Haustechnik

Tiefbrunnenpumpe oder Hauswasserwerk?

Tiefbrunnenpumpe

Haustechnik / Tipps:  Wasserspiele, Brunnenanlage und ein kleiner Teich, wer möchte das nicht in seinem Garten anlegen. Die Hauptsache dabei sind allerdings die Kosten. Die Anschaffung ist nicht einmal der Hauptkostenfaktor, die Wasserkosten sind es, die manchen zum Aufgeben seiner Planungen bringt. Abhilfe kann da unter Umständen ein eigener Brunnen, der mit Grundwasser gespeist wird, schaffen.

 

Bevor wir hier die Möglichkeiten erörtern wollen, wie man das Grundwasser am besten zu Tage fördert, ist ein Blick auf die damit verbundenen verwaltungsrechtlichen Vorschriften zu werfen.

Rechtliche Voraussetzungen für Grundwasserentnahmen

Vorweg kann man sagen, dass es keine einheitlichen rechtlichen Vorschriften für den Bau eines Brunnens oder den Betrieb einer Tiefbrunnenpumpe oder eines Hauswasserwerks in Deutschland gibt. Grundsätzlich (Ausnahmen bestätigen die Regel) ist zumindest eine Anmeldung der Maßnahme bei der zuständigen Gemeinde oder der unteren Wasserbehörde erforderlich. Die Nichtbeachtung dieser Vorschrift ist eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Bußgeld bis zu 50.000 Euro geahndet werden.

Bei der Anmeldung des Vorhabens muss man auch noch unterscheiden, ob der Brunnen nur zur Bewässerung des Gartens eingesetzt werden soll oder ob auch eine Brauch- und Trinkwasserentnahme geplant ist. Wenn eine solche Entnahme vorgesehen ist, muss auch das zuständige Gesundheitsamt seinen Segen erteilen. Hierbei sind die Anforderungen wiederum auch sehr unterschiedlich. Ist das Gesundheitsamt in A-Stadt mit einem reinen Wassertest zufrieden, kann das Gesundheitsamt in B-Stadt auf einer Besichtigung der Anlage bestehen. Im Extremfall kann das Gesundheitsamt sogar ein Gutachten (Kosten!) eines amtlich zugelassenen Sachverständigen fordern.

Es ist in jedem Fall angebracht, sich vor Beginn einer Maßnahme des Brunnenbaus oder der Grundwassernutzung mit der zuständigen Gemeindeverwaltung ins Benehmen zu setzen. Hier werden alle Vorschriften klar und eindeutig genannt.

Grundwassertiefe

Für den weiteren Verlauf des Vorhabens ist es von Vorteil, zu wissen, wie tief der Grundwasserspiegel liegt. Auskunft darüber erteilen die zuständigen Wasserbehörden und die Wasserversorgsunternehmen. In vielen Gemeinden kann man heute auch über das Internet derartige Kennwerte abrufen.

Die Tiefe des Grundwassers ist das wichtigste Entscheidungskriterium für die Wahl der richtigen Brunnenpumpe. Hier entscheidet sich schon, ob ein Hauswasserwerk oder eine Tiefbrunnenpumpe möglich ist. Wenn der Grundwasserspiegel in einer Tiefe von mehr als 8 m unter der Erdoberfläche liegt, ist die Verwendung eines Hauswasserwerks nicht mehr möglich.

Wie kommt das? Das liegt an den physikalischen Gegebenheiten und der verwendeten Technik. Bei einem Hauswasserwerk, das auf der Erdoberfläche steht, wird das Wasser mittels Schlauch aus der Tiefe angesaugt und dann in die vorgesehene Förderhöhe gedrückt. Hier setzen die physikalischen Gesetze ein. Das Ansaugen des Wassers ist nur bis zu einer Höhe (Tiefe) von 8 Metern möglich. Für tiefere Grundwasserspiegel ist eine Tiefbrunnenpumpe erforderlich.

Die Tiefbrunnenpumpe steht im Gegensatz zum Hauswasserwerk nicht auf der Erdoberfläche sondern hängt quasi im Grundwasser. Sie muss das Wasser nicht ansaugen sondern drückt es bis zur gewünschten Förderhöhe nach oben. Eine Tiefbrunnenpumpe kann Grundwasser bis zu einer Tiefe von mehr als 120 m problemlos fördern.

Welche Tiefbrunnenpumpe sollte man einsetzen?

Wenn man also die Entscheidung für eine Tiefbrunnenpumpe getroffen hat, muss man sich überlegen, welche Pumpen angeboten werden und wo die preislichen und qualitativen Unterschiede liegen. Außerdem ist zu bedenken, dass zu solch einer Anlage neben der Tiefbrunnenpumpe auch Druckschalter, Trockenlaufschutz und Ausdehnungsgefäß gehören, die bis auf die Tiefbrunnenpumpe alle in einem frostsicheren Raum untergebracht werden müssen.

Ein Kaufkriterium ist sicherlich die notwendige Pumpleistung. Wenn man nur gelegentlich den Garten wässern will, dann ist eine Leistung von 1.000 bis 2.000 Litern pro Stunde ausreichend. Sind weitere Aufgaben (Pool, Gartenteich, Wasserspiele) geplant, sollte die Leistung schon mindestens 4.000 Liter pro Stunde betragen.

Auswahl und Preise

Einen guten Überblick über das Angebot an Tiefbrunnenpumpen kann man durch einen Vergleich erhalten, der aufzeigt, wie sich verschiedene Tiefbrunnenpumpen im Test verhalten. Beim Vergleich muss man unbedingt die technischen Daten für die Tiefbrunnenpumpe im Auge behalten. Hierzu gehören Angaben über die Förderhöhe, Saugtiefe, Fördermenge, Schlauchgröße und die sonstige Ausstattung (Schwimmschalter). Eine gute Leistungsfähigkeit und solide Verarbeitung aller Komponenten kann man schon bei Preisen zwischen 100 bis 200 Euro finden. Starke Modelle aus Edelstahl, die für regelmäßig hohe Pumpleistung sorgen, können durchaus 300 und mehr Euro kosten.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain