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Garten im Winter

Christ- und Lenzrosen

Garten im Winter Christrose und Lenzrose Fotograf Holger (zum vergroessern klicken) Diese immergrünen Stauden sind wahre Blütenschätze im Winter. Nicht nur im Beet – auch in Töpfen ziehen die edlen und langlebigen Stauden alle Blicke auf sich.
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Die ersten Blüten sind immer die schönsten! Das gilt besonders für die Christrose (Helleborus niger), welche man auch Schneerose, Weihnachtsrose oder Weihnachtsblume nennt.
Ihre reinweißen Blütenkelche schieben sich mitten im Winter (wie ein wunderbarer Irrtum der Natur) aus der Erde und thronen keck und elegant auf ihren Stielen. Christrosen blühen ab Dezember bis in den Februar hinein. Daran schließt sich der Auftritt der Lenzrosen (Helleborus-Hybriden) an, die bis Ende April blühen.

Lenzrosen zählen nicht nur zu den frühzeitigsten und reizvollsten Frühlingsboten, wie Krokusse, Ranunkeln oder Schneeglöckchen sondern begeistern auch durch eine verlockende Vielfalt: mit Blüten in Weiß, Creme, Limonengelb und Rosa bis zu tiefem Burgunderrot, mal gesprenkelt, mal gepunktet oder sogar gefüllt, erinnern sie teilweise an Wildrosen. Suchen Sie Ihre Favoriten beim Gärtner aus. Im Gegensatz zu den meisten anderen Stauden blühen die edlen Schätze bereits, wenn sie verkauft werden.

 

Christrosen stehen gern im Halbschatten von Bäumen. Im Winter genießen sie dort die zarten Sonnenstrahlen, während sie im Sommer vor zu großer Hitze geschützt sind. Die dort vorherrschende sommerliche Trockenheit, wie sie bei den Christrosen auch am Naturstandort zu finden ist, regt die Pflanzen zur Knospenbildung an. Behagt ihnen der Standort, blühen sie mit jedem Jahr reicher und breiten sich zu großen Pflanzengruppen aus. Christ- und Lenzrosen mögen es aber gar nicht, wenn sie in ihrer Ruhe gestört und verpflanzt werden. Nach solch einem Eingriff dauert es oft zwei Jahre, bis sie wieder blühen.

Doch warum sollte man sie nach dem Kauf gleich ins Beet setzen?

Viel intensiver kann man sich aus der Nähe an ihren edlen Blüten freuen, wenn man sie in Töpfen arrangiert – als Highlight zwischen Krokussen, Ranunkeln und Primeln oder pur im schicken Übertopf. Im Gegensatz zu anderen Frühlingsblumen halten die Blüten der Lenzrosen wochenlang, denn die Blütenblätter fallen auch dann nicht ab, wenn sich bereits die Samen bilden. Lediglich die Farben verblassen oder vergrünen mit der Zeit etwas.

Auf Dauer fühlen sich Christ- und Lenzrosen als Topfpflanzen nur wohl, wenn Sie ihnen ein großes Gefäß bieten, sodass die Schönheiten genügend Raum für eine ungestörte Entwicklung haben. Verwenden Sie hochwertige Kübelpflanzenerde, die Sie am besten mit lehmiger Gartenerde mischen. Nach der Blüte rückt man die Stauden in den lichten Schatten, wo sie den Sommer über mit ihren immergrüne n, glänzenden Blättern dekorativ wirken. Auspflanzen können Sie Christ- und Lenzrosen immer dann, wenn der Boden frostfrei ist. Im Beet brauchen die blühenden Juwelen einen nährstoffreichen, kalkhaltigen Boden und Halbschatten, wie ihn Bäume oder Sträucher bieten.

Wie viel Frost vertragen Christ- und Lenzrosen?

Christrosen sind hart im Nehmen. Ihre Blüten überstehen selbst kräftige Fröste. Lenzrosen legen dagegen bei Spätfrösten einfach ihre Blütenstiele flach. Sobald die Temperaturen über null Grad steigen, richten sie sich unbeschadet wieder auf. In rauen Lagen und bei anhaltenden Spätfrösten können Sie die blühenden Pflanzen zum Schutz vorübergehend mit Vlies oder Tannenreisig abdecken.

Bei Topfkultur müssen Sie die Wurzelballen vor dem Durchfrieren schützen. Packen Sie die Gefäße gut ein und stellen Sie sie geschützt auf (siehe zum Thema: Winterschutz für Pflanzen). Nicht frosthart sind  die kleinen Töpfchen mit Christrosen, die ab November angeboten werden. Sie sind im Gewächshaus angetrieben und im Gegensatz zu Freiland-Pflanzen sehr empfindlich.

Hängende Glöckchen
Die Lenzrose (Helleborus orientalis-Hybride) hat im Vergleich zu vielen ihrer Verwandten kleine Blüten, die an den Stängeln nach unten nicken, ähnlich wie die grazilen Hahnenfußgewächse Akeleien (Aquilegia vulgaris). Ihr zartes Violett harmoniert mit den blauen Blüten des Lerchensporns (Corydalis cava). Die immergrünen Helleborusblätter zieren auch nach der Blüte das Staudenbeet.

Die besonders früh blühende Allerheiligen-Christrose (Helleborus niger) `Praecox` gibt den Startschuß. Je nach Wetterlage beginnt bei ihr die Blütezeit Anfang November und hält bis zum Weihnachtsabend durch. Wie die meisten Helleborus-Arten breitet sie sich als Solitärstaude oder anmutiger Blütenteppich unterirdisch mit holzigen Rhizomen aus.

Übrigens: Interessante Verwandte sind Korsisches Nieswurz (Helleborus argutifolius) und Stinkendes Nieswurz (Helleborus foetidus), sie blühen grün.

Wer im Staudenbeet oder in der Vorgartenrabatte ein geschütztes Plätzchen
Garten im Winter gesprenkelte Christrose Fotograf Momo111 (zum vergroessern klicken) anbieten kann, sollte bald die Sortenlisten für Christrosen bei renommierten Staudengärtnereien anfordern oder - noch besser - zur Blütezeit von Februar bis Mai in den Gärtnereien auf "Entdeckungsreise" gehen. Das empfiehlt sich vor allem, wenn man spezielle Wildformen und ausgefallene Raritäten sucht oder machen Sie Namen wie `Appleblossom`, `Citron Strain`, `Demeter`, `Nero`, `Queen of the Night` oder `Typ Bolu` nicht auch neugierig?

Helleborus zur Auswahl

Winterblüher
Echte Schneerose (Helleborus niger)
Höhe: 25 cm
Blütemonat: Dezember - März
Blütenfarbe: weiß
Besonderheiten: viele Sorten, kalkliebend
Allerheiligenchristrose (H. niger) `Praecox`
Höhe: 30 cm
Blütemonat: Oktober - Dezember
Blütenfarbe: weiß mit einem Hauch rosa
Besonderheiten: sehr schmale Blattabschnitte

Frühjahrsblüher
Balkan-Christrose (H. dumetorum ssp. atrorubens)
Höhe: 40 cm
Blütemonat: April
Blütenfarbe: grün und weinrot
Besonderheiten: grüne Blütenschalen mit purpurroter Außenseite
Palmwedel-Nieswurz (H. foetidus)
Höhe: 50 cm
Blütemonat: Januar - April
Blütenfarbe: grünlich
Besonderheiten: für Wildpflanzungen gut geeignet
Palmwedel-Nieswurz (H. foetidus) `Wester Flisk`
Höhe: 50 cm
Blütemonat: Februar - April
Blütenfarbe: grün
Besonderheiten: Blütenstiele auffallend rot gefärbt
Korsische Nieswurz (H. lividus ssp. corsicus)
Höhe: 60 cm
Blütemonat: März - April
Blütenfarbe: grün
Besonderheiten: immergrüne Blätter
Orientalische Nieswurz (H. orientalis)
Höhe: 40 cm
Blütemonat: Februar - April
Blütenfarbe: rosa
Besonderheiten: große, hängende Blüten
Gartenhybriden (Helleborus-Hybriden)
Höhe: 40 cm
Blütemonat: März - April
Blütenfarbe: weiß, rosa rot
Besonderheiten: teilweise gepunktet, geadert oder gefüllt

Christrosen als Schnittblumen

Tipp: Immer wieder hört man, dass Christrosen als Schnittblumen recht schnell welken, besonders wenn sie auf langen Stielen stehen. Um die Haltbarkeit der Blüten zu verlängern, sollte man die Stiele vor dem Arrangieren in lauwarmes Wasser tauchen und knapp unterhalb der Blüte mehrmals mit einer Nadel durchstechen oder mit dem Messer einschlitzen. Besonders lange halten Christrosenblüten, wenn man sie in einer Schale mit Wasser schwimmen lässt. Dazu kürzt man die Stiele auf eine Länge von etwa 1 cm ein.

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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de