Holzfenster

Lange Zeit war ein Hausbau ohne Holzfenster gar nicht vorstellbar. Trotz der Konkurrenz von hauptsächlich Aluminium und Kunststoff, hat das Holzfenster seinen Platz im Hausbau behauptet.



Das Holzfenster wird aus dem ältesten Werkstoff für Fenster, dem Holz hergestellt. Das Holzfenster hat auch heute noch eine große wirtschaftliche Bedeutung im Hausbau. Gute Wärmedämm- Eigenschaften und leichte Bearbeitbarkeit,  aber auch die schlechte Witterungsbeständigkeit sind typische Merkmale des Holzfensters.


Im Gegensatz zu Aluminium- und Kunststofffenstern besteht das Holzfenster aus einem natürlichen, nachwachsendem Rohstoff. In Deutschland verwendet man für den Fensterbau ausschließlich Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung. Dies bedeutet, daß nur soviel Holz für Holzfenster geschlagen wird, wie auch wieder aufgeforstet wird.

Für den Bau eines Holzfensters wird ausschließlich Massivholz verwendet. Dadurch ergibt sich, daß das Holzfenster sehr formstabil ist, eine wichtige Voraussetzung für den Hausbau. Durch seine gewachsene Struktur besitzt das Holz hohe Festigkeitswerte und lässt sich leicht verarbeiten, was wiederum dazu führt, daß Holzfenster individuell gestaltet werden können.

Durch ein neues Verfahren, die sogenannte Holzmodifizierung, ist auch die Haltbarkeit und der Schutz gegen Verwitterung erheblich verbessert worden; dadurch ergeben sich neue Marktchancen für Holzfenster durch modifiziertes Holz. Bei der Holzmodifizierung wird das Holz durch chemische, thermische oder mechanische Prozesse biozidfrei sowie dauerhaft verändert. Holz wird haltbarer, da die biologische Dauerhaftigkeit, die Dimensionsstabilität und die Resistenz gegen Feuchtigkeit und Bewitterung verbessert werden.

Die heute beim Hausbau verwendeten Holzfenster werden durch den Einsatz bewährter Holzarten, die überwiegend aus europäischen oder überseeischen Holzarten wie Kiefer, Fichte, Eiche, Mahagoni oder Lärche bestehen, gefertigt.

Holzfenster haben eine lange Lebensdauer, zeichnen sich durch eine gute Wärmedämmung aus und sind in Bezug auf Dichtigkeit, Schallschutz und Verschleiß aufgrund mechanischer Beanspruchung den Fenstern aus Aluminium oder Kunststoff ebenbürtig.

Um die Funktionstüchtigkeit der Holzfenster erhalten zu können, ist eine regelmäßige Pflege der Holzoberflächen von entscheidender Bedeutung.
Je nach Beanspruchung und Witterung müssen Holzfenster alle 2 Jahre lasiert und alle 3-4 Jahre neu lackiert werden.

Zusammenfassend einige Vor- und Nachteile von Holzfenstern.

Vorteile von Holzfenstern

Ökologische Vorteile:

Zur Erzeugung des Holzfensters benötigt man im Gegensatz zu Kunststoff und Aluminium geringere Energiemengen bei Verarbeitung, Fertigung und Entsorgung.

Der für die Herstellung des Holzfensters benötigte Naturstoff Holz bindet während seines Wachstums Kohlenstoff und führt daher bei langfristiger Nutzung zu einer Verminderung des Treibhausgases CO2.

Holzfenster sind durch das Baumaterial Holz Teil eines natürlichen Kreislaufs, bei dem die Entsorgung unproblematisch erfolgt, bzw. das Material einem sinnvollen Recycling zugeführt werden kann.

Bauphysikalische Vorteile:

Holzfenster besitzen eine ausgezeichnete Stabilität, sie widerstehen mechanischen Dauerbeanspruchungen problemlos und verfügen über eine für den heutigen Hausbau unverzichtbare gute bis sehr gute Wärmedämmung.

Holzfenster weisen bei Bränden mehr Sicherheit auf, denn sie bleiben auch  im Brandfall lange formstabil.

Auch bei großen Temperaturunterschieden halten Holzfenster die Form und sie laden sich nicht elektrostatisch auf.

Holzfenster haben bei Verwendung der richtigen, umweltfreundlichen Beschichtungen der Oberfläche und bei richtiger Pflege eine lange Lebensdauer.

Sonstige Vorteile von Holzfenstern:

Für Holzfenster gibt es eine riesige Farb- und Holzartenauswahl, sodaß eigentlich alle gestalterischen Wünsche bezüglich der Farbegebung und Holzart für den Hausbau erfüllt werden können.

Die Verwendung des Werkstoffes Holz erlaubt es, daß Holzfenster praktisch in allen Formen, Größen und Ausführungen herzustellen sind.

Letztendlich vermitteln Holzfenster ein Gefühl von Wärme und Behaglichkeit, denn sie besitzen eine angenehme Oberflächentemperatur und ein Holzfenster fühlt sich eben auch gut an.

Bei den vielen Vorteilen darf man jedoch auch die durchaus vorhandenen Nachteile nicht vergessen.

Nachteile von Holzfenstern

Holzfenster sind nicht so pflegeleicht, wie Kunststofffenster.

Der Pflegeaufwand ist aufgrund der Empfindlichkeit des Holzfensters gegenüber Nässe, Frost und UV-Strahlen sehr hoch.

Holzfenster sind wesentlich schwerer als Fenster aus Kunststoff oder Aluminium.

Mischformen, bei denen die Vorteile von verschiedenen Fensterbau-Materialien kombiniert werden, sind heute möglich. Sie sorgen für eine neue Vielfalt bei der Fenstergestaltung.

Kompromisslösungen in Form des Beschichtungssystems hat man beim Fensterbau durch eine Kombination von Holzfenster und Aluminiumfenster gefunden. Die tragenden Teile des Fensters bestehen aus Holz und zusätzlich wird eine Aluminiumschale von außen vorgeblendet. Dadurch verringert sich der Pflege- und Wartungsaufwand für das Holzfenster erheblich.

Weitere Informationen rund um das Fenster finden Sie auch in den Abschnitten: