Hausanbau

Der Anbau an ein bestehendes Gebäude, mit dem Zweck, das gesamte Haus zu vergrößern, kann als Verbreiterung, Verlängerung oder Aufstockung erfolgen. Für diese Formen des Anbaus sind unter Umständen erhebliche statische Voraussetzungen zu erfüllen. Wichtigste Faktoren sind dabei die tragenden und nichttragenden Wände. Derartige Vorhaben gehören in die Hände eines Architekten oder Bauingenieurs.

Anbau durch Verbreiterung eines Hauses

Die Vergrößerung eines Hauses durch die Verbreiterung der Grundfläche ist in den meisten Fällen eine unwirtschaftliche Verfahrensweise, denn neue Außenwände mit neuem Fundament, der Rückbau der alten Außenwand, ein neues Dach und die damit zusammenhängenden statischen Probleme sollten nur dann in Angriff genommen werden, wenn eine andere Lösung (Verlängerung, Anbau) nicht möglich ist. Letztlich ist vorher noch die Frage, ob die Maßnahme im Rahmen des Baurechts überhaupt genehmigt werden kann.

Anbau durch Verlängerung eines Hauses

Bei einer Verlängerung des bestehenden Gebäudes sieht die Situation schon wesentlich besser aus. Die Verlängerung kann quasi wie ein Neubau betrieben werden, da lediglich auf einer Stirnseite des bestehenden Gebäudes Außenwände entfallen müssen. Aber auch hier ist darauf zu achten, ob diese Wände gegebenenfalls tragende Wände sind, die nicht oder nur unter erheblichen (auch finanziellen) Aufwendungen zu ersetzen sind. Die Verlängerung des Hauses bedarf ebenfalls der bauplanerischen Überprüfung hinsichtlich der Abstandsflächen, der Baulinien und der Grundflächenzahl (GRZ), gegebenenfalls auch der Geschossflächenzahl (GFZ).

Anbau durch Aufstockung eines Hauses

Bei einem Anbau auf das Haus, nicht an das Haus, spricht man von einer Aufstockung des Gebäudes. Die Probleme ergeben sich bei dieser Form des Anbaus hauptsächlich im statischen Bereich, da in der Regel Häuser so gebaut sind, dass die oberste Etage nicht gerade noch erhebliche Lasten tragen kann. Für solche Fälle muss man den entsprechenden Baustoff finden. Als Mauerstein ist da der Kalksandstein nicht so sehr geeignet, besser ist es, den Mauerstein aus Porenbeton mit einem erheblich niedrigeren Eigengewicht zu verwenden. Das hat zwar Einfluss auf die Schalldämmung, denn da hat der Kalksandstein bessere Werte, aber durch Schalldämmungsmaßnahmen kann dieses Manko wieder ausgeglichen werden. Hinsichtlich der Wärmedämmung gibt es keine Probleme. Baurechtlich sind die Anzahl der Vollgeschosse und die Wohnflächenberechnungen (GFZ) von Bedeutung, denn wenn hier bereits das Maximum des bebauungsplanes ausgeschöpft ist, sieht es mit dem Anbau schlecht aus.

Unser Literaturtipp für weitergehende Informationen über einen Hausanbau: