Bauweise

Im Rahmen der Bauvorbereitung für Ihren Hausbau stellt sich auch sehr frühzeitig die Frage nach der Bauweise. Die Bauweise kann beim Hausbau unter zwei Gesichtspunkten behandelt werden, nämlich nach einem baurechtlichen Aspekt, der in der Baunutzungsverordnung geregelt ist und in einem bautechnischen Gesichtspunkt.


Die Baunutzungsverordnung. (BauNVO) teilt die Bauweise für den Hausbau in eine offene oder eine geschlossene Bauweise ein. In der offenen Bauweise sind Gebäude mit seitlichem Grenzabstand zueinander als Einzelhäuser, Doppelhäuser oder Reihenhäuser vertreten, während in der geschlossenen Bauweise die Gebäude ohne seitlichen Grenzabstand gebaut werden können. Für den privaten Hausbau kommt daher nur die offene Bauweise in Betracht.
 

Der bautechnische Gesichtspunkt kennt eine Unterteilung der Bauweise nach den verwendeten Baustoffen, nach der Baukonstruktion und nach dem Bauverfahren.

Bauweise nach den verwendeten Baustoffen

Die drei möglichen Baustoffe für den Hausbau sind Holz, Beton und Mauerwerk.

Die Holz- Bauweise beinhaltet alle Maßnahmen, die mittels des Baustoffes Holz für die Errichtung eines Wohnhauses verwendet werden. Bei dem hier behandelten Holzbau handelt es sich um den Zimmermanns- Holzbau. Daneben gibt es auch noch den Ingenieurholzbau, der große Tragwerkkonstruktionen und Brücken beinhaltet. Der Holzbau ist die Konstruktions- Grundlage für die meisten Fertighäuser.

Die Bauweise mittels Mauerwerk ist die beim Hausbau seit Jahrhunderten bekannte Stein-auf-Stein- Methode, mit der möglichen Varianten der Fertigteilbauweise. Das Mauerwerk besteht aus verschieden großen Mauerziegeln, die meist von einem Maurer mit Mörtel zu einem Mauerwerksverband zusammengefügt werden.

In diese Gruppe gehört auch noch die Bauweise mit Betonfertigteilen, wobei beim heutigen hausbau meist die Betonfertigteile an der Baustelle zusammengesetzt werden.

Bauweise nach der Baukonstruktion

Bei der Einteilung der Bauweise nach der Baukonstruktion stehen die Leichtbauweise und die Massivbauweise für den Hausbau zur Disposition.

Mit dem Begriff Massivbauweise werden alle Bauwerke bezeichnet, deren Hauptkonstruktionselemente aus Mauerwerk, Beton oder Stahlbeton bestehen. Während Beton und Stahlbeton meist in größeren Elementen verbaut werden stehen für die Bauweise aus Mauerwerk verschiedene Mauersteine zur Verfügung. Die wichtigsten Mauersteine für den Hausbau bei der Bauweise Massivbau sind Ziegelsteine (Backsteine), Kalksandsteine, Porenbetonsteine und Gasbetonsteine.

Neben der Massivbauweise gibt es die Leichtbauweise. Häuser, die in Leichtbauweise gebaut werden, bestehen im wesentlichen aus Holz und Gipsbauplatten. Die tragenden Wände werden bei dieser Bauweise aus Holzständern gefertigt, die mit großen Bauplatten beidseitig beplankt werden. In die entstehenden Gefache wird die Wärmedämmung eingebracht.

Bauweise nach dem Bauverfahren

Die Einteilung der Bauweise nach dem Bauverfahren für den Hausbau beinhaltet die Fertigteilbauweise, die Großtafelbauweise und die Raumzellenbauweise.

Bei der Fertigteilbauweise werden einzelne, im Herstellerwerk angefertigte Bauteile an die Baustelle geliefert und dort zusammengesetzt. In der Regel ist dieser Hausbau das klassische Fertighaus. In der Großtafelbauweise werden bereits ganze Hauswände mit kompletter Installation angeliefert, die dann ebenfalls auf der Baustelle zu einem Haus zusammengefügt werden. Die dritte Bauweise nach dem Bauverfahren ist die Raumzellenbauweise. Hierbei werden komplette Räume, containerähnlich auf- und aneinandergestellt und so verbunden, daß ein Haus entsteht. Diese Bauweise wird hauptsächlich im Gewerbebau, selten im privaten Hausbau, angewendet.

Nachfolgend werden die wichtigsten Bauweisen anhand der meist gebauten Häuser für das Massivhaus, das Fertighaus, das Holzhaus und das Lehmhaus ausführlich dargestellt.