Schallschutz ist beim Hausbau ein Gebiet der Bauakustik und behandelt Probleme, die sich daraus ergeben, dass Personen in Gebäuden beim Wohnen, Schlafen und Arbeiten vor Geräuscheinwirkungen geschützt werden.
Für den Hausbau ist der bauliche Schallschutz die erste Maßnahme.
Mit baulichem Schallschutz ist gemeint, daß bauliche Maßnahmen ergriffen werden, die eine Übertragung des Schalls außer- oder innerhalb eines Gebäudes verringern oder verhindern.
Die Schallschutz-Maßnahmen müssen so beschaffen sein, dass Geräusche von gesundheitsschädigendem Ausmaß nicht in bewohnte oder genutzte Gebäude eindringen und auch umgekehrt, dass verhindert wird, dass diese Geräusche aus dem Gebäude in die Umgebung abgestrahlt werden können. Natürlich müssen beim Hausbau auch Maßnahmen ergriffen werden, die dafür sorgen, dass Schallübertragung innerhalb des Wohnhauses verhindert oder gemindert werden.
Gemäß den in den Landesgesetzen niedergelegten Landesbauordnungen müssen Gebäude einen ihrer Nutzung entsprechenden Schallschutz haben. Diese Forderung der jeweiligen Landesbauordnungen an die Sicherheit beim Hausbau werden durch die als Technische Baubestimmung eingeführte Norm DIN 4109 "Schallschutz im Hochbau" konkretisiert. Sie stellt die Anforderungsgrundlage für alle diejenigen dar, die an der Hausbau- Planung und -Ausführung beteiligt sind.
Wenn diese Vorschriften beim Hausbau beachtet werden, kann man davon ausgehen, dass der nach dem Bauordnungsrecht vorgeschriebene Mindestschallschutz eingehalten wird. Diese Anforderungen sollen den Menschen vor unzumutbaren Belästigungen durch Geräusche schützen.
Lärmverursacher im Gebäude sind hauptsächlich technische Anlagen wie Wasser- und Abwasseranlagen, Energieversorgungsanlagen, Heizung, Aufzug und Lüftungen. Maßnahmen beim Hausbau zur Verhinderung von Lärmproblemen durch die Haustechnik und damit Sicherheit im Bereich Schallschutz wird gewährleistet durch die Verwendung lärmarmer Anlagen.
Maßnahmen zum Luftschallschutz können auch durch ausreichend dimensionierte Decken, Wände und Türen erreicht werden.
Höheren Schallschutz erlangt man auch durch Körperschalldämmung, wie z.B. das Aufstellen von Waschmaschinen auf Schwingfüßen und in einer frühen Phase des Hausbaus durch schwingungsisolierende Befestigung von Armaturen und Rohrleitungen.
Im Rahmen der durchzuführenden Maßnahmen geht es insbesondere um Schallschutznachweise nach DIN 4109 (Schallschutz im Hochbau), die Anforderungen im Hausbau hinsichtlich der Gestaltung von Wänden, Decken, Außenbauteilen, Fenstern und Treppen, sowie Anforderungen für Küchen, Aufzüge und andere haustechnische Einrichtungen regelt.
Die bauakustische Prüfungen im Hausbau beziehen sich auf die Luftschalldämmung (LSM) und die Trittschalldämmung (TSM), die Geräusche von Armaturen der sanitären Installation, die Schalldämmung von Türen und Fenstern und auf Messungen an lufttechnischen Anlagen.
Luftschalldämmung
Luftschall entsteht durch Sprache und Musik und breitet sich in der Luft aus. Bei entsprechender Intensität kann der Schall jedoch Wände, Decken und Fußböden in Schwingungen versetzen und damit zu Körperschall werden. Dieser Körperschall kann jedoch in benachbarten Räumen wieder als Luftschall abgestrahlt werden.
Trittschalldämmung
Trittschall ist der Schall, der durch das Begehen der Fußböden und Treppen im Haus erzeugt wird. Dieser Schall strahlt in die unter den Böden liegenden Räume ab.
Die möglichen schalltechnischen Maßnahmen sind bereits in der Hausbau- Planung zu berücksichtigen. Schwimmender Estrich und elastische Bodenbeläge z.B. sind Maßnahmen, die eine schalltechnisch hervorragende Wirkung haben.
Auch eine körperschallgedämmte Einbauweise für die Sanitärleitungen und Armaturen kann die Schalldämmung positiv beeinflussen. Der Schallschutz im Badezimmer ist in unserem Ratgeber für das Badezimmer recht ausführlich dargestellt.
Der Energiebedarf eines Hauses richtet sich nach der Bauweise. In der Energieeinsparverordnung ist daher festgelegt, welche Höchstwerte der Energieverbrauch eines Hauses aufweisen darf. Für den Hausbau ist es wichtig, daß die Energieeinsparverordnung auch festlegt, wie viel Wärme durch Wände und Fenster entweichen darf.
Eine Baugenehmigung darf zukünftig nur noch erteilt werden, wenn der Bauherr einen Energiebedarfsausweis (Energiepass, Energieausweis) vorlegt, in dem der Nachweis für die Einhaltung des Energieverbrauchs für seinen Hausbau im Rahmen der vorgeschriebenen Höchstwerte geführt wird.
Diese Höchstwerte für den Energiebedarf sind im Vergleich zu den früheren Verbrauchswerten eines Einfamilienhauses extrem niedrig. Bedenkt man, daß ein Einfamilienhaus in den 70er Jahren ungefähr 25 l Heizöl pro Quadratmeter beheizter Fläche benötigte, so sind die für den heutigen Hausbau durch die Energieeinsparverordnung vorgeschriebenen Werte fast unvorstellbar. Durch den zusätzlichen Einsatz erneuerbarer Energien sinkt dann der Energiebedarf nicht mehr, aber die Kosten werden weiter reduziert.
Betrug der Verbrauch der in den vergangenen Jahren angepriesenen Niedrigenergiehäuser schon nur noch rund 7 l Heizöl pro Quadratmeter beheizter Fläche, so ist nach der Energieeinsparverordnung die Höchstgrenze des Heizölverbrauchs auf nur noch maximal 6 l pro Quadratmeter beheizter Fläche pro Jahr festgelegt.
Dies soll auch dadurch erreicht werden, daß für den Hausbau die Dichtheit der Außenmauern und Dächer, der Fenster und Türen sowie die Dämmung der Warmwasseranlagen und die erlaubten Heizkessel geregelt ist. Man spricht hier davon, daß durch luftdichtes Bauen mehr Energieeffizienz erreicht und der Energiebedarf in bestimmten Grenzen gehalten wird.
Eine Ausnahme von diesen Vorschriften der Energieeinsparverordnung gibt es nur für Wohnhäuser, die zu mindestens 70% mit Solarenergie oder anderen regenerativen Energien (Erdwärme, Pelletheizung) beheizt werden.
Eine Baugenehmigung für einen Hausbau wird also nur noch erteilt, wenn der Neubau den vorgeschriebenen Energiebedarf einhält. Nachgewiesen wird das durch einen Energiepass (Energieausweis). Der Bauherr erhält durch mehr Transparenz durch den Energieausweis.
Die im Energiepass (Energieausweis) aufgezeichneten Werte sind natürlich theoretischer Art, denn sie gelten für ein Haus, was noch gar nicht erstellt wurde. Die laut der Energieeinsparverordnung dem Energiebedarf zugrunde liegenden Kennwerte nennt man Bedarfskennwerte und Verbrauchskennwerte.
Die Berechnung der Bedarfskennwerte ergibt sich aus den Wandstärken, den Baumaterialien und den Gebäudemassen und die Dämmwirkung der Gebäudehülle. Geht man zusätzlich von Annahmen über den Nutzungsgrad der Heizung, die Klimaentwicklung und die Verbrauchergewohnheiten aus, dann kann man daraus den Energiebedarf errechnen.
Tatsächlich werden diese Werte nicht nur durch den Hausbau an sich, sondern auch durch das Verhalten der Bewohner beeinflusst. Hierunter fallen Lüftungsgewohnheiten, höhere Raumtemperaturen, als zugrunde gelegt, die Senkung der Temperaturen im gesamten Haus während der Nacht usw.
Verbrauchskennwerte
Die Verbrauchskennwerte gemäß Energieeinsparverordnung gehen vom tatsächlichen Brennstoffverbrauch aus und korrigieren diesen um die besonderen klimatischen Bedingungen für die Verbrauchsperiode und die jeweilige Region. Der eigentliche Hausbau, bzw. die dafür verwendeten Materialien, haben auf diese Kennzahl des Energiebedarfs keinen Einfluss. In einem warmen Jahr verbraucht ein Haus im sonnigen Schwarzwald sicherlich viel weniger Brennstoff als das identische Haus in Flensburg in einem kühlen Jahr. Will man also die Energie-Effizienz eines Hauses beurteilen, so muss man diese Einflüsse herausrechnen, um zu einem vergleichbaren Ergebnis zu gelangen.
Ferner sind mögliche Wärmegewinne aus der Sonnenstrahlung, die Abwärme von elektrischen Geräten (ein Beamer gibt z.B. erheblich mehr Wärme ab, als ein Fernsehgerät) und auch aus Regulierungsmöglichkeiten der Heizung bei diesem Kennwert des Energiebedarfs nicht berücksichtigt.
Wir unterscheiden beim Hausbau auch in Zukunft die Energiestandards
- Niedrigenergiehaus,
- Passivhaus,
- Nullenergiehaus,
- Plusenergiehaus (Passiv plus Haus)
- Kfw-40 –Haus und Kfw-60 –Haus.
Der Energiestandard eines Gebäudes beschreibt, wie groß der Energiebedarf des Hauses pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr ist, um ein behagliches, der Funktion entsprechendes Wohnklima herzustellen.
Der theoretische Wert für einen bestimmten Energiestandard wird durch Maßnahmen beim Hausbau selbst und die Haustechnik erreicht. Das Verbraucherverhalten beeinflusst den wirklichen Verbrauch sehr stark, hat aber selbst keinen Einfluss auf den Energiestandard.
In diesem Abschnitt des Ratgebers Hausbau geht es darum, wie Sie Ihr Haus bauen wollen. Die Umsetzung der Einzeldaten Ihres Hauskonzeptes in ein Gebäude, mit Grundriss, Ansicht und Querschnitt, wird in den Bauzeichnungen festgelegt.
Das Gebäude, das Sie errichten wollen, muß vom Architekten oder Bauingenieur gezeichnet werden. Er erstellt den Bauplan für Ihr Eigenheim. Dazu muss die genaue Länge, Breite und Höhe des Gebäudes mit den im Bebauungsplan vorgegebenen Werten abgeglichen werden. Diese Bauzeichnungen sind die Grundlage für den Bauantrag oder die Bauanzeige.
Vorab haben Sie ein Hauskonzept erstellt. Dabei haben Sie hoffentlich auf eine kompakte Bauform geachtet. Die Anordnung der Räume bei Ihrem Hausbau sollte dergestalt erfolgen, daß Räume, in denen niedrige Temperaturen vorherrschen, in den Nord- und Ostbereich des Hauses verlegt werden. Dies sind vor allem der Eingang, Treppenhaus, Gäste-WC und Gästezimmer.
Die Ansichten des zu erstellenden Gebäudes müssen von allen Himmelsrichtungen, also Nord, Ost, West und Süd gezeichnet werden. Dies ist insbesondere für die Nord-Süd-Ausrichtung des Hauses beim Hausbau mit einer geplanten Solaranlage von großer Bedeutung.
Die Querschnitte verdeutlichen u.a. die Anordnung der Treppen und der Balkone und Loggias. Ferner werden die Decken und Fußböden in der anzufertigenden Stärke gezeichnet.
Die Grundrisse für ein Eigenheim sind nach den Erfordernissen und Vorstellungen des Bauherren für sein Gebäude anzufertigen. Welche Räume notwendig sind, und wie sie den Grundrissen angepasst werden sollen, erfahren Sie im nächsten Kapitel.
Der Begriff barrierefrei bauen ist eng verbunden mit dem barrierefreien Wohnen und einem barrierefreien Zugang zu Haus und Wohnung. Denn bereits bei der Planung für den Hausbau sind die barrierefreien Komponenten zu berücksichtigen.
Wie wichtig ist die Barrierefreiheit?
Menschen mit Behinderungen stoßen in ihrem Alltag immer wieder auf Barrieren. Ein barrierefreier Zugang ist selten; so behindern Treppen Rollstuhlfahrer dabei, in die Wohnung zu kommen, sehbehinderte Menschen verzweifeln vor zu klein geschriebenen Hinweisschildern, Wohnungstüren sind nicht breit genug für den Rollstuhl und vieles mehr.
Es gibt in dem Bereich barrierefrei bauen und barrierefrei wohnen sehr viele Dinge, die mit dem Hausbau direkt zu tun haben. Die baulichen Barrieren bestehen dauerhaft und beständig besonders für Menschen mit Behinderungen.
Grundsätzlich sollte daher gelten, daß der Mensch der einzige Maßstab für das Planen und Bauen sein muß. Dieser Leitsatz muss in hohem Maße für das barrierefreie Bauen und Wohnen gelten. Daher ist die Kenntnis und Berücksichtigung einiger menschlicher Maße und Bewegungsabläufe auch und gerade von Behinderten unabdingbare Voraussetzung für die Gestaltung einer barrierefreien baulichen Umwelt.
Die vertraute Umgebung kann für jeden schnell zu einer Umgebung mit Hindernissen werden, wenn Verletzungen, ein Unfall, Krankheit oder der nicht aufzuhaltende Alterungsprozess dazu führen, dass das bisher normale Wohnen schnell zu einer unüberwindbaren Hürde wird. Das Leben in der bisherigen Wohnung wird dann oft zu einer Qual, denn die eigenen vier Wände sind fast nie baulich und einrichtungsmäßig auf solche Möglichkeiten vorbereitet. Sie sollten bei der Hausplanung schon ans Alter denken.
Als eine barrierefreie Lebensraumgestaltung bezeichnet man daher eine Raumgestaltung, in der die Bedürfnisse älterer und behinderter Menschen nicht mehr gesondert betrachtet, sondern als integrativer, ökonomisch machbarer Bestandteil allen Entwicklungen zugrundelegt werden.
Bei der Beachtung folgender Punkte können bei einem Neubau eines Wohnhauses ohne Mehraufwand weitgehend barrierefreie Wohnungen geschaffen werden, die natürlich auch für alle Menschen ohne Behinderung geeignet sind. Beim Hausbau solcher Häuser kann man später ohne erheblichen Aufwand ein vollständig barrierefreies Haus umgestalten, so dass den Betroffenen ein Umzug und ein Verlust der gewohnten Lebensumgebung erspart bleibt.
Es sind dies:
- Ebenerdiger Zugang bei Erdgeschosswohnungen
- Berücksichtigung der erforderliche Bewegungsfläche für Menschen im Rollstuhl (150 cm x 150 cm)
- Breite aller Türen 90 cm lichte Breite
- Anbringung der Bedienungselemente in 85 cm Höhe, mit mindestens 50 cm Abstand von Innenwinkeln
- Küche und Bad möglichst quadratisch (8 - 9 qm), Duschen ebenerdig und
- in Bädern ausreichende Tragfähigkeit der Wände und Zimmerdecken, damit später eventuell Halte- und Stützvorrichtungen angebracht werden können
- Abstellraum im gleichen Geschoss.
In den nächsten beiden Kapiteln werden wir ergründen, welche Barrieren es zu überwinden gilt und welche Planungsvorgaben beim Hausbau zu beachten sind.
Bauen aber wie?
Bei den vielen Möglichkeiten, die heute zur Auswahl stehen, ein Haus zu bauen, fällt es nicht leicht, die richtige Entscheidung für die Art und Weise des geplanten Hausbaus zu treffen. Je nach handwerklicher Vorbildung oder Bereitschaft können Sie schlüsselfertig bauen lassen, ein Ausbauhaus weitgehend bauen lassen, ein Selbstbauhaus und ein Bausatzhaus selbst bauen. Ihre Eigenleistungen sind beim Ausbauhaus, Selbstbauhaus und beim Bausatzhaus in erhöhtem Maße gefragt.
Schlüsselfertig Bauen ist meist die richtige Lösung.
Die einfachste Variante des Hausbaus ist natürlich, daß Sie sich das Haus schlüsselfertig bauen lassen. Schlüsselfertig bauen bedeutet, daß das Haus bezugsfertig an Sie übergeben werden muß. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen hat für schlüsselfertiges Bauen eine Empfehlung für die Mindestanforderungen an die Bau- und Leistungsbeschreibung für den Hausbau von Ein- und Zweifamilienhäusern veröffentlicht.
Bei entsprechend klarer Vertragsgestaltung und qualitativ guten Baupartnern und den notwendigen Finanzmitteln ist diese Art des Hausbaus sicherlich am angenehmsten. Wer immer sich das erlauben kann, der sollte optimal vorbereitet sein Haus schlüsselfertig bauen lassen.
Ausbauhaus und Selbstbauhaus nur für Fachleute!
Die zweite Variante der Ausbaustufen beim Hausbau ist das Ausbauhaus. Das Ausbauhaus kann auch als Rohbau – Haus oder Außen-Fertig-Haus angeboten werden. Wer mit viel Eigenleistungen bauen kann oder muß, für den ist diese Art des Hausbaus sicherlich nicht uninteressant. Die diesbezüglichen Baumaßnahmen ergeben sich aus der Wortbedeutung. Diese Form des Hausbaus ist allerdings nur für handwerklich sehr begabte Bauherren denkbar und angebracht.
bauen, so ist das nur wirklichen Fachleuten zuzutrauen. Bei jeder Art von Hausbau, bei der viel Eigenleistungen erbracht werden sollen, ist auf die vertraglichen Vereinbarungen im Bauwerkvertrag bezüglich dessen, was der Verkäufer zu leisten hat, besonders zu achten.
Lehmhäuser werden bereits in der Bibel beschrieben. Seit Tausenden von Jahren ist das Lehmbau ein Bestandteil unserer Kunst des Hausbaus. Die dabei angewendeten Techniken und Bauweisen sind der Lehmstampfbau, der Leichtlehmbau, der Lehmsteinbau oder der Lehmputz.
Durch die Vielseitigkeit in der Anwendung und seinen besonderen Eigenschaften hat sich dieser ungiftige Baustoff einen festen Platz bei der Verwendung als Lehmhaus in unserer Baukultur gesichert.
In den sonnigen Gebieten unserer Erde ist der Lehmbau beim Hausbau auch heute noch häufig anzutreffen. Nach Schätzungen der Unesco leben derzeit noch ca. 60% aller Menschen weltweit in Lehmhäusern. Auch in Deutschland gibt es noch viele Lehmhäuser. Viele alte Bauten und auch neuere Häuser sind mit Lehm gebaut und funktionieren immer noch einwandfrei.
Was ist eigentlich Lehm? Woraus wird das Lehmhaus gebaut?
Lehm ist ein Gemisch aus Ton, Schluff und Sand, das Beimengungen von Kies und anderen Gesteinen, sowie von organischem Material enthalten kann. Im Lehm wirkt der Ton als Bindemittel. Schluff, Sand und Kies dienen als Füllstoffe.
Spricht man von magerem oder fettem Lehm, bezieht sich diese Bezeichnung auf den Tongehalt in Relation zur gesamten Mischung. Für die Verwendung von Lehm beim Lehmbau gibt es keine Normen. Der Lehm weist je nach Fundort recht unterschiedliche Eigenschaften auf. Es ist also notwendig, seine Zusammensetzung zu kennen, bevor er der Nutzung zum Hausbau für die Erstellung des Lehmhauses zugeführt wird.
Ein für unsere Breiten entscheidender Nachteil des Baustoffes Lehm ist der, daß der Lehm nicht wasserfest ist. Dies schränkt die Verwendung für den Bau eines Lehmhauses natürlich ein.
Lehm muss deshalb insbesondere im feuchten Zustand vor Regen und vor Frost geschützt werden. Einen Schutz kann man durch konstruktive Baumassnahmen oder durch entsprechende Oberflächenbehandlung erreichen. Sinnvollerweise sollte daher Lehm beim Hausbau als Baustoff für ein Lehmhaus in Mitteleuropa nur im Innenbereich verwendet werden. Hier ergeben sich diverse Möglichkeiten für ein kreatives Design mit Lehm.
Die Vorteile des Lehmbaus überwiegen den Nachteil bei weitem.
Der Lehm reguliert die Luftfeuchtigkeit, da er relativ schnell Luftfeuchtigkeit aufnehmen kann und diese bei Bedarf wieder abgibt. Dadurch reguliert er automatisch die Feuchtigkeit der Raumluft im Lehmhaus und trägt somit zu einem gesunden Raumklima bei. Die medizinischen Vorteile dieser Bauweise ergeben sich durch eine konstante relative Luftfeuchtigkeit von 45 bis 55%, wodurch ein Austrocknen der Schleimhäute verhindert und damit Erkältungskrankheiten in einem Lehmhaus vorgebeugt wird.
Lehm gilt im Hausbau als ein schwerer Baustoff. Er trägt durch Wärmespeicherung zur Verbesserung des Wohnklimas und bei passiver Sonnenenergienutzung zur Energiespeicherung innerhalb des Lehmhauses bei.
Bei der Herstellung von Lehmbaustoffen wird nur sehr wenig Primärenergie eingesetzt, da diese in aller Regel an der Luft trocknen. Bei der Verwendung von Lehm für den Hausbau kann man sehr viel Eigenleistungen erbringen.
Bauherren mit viel Zeit können unter fachkundiger Anleitung viele Arbeiten selbst ausführen. Dazu gehört es, Lehmsteine herzustellen, Mörtel und Putze herzustellen, Steine vermauern und wenn die Begabung es zulässt, sogar Verputzarbeiten auszuführen. Auf ein so gebautes Lehmhaus kann der Hausbauer besonders stolz sein.
Es gibt in allen Regionen Deutschlands Lehmbausteine in allen gängigen Formaten zu kaufen. Lehmmörtel und Lehmputze zum Hausbau sind in einer hervorragenden Qualität auf dem Markt erhältlich.
Es kann sich praktisch jeder mit allem, was für einen Lehmbau notwendig ist, versorgen, da der ökologische Hausbau derzeit und zu Recht eine Renaissance erlebt.
Unter einem Holzhaus verstehen wir ein Wohnhaus, das überwiegend aus Holz gefertigt wurde. Je nach Verwendungszweck und Bautechnik haben sich verschiedene Bauformen für das Holzhaus entwickelt.
Der einfachste und bekannteste Vertreter der Gattung Holzhaus ist sicherlich das Blockhaus oder das Blockbohlenhaus. Diese Holzhäuser werden meist aus unbehauenen, geschälten Baumstämmen errichtet.
Daneben gibt es beim Holzhaus die Unterscheidung in Holzständerbauweise und Holztafelbauweise. Letztendlich kennen wir auch noch das sogenannte Umgebindehaus.
In den waldreichen Gebieten der Erde, wie in Skandinavien, Russland, Kanada und den USA wird das Holz schon seit Jahrhunderten als Baumaterial für den Hausbau verwendet. Das Holzhaus ist gewappnet gegen extreme Temperaturschwankungen, gegen Stürme und Unwetter, ja sogar gegen Erdbeben. Das äußere Erscheinungsbild des Holzhauses variiert, je nach geografischer Lage und Wünschen des Hausbauers. Der eine mag das typisch amerikanisch-kanadische Blockhaus, andere bevorzugen das skandinavische Holzhaus mit bunten Fenstern. Holz ist einer der vielseitigsten Baustoffe der Welt, er ist flexibel und vor allem langlebig.
Die individuelle Planung eines Holzhauses ist möglich
Die Top-Anbieter unter den Holzhaus-Herstellern bieten heute individuelle, flexible Grundrisse an. Die persönlichen Wünsche bezüglich der Aufteilung der einzelnen Zimmer können daher immer berücksichtigt werden. Hinsichtlich der Vorgaben der Energie-Einspar-verordnung (EnEV) ist das Holzhaus grundsätzlich ein Energiesparhaus. Auch im Bereich des Schallschutzes kann ein Holzhaus mit anderen Bauweisen durchaus mithalten. Weitergehende Informationen und Wissenswertes zum Thema Holzhaus finden Sie bei uns auch in der Kategorie Bauweise - Holzhaus.
Einer der überzeugendsten Pluspunkte für das Holzhaus ist sicherlich die Allergikerfreundlichkeit. In einem Holzhaus entstehen in der Regel keine Stoffe, die zu Allergien führen können, deshalb werden Holzhäuser auch gern als Allergikerhäuser bezeichnet. Sie weisen einen erheblich niedrigeren Staubgehalt auf, als herkömmliche Gebäude und sorgen durch ihr behagliches Klima für angenehmes Wohlbefinden.
Der ökologisch bewusst lebende Bauherr zieht daher den Bau eines Holzhauses in seine Überlegungen mit ein, da ein massives Holzhaus aufgrund der geringen Schadstoffbelastung und der behaglichen Atmosphäre das körperliche Wohlbefinden, die mentale Fitness und die seelische Ausgeglichenheit wohltuend beeinflusst. Bei einem entsprechenden Baugrundstück führt dies zu einem Leben im Einklang mit der Natur.
Wenden wir uns nun den Vorteilen des Baustoffes Holz für den Bau des Holzhauses zu.
Holz ist der einzige Baustoff, dessen genutzter Rohstoff innerhalb eines Menschenlebens wieder in kompletter Menge nachwächst. Zudem wächst in Mitteleuropa trotz der immensen Nutzung für Papier und Papierprodukte mehr Holz nach, als verwendet wird. Daraus ergibt sich, dass ein Vielfaches dessen, was heute für den Holzhaus- Bau verwendet wird zusätzlich gebaut werden kann, ohne das es unseren Wäldern schadet.
Durch die Verwendung heimischer Holzarten, wie Fichte, Lärche, Douglasie, Esche und Ahorn ist der Transportweg vom Erzeugerstandort zum Produktionsstandort für das Holzhaus sehr gering. Dies erspart Transportkosten und schont die Umwelt durch den geringeren Verbrauch von fossilen Brennstoffen. Leisten Sie Ihren ökologischen Beitrag durch die Holzverwendung zum Klimaschutz.
Holz ist ein Energiesparer. Es benötigt für die weitere Verarbeitung zum Holzhaus wenig Primärenergie. Für ein Massivhaus ergibt sich ein mindestens 3mal so hoher Primärenergiebedarf.
Da das Holz bei der Verarbeitung zum Holzhaus nicht auf eine chemische Behandlung angewiesen ist, ist es auch frei von Schadstoffen und Allergien erregenden Zusatzstoffen. Ein positiver Nebeneffekt ist auch, dass das Holz atmungsaktiv ist und sogar Schadstoffe im Holzhaus aus der Luft filtert. Selbst bei der Entsorgung entstehen keinerlei Probleme. In einem Holzhaus können Allergiker aufatmen.
Die bei der Erstellung eines Massivhauses notwendigerweise entstehende Baufeuchtigkeit entfällt beim Holzhaus. Die Holzbauweise ist eine Trockenbauweise. Die Fertigung der Holzwände erfolgt in der Regel im trockenen Produktionsgebäude des Holzhaus – Herstellers. Daher kann sich keine Feuchtigkeit in den Bauteilen für das Holzhaus festsetzen. Auch der schnelle Aufbau des Holzhauses verhindert den Einzug von Feuchtigkeit.
Der Baustoff Holz ist der einzige Baustoff, der konstruktive Elemente und wärmedämmende Eigenschaften verbinden kann. Dadurch, daß Holz atmungsaktiv ist, findet ständig ein Luftaustausch statt. Nach neuesten Untersuchungen wird die Atemluft in einem Holzhaus dabei stündlich 3-4 mal erneuert.