Dämmstoffe

Die Außenwanddämmung wird mit Hilfe von Dämmstoffen optimiert. Die nachfolgende Übersicht der beim Hausbau gebräuchlichsten Dämmstoffe zeigt gleichzeitig die verschiedenen Anwendungsmöglichleiten der einzelnen Dämmstoffe.


Perlite ist ein natürlicher Dämmstoff

Perlite ist ein reines Naturprodukt aus porigem, griechischen Vulkangestein mit geringem Gewicht und hervorragenden wärme- und schalldämmenden Eigenschaften. Als äußerst effizienter Baustoff und natürlicher Dämmstoff senkt es den Energieverbrauch beim Hausbau und eignet sich als Leichtzuschlag für Putze, Estriche und Mauermörtel, als Dämm- und Ausgleichsschüttung sowie zur Verfüllung von Hohlräumen.

Perlite ist nicht brennbar, es verrottet und schrumpft nicht und wird auch von Schädlingen wie Insekten und Pilzen nicht beschädigt. Es ist ein idealer Dämmstoff für die Außenwanddämmung. Auch ist es umweltfreundlich und recyclingfähig, denn nach der ursprünglichen Verwendung lässt sich das Material auch noch nach Jahrzehnten auch im Hausbau wiederverwenden.

Dämmstoffe aus Mineralfasern

Mineralfaserdämmstoffe bestehen aus Steinwolle oder Glaswolle und werden mit Kunstharz verbunden zu Mineralfaserplatten, -matten oder –filzen verarbeitet. Das Anwendungsgebiet von Steinwolle und Glaswolle umfasst neben der Außenwanddämmung alle Maßnahmen im Bereich Wärme- und Schalldämmung beim Hausbau. Diese Mineraldämmstoffe sind unbrennbar, verrottungsfest und unangreifbar von Ungeziefern, Fäulnis und Schimmel.

Der Einsatz von Glaswolle und Steinwolle ist laut DIN als Regeldämmung vorgeschrieben. Dort heißt es: „Die auf der Rauminnenseite verbleibenden Fugen zwischen Außenbauteilen und Baukörper sind mit Mineralfaserdämmstoffen vollständig auszufüllen", und „Hohlräume zwischen Zargen und Baukörper bei Wohnungsabschlusstüren sind mit Mineralfaserdämmstoffen vollständig auszufüllen".

Nachteilig wirkt sich bei der Verwendung der Mineralfaserdämmstoffe für den Hausbau aus, daß die Herstellung sehr energieintensiv ist und das auch gesundheitliche Bedenken gegen die Kunstharzverbindungen (Formaldehyd) und gegen Glaswolle und Steinwolle (krebserzeugend) bestehen.

Hartschaum als Dämmstoff

Auch Hartschäume werden als Wärme- und Schalldämmstoffe beim Hausbau eingesetzt. Verwendung finden dabei hauptsächlich Hartschäume aus Polystyrol, als Partikelschaum unter dem Namen Styropor bekannt, und Polyurethan. Polystyrol- Hartschaum ist davon am meisten verbreitet.

Die als Dämmstoff benutzten Hartschäume sind druckbelastbare bis druckfeste Kunststoffe, die unempfindlich gegen Feuchtigkeit, Schimmel, Fäulnis und Ungeziefer sind. Alle für den Hausbau verwendbaren Dämmstoffe aus Hartschaum sind schwer entflammbar. Sie werden wie auch die Mineralfaserdämmstoffe sehr energieintensiv hergestellt und können im Brandfall gefährliche Brandgase entwickeln.

Schaumglas

Schaumglas ist ein Wärmedämmstoff für den Hausbau aus aufgeschäumten Silikatglas. Das Produkt wird in geschlossenen Dämmplatten und Formteilen angeboten. 

Schaumglas findet Anwendung bei der Dämmung von Außenwänden, Innenwänden, Böden und Flachdächern, insbesondere begrünten Dächern. Schaumglas hat eine sehr hohe Druckfestigkeit und wird daher auch bei extremen Drucksituationen, z.B. als Dämmstoff gegen drückendes Wasser benutzt. Schaumglas ist nicht brennbar, schädlingssicher, leicht zu bearbeiten und gut recyclebar.

Holzfaserdämmstoffe

Holzfaserprodukte haben sich als Dämmstoffe beim Hausbau schon seit Jahrzehnten bewährt. Sie zählen zu den ökologischen und gesundheitlich besten Dämmmaterialen.

Holzfaserdämmplatten werden aus zerfasertem Nadelholz, einem Abfallprodukt aus Sägewerken, hergestellt. Der besondere Vorteil dieses Dämmstoffs liegt darin, daß keine Klebstoffzusätze erforderlich sind, um stabile Dämmplatten zu erhalten. Holzfaserdämmplatten sind normal bis schwer entflammbar und werden beim Hausbau als Dämmstoff für Außenwände, Innenwände, Decken und Fußböden eingesetzt.

Altpapierdämmstoffe / Zellulosefasern

Altpapierdämmstoffe werden die aus Altpapier hergestellten Zellulosefasern genannt, die als Flocken oder Wolle angeboten werden und im Hausbau Verwendung finden. Für die Imprägnierung der Dämmstoffe gegen Brandgefahr und Schädlingsbefall werden Borsalze eingesetzt.

Die umweltfreundliche Herstellung von Altpapierdämmstoffen durch das Recyclingprodukt Altpapier wird dadurch noch verstärkt, daß auch die Wiederverwertung des Dämmstoffes selbst später ebenfalls problemlos möglich ist.

Die Anwendung dieses Dämmstoffes beim Hausbau sieht es so aus, daß die Flocken in Hohlräume der Wände geblasen werden oder daß sie auf offene, angefeuchtete Flächen gesprüht werden. Durch die Herstellung von Platten aus diesem Dämmstoff ist auch eine flächenmäßige Verwendung möglich, wobei die Einschränkung zu machen ist, daß die Druckfestigkeit nicht sehr hoch ist.

Der Einsatz der Altpapierdämmstoffe im Hausbau erfolgt bei Außenwänden, Innenwänden, Decken und Dächern.

Korkdämmplatten

Korkdämmplatten sind ein reines Naturprodukt. Dieser Dämmstoff wird aus dem Kork der Korkeiche produziert.

Für die Herstellung von Korkdämmplatten sind bestimmte Kriterien zu erfüllen. Die Platten müssen zu 100% aus dem nachwachsenden Rohstoff Kork bestehen. Es darf kein anders Bindemittel als das korkeigene, das bei der Produktion austritt, verwendet werden. Es dürfen keine Biozide und Flammschutzmittel zugesetzt werden. Die Behandlung mit halogenhaltigen Substanzen ist unzulässig.

Bei der Nutzung als Wärmedämmung beim Hausbau für Ziegelfassaden werden nur dann gute Werte erzielt, wenn eine Dämmlage zwischen 25 und 35 cm Stärke eingesetzt wird. Die Korkdämmplatten eignen sich zur Wärmedämmung von Böden, Aussenwänden, Innenwänden und Dächern, sie sind diffusionsfähig und normal entflammbar.

Weitere Dämmstoffe

Es gibt noch eine Reihe weiterer, überwiegend ökologischer Dämmstoffe. Naturdämmstoffe, wie zum Beispiel Baumwolle, Schafwolle, Kokosfasern, Flachs und Hanf, finden vor allem im ökologischen Hausbau ihre Verwendung.