Material - Holzgarage

Holzgarage – natürliche Alternative mit Charme

Holzgarage

 

RG Hausbau / Holzgarage: Eine Holzgarage kann mit dem Hausbau geplant oder auch nachträglich auf dem Grundstück erstellt werden. Man sollte sich schon im Planungsstadium genau überlegen, wie viel Platz für die Garage vorhanden ist und welche Nutzung dafür vorgesehen ist. Einer der wichtigsten Aspekte ist natürlich die Optik. Man kann einen sterilen Beton-Klotz bauen, eine Blechgarage aufstellen oder eben eine Holzgarage.

 

 

 

Eine Holzgarage ist weit mehr als nur ein Stellplatz für das Auto – sie vereint Funktionalität mit einem natürlichen Erscheinungsbild, fügt sich harmonisch in die Außenanlagen einer Garten- und Grundstücksgestaltung ein und ist dabei oft günstiger als eine Beton- oder Massivgarage. Doch bevor man sich für eine Holzgarage entscheidet, sollten Bauherren die wichtigsten Aspekte kennen – von den Vorteilen und Nachteilen über Fundament und Entwässerung bis hin zu Pflege und Kosten.

Warum eine Holzgarage? Vor- und Nachteile im Überblick

Holzgaragen erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie sowohl praktisch als auch optisch überzeugen.

Vorteile

Natürliche Optik: Passt sich perfekt in grüne Umgebungen ein und wirkt wärmer als Beton oder Stahl.
Nachhaltigkeit: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff mit guter Ökobilanz.
Flexibilität: Holz lässt sich individuell gestalten, verkleiden, streichen oder erweitern.
Preisvorteil: In vielen Fällen günstiger als Massiv- oder Betonfertiggaragen.
Kurze Bauzeit: Meist in vorgefertigten Bausätzen erhältlich und schnell aufgebaut.

Nachteile

Regelmäßige Pflege (Lasur, Holzschutz) notwendig.
Weniger widerstandsfähig gegen Feuer, Schädlinge und Feuchtigkeit.
Geringere Lebensdauer im Vergleich zu einer Massivgarage.

 Infografik Holzgarage vor- und Nachteile

Genehmigung und Bauvorschriften für Holzgaragen

Auch eine Holzgarage unterliegt den baurechtlichen Regelungen. Je nach Bundesland und Größe kann eine Baugenehmigung Garage erforderlich sein. Besonders wichtig:

Abstandsflächen zum Nachbarn einhalten.
Brandschutzauflagen berücksichtigen.
Gestaltungssatzung der Gemeinde prüfen (z. B. Dachform oder Farbgebung).

Tipp: Vor dem Bau unbedingt beim zuständigen Bauamt informieren, welche Regelungen vor Ort gelten.

Wann ist eine Baugenehmigung für eine Holzgarage erforderlich?

Für diese Frage gibt es keine generelle Antwort. In unserem Abschnitt Baurecht für den Anbau sind die einzelnen Vorschriften der Bundesländer aufgeführt. Es empfiehlt sich, hier einmal nachzuschlagen. Zusätzlich gibt es in einigen Bundesländern eine Garagenverordnung. Sie sieht in jedem Bundesland anders aus, die zuständige Baubehörde kann hierzu erschöpfende Auskunft geben. In dieser Verordnung ist u.a. die Breite der Zufahrt geregelt und die geforderten Brandschutzeigenschaften des Materials (Wichtig bei der Garagenplanung!). Holzgaragen unterliegen hier den gleichen Bestimmungen, wie ihre gemauerten Kollegen.

Fundament und Entwässerung – die Basis der Holzgarage

Damit eine Holzgarage stabil und langlebig ist, benötigt sie ein geeignetes Fundament und eine gute Entwässerung.

Fundamentarten:

Streifenfundament: Betonstreifen entlang der tragenden Wände.
Punktfundament: Betonpunkte unter den Stützen – für leichtere Holzgaragen oft ausreichend.
Bodenplatte: Die stabilste Lösung, besonders wenn die Garage auch als Werkstatt genutzt wird.

Entwässerung:

Leichtes Gefälle von ca. 2 % nach außen, damit Wasser ablaufen kann.
Entwässerungsrinnen vor dem Tor verhindern, dass Regenwasser in die Garage eindringt.
Optional Bodenablauf, falls Anschluss an die Kanalisation möglich ist.

Konstruktion und Bauweise

Natürlich sind auch vorgefertigte Bauteile für eine Holzgarage erhältlich, Man kann jedoch auch  als DIY-Heimwerker selbst die Garage bauen. Die Einzelgarage ist für ein Fahrzeug geeignet, wobei man auch eine extra breite Einzelgarage bekommen kann. Bei der ist dann noch genügend Stauraum, für Garten- oder Sportgeräte vorhanden. Die Doppelgarage bietet allerdings Platz für zwei Autos. Auch beim Garagendach gibt es die freie Auswahl. Bei einem Satteldach läuft eben das Regenwasser schnell ab und das Pultdach weist die gleichen Eigenschaften auf. Ein Flachdach kann ebenfalls verwendet werden, hier ist aber auf eine entsprechende Entwässerung besonders zu achten.

Holzgaragen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen:

Blockbohlenbauweise: Besonders robust, die Bohlen greifen ineinander, sehr stabil.
Elementbauweise: Vorgefertigte Holzpaneele werden vor Ort zusammengesetzt, schneller Aufbau.
Fachwerk-Optik: Optisch attraktiv, jedoch aufwendiger.

Je nach Budget und Anspruch kann zwischen Selbstbau (Bausatz) und handwerklich individuell gefertigter Holzgarage gewählt werden.

Holz ist nicht gleich Holz

Bei einer Holzgarage muss man allerdings darauf achten, dass sich nicht jedes Holz für den Bau eignet. Meist werden die Holzgaragen aus nordischer Kiefer oder Fichte hergestellt, diese Bäume wachsen sehr langsam und liefern ein äußerst widerstandsfähiges und robustes Holz. Ein sehr ebenmäßiges Bild erreichen man auch, wenn Lärche oder Douglasie (eine Tanne aus Nordamerika) eingesetzt wird. Diese Holzarten sind langlebig und trotzen jeder Witterung. Trotzdem sollte man der Holzgarage einen Schutzanstrich gönnen, denn der schützt vor Nässe, Schimmelbildung, starker UV-Strahlung und vor Holzschädlingen.

Holzgaragen brauchen alle paar Jahre einen neuen Außenanstrich mit Holz-Lasur. Diese wird dann kombiniert, mit einer Farbauffrischung und einem Witterungsschutz. Hier sind nur offenporige Farben zu verwenden, denn bei deckenden Lacken kann das Holz nicht atmen und es kommt zu Rissen und Fäulnis.

Dachformen für Holzgaragen

Das Dach beeinflusst sowohl die Optik als auch die Funktionalität:

Flachdach: Kostengünstig, modern, gut für Dachbegrünung oder Solaranlage.
Pultdach: Schrägdach in eine Richtung, ideal zur Regenwasserableitung oder Photovoltaik.
Satteldach: Klassisch, passt gut zu Wohnhäusern und bietet zusätzlichen Stauraum.

Durchfahrtshöhe und -breite

Die Maße der Garage sollten nicht zu knapp bemessen sein:

Breite: mindestens 2,50 m, komfortabel 3,00 m.
Höhe: mindestens 2,10 m, besser 2,30 m, wenn SUV oder Transporter genutzt werden.
Länge: 6 m sind Standard, 7–8 m bieten zusätzlichen Stauraum.

Türen, Tore und Ausstattung

Garagentore: Schwingtor, Sektionaltor oder Doppelflügeltüren – alles ist möglich. Besonders beliebt sind Sektionaltore, da sie platzsparend sind.
Fenster: Sorgen für Tageslicht und bessere Belüftung.
Zusatznutzen: Regale, Werkbank oder E-Bike-Ladestation.
Belüftung: Wichtig, um Schimmelbildung durch Feuchtigkeit zu vermeiden.

