Betongarage

Betongaragen – Vorteile, Bauarten und Nutzungsmöglichkeiten

Typische Betongarage als Einbaugarage

 

  RG Anbau / Betongarage: Eine Betongarage ist eine massive und langlebige Lösung zur sicheren Unterbringung von Fahrzeugen oder als zusätzlicher Stauraum. Dank ihrer stabilen Bauweise bietet sie Schutz vor Witterung, Einbruch und Feuer. Im Gegensatz zu Garagen aus Holz oder Stahl gilt eine Betongarage als besonders wertbeständig und individuell gestaltbar. Betongaragen werden in der Regel als Fertiggaragen oder Fertigteilgaragen angeboten. Man kann die Betongarage als kompletten Bausatz erhalten, oder komplett fertig durch ein Montageteam errichten lassen. Alle Betongaragen müssen mit Bauzeichnung, Statik und ausführlicher Aufbauanleitung zur Baustelle geliefert werden.

 

 

Arten von Betongaragen

Je nach Bedarf und Budget gibt es verschiedene Bauarten:

Massivgaragen aus Beton

Massivgaragen werden vor Ort aus Stahlbeton oder Leichtbeton errichtet. Sie bieten die höchste Flexibilität in Bezug auf Größe und Design, sind jedoch zeitaufwändiger in der Errichtung und in der Regel teurer als Fertiggaragen.

Fertigteil-Betongarage

Vorgefertigte Elemente werden geliefert und vor Ort zusammengesetzt – schnell, praktisch und kosteneffizient.

Monolithische Fertiggarage aus Beton

Aus einem Guss gefertigt, besonders stabil, langlebig und wasserdicht. Diese Garagen werden industriell vorgefertigt und als komplettes Element zur Baustelle transportiert. Sie sind schnell aufzustellen und eine kostengünstigere Alternative zur maßgeschneiderten Betonbauweise. Fertiggaragen bieten zudem eine große Auswahl an Standardgrößen und -modellen.

Anbaugarage

Direkt mit dem Wohnhaus verbunden, oft mit Zugang ins Gebäude.

Doppel- und Reihengaragen

Ideal für mehrere Fahrzeuge oder Gemeinschaftsanlagen bei Mehrfamilienhäusern.

Die ökologische Komponente der Betongarage

Beton ist ein Baustoff, der aus natürlichen Materialien zusammengesetzt ist. Die Hauptbestandteile Kies, Sand und gebrannter Kalk sind ökologische Baustoffe, die häufig vorkommen und jederzeit wieder recycelt werden können, was den ökologischen Fußabdruck einer Betongarage minimiert.

Neben der Nachhaltigkeit ist auch ein Schallschutz gewährleistet, der bis 36 dB für ein leises Umfeld sorgt.

Vorteile einer Betongarage

Langlebigkeit und Stabilität

Beton ist einer der robustesten Baustoffe und bietet eine extrem hohe Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse wie Wetter, Feuer, Vandalismus und sogar Schädlinge. Eine Betongarage kann über Jahrzehnte hinweg nahezu wartungsfrei bestehen. Sie ist robust und langlebig und hat eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Wetter und Einbruch.

Feuerbeständigkeit

Beton ist ein nicht brennbares Material, was die Betongarage besonders sicher macht. Im Falle eines Feuers bietet sie deutlich mehr Schutz als Garagen aus Holz oder Metall, die anfälliger für Feuer sind.

Witterungsbeständigkeit

Eine Betongarage hält extremen Wetterbedingungen wie Starkregen, Schnee, Hagel oder starker Sonneneinstrahlung problemlos stand. Sie bietet auch eine gute Isolierung gegen Kälte und Hitze, was das Fahrzeug und gelagerte Gegenstände vor extremen Temperaturen schützt.

Schallschutz

Beton hat eine hervorragende Schalldämmung. Wenn die Garage in der Nähe von Straßen oder in dicht besiedelten Gebieten steht, trägt der Beton dazu bei, den Lärmpegel im Inneren der Garage niedrig zu halten.

Einbruchschutz

Betongaragen bieten durch ihre massive Bauweise einen hohen Einbruchschutz. Die dicken Wände aus Beton erschweren es Einbrechern, Zugang zur Garage zu erhalten.

Wertsteigerung der Immobilie

Eine massive Garage erhöht den Gesamtwert der Immobilie.

Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten

Betongaragen können in verschiedenen Größen, Formen und Designs gebaut werden. Sie lassen sich sowohl als Einzelgarage oder Doppelgarage als auch als größere Anlagen für mehrere Fahrzeuge realisieren. Außerdem können Fenster, Türen und andere individuelle Anpassungen leicht integriert werden. Die Dachformen, Farben und Torsysteme sind frei wählbar.

