Eine Massivgarage planen und bauen

Masssivgarage eingebaut im Haus

 

RG Hausbau / Garage: Unter einer Massivgarage ist in diesem Ratgeber Anbau Massivgarage eine Garage gemeint, die konventionell, Stein auf Stein errichtet wird, eine gemauert Garage. Diese Form der Garage ist trotz gelegentlicher Kostennachteile immer noch die beliebteste Form der Garage in Deutschland. Im Unterschied zur Fertiggarage ist bei der Massivgarage auch eine Errichtung in Eigenleistung möglich, was unter Umständen ihre anhaltende Beliebtheit erklären könnte.  

Die Massivgarage kann als Anbau errichtet werden, wodurch sie in das Gesamtgebäude integriert wird oder als einzelstehende Garage, die im Rahmen der Außenanlagen durch einen Zaun oder eine Mauer passend mit dem Wohngebäude verbunden ist.

Eine Massivgarage wird direkt auf dem Grundstück als Betongarage oder gemauerte Garage errichtet. Im Gegensatz zur Fertiggarage handelt es sich um eine individuell geplante und langlebige Bauweise, die perfekt ans Haus angepasst werden kann. Sie bietet höchste Stabilität, gute Wärmedämmung und steigert den Immobilienwert. Bei der Wahl zwischen Garage und Carport ist die Massivgarge häufig der Gewinner.

 

 

Formen von Massivgaragen

  • Einzelgarage: klassisches Maß ca. 3 × 6 m, Platz für ein Fahrzeug.
  • Doppelgarage: etwa 6 × 6 m, für zwei Autos nebeneinander.
  • Reihengarage: mehrere Garagen in einer Reihe, z. B. für Mehrfamilienhäuser.
  • Garage mit Abstellraum: zusätzlicher Platz für Werkstatt oder Fahrräder.
  • Tief- oder Kellergarage: platzsparend, bei Hanglagen interessant.

Materialien im Überblick

Je nach statischen Erfordernissen werden die Wände aus Ziegel, Porenbeton, Poroton. Leichtbeton oder Kalksandstein errichtet. Zweckmäßigerweise sollte das gleiche Baumaterial verwendet werden, welches auch für das Wohnhaus eingesetzt wurde. Wichtig ist, dass die Putzschicht innen und außen optimal verarbeitet ist, da sonst Feuchtigkeitseinbrüche in das Mauerwerk stattfinden können. Auch beim Putz oder einer eventuellen Verklinkerung sollte das Baumaterial dem des Wohnhauses entsprechen.

Für Massivgaragen kommen daher hauptsächlich diese Baustoffe infrage:

  • Ziegel: langlebig, gute Wärmespeicherung.
  • Kalksandstein: besonders stabil und schalldämmend.
  • Porenbeton: leicht und mit guter Wärmedämmung.
  • Stahlbeton: sehr robust, vor allem für größere Konstruktionen.

Vorteil: Die Garage kann mit Putz, Klinker oder Fassadenplatten optisch ans Wohnhaus angepasst werden.

Welches Fundament ist für den Garagenboden erforderlich?

Eine Massivgarage gründet sich normalerweise auf einer bewehrten Betonplatte mit frostfreiem Streifenfundament. Für den Fußboden sollte ein Nutzestrich als Grundlage eingesetzt werden. Der Garagenboden ist tagtäglich den höchsten Belastungen durch Gewicht, Feuchtigkeit, Nässe und Öl oder Benzin teilweise gleichzeitig ausgesetzt. Auto, Motorrad oder Fahrrad werden permanent benutzt und belasten den Garagenboden. Hier empfiehlt sich eine Versiegelung des Fußbodens. Besonders günstig und einfach ist es, den Garagenboden mit Epoxidharz zu versiegeln.

Epoxidharz lässt sich auch von Laien einfach verarbeiten und ist äußerst stabil und belastbar. Ein besonderer Vorteil gegenüber einem normalen Steinboden liegt darin, dass Epoxidharz absolut unempfindlich gegen auslaufende Flüssigkeiten (Öl, Benzin), gegen UV-Strahlung und alle möglichen Chemikalien ist. Ein mit Epoxidharz beschichteter Garagenboden bedarf keiner besonderen Pflege und kann mit gängigen Putzmitteln gereinigt werden. Auch hinsichtlich der farblichen Gestaltung gibt es unzählige Möglichkeiten durch eine Auswahl von über 1.000 RAL- und Candyfarben.

Passende Dachformen für Massivgaragen

Beim Garagendach kommt es auf die Bauart der Garage an. Für eine Garage mit einem Flachdach bietet sich eine bewehrte Betondecke mit einer wasserdichten Dachhaut (Bitumen) an. Giebeldächer werden vom Zimmermann mit einem ausgebildetem Dachstuhl ausgestattet, und mit Dachziegeln passend zum Wohnhaus gedeckt. Die Dachentwässerung der Massivgarage erfolgt mit Dachrinne und Fallrohr aus PVC oder Zinkblech.

  • Flachdach: günstig, modern, geeignet für Dachbegrünung oder Photovoltaik.
  • Satteldach: klassisch, bietet Stauraum und passt sich Wohnhäusern an.
  • Pultdach: ideal für Solarenergie, einfacher Regenwasserablauf.
  • Walmdach: edle, architektonisch anspruchsvolle Variante. Alle Dachseiten sind geneigt, was die Garage optisch sehr hochwertig erscheinen lässt. Besonders geeignet, wenn das Wohnhaus ebenfalls ein Walmdach hat. Allerdings ist diese Dachform teurer und aufwendiger in der Ausführung als Flach- oder Satteldach.

