hausbau, indem man eine oder mehrere Lagen Dichtungsbahnen auf einer vollflächigen Holzschalung unter der eigentlichen Dachdeckung verlegt.

Das Unterdach

Das Unterdach kann als wasserdichtes Unterdach oder als regensicheres Unterdach ausgeführt werden. Das wasserdichte Unterdach wird oberhalb der Konterlatte angebracht und wird meist als Kunststoffdachbahn, Kunststoffdichtungsbahn oder in einer Bitumen/Polymerbitumen- Dachdichtungsbahn ausgeführt. Die Ausführung des regensicheren Daches erfolgt mit den gleichen Materialien, jedoch unterhalb der Konterlatte.

Bezüglich der Verwendung der Dachziegeln beim Hausbau gibt es in den meisten Bebauungsplänen Vorschriften bezüglich Art und Farbe, die zu beachten sind.

Dachkonstruktion

Bei der Dachkonstruktion für Ihren Hausbau ist zwischen der Steildach- und der Flachdachkonstruktion zu unterscheiden, die beide absolut unterschiedliche Konstruktionsmerkmale aufweisen.



Für die Wahl der richtigen Dachkonstruktion ist neben dem vorhandenen oder gewünschten Grundriss des Daches auch die vom Bebauungsplan vorgegebene Dachform und die Dachneigung entscheidend. Wichtig ist auch, ob das Dach (evtl. auch erst später) ausgebaut werden soll oder nicht.


Üblicherweise wird heute eine Dachkonstruktion (natürlich seltener beim Flachdach) als Holzkonstruktionen erstellt. Vermehrt werden jedoch beim heutigen Hausbau auch Dachelemente und Massivdächer aus Betonfertigteilen angeboten.

Die Holzkonstruktion für das Dach besteht in der Regel aus Vollholz. Es gibt dafür die Ausführungen als Sparrendach, Pfettendach und Kehlbalkendach.

Das Sparrendach ist die angebrachte Dachkonstruktion, wenn beabsichtigt wird, den Dachboden auszubauen. Beim Sparrendach wird die gesamte Lastverteilung der Dachkonstruktion auf die Außenwände verlagert. Die Sparren und der Boden bilden dabei ein Dreieck. Durch diese Dachkonstruktion ergibt sich ein Dachraum ohne lästige Stützen oder Querstreben.

Bei der Dachkonstruktion als Pfettendach werden die Sparren von Pfetten, so werden die Längsträger, die durch Pfosten und Streben unterstützt werden genannt, gestützt. Dadurch werden die Lasten nicht nur auf die Außenwände sondern auch auf die Pfetten und die darunter liegenden tragenden Innenwände verteilt. Bei diesem Dach können die Pfetten mitunter sehr hinderlich für den Dachausbau sein.

Das Kehlbalkendach ist eine Dachkonstruktion, bei der ein Sparrendach durch einen waagerechten Kehlbalken unterstützt wird. Durch den Kehlbalken wird, vornehmlich bei großen Gebäudetiefen, ein Durchbiegen der Sparren verhindert.

Eine Flachdachkonstruktion wird auf einer Holzunterkonstruktion oder auf einer ebenen Massivdecke aus Beton errichtet.

Dabei unterscheidet man belüftete, zweischalige Dachkonstruktionen, unbelüftete, einschalige Dachkonstruktionen, die direkt auf der tragenden Fläche aufgebracht werden und nicht belüftete, einschalige Dachkonstruktionen, die auf schweren Unterkonstruktionen errichtet werden. Flachdächer werden immer mit einem leichten Gefälle (2 – 5°) ausgestattet, um einen Ablauf der Niederschläge zu ermöglichen.

Auf die Ausführung der Dachkonstruktion beim Hausbau hat natürlich auch die Dachneigung einen Einfluß. Die Dachneigung ist der Wert des Winkels zwischen der Dachfläche und der Horizontalen des Dachbodens. Dieser Wert liegt bei Flachdächern bei maximal 5° und kann bei Steildächern bis zu 40° liegen. In den Bebauungsplänen sind oft verbindliche Gradzahlen für die Dachneigung angegeben.

Das Aussehen der Dachkonstruktion wird auch durch die Maße des Dachüberstandes beeinflusst. Der Dachüberstand ist der Teil des Daches, der über die Außenwand des Gebäudes hinausragt. Bei großem Dachüberstand hat das Gebäude einen zusätzlichen Schutz vor Wind und Wetter, denn der größte Teil der Niederschläge kann nicht mehr an die Fassade des Hauses gelangen.

Bei Holzhäusern und Holzfassaden kann man bei einem Dach mit weitem Dachüberstand manchmal auf zusätzliche Holzschutzmaßnahmen zumindest temporär verzichten.

Neue Gerätehöhe 188 cm für die erfolgreiche Oldtimer Linie

Oldtimer_Line Gorenje folgt dem Trend nach mehr Nutzinhalt bei Kühl-Gefriergeräten und erweitert die erfolgreiche Linie Oldtimer mit neuen Modellen in 188,7 cm Gerätehöhe

Küchen / Küchengeräte:  Um über 30 Zentimeter sind die Retro-Design-Modelle damit gegenüber den bisher größten  Modellen gewachsen. Für den Nettoinhalt der neuen Kühl-Gefrier-Kombinationen Linie Oldtimer bedeutet das beim Kühlteil 229 Liter und beim Gefrierteil 86 Liter.

Mit einem Gesamtnettoinhalt von 315 Litern empfiehlt sich die neue RK 62351, die in den Farben OR (vulcano red), OB (sea blue), OA (perl aluminium) und OC (creme) angeboten wird, auch für XXL Vorratshaltung.

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Sparen leicht gemacht

Buderus_Heizkreis-Set Hocheffizienzpumpen in den neuen Buderus Heizkreis-Sets verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom

Heiztechnik / Wärmepumpen:  Buderus als Systemanbieter erfüllt die Forderung nach Energieeffizienz nicht nur bei der Wärmeerzeugung, sondern auch bei der Wärmeverteilung. Deshalb sind in den neuen Heizkreis-Sets HS-E plus ohne Mischer und HSM-E plus mit Mischer jetzt Hocheffizienzpumpen der Energieeffizienzklasse A eingebaut.

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Der Einsatz von Bodenfliesen beim Hausbau


Alle wesentlichen Merkmale der Fliesen wurden im Bereich der Wandfliesen bereits ausführlich dargestellt. In diesem Abschnitt werden ausschließlich die Besonderheiten der Bodenfliesen beim Hausbau behandelt. Fliesen sind ein keramischer Fußbodenbelag, der sauber und pflegeleicht ist und bei normaler Benutzung eine geringe Anzahl an Gebrauchsspuren hinterlässt. 

 


Verwendung von Bodenfliesen für den Hausbau

Die meisten Menschen kennen beim Hausbau die Verwendung der Bodenfliesen nur für das Badezimmer, WC oder in der Küche. Je nach Einrichtungsstil eignen sich Fußbodenfliesen aber auch hervorragend als Bodenbelag für Wohn- und Schlafzimmer. In den südlichen Regionen unseres Kontinents sind Marmorfliesen, Terracottafliesen und andere Natursteinfliesen keine außergewöhnlichen Fußböden, dort gehören diese Bodenfliesen zum alltäglichen Fußbodenbelag.

Fußbodenfliesen haben allerdings einen Nachteil. Wenn ein schwerer Gegenstand auf die Bodenfliese fällt, zerspringt sie meist oder es splittern Teile ab. Hier hilft dann nur ein Auswechseln der Bodenfliese. Man sollte daher stets einen kleinen Vorrat der verwendeten Bodenfliesen in Reserve halten.

Bodenfliesen für den Fußboden im Wohnhaus haben den Vorteil der außergewöhnlichen Vielfalt an Materialien, Farben und Formen. Sie können Granitfliesen, Marmorfliesen, Natursteinfliesen oder Keramikfliesen verwenden.

Fliesen sind ein fester Bestandteil moderner Bau- und Renovierungsprojekte. Sie kommen in verschiedenen Bereichen zum Einsatz:

Innenräume:
Küche: robust und pflegeleicht, resistent gegen Feuchtigkeit und Fett
Bad und WC: ideal aufgrund der Wasserresistenz
Wohnräume: moderne Optik, besonders bei Fußbodenheizung beliebt
Flur und Eingangsbereich: abriebfest und schmutzresistent
Außenbereiche:
Terrassen und Balkone: wetterbeständig und rutschfest
Kellerräume oder Garagen: langlebig und leicht zu reinigen

Materialien von Bodenfliesen

Die Wahl des richtigen Materials ist entscheidend für Haltbarkeit, Optik und Pflegeaufwand. Hier eine detailliertere Übersicht:

  • Keramikfliesen
    Eigenschaften: Hergestellt aus gebranntem Ton, oft mit glasierter Oberfläche.
    Vorteile: Große Farb- und Musterauswahl, einfach zu schneiden und zu verlegen.
    Nachteile: Relativ weich, weniger geeignet für stark frequentierte Bereiche.
    Einsatzbereich: Wohnräume, Wände, Bäder.
  • Steinzeugfliesen
    Eigenschaften: Härter und dichter als einfache Keramik. Wasseraufnahme unter 3 %.
    Vorteile: Frostbeständig, langlebig, gut für Innen- und Außenbereich.
    Nachteile: Begrenztere Designvielfalt im Vergleich zu Keramik.
    Einsatzbereich: Küche, Flur, Balkon, Terrasse.
  • Feinsteinzeugfliesen
    Eigenschaften: Hochverdichtetes, extrem hartes Material mit Wasseraufnahme < 0,5 %.
    Vorteile: Sehr widerstandsfähig, abriebfest, frostsicher, geeignet für hohe Belastungen.
    Nachteile: Schwieriger zu schneiden, höherer Preis.
    Einsatzbereich: Ideal für Bodenbeläge im gesamten Haus und Außenbereich.
  • Natursteinfliesen (z. B. Marmor, Granit, Schiefer)
    Eigenschaften: Authentisches, individuelles Erscheinungsbild durch natürliche Maserungen.
    Vorteile: Hochwertig, besonders edle Optik.
    Nachteile: Pflegeintensiv, empfindlich gegen Säuren (v. a. Marmor), kostenintensiver.
    Einsatzbereich: Wohnbereiche, Bäder, hochwertige Innenräume.
  • Zementfliesen
    Eigenschaften: Handgefertigt, unglasiert, porös – müssen imprägniert werden.
    Vorteile: Sehr dekorativ, besonders bei Vintage- oder Retro-Designs.
    Nachteile: Anfällig für Flecken, empfindlich gegen Feuchtigkeit ohne Versiegelung.
    Einsatzbereich: Innenräume mit dekorativem Anspruch.
  • Sondermaterialien
    Terrakotta: Rustikal, warm, aber sehr porös – nur mit guter Imprägnierung nutzbar.
    Glasfliesen: Dekorativ, aber rutschig – meist für Wandflächen.
    Vinyl-/PVC-Fliesen (optisch ähnlich): Alternative für Feuchträume oder Mietwohnungen – allerdings kein echtes Fliesenmaterial.

Fliesenformate im Überblick

Fliesen sind in vielen Größen und Formen erhältlich – je nach Design, Raumgröße und technischem Anspruch eignen sich unterschiedliche Formate:

Kleinformate

  • Format (Beispiel)
    Typisch: 10×10 cm, 15×15 cm, 20×20 cm, Mosaikfliesen (z. B. 2×2 cm)
  • Einsatz
    Bäder, Duschen, Wände, Rundungen, Nischen
  • Vorteile
    Leicht zu verlegen auf kleinen Flächen, gut für Gefälle (z. B. Dusche), rutschfest
  • Nachteile
    Viele Fugen = mehr Pflegeaufwand, wirkt unruhiger in großen Räumen

Standardformate

  • Format (Beispiel)
    30×30 cm, 30×60 cm, 45×45 cm
  • Einsatz
    Universell: Böden & Wände, Küche, Bad, Flur
  • Vorteile
    Gute Balance zwischen Verlegeaufwand und Optik
  • Nachteile
    Weniger modern als Großformate

Großformate

  • Format (Beispiel)
    60×60 cm, 60×120 cm, 75×75 cm, 80×80 cm, 100×100 cm
  • Einsatz
    Moderne Wohnräume, große Flächen, offene Räume
  • Vorteile
    Weniger Fugen (pflegeleicht), ruhiges Flächenbild, modern
  • Nachteile
    Höheres Gewicht, aufwändige Verlegung, ebener Untergrund nötig

Langformate / Dielenformate

  • Format (Beispiel)
    20×80 cm, 30×120 cm, 20×120 cm, 25×150 cm
  • Einsatz
    Holzoptik-Fliesen, Wohnräume, Flure
  • Vorteile
    Ideal für Holzoptik, sehr wohnlich, wirkt wie Parkett
  • Nachteile
    Verzug möglich – sorgfältige Verlegung erforderlich

XXL-Formate (Großplatten)

  • Format (Beispiel)
    120×120 cm, 120×240 cm, bis 160×320 cm
  • Einsatz
    Luxuriöse Bäder, Küchenrückwände, Boden & Wand ohne sichtbare Fugen
  • Vorteile
    Besonders edel, fast fugenlos, sehr modern
  • Nachteile
    Sehr teuer, schwer zu transportieren, spezieller Verleger nötig

Sonderformate

  • Form
  • Beschreibung
  • Sechseck (Hexagon)
    Für Retro- oder Designflächen, oft in Küche & Bad
  • Oktagon + Einleger
    Klassisch-verspielter Look
  • Schmale Riemchen
  • Wandgestaltung, z. B. in Küche oder als Akzent
  • Verbundformate
  • Verschiedene Größen kombiniert – z. B. Römischer Verband

Wichtige Überlegungen zur Formatwahl

Raumgröße: Kleine Räume → eher kleinere Fliesen; große Räume → großformatige Fliesen.
Verlegemuster: Großformate = meist Kreuzverband, Langformate = oft Halbverband oder Fischgrät.
Fugenbild: Größere Fliesen = weniger Fugen → ruhigeres, moderneres Gesamtbild.
Schnittverluste & Planung: Großformate benötigen exakte Planung und mehr Verschnitt bei schrägen Wänden oder vielen Aussparungen.

Vorteile von Bodenfliesen

  • Langlebigkeit und Robustheit
  • Pflegeleicht und hygienisch
  • Vielseitige Designs (Farben, Muster, Oberflächen)
  • Allergikerfreundlich
  • Gute Wärmeleitung – ideal für Fußbodenheizung
  • Wasser- und feuerbeständig

Fachgerechte Verlegung ist unbedingt erforderlich

Bei richtiger Verlegung der Bodenfliesen ist der Fußboden fest versiegelt, sodaß Wasser, Schmutz und Ungeziefer keine Chance haben, sich auszubreiten. Auch für Bakterien oder Pilze sind bei Bodenfliesen keine Entwicklungsmöglichkeiten gegeben. Fliesen lassen sich leicht hygienisch sauber halten und sind fast immer für Allergiker geeignet.
Die Todfeinde des Teppichbodens, wie Rotwein, Asche oder auch Pfennigabsätze, können Bodenfliesen nichts anhaben. Flecken können einfach aufgewischt werden und Brandlöcher entstehen bei Fußbodenfliesen erst gar nicht.

Allerdings vermittelt die glatte Oberfläche der Bodenfliesen nicht nur einen optisch kühlen Eindruck, ein keramischer Fußbodenbelag fühlt sich auch kalt an und sollte nur unter Benutzung einer Fußbodenheizung barfuss benutzt werden.

Tipps zur Auswahl und Verlegung von Bodenfliesen

Vorbereitung und Untergrund

Untergrundprüfung: Der Boden muss trocken, sauber, rissfrei und tragfähig sein.
Estrich: Zementestrich ist ideal, bei Holzuntergrund muss entkoppelt werden.
Grundierung: Bindet Staub und verbessert die Haftung des Fliesenklebers.

Verlegemuster und Gestaltung

Gerade (Kreuzverband): Ruhige, klare Optik – besonders für große Fliesen geeignet.
Halbversatz (Halbverband): Klassisch und beliebt, aber bei großformatigen Fliesen kann es zu Unebenheiten kommen („Überzähne“).
Diagonalverlegung: Optisch interessant, lässt kleine Räume größer wirken – aufwendiger beim Zuschnitt.
Fischgrät oder Römischer Verband: Für besondere Designakzente, meist bei Naturstein oder Mosaiken.

Fliesengröße und -format

Großformatige Fliesen (z. B. 60×60 cm, 120×60 cm): Modern, weniger Fugen, aber anspruchsvoller in der Verlegung.
Kleine Formate / Mosaike: Besser für runde Flächen, Duschbereiche oder Designakzente.
Stärke der Fliesen: Üblich sind 8–12 mm. Je stärker die Fliese, desto belastbarer.

Fugenwahl

Fugenbreite: Je nach Fliese zwischen 2–6 mm.
Fugenfarbe: Ton-in-Ton wirkt harmonisch, Kontrastfugen setzen Akzente.
Dehnfugen: Wichtig bei größeren Flächen, um Spannungen zu vermeiden.

Verklebung

Dünnbettverfahren: Standard bei ebenem Untergrund.
Mittelbettverfahren: Bei leicht unebenem Untergrund oder großformatigen Fliesen.
Flexkleber: Besonders für Feinsteinzeug oder kritische Untergründe empfehlenswert.

Verlegung durch Fachbetrieb oder Eigenleistung?

Eigenleistung: Bei kleinen Räumen mit einfachen Formaten gut möglich.
Fachbetrieb: Ratsam bei:
Großformaten
Natursteinfliesen
Fußbodenheizung
Terrassenfliesen (wegen Gefälle und Drainage)

Kostenfaktoren

Materialpreise: von 10 €/m² (einfache Keramik) bis 100 €/m² (Naturstein)
Verlegekosten: 30–60 €/m² je nach Aufwand
Zubehör: Kleber, Fugenmasse, Schienen etc.

Abriebgruppen beachten

Besonders bei der Auswahl der Bodenfliesen sollten Sie auf die Abriebgruppe achten. Für die am meisten belasteten und beanspruchten Bodenfliesen, also Räume oder Dielen mit viel Durchgangsverkehr, sollten Sie auf jeden Fall die Fliesen der Abriebgruppe 5 benutzen.

Abriebklassen gelten vor allem für glasierte keramische Bodenfliesen und beschreiben die Widerstandsfähigkeit der Oberfläche gegen mechanischen Abrieb (z. B. durch Begehen mit Sand, kleinen Steinen oder Schuhsohlen).

Abriebklasse 1

sehr geringe Beanspruchung
nur für Barfußbereiche ohne Schmutzeintrag geeignet
Nutzung nur in Badezimmer und Schlafzimmer

Abriebklasse 2

geringe Beanspruchung
leicht beanspruchte Wohnbereiche
Schlafzimmer, Gästezimmer

Abriebklasse 3

mittlere Beanspruchung
Wohnbereiche ohne starke Schmutzeinwirkung
Wohnzimmer, Küche, Flur

Abriebklasse 4

starke Beanspruchung
Wohnbereiche mit starker Nutzung
Flur, Küche, Terrasse (überdacht)

Abriebklasse 5

sehr starke Beanspruchung
Hochfrequentierte Flächen, gewerblich
Eingangsbereiche, Kaufhäuser, Schulen, Hotels,

CHECKLISTE BODENFLIESEN

Zum Abschluss noch eine praktische Checkliste für die Fliesenauswahl beim Hausbau oder bei Renovierungen. Sie hilft dir dabei, alle wichtigen Faktoren zu bedenken – abgestimmt auf Funktion, Ästhetik und Langlebigkeit.

Checkliste: Die richtige Bodenfliese finden

1. Einsatzort klären

Innenbereich (z. B. Bad, Küche, Wohnraum, Flur)
Außenbereich (z. B. Terrasse, Balkon – frost- & rutschfest!)
Feuchtraum (z. B. Dusche, WC – wasserresistent!)
Stark frequentierter Bereich (z. B. Eingangsbereich, Gewerbe)

2. Material auswählen

Keramik – leicht zu verlegen, günstig, für weniger beanspruchte Räume
Feinsteinzeug – extrem robust, vielseitig, ideal für Fußböden
Naturstein – edel, einzigartig, pflegeintensiver
Zementfliesen – dekorativ, handgefertigt, versiegelungspflichtig
[Optional] Holzoptik/Vinyl – Alternative bei geringem Budget oder Mietobjekten

3. Fliesenformat und -größe

Großformat (>60×60 cm) für moderne, ruhige Flächen
Kleinformat / Mosaik für Dusche, Nischen oder kreative Designs
Passt das Format zu Raumgröße und Schnitt?

4. Farbe und Design

Helle Töne für kleine Räume / dunkle Töne für große Räume?
Natürliche Farben vs. auffällige Dekore?
Passt das Design zum Einrichtungsstil (z. B. modern, skandinavisch, rustikal)?
Fugenfarbe abgestimmt?

5. Oberfläche und Rutschfestigkeit

Rutschhemmung notwendig? (mind. R10 für Bad, R11–R12 für Außen)
Glänzend oder matt?
Strukturierte Oberfläche bei Terrassen / Dusche sinnvoll?

6. Technische Eigenschaften

Abriebklasse passend? (z. B. Klasse IV–V für viel genutzte Bereiche)
Frostsicher bei Außenfliesen?
Geeignet für Fußbodenheizung?
Pflegeleicht / fleckenunempfindlich?

7. Verlegung & Zubehör

Eigenleistung oder Fachbetrieb?
Verlegemuster ausgewählt?
Passender Fliesenkleber und Fugenmörtel?
Sockelfliesen oder Abschlussprofile mitgedacht?

8. Budgetrahmen festlegen

Preis pro m² Fliese bekannt?
Zusätzliche Kosten für Verlegung, Zubehör, Verschnitt (ca. +10 %) berücksichtigt?

9. Liefermenge planen

Genügend Fliesen inklusive 10–15 % Reserve für Verschnitt & spätere Reparaturen eingeplant?
Chargen-/Farbnummer kontrolliert (bei Nachbestellung)?

Tipp zum Schluss:

Immer Musterfliesen vor Ort testen, um Lichtverhältnisse, Haptik und Wirkung im Raum realistisch beurteilen zu können.