Sisalteppich

Mit einem SisalTeppich oder einem Kokosteppich bringt man ein wenig Exotik in den Hausbau. Bei einer ökologischen Bauweise kann man jedoch an diesen Fußbodenbelägen nicht vorbeigehen.



Was ist Sisal?

 

Sisal ist eine Agavenart. Sie wächst in den Trockengebieten im Hochland von Mexiko. Aus den Blättern der Sisal-Agave werden die Sisalfasern gewonnen. Dafür werden die untersten Blätter der Agave alle drei bis vier Jahre abgeschnitten. Die Blattgewebeteile werden entfernt und die übrig bleibenden Fasern werden gewaschen und getrocknet. Danach werden die Fasern zu Garnen der unterschiedlichsten Stärke versponnen, um sie für die Herstellung von Bodenbelägen zu verwenden.


Sisalgarne finden allerdings nicht nur für die Herstellung von Sisalteppichen Verwendung sondern auch für die Produktion von Seilen und Tauen.

Die Sisalfaser hat im Rohzustand eine fast weiße Farbe. Durch Einfärbungen mit Naturfarben werden die allseits bekannten bunten Sisalteppiche und Teppichböden hergestellt.

Die Sisalagaven werden heute vorwiegend in Brasilien, China und Tansania angebaut, also in den Niedriglohnländern in Asien, Südamerika und Afrika. Sie werden häufig bereits in den Herstellungsländern gefärbt, versponnen und zu Sisalteppichen verarbeitet. Die Sisalfasern sind mit ca. 70-100 cm wesentlich länger als Kokosfasern. Sie lassen sich durch ihre Länge sehr gut maschinell verspinnen und man erzielt damit eine hohe Reißfestigkeit.

Sowohl Kokos als auch Sisalfasern sind hygroskopisch, d.h. je nach Raumfeuchtigkeit kann sich die Faser dehnen oder zusammenziehen. Man muß bei ihrer Verwendung als Fußboden im Hausbau auf diese Tatsache Rücksicht nehmen. Kokos dehnt sich bei Feuchtigkeitsaufnahme aus, während Sisal schrumpft und umgekehrt. Aus diesem Grunde sollten Sisalteppiche vollflächig verklebt werden.

Sisalteppiche sind für die Anwendung als Fußbodenbelag beim Hausbau gut geeignet, sie haben keinen Eigengeruch und sind daher relativ geruchsneutral. Aufgrund ihres normalen Wachstums in den Trockengebieten der oben genannten Länder ist bei der Aufzucht die Verwendung von Pestiziden zur Verhütung von Schimmel u.ä. nicht erforderlich. Damit sind Schadstoffbelastungen der Raumluft durch Rückstände von Pestiziden in einem Sisalteppichboden annähernd ausgeschlossen. Bei der Verlegung sollte man aber, um die Reinheit des Sisalteppichs nicht zu gefährden, nur schadstoffarmes oder schadstofffreies Klebematerial benutzen.

Die Vorteile für einen Fußboden aus Sisalteppich kann man so zusammenfassen:

Er ist antistatisch, feuchtigkeitsbeständig, verschleißfest, leicht zu reinigen, vielseitig verwendbar, immun gegen Mottenfraß, in der Regel frei von Schadstoffen, er eignet sich für Räume mit Fußbodenheizung, er ist rollstuhlgeeignet und außerordentlich widerstandsfähig. Er hat also alle Vorzüge eines modernen ökologischen Hausbaus.