Vor- und Nachteile gegenüber Fertiggaragen

Eine Massivgarage kann ganz individuelle Formen, Baumaterialien und Dachausführungen aufweisen. Dadurch ist es möglich, sie in das architektonische Gesamtkonzept des Hausbaus einzubinden. Das ist in der Form mit einer Fertiggarage nicht möglich.

Beim Anbau einer Massivgarage mit einem Giebeldach und entsprechender Anbindung an das Haus, kann der über der Garage befindliche Raum als Wohn- oder Abstellraum genutzt werden.

Die massive Bauweise ist ein Qualitätsmerkmal, dass sich in größerer Langelebigkeit und in einem besserem Immobilienpreis auswirkt.

Ein häufig ins Feld geführter Vorteil ist die Möglichkeit der Eigenleistungen. Aber gerade hier scheint es sich nur um einen scheinbaren Vorteil zu handeln, denn mittlerweile kann man Fertiggaragen erstehen, die preislich günstiger sind, als das Baumaterial für eine Massivgarage.

Vorteile Massivgarage zusammengefasst:

  • Höchste Stabilität und Lebensdauer
  • Individuelle Planung möglich
  • Bessere Wärmedämmung und Schallschutz
  • Optisch perfekt ins Haus integrierbar
  • Steigert den Immobilienwert

Die Bauzeit für eine Massivgarage ist recht lange (zumindest im Verhältnis zu einer Fertiggarage). Für die Errichtung ist ein kompletter Bauantrag mit aufwendiger Planung und Statik und hohen Kosten für Architekt und Statiker notwendig. Insgesamt sind die Baukosten naturgemäß wesentlich höher, als bei einer vergleichbaren Fertiggarage.

Nachteile Massivgarage zusammengefasst:

Höhere Baukosten
Längere Bauzeit (mehrere Wochen)
Baugenehmigung Garage fast immer erforderlich

Fertiggarage im Vergleich zur Massivgarage

günstiger und schneller (oft in 1–2 Tagen aufgestellt)
eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten
geringere Wertsteigerung

Garagentore und Technik: Komfort trifft Sicherheit

Die Wahl des Garagentores beeinflusst Komfort und Platzbedarf:
Schwingtor: klassisch, benötigt viel Platz.
Sektionaltor: platzsparend, modern, sehr beliebt.
Rolltor: ideal bei niedriger Deckenhöhe.
Flügeltor: traditionell, eher selten genutzt.

Extras: elektrischer Garagentorantrieb, Smart-Home-Steuerung, Sicherheitssysteme.

Hausanbau oder freistehend?

Angebaute Massivgarage

direkter Zugang ins Haus möglich
energetisch sinnvoll durch gemeinsame Wand
optisch harmonisch integriert
Bei einem Anbau an das Wohnhaus mit einem direkten Zugang sind Brandschutztore entsprechend den Brandschutzvorschriften vorzusehen.

Freistehende Massivgarage

flexiblere Platzierung auf dem Grundstück
gut geeignet für nachträglichen Bau
weniger komplexe Anbindung ans Haus

Vorschriften und Genehmigungen

Baugenehmigung: in fast allen Fällen erforderlich.
Abstandsflächen: häufig 3 m zur Grundstücksgrenze; Grenzgaragen sind unter bestimmten Bedingungen zulässig.
Brandschutzauflagen: insbesondere bei angebauten Garagen wichtig.
Entwässerung: Regenwasser muss über Rinnen, Zisternen oder Versickerung abgeleitet werden.

FAQ – Häufige Fragen rund um Massivgaragen

Braucht man für eine Massivgarage eine Genehmigung?

Ja, in nahezu allen Bundesländern ist eine Baugenehmigung erforderlich. Ausnahmen gibt es nur bei sehr kleinen Garagen.

Was kostet eine Massivgarage?

Je nach Größe, Ausstattung und Material liegen die Kosten bei ca. 15.000–25.000 €. Mit zusätzlicher Ausstattung (z. B. Sektionaltor, Elektroinstallation) können die Kosten steigen.

Wie lange dauert der Bau einer Massivgarage?

Wenn man eine Garage bauen will, muss man in der Regel mehrere Wochen einplanen, abhängig von Bauweise, Witterung und Genehmigungszeit.

Massivgarage oder Fertiggarage – was lohnt sich mehr?

Fertiggaragen sind günstiger und schneller, Massivgaragen hingegen langlebiger, wertsteigernder und individuell gestaltbar.

Welche Größe sollte eine Massivgarage haben?

Standardmaß für eine Einzelgarage ist 3 × 6 m. Für SUVs oder zusätzlichen Stauraum sind größere Maße (z. B. 3,50 × 7 m) empfehlenswert.

Fazit – die Massivgarage als langlebige Lösung

Eine Massivgarage ist die richtige Wahl für alle, die eine hochwertige, stabile und individuell gestaltete Garage möchten. Zwar erfordert sie mehr Planung, Kosten und Bauzeit, doch sie steigert langfristig den Komfort und den Wert der Immobilie erheblich.

Quelle: Tipps24-Netzerk – HR
Foto: Unsplash / CCO Public Domain / Baturalp Begen

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