Klimaschutz

Für den Klimaschutz beim Hausbau auch die Graue Energie beachten


Graue EnergieÖkologisches bauen / Klimaschutz:  Bauherren haben es in der Hand, wie energieeffizient ihr neues Haus wird. Übersehen wird oft, dass nicht nur der Energieverbrauch des Hauses während seiner Nutzung eine Rolle spielt, sondern auch die sogenannte graue Energie. Darunter versteht man die gesamte Energie, die für die Errichtung eines Hauses aufgewendet wird, also zum Beispiel Strom, Kohle und Benzin für die Gewinnung von Rohstoffen, für ihren Transport zum Baustoff-Hersteller, für die industrielle Verarbeitung bis zum fertigen Bauprodukt sowie für die Baustelle bis zum fertigen Haus.

 

Die unabhängige Umweltorganisation natureplus e.V. weist darauf hin, dass der energetische Gesamtaufwand für den Bau eines Hauses heute bereits höher liegt als die Energie, die es während einer typischen Nutzungszeit verbraucht. Der Verein zertifiziert Baustoffe aus nachwachsenden oder umweltverträglichen mineralischen Rohstoffen hinsichtlich Klimaschutz, Umwelt und Gesundheit.Die unabhängige Umweltorganisation natureplus e.V. weist darauf hin, dass der energetische Gesamtaufwand für den Bau eines Hauses heute bereits höher liegt als die Energie, die es während einer typischen Nutzungszeit verbraucht. Der Verein zertifiziert Baustoffe aus nachwachsenden oder umweltverträglichen mineralischen Rohstoffen hinsichtlich Klimaschutz, Umwelt und Gesundheit.

Wie die graue Energie im Bereich Hausbau entsteht, zeigt das nachstehende Video.

Energiebilanz der Baustoffe beachten

Beton und Stahl sind mit Abstand die größten Verursacher von klimaschädlichen CO2-Emissionen. Holz hat hingegen eine gute Klimabilanz. Bei den Dämmstoffen weisen Zellulose, Hanf oder Jute bei gleicher Dämmleistung einen sehr niedrigen Anteil grauer Energie auf. Für die Produktion von praktischen festen Dämmplatten aus Holzfasern oder mineralischem Calciumsilikat wird je nach Herstellungsart schon deutlich mehr Energie benötigt. Dem gegenüber hat das zumeist verwendete Polystyrol einen hohen Energiegehalt. Im Mittelfeld der Umweltbelastung liegen Dämmmatten und -platten aus Glas- und Steinwolle. Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen, wenn das Haus nicht nur bei Heizung und Warmwasser ökologisch sein soll, sondern auch bei seinen Bestandteilen. Denn oft spart die richtige Auswahl der Bauprodukte mehr CO2 ein als eine zusätzliche Wärmedämmung.

Umfangreiche Informationen über Bauprodukte, die strenge ökologische und gesundheitliche Anforderungen erfüllen, finden sich in der kostenlosen Internet-Datenbank www.natureplus-database.org.

Entsorgung nicht vergessen

Beim Bau eines Hauses denken viele noch nicht an die Entsorgung der Baustoffe, doch sie kann bei der Renovierung zu einem Problem werden. Polystyrolplatten mit dem problematischen Flammschutzmittel HBCD beispielsweise nehmen schon heute viele Verbrennungsanlagen oder Deponien nicht mehr oder nur gegen hohe Kosten an. Und auch die Entfernung alter Mineralfaserdämmungen, die als krebserregend gelten, ist nicht einfach. Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen können hingegen in der Regel ohne größere Probleme demontiert, deponiert oder wiederverwertet werden. Hohe Gebühren für die Entsorgung als Sondermüll sind hier nicht zu befürchten.

Graue Energie - das versteht man darunter

Als graue Energie bezeichnet man die gesamte Menge an Energie, die sich in einem Produkt versteckt - für Rohstoffgewinnung, Vorprodukte, Herstellungsprozesse, Transport, Lagerung und Verkauf. Auch Aufwände für die notwendige Infrastruktur, zum Beispiel Straßenbau oder Transportfahrzeuge, sowie für Rückbau, Verwertung oder Entsorgung fließen hier anteilig ein. Der Bausektor mit seinem großen Bedarf an grauer Energie trägt erheblich zum Klimawandel bei.

Quelle: natureplus e.V. - Internationaler Verein für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen, Neckargemünd
Foto: djd/natureplus e.V.