Bambus-Bodenbelag: Nachhaltig, robust & stilvoll wohnen

Bambus-Bodenbeläge erfreuen sich wachsender Beliebtheit

Bambus-Fußboden: Wie auch die anderen Naturböden ist der Bambusboden aufgrund seiner Eigenschaften und Verwertungsmöglichkeiten für den ökologisch verantwortungsvollen Hausbau auch für den Fußboden u.a. als Bambusparkett vielfältig einsetzbar.

 

Bambus-Fußbodenbeläge erfreuen sich wachsender Beliebtheit – nicht nur wegen ihrer natürlichen Ästhetik, sondern auch aufgrund ihrer Umweltfreundlichkeit und Strapazierfähigkeit. In dieser Übersicht erfahren Sie alles Wichtige über Bambus als Material, seine Eigenschaften, Einsatzmöglichkeiten, Vorteile und Pflegehinweise.

Was ist Bambus?

Bambus ist ein natürlicher, schnell nachwachsender, hoch qualitativer Rohstoff für die Herstellung von Bambus Bodenbelägen. Bambus ist giftfrei, er benötigt keine Schädlingsbekämpfungsmittel. Dazu ist Bambus ein umweltfreundlicher biologischer Rohstoff, der mit einem Wachstum von 30 cm pro Tag ein Vielfaches dessen an Biomasse erzeugt, was Laub- oder Nadelhölzer in der Regel produzieren können. Nach nur 3–5 Jahren ist Bambus erntereif – deutlich schneller als herkömmliche Bäume.

Bambus ist eine rasant wachsende Grasart, die in tropischen und subtropischen Regionen Asiens, Afrikas und Südamerikas gedeiht. Trotz seiner botanischen Einordnung als Gras besitzt Bambus eine beeindruckende Holzhärte.

Eigenschaften von Bambus

Hohe Härte und Dichte
Einige Bambusarten sind härter als Eiche oder Ahorn. Je nach Herstellungsverfahren kann die Dichte sogar noch gesteigert werden.
Elastizität und Stabilität
Bambus ist flexibel, aber formstabil – ideal für Fußböden mit hoher Beanspruchung.
Geringe Ausdehnung
Bambusböden neigen weniger zum Quellen oder Schwinden als manche Hölzer.
Einzigartige Maserung
Die natürliche Textur sorgt für ein elegantes, ruhiges Erscheinungsbild.

  Bambus schnelles Wachstum

Vorteile von Bambus als Bodenbelag

✅ Nachhaltigkeit: Bambus wächst extrem schnell nach und bindet dabei große Mengen CO₂.
✅ Langlebigkeit: Bei richtiger Pflege hält Bambusboden Jahrzehnte.
✅ Allergikerfreundlich: Die glatte Oberfläche bindet kaum Staub oder Allergene.
✅ Pflegeleicht: Einfaches Fegen, Staubsaugen oder nebelfeuchtes Wischen reicht.
✅ Vielseitige Optik: Von hell über karamellisiert bis dunkel – für jeden Stil geeignet.
✅ Gutes Raumklima: Bambus reguliert Feuchtigkeit auf natürliche Weise.

Eignung als Fußboden

Was zeichnet einen Bambus Bodenbelag für den Einsatz beim Hausbau aus? Es sind die für einen Fußboden hervorragenden Eigenschaften von Härte, Formstabilität und Farbe.

Bambus eignet sich hervorragend für Wohnräume, Flure, Schlafzimmer und Büros. Auch in Küchen kann er verlegt werden – bei guter Versiegelung. Für Feuchträume (z. B. Badezimmer) ist Bambus nur bedingt geeignet, da stehende Nässe schaden kann.

Härte und Formstabilität

Zuerst ist die Härte des Bambusbodens zu erwähnen. Ein Bambusboden besitzt eine imponierende Oberflächenhärte, die zusätzlich eine besondere Strapazierfähigkeit aufweist. Ein Bambusboden ist rund 30% härter als ein normaler Holzboden und sogar wesentlich härter als der als besonders hart geltende Fußboden der roten Eiche.

Härtegrad

Vertikal oder horizontal verpresster Bambus erreicht ähnliche Werte wie Harthölzer. Strandbambus (Strand Woven Bamboo) ist sogar härter als Eiche und ideal für stark frequentierte Bereiche.

