Teppichboden

Als Teppichboden bezeichnet man beim Hausbau einen textilen Bodenbelag, den man früher auch Auslegeware nannte. Der Teppichboden vermittelt eine angenehme und wohlige Atmosphäre und bedeckt den Fußboden eines Raumes komplett.



Die Behaglichkeit des Teppichbodens ändert sich mit der Dicke des Materials, je dicker das Material für den Teppichboden, desto behaglicher die Atmosphäre. Teppiche sind textile Fußbodenbeläge, die meist in Rollen oder Ballen transportiert werden.


Der Teppichboden ist ein wichtiges Designinstrument der modernen Innenarchitektur beim Hausbau. Das umfangreiche Angebot an Teppichböden reicht von guten Gebrauchsteppichböden bis zu luxuriösen, komfortablen Qualitäten für den Fußboden im Wohn- und Schlafbereich

Man unterscheidet bei der Herstellung des Teppichbodens für den Hausbau verschiedene Herstellungsverfahren.

Beflocken

Beim elektronischen Beflocken läuft das zu beflockende Trägermaterial auf einem Band von links nach rechts. Zwischen zwei elektrischen Spannungspolen wird die Flockfaser auf den Kleber aufgetragen und danach getrocknet. Anschließend werden überschüssige Flockfasern elektronisch und pneumatisch entfernt.

Knüpfen

Geknüpfte Teppiche wirken meist plüschartig und werden auf einer Kette aus Baumwolle, Wolle oder Ziegenhaaren, auch anderen Haaren, durch das Einknüpfen von Flormaschen hergestellt, Das Einknüpfen erfolgt Knoten um Knoten, symmetrisch oder asymmetrisch, über die ganze Breite des Teppichs. Auf jede Knotenreihe folgen ein oder zwei Schussfäden.

Weben

Das Weben von Teppichböden ist schon seit Jahrtausenden gebräuchlich. Dabei werden zwei oder mehr Fadensysteme, mindestens Kettfaden und Schussfaden rechtwinklig verkreuzt werden. Der vorgespannte Kettfaden bildet dabei den Träger, in den nacheinander die Schussfäden von einer Seite zur anderen eingezogen werden. So entseht der gewebte Teppichboden.

Tufting

Das Tufting stammt ursprünglich aus den USA, wo damit begonnen wurde, florhaltige Stoffe zu fertigen. In Handarbeit wurde dabei mit einer Nähnadel ein Tuft, ein voluminöses, weiches Büschel Polgarn in ein Trägermaterial eingestochen. Später wurde diese Idee in eine maschinelle Produktion umgesetzt und führte schließlich zu der hochentwickelten Technologie für die Herstellung getufteter Teppichböden. Erst am Anfang der 50er Jahre wurde dieses Verfahren auch in Deutschland eingeführt. Die im Vergleich zum herkömmlichen Webstuhl wesentlich höhere Leistung und eine Teppichboden- Breite bis zu 5m sorgte für eine schnelle Verbreitung dieser Produktionsvariante.

Die Teppichunterseite besteht meist aus Baumwolle oder Jute, sie kann aber auch aus Polyamid bestehen. Bei Tufting –Teppichböden besteht die Unterseite der Teppiche aus Jute oder Polypropylen, und die Rückseite selbst besteht aus Schaumgummi oder PVC.

Allgemein ist die Rückseite des Teppichbodens je nach Qualität mit einer geschäumten Kunststoffschicht, Latex, Filz oder Jute verstärkt.

Ein Teppichboden kann in verschiedener Weise auf den Fußboden aufgebracht werden. Er kann lose verlegt, verklebt, durch Klettbänder verklettet oder auch verspannt werden.

Man unterscheidet nach der Herstellung von Teppichböden zwischen handgeknüpften, maschinengeknüpften, handgewebten und maschinengewebten Teppichen.

Der Teppichboden gehört zu den beliebtesten Fußbodenbelägen. In Deutschland ist er nach der Anzahl der verlegten Quadratmeter der beim Hausbau bei weitem am häufigsten eingesetzte Fußbodenbelag.

Der Teppichboden ist warm, weich, trittsicher, schalldämmend und schafft eine behagliche Raumatmosphäre. Die hohen Trittschalldämmwerte sorgen für Ruhe im Haus. Die guten Wärmedämmwerte dieser Fußbodenbeläge sorgen für weitere Energieeinsparungen und damit niedrigere Heizkosten. Auch die besondere Eignung für Asthmatiker und Allergiker machen den Teppichboden für den Hausbau so beliebt.

Ein Nachteil ist allerdings die elektrostatische Aufladung und damit die erhöhte Staubanziehung durch die am häufigsten verwendeten Arten des Teppichbodens, der Polyamid- oder Polypropylen- Flore.

Die Vorteile von Teppichböden sind:

  • Ein Teppichboden ist pflegeleicht.
  • Textile Fußbodenbeläge sind trittfest, vermindern die Ausrutschgefahr und wirken dämpfend bei Stürzen.
  • Für Allergiker sind niederflorige Teppichböden aus synthetischen Fasern vorteilhafter als harte Fußbodenbeläge, da sie keinen Nährboden für Milben bieten.
  • Sowohl Raumschall- , als auch Trittschalldämmung sind bei keinem anderen Fußbodenbelag so gut, wie beim Teppichboden.
  • Ein Teppichboden auf einer Fußbodenheizung hat besondere Vorteile, denn die Fußbodenheizung kann im Frühjahr eher ab- und in Herbst später eingeschaltet werden, dadurch kann man deutlich Energiekosten einsparen.
  • Der Teppichboden verbessert die Luft, denn er hält Staub- und Luftkeime bis zur nächsten Reinigung fest. Nach eingehenden Untersuchungen hat man festgestellt, daß die Luft bereits ab 40 cm über dem Teppichboden reiner ist, als bei Fußbodenbelägen aus hartem Material.
  • Die einzelnen Teppicharten, die beim Hausbau verwendet werden können, werden auf den nächsten Seiten beschrieben.