Wartungsarm

Im Vergleich zu anderen Garagentypen, die häufig gestrichen oder repariert werden müssen, erfordert eine Betongarage nur minimale Wartung. Beton ist widerstandsfähig gegen Rost, Fäulnis und Schädlingsbefall, im Vergleich zu Holz oder Blech nahezu pflegefrei.

Nachteile einer Betongarage

Höhere Anschaffungskosten

Der Bau einer Betongarage kann teurer sein als andere Materialien wie Holz oder Metall. Besonders die maßgeschneiderte Bauweise und der Transport von Fertiggaragen können hohe Kosten verursachen. Allerdings relativieren sich diese Kosten oft durch die Langlebigkeit und die geringen Wartungskosten der Garage.

Gewicht

Beton ist ein sehr schweres Material, was den Transport und die Errichtung erschweren kann. Für eine Fertigbetongarage muss sichergestellt werden, dass der Boden tragfähig genug ist und schweres Gerät für den Aufbau zur Verfügung steht.

Fundament

Für jede Art von Betongarage ist ein stabiles Fundament erforderlich. In der Regel wird eine Bodenplatte aus Beton gegossen, auf der die Garage ruht. Ein solides Fundament ist entscheidend für die Langlebigkeit und Stabilität der Garage.

Isolierung

Standard-Beton ist von Natur aus kein guter Isolator. Ohne zusätzliche Dämmmaßnahmen kann es in der Garage im Sommer sehr heiß und im Winter sehr kalt werden. Deshalb sollten Betongaragen, die nicht nur als Unterstellplatz für das Auto, sondern auch als Werkstatt oder Lager genutzt werden, gut isoliert werden.

Längere Bauzeit

Im Vergleich zu Stahl- oder Holzgaragen muss man mit einer längeren Bauzeit rechnen.

Bau und Errichtung einer Betongarage

So sieht der normale Ablauf für Bau und Errichtung der Betongarage aus:

  • 1. Planung und Genehmigung – meist ist ein Bauantrag und eine Baugenehmigung für die Garage erforderlich
    2. Fundament – eine stabile Bodenplatte aus Beton ist zwingend notwendig
    3. Lieferung und Montage – Fertigteilgaragen werden per Kran aufgestellt
    4. Garagendach  – Flachdach, Satteldach oder Pultdach  
  • 5. Garagentor - Auswahl: Schwingtor oder Sektionaltor
    6. Innenausbau – Elektroinstallationen, Dämmung, Bodenbeschichtung oder Belüftung möglich
  • Besonderheiten bei Beton-Fertiggaragen

Fertiggaragen aus Beton werden in einem Stück bis zu einer Größe von 7 m hergestellt, in einem Werk vorgefertigt mit einem Spezialtransporter angeliefert. Durch das enorme Gewicht von über 30 Tonnen ist die Zufahrt einer besonderen Belastung ausgesetzt. Der Anbieter der Betonfertiggarage muss daher in jedem Fall eine Baustellenbesichtigung durchführen, um Beschädigungen zu vermeiden. Vor dem Aufstellplatz der Garage werden ca. 10m Platz für das Lieferfahrzeug benötigt. Falls der Platz nicht ausreichen sollte, muss die Garage mit einem Autokran montiert werden.

Dort wird die Garage, die in aller Regel eine geschlossene Bodenplatte hat, mit einem Kran auf ein vorbereitetes Fundament gesetzt. Sie kann auch aus zwei Teilen bestehen, der Bodenplatte und dem Garagenkörper. Da die Garagentore bereits ab Werk montiert sind erfolgt die Aufstellung der Betongarage in sehr kurzer Zeit, maximal 2 Stunden. Sie sind in Ausstattung und Größe veränderlich und können (auch später noch) versetzt werden.

Der Bauprozess geht schnell vonstatten, da die Garage als Ganzes geliefert wird und nur noch auf dem Fundament platziert werden muss.

Bau einer massiv gegossenen Betongarage

Bei diesem Bauprozess wird der Beton vor Ort gemischt und in vorbereitete Schalungen gegossen. Nach dem Aushärten entstehen massive Wände, die extrem robust sind. Diese Methode bietet die größte Flexibilität, was Design und Größe betrifft, erfordert jedoch eine längere Bauzeit und ist teurer als eine Betonfertiggarage.

Materialverwendung und Betonarten für Betongaragen

Normalbeton – Standardmaterial für Wände und Decken
Stahlbeton – verstärkt für hohe Tragfähigkeit
Leichtbeton – bessere Wärmedämmung bei geringerer Wandstärke
Faserbeton – besonders rissfest und langlebig

Betongaragen werden aus hochwertigem, verdichtetem Stahlsichtbeton höchster Güteklasse (B 55) hergestellt. Sie benötigen daher keinen Erhaltungsaufwand. Jedes Betonteil der Garage ist entweder mit einer geschweißten Stahlbewehrungsmatte oder einem Baustahlkorb entsprechend seiner Formgebung und Beanspruchung armiert. Von außen können Spritzputz oder Farbanstriche zur Verschönerung eingesetzt werden. Innen ist immer eine wischfeste Beschichtung erforderlich.

Das Dach muss über ein Dachgefälle nach hinten verfügen. Die Dacheindeckung besteht überwiegend aus UV-beständigen Bitumen-Schweißbahnen. Neben dem Flachdach sind auch Pultdach oder Satteldach lieferbar. Die Standard-Eindeckung besteht aus Hart-Dachtafeln. Für Satteldächer können als Sonderwunsch auch Ziegeldächer passend zum Haus und den Außenanlagen eingesetzt werden. Die Entwässerung des Daches erfolgt über ein innenliegendes Fallrohr, wodurch das Regenwasser über einen Abschluss im Boden in den Untergrund versickern kann.

Nutzung und Erweiterungsmöglichkeiten

Betongaragen bieten einen hervorragenden zusätzlichen Stauraum und eignen sich daher bestens als zusätzliche Lagerfläche, da sie robust und trocken sind. Sie können leicht mit Regalen oder Hängesystemen ausgestattet werden, um Fahrräder, Werkzeuge oder Gartenmöbel aufzubewahren.

Durch ihre Stabilität und Größe kann eine Betongarage auch als Werkstatt, Hobbyraum oder kleines Büro genutzt werden. Mit einer entsprechenden Isolierung und einigen baulichen Anpassungen sind viele Nutzungsmöglichkeiten gegeben.

Sollten mehr Stellplätze oder Stauraum benötigt werden, können Betongaragen auch modular erweitert werden, insbesondere wenn es sich um Fertiggaragen handelt.

Eine Betongarage bietet diese Nutzungsmöglichkeiten

Werkstatt oder Hobbyraum
Fahrrad- und Motorradgarage
Lagerraum für Gartengeräte oder Brennholz
Home-Gym oder zusätzlicher Stauraum

Erweiterungen und Extras

Carport-Anbau für zusätzlichen Stellplatz
Fenster & Türen für mehr Komfort und Tageslicht
Dachbegrünung oder Photovoltaik zur Energiegewinnung
Smart-Home-Anbindung für automatische Tore und Beleuchtung
Innenausbau mit Regalen, Dämmung und Heizungen

Fazit: Warum eine Betongarage die beste Wahl ist

Eine Betongarage ist eine hervorragende Investition für alle, die eine langlebige, stabile und wartungsarme Lösung suchen. Sie bietet optimalen Schutz vor Witterungseinflüssen, Einbruch und Feuer und ist sowohl funktional als auch optisch ansprechend. Ob als Einzelgarage, Doppelgarage oder sogar als großer Mehrzweckraum – Betongaragen bieten vielseitige Einsatzmöglichkeiten und eine extrem hohe Lebensdauer.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Betongaragen

Was kostet eine Betongarage?

Die Kosten variieren je nach Größe, Bauart und Ausstattung. Eine einfache Fertigteil-Betongarage ist ab ca. 6.000–8.000 € erhältlich, während individuelle Lösungen oder Doppelgaragen deutlich teurer sein können.

Brauche ich eine Baugenehmigung für eine Betongarage?

In den meisten Bundesländern ist für das Bauen einer Betongarage eine Baugenehmigung erforderlich. Die genauen Vorgaben hängen von der Größe, dem Standort und den örtlichen Bauvorschriften ab.

Wie lange hält eine Betongarage?

Dank der massiven Bauweise haben Betongaragen eine Lebensdauer von 30–50 Jahren oder mehr, bei guter Pflege oft noch länger.

Welche Betonarten werden für Garagen verwendet?

Häufig kommen Stahlbeton für Stabilität, Leichtbeton für Wärmedämmung oder Faserbeton für Rissfestigkeit zum Einsatz.

Was sind die Vorteile einer Betongarage gegenüber Stahl- oder Holzgaragen?

Eine Betongarage ist stabiler, langlebiger, besser isoliert und steigert den Wert der Immobilie. Der einzige Nachteil sind höhere Anschaffungskosten.

Kann ich meine Betongarage nachträglich erweitern?

Ja, viele Modelle lassen sich mit Carports, zusätzlichen Türen, Fenstern oder Dachlösungen erweitern. Auch eine Integration von Photovoltaikanlagen oder Dachbegrünung ist möglich.

Wie lange dauert der Bau einer Betongarage?

Eine Fertigteil-Betongarage ist oft innerhalb weniger Stunden bis Tage aufgestellt. Eine individuell gebaute, monolithische Garage benötigt mehrere Wochen.

Quelle: Tipps24-Netzwerk – HR
Foto: Joel Stylis auf Unsplash