Formstabilität

Dank geringer Quell- und Schwindwerte bleibt Bambus in Form, auch bei wechselnden Raumklimata. Die Formstabilität von Bambusböden ist als besonders gut anzusehen. Neben der extrem hohen Abriebfestigkeit zeichnet sich der Bambusboden dadurch aus, daß er seine Form auch unter äußerst ungünstigen Witterungsbedingungen behält. Veränderungen der Luftfeuchtigkeit machen ihm überhaupt nichts aus.

Nachhaltigkeit von Bambusböden

Durch mittlerweile auch in den „unterentwickelten“ Staaten kontrollierten Plantagen-Anbau und Ernte nach forstwirtschaftlichen Kriterien bleibt das ökologische Gleichgewicht erhalten und kein tropischer Regenwald muss für einen Fußboden aus Bambus zerstört werden.
Ein Bambusboden ist der einzige Fußbodenbelag aus Hartholz, für den kein einziger Baum gefällt werden muß. Botanisch gesehen gehört Bambus nämlich zu den Gräsern. Seine chemische Zusammensetzung identifiziert Bambus aber auf jeden Fall als Holz, denn er besteht zu 70% aus Zellulose und zu 25% aus Lignin.

Bambus ist eine der nachhaltigsten Ressourcen weltweit:

  • Kurze Wachstumszeit (3–5 Jahre)
  • Regenerative Ernte – die Pflanze stirbt nach dem Schneiden nicht ab
  • Geringer Pestizid- und Düngerbedarf
  • CO₂-Speicher – ideal für klimabewusstes Bauen
  • Recyclingfähig und biologisch abbaubar

Tipp: Achten Sie beim Kauf auf FSC®-Zertifizierung oder andere Nachhaltigkeitssiegel.

Arten von Bambusböden

Bambusböden gibt es in unterschiedlichen Aufbauformen und Designs. Je nach Herstellungsverfahren, Aufbau und Verarbeitung unterscheiden sich Optik, Härtegrad, Stabilität und Preis. Hier findest du einen Überblick über die wichtigsten Typen:

1. Horizontal verpresster Bambusboden (Flachbambus)

Herstellung:

Die Bambusstämme werden der Länge nach in Streifen gespalten, entgratet und nebeneinander flach (horizontal) verleimt und gepresst.

Optik:
Sichtbare Bambusknoten („Nodien“) geben eine typische, natürliche Struktur.
Sanfte, harmonische Maserung.

Eigenschaften:
Mittelharte Oberfläche
Gute Formstabilität
Warme, organische Wirkung

Einsatzbereiche:
Wohn- und Schlafbereiche, wenig beanspruchte Räume

2. Vertikal verpresster Bambusboden (Hochkantbambus)

Herstellung:

Die Bambusstreifen werden aufrecht (hochkant) nebeneinander verklebt und gepresst.

Optik:
Feinere, gleichmäßigere Maserung
Kaum sichtbare Knoten
Moderne, ruhige Flächenwirkung

Eigenschaften:
Etwas härter als horizontaler Bambus
Sehr gute Formstabilität
Geringere Fugenbildung

Einsatzbereiche:
Ideal für moderne Innenräume, Flure, Büros

3. Strandbambus (Strand Woven Bamboo / Faserbambus)

Herstellung:
Bambusfasern werden unter hohem Druck und mit Harzen verpresst. Dabei entsteht ein extrem dichter und robuster Verbundstoff.

Optik:
Sehr dicht, fast holzartig
Gleichmäßige Struktur oder rustikale Textur je nach Ausführung
In hellen bis dunklen Farbtönen erhältlich

Eigenschaften:
Extrem hart (härter als Eiche)
Hohe Druck- und Stoßfestigkeit
Besonders langlebig

Einsatzbereiche:

Stark frequentierte Räume, Flure, Treppen, Gewerbebereich, haustierfreundlich

4. Massivbambus

Aufbau:

Vollständig aus Bambus bestehend – keine Trägerschicht. In horizontaler, vertikaler oder strandgepresster Variante erhältlich.

Vorteile:

Sehr stabil
Langlebig und renovierbar (abschleifbar)
Natürliches Raumklima

Nachteile:

Reagiert etwas stärker auf Feuchtigkeitsschwankungen
Fachgerechte Verlegung wichtig (meist verklebt)

Einsatzbereiche:

Wohnräume, mit Erfahrung auch Küche oder Büro

5. Mehrschicht-Bambusparkett (Fertigparkett)

Aufbau:

Decklage aus Bambus (2–4 mm)
Trägerplatte aus Sperrholz oder HDF
Oft mit Klicksystem zur einfachen Verlegung

Vorteile:

Formstabil
Einfach zu verlegen (auch schwimmend)
Für Fußbodenheizung geeignet (je nach Produkt)

Nachteile:

Nur bedingt abschleifbar (je nach Nutzschichtdicke)

Einsatzbereiche:

Wohnräume, Mietwohnungen, Renovierungen, Fußbodenheizung

6. Bambus-Terrassendielen (Outdoor-Bodenbelag)

Besonderheit:

Für den Außenbereich speziell behandelt (thermisch modifiziert oder mit UV- und Feuchteschutz imprägniert)

Eigenschaften:
Wetterfest, formstabil
Rutschfest, langlebig
Ökologisch attraktive Alternative zu Tropenholz

Einsatzbereiche:
Terrassen, Balkone, Gartenwege

Farbvarianten und Oberflächenbehandlung

Die ursprüngliche Farbe des Bambusbodens ist in den hellen Bereichen zu finden. Die Farbgebungen können verschiedene Ursachen haben; sie sind abhängig von der jeweiligen Bambussorte, dem Gebiet, in dem der Bambus wächst, von der Bodenbeschaffenheit, seiner Wuchsqualität, dem Alter des Bambus und von der Erntezeit.

Natur: Heller Ton, kaum verändert
Karamellisiert: Durch Hitzebehandlung dunkler (Zucker im Bambus karamellisiert)
Gefärbt / Gebeizt: In vielen Designfarben erhältlich (Anthrazit, Grau, Nussbaum etc.)
Geölt: Natürlich-matte Oberfläche, atmungsaktiv
Lackiert: Glatte, strapazierfähige Oberfläche, pflegeleicht

Pflege von Bambusböden

  • Regelmäßige Reinigung: Staubsaugen, Fegen oder nebelfeuchtes Wischen
  • Keine aggressiven Reiniger verwenden
  • Filzgleiter unter Möbeln beugen Kratzern vor
  • Raumklima beachten: Ideal sind 18–24 °C bei 40–60 % Luftfeuchtigkeit
  • Nachölen (bei geölten Böden): Je nach Nutzung alle paar Jahre

Bambusboden und Feng Shui

Bambus steht in der fernöstlichen Philosophie für Wachstum, Flexibilität und Ausgeglichenheit. Ein Bambusboden bringt:

natürliche Ruhe und Harmonie ins Zuhause
Erdung und Stabilität durch das Material
gute Qi-Zirkulation durch klare Strukturen und Maserung

Der Einsatz von Bambus im Wohnbereich verstärkt die natürliche Harmonie zwischen Mensch und Umgebung. Der Chinese sagt über den Bambus: "Bambus lacht“. In einem Feng Shui – Haus gehört der Einsatz von Bambus zum Pflichtprogramm. Ideal für Menschen, die Wert auf energetisches Wohlbefinden legen.

Fazit: Lohnt sich ein Bambusboden?

Ja – Bambus ist eine ausgezeichnete Alternative zu klassischen Harthölzern. Wer einen ästhetischen, robusten und ökologisch sinnvollen Bodenbelag sucht, findet in Bambus eine zukunftsfähige Lösung.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist Bambusboden für Haustiere geeignet?
Ja, besonders Strandbambus ist sehr kratzfest.

Kann Bambus auf Fußbodenheizung verlegt werden?
Ja, sofern vom Hersteller freigegeben und fachgerecht verlegt.

Wie lange hält ein Bambusboden?
Mit guter Pflege 20–30 Jahre oder länger.

Ist Bambus ein echtes Holz?
Nein, botanisch ist es ein Gras – besitzt aber holzähnliche Eigenschaften.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR

Foto: Pixabay / IGlobalWeb