Kunststoffbodenbeläge – Einsatzmöglichkeiten beim Hausbau
Kunststoffbodenbeläge sind vielseitige, moderne Bodenlösungen, die ganz oder teilweise aus synthetischen Materialien bestehen. Dazu zählen unter anderem Vinylboden, PVC-Belag, Designboden, CV-Belag – und auch Laminatboden, der zwar einen Holzfaser-Kern besitzt, aber durch seine Kunststoff-Oberfläche (Melaminharz) und Trägerschichten zu den „kunststoffbasierten“ Belägen gezählt werden kann. Dank ihrer robusten, pflegeleichten Eigenschaften und vielfältigen Designs sind Kunststoffböden sehr beliebt im Hausbau – egal ob im Wohnzimmer, Bad, Keller oder Flur.
Die Kunststoff Bodenbeläge werden auch als elastische Fußbodenbeläge bezeichnet. Kunststoffbodenbeläge gibt es in verschiedenen Ausführungen. Für jede Anforderung an den Fußboden und für jeden Bereich beim Hausbau gibt es genau den richtigen Kunststoff.
Fußbodenbodenbeläge aus Kunststoff eignen sich sowohl für individuelle Wohnzwecke, als auch für extrem strapazierte Arbeitsbereiche. Kunststoff Bodenbeläge können heute zu 100% recycelt werden. Aus dem gewonnenen Granulat lassen sich dann wieder neue Kunststoffbeläge herstellen.
Aufbau von Kunststoffbodenbelägen
Die Kunststoffbeläge sind meist hoch verdichtet und haben eine porenfreie und geschlossene Oberfläche. Von ökologischer Bedeutung ist die Tatsache, daß sie in der Regel mit geringem Energieaufwand produziert werden. Außerdem sind die Kunststoff Bodenbeläge aufgrund des in Deutschland hohen Qualitätsniveaus, ein sehr langlebiges Produkt.
Man unterscheidet die Kunststoffbodenbeläge nach homogen aufgebauten, (einschichtigen) Belägen, die in ihrer gesamten Dicke aus dem gleichen Material bestehen, heterogen aufgebauten (mehrschichtigen) und Verbundbelägen.
Außerdem kennt man und verwendet man beim Hausbau auch noch einschichtige oder mehrschichtige Fußbodenbeläge, trägerlose Beläge oder Fußbodenbeläge mit Trägerschichten aus Jute, Polyester, Schaumstoff und Kork. Letztendlich gibt es für den Kunststofffußboden auch noch Schaumbeläge mit strukturierter Oberfläche.
Arten von Kunststoffbodenbelägen
Vinylboden
Material: Vollkunststoff, meist aus PVC
Varianten:
Massivvinyl (dünn, sehr flexibel)
Vinyl auf HDF-Träger (mit Klicksystem)
Rigid-Vinyl (SPC/LVT) (formstabil, für Feuchträume)
Eigenschaften: Wasserfest, leise, pflegeleicht, fußwarm
PVC-Boden (Polyvinylchlorid)
Formen: Bahnenware, Fliesen, Planken
Varianten:
PVC-Böden mit Trägerschicht
PVC-Böden ohne Trägerschicht
Geschäumte PVC-Böden
Kalandrierte PVC-Böden
Eigenschaften: Besonders preiswert, wasserfest, weich, elastisch
Designboden (meist ohne Weichmacher)
Eigenschaften: Umweltfreundlich, wohngesund, geruchsneutral
Besonderheit: Frei von klassischen PVC-Weichmachern, ideal für Allergiker und Kinderzimmer. Neben hochwertigen Materialien gehören aufwendige, meist fotorealistischen Dekore zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen
CV-Belag (Cushioned Vinyl)
Namensherkunft: Cushioned Vinyl leitet sich aus dem Englischen ab und bedeutet geschäumtes Polyvinylchlorid
Aufbau: Geschäumte PVC-Schicht für extra Dämpfung
Eigenschaften: Angenehm weich, trittschalldämmend, pflegeleicht
Einsatz: Wohnräume, Küche, Bad
Laminatboden
Aufbau: HDF-Trägerplatte + Dekorschicht + Kunststoff-Overlay
Eigenschaften:
Sehr hart und abriebfest
Günstige Holzoptiken
Klicksystem
Teilweise wasserresistent (je nach Qualität)
Besonderheit: Zwar kein reiner Kunststoffboden, aber wegen Melaminharz-Oberfläche eng verwandt mit Vinyl & Co.
Anforderungen an den Fußboden
Untergrund
Eben, tragfähig, trocken, sauber
Trittschalldämmung oft notwendig (besonders bei Laminat)
Feuchteschutz bei Untergeschossen und Bädern wichtig
Technische Anforderungen
Je nach geplanter Nutzung sollte man sich Gedanken über die technischen Anforderungen an den Fußbodenbelag machen, denn Feuchteresistenz, Trittschalldämmung, Rutschhemmung und die Eignung für eine Fußbodenheizung können die Auswahl für den Kunstbodenbelag schon einschränken.
Feuchteresistenz
Fußbodenbeläge in Bad, Küche und Keller sollten immer feuchteresistent sein. Ideal geeignete Fußbodenbeläge sind Vinyl und CV-Beläge. Laminat ist hier nur eingeschränkt einsetzbar.
Trittschalldämmung
Um eine gute Trittschalldämmung zu erreichen, sind Fußböden aus Laminat und Vinyl geeigent, wenn sie mit einer HDF-Platte (HDF= High Density Fiberboard) als Unterlage verwendet werden. Eine HDF-Platte ist eine hochdichte Holzfaserplatte mit hoher Festigkeit und Stabilität.
Rutschhemmung
Als Kunststoffbodenbelag mit rutschhemmenden Eigenschaften kommen Böden aus Vinyl und Expoidharz in Frage. Speziell in Bad uns Flur sind sie gefragt. Strukturierte Oberflächen gewährleisten eine bessere Rutschhemmung.
Fußbodenheizung
Wenn unter dem Kunststoffboden eine Fußbodenheizung installiert ist, muss man unbedingt die Kompatibilität überprüfen (lassen). Besonders bei Laminat gibt es da sehr unterschiedliche Materialien. Grundsätzlich sind jedoch alle Arten der Kunststoffbeläge mit Fußbodenheizungen vereinbar.
Einsatzbereiche von Kunststoffböden im Hausbau
Wohnzimmer
empfohlener Belag
Laminat, Vinyl, Designboden
Besonderheiten
Design, Komfort, Langlebigkeit
Schlafzimmer
empfohlener Belag
Laminat, Designboden
Besonderheiten
Wohngesund, leise
Kinderzimmer
empfohlener Belag
PVC, Designboden, Laminat
Besonderheiten
Schadstoffarm, strapazierfähig
Küche
empfohlener Belag
Vinyl, Rigid-Vinyl, CV-Boden
Besonderheiten
Wasserresistenz, Pflegeleichtigkeit
Badezimmer
empfohlener Belag
Rigid-Vinyl, CV-Belag
Besonderheiten
Wasserfestigkeit notwendig
Keller / Hobbyraum
empfohlener Belag
Vinyl, Laminat (wasserresistent)
Besonderheiten
Feuchteresistenz wichtig
Flur/ Eingangsbereich
empfohlener Belag
Rigid-Vinyl, Laminat
Besonderheiten
Stoßfestigkeit, Pflegeleichtigkeit
Vorteile von Kunststoffbodenbelägen (inkl. Laminat)
✅ Pflegeleicht – feucht wischbar, resistent gegen Flecken
✅ Robust – widerstandsfähig gegen Kratzer, Druck und Feuchtigkeit (je nach Typ)
✅ Designvielfalt – von Holz- über Stein- bis Betonoptik
✅ Schnelle Verlegung – durch Klicksysteme auch für DIY geeignet
✅ Komfort – fußwarm, gelenkschonend (v. a. Vinyl, CV)
✅ Preiswert – günstige Alternative zu Fliesen oder Echtholz
Nachteile von Kunststoffböden
Zu den Nachteilen gehören sicherlich die Verschnittreste bei der Verlegung und die erheblichen Anstrengungen, um Anschlüsse an Türausschnitten und Stufen exakt herzustellen. Auch die Fugen bei diesen Fußbodenbelägen sind nicht zu vermeiden. Bei der Bodenreinigung kann deshalb stets etwas Wasser in den Untergrund des Fußbodens eindringen und ihn durchfeuchten.
Welcher Boden passt zu mir?
Jeder Nutzer hat eigene Vorstellungen über die Ansprüche und Erwartungen an den Fußbodenbelag. Hier ein paar Vorschläge:
Der Wunsch ist es, eine Holzoptik zu haben aber dafür nur einen kleinen Preis zu bezahlen. Hier empfiehlt sich Laminat oder Vinylboden.
Wer die absolute Wasserfestigkeit (Bad und WC) wünscht, der sollte Rigid-Vinyl oder CV als Belag wählen.
Legt man viel Wert auf einen weichen Gehkomfort, so ist der CV-Belag eine gute Wahl.
Steht die Wohngesundheit im Vordergrund der Wünsche, kommt eigentlich nur der Designboden ohne Weichmacher in Frage.
Hat man es eilig und steht die Schnelligkeit der Verlegung im Vordergrund der Betrachtungen, so sind Klick-Vinyl und Laminat zu bevorzugen.
Verlegung von Kunststoffböden
Die Verlegung der Kunststoffbodenbeläge erfolgt in Form von Platten oder in Bahnen. durch vollflächige Verklebung auf glattem Fußboden aus Estrich oder anderen Unterlegplatten Die Nähte werden dann in der Regel thermisch verschweißt.
Die Verlegung ist in vielen Fällen auch für geübte Heimwerker gut machbar, erfordert jedoch eine sorgfältige Vorbereitung. Abhängig vom gewählten Boden (Vinyl, Laminat, PVC, etc.) kommen verschiedene Verlegetechniken zum Einsatz:
Verlegearten im Überblick
Verlegeart Klicksystem (schwimmend)
Geeignete Fuböden für diese Verlegeart sind Laminat, Klick-Vinyl und Rigid-Vinyl. Sie haben den Vorteil der einfachen und schnellen Verlegung und benötigen keinen Kleber.
Verlegeart Kleben
Diese Verlegeart ist anzuraten, wenn es sich um PVC-Bahnen, Massivvinyl oder Designböden handelt. Von Vorteil ist der feste Halt und die geringe Aufbauhöhe.
Verlegeart Lose verlegen / selbstklebend
Bei PVC-Fliesen, CV-Belag, und Vinylplatten sollte man diese Verlegeart vorziehen. Bestens geeignet für temporäre Lösungen oder bei der Verwendung in Mietobjekten.
Wichtige Vorbereitungsschritte
Untergrund prüfen: sauber, eben, trocken, tragfähig
Trittschalldämmung: bei Laminat und Vinyl auf HDF meist erforderlich
Ausgleichsmasse: bei unebenen Böden sinnvoll
Akklimatisierung: Bodenbelag sollte 24–48 Stunden im Verlegeraum lagern
Dehnungsfugen: an Wänden, Heizungsrohren, Türrahmen unbedingt einplanen
Werkzeuge und Hilfsmittel
Cuttermesser / Laminatschneider
Abstandskeile
Gummihammer
Zugeisen & Schlagklotz
Zollstock, Bleistift, Winkel
Profi oder DIY?
Klicksysteme und selbstklebende Böden lassen sich gut in Eigenleistung verlegen. Bei vollflächig zu verklebenden Böden (z. B. PVC-Bahnen oder Massivvinyl) ist Fachwissen erforderlich, da Unebenheiten oder Blasen langfristig Schäden verursachen können.
Zusammenfassung
Kunststoffbodenbeläge – ob Vinyl, PVC, CV oder Laminat – sind eine smarte Wahl für nahezu jeden Raum im Eigenheim und die perfekte Mischung aus Funktionalität, Design und Wirtschaftlichkeit. Mit ihren individuellen Vorteilen lassen sich Komfort, Design und Funktion optimal kombinieren. Wer genau weiß, welche Anforderungen der jeweilige Raum stellt, findet unter den Kunststoffböden immer eine passende Lösung.