Pflege und Haltbarkeit

Holzgaragen benötigen regelmäßige Pflege, um langlebig zu sein:

Alle 3–5 Jahre sollte das Holz mit einer Wetterschutzlasur behandelt werden.
Bei starker Sonneneinstrahlung oder hoher Feuchtigkeit ist häufigeres Streichen sinnvoll.
Holzschutz gegen Insekten und Pilze nicht vergessen.

Kosten einer Holzgarage

Die Kosten sind abhängig von Größe, Bauweise und Ausstattung:

Einfache Bausatz-Holzgarage: ab ca. 3.000–5.000 €
Hochwertige Holzgarage (Blockbohlenbauweise): 7.000–12.000 €
Individuell geplante Holzgarage: ab 15.000 € aufwärts

Für eine Doppelgarage werden ungefähr 3.700 Euro fällig. Es kommen allerdings gegebenenfalls noch weitere Kosten hinzu. Es ist z.B. zu prüfen, ob Fenster und Türen in die Bauteile eingefügt sind, ob Dachpappe für die Erstverkleidung des Daches enthalten ist und einiges Mehr. Natürlich kann das Dach kostenpflichtig auch noch mit Ziegeln eingedeckt werden und ein Fundament für die Garage gibt es auch nicht umsonst. Diese weiteren Kosten sollten bei der Finanzplanung berücksichtigt werden.

Holzgarage – nachhaltig und charmant

Eine Holzgarage ist die ideale Lösung für alle, die eine natürliche Optik, Flexibilität und Nachhaltigkeit schätzen. Sie ist kostengünstiger als eine Massivgarage und lässt sich individuell gestalten. Wer allerdings bereit ist, regelmäßig Pflegeaufwand zu investieren, profitiert langfristig von einer langlebigen und umweltfreundlichen Alternative, die sich harmonisch ins Grundstück einfügt.

FAQ zur Holzgarage

Was kostet eine Holzgarage?

Die Preise beginnen meist bei ca. 5.000 € für einfache Einzelgaragen. Doppelgaragen oder Modelle mit Sonderausstattung können zwischen 8.000 und 15.000 € kosten.

Wie lange hält eine Holzgarage?

Mit regelmäßiger Pflege (Holzschutz, Lasuren, Anstriche) kann eine Holzgarage 20 bis 30 Jahre halten. Ohne Schutzmaßnahmen ist die Lebensdauer deutlich kürzer.

Welche Vorteile hat eine Holzgarage?

Natürliche Optik und gute Anpassung an den Garten
Preislich günstiger als gemauerte Garagen
Schnelle Montage, da oft als Bausatz erhältlich
Holz wirkt regulierend auf das Raumklima

Welche Nachteile hat eine Holzgarage?

Pflegeintensiv (regelmäßiger Anstrich und Holzschutz erforderlich)
Geringere Lebensdauer als gemauerte oder Beton-Garagen
Weniger einbruchsicher
Gefahr von Feuchtigkeitsschäden oder Schädlingsbefall, wenn nicht regelmäßig gepflegt

Brauche ich eine Baugenehmigung für eine Holzgarage?

Ja, in vielen Bundesländern ist auch für Holzgaragen eine Baugenehmigung notwendig. Die genauen Anforderungen hängen von Größe, Standort und den regionalen Bauordnungen ab.

Ist eine Holzgarage winterfest?

Grundsätzlich ja – aber eine Holzgarage bietet weniger Isolation als eine gemauerte Garage. Wer eine beheizte Garage oder Werkstatt wünscht, sollte zusätzliche Dämmung einplanen.

Weitere Informationen finden Sie in unsere Blogbeiträgen für Garagen und Carports.

Quelle: Tipps24-Netzwerk – HR
Foto: Unsplash / CCO Public Domain / Claudio Schwarz