Hausbautipps24 - Der Hausbau

Der Traum vom eigenen Haus beginnt mit vielen Fragen – wir geben die Antworten. Ob Sie planen, selbst zu bauen, einen Anbau oder Umbau zu errichten, eine Immobilie zu kaufen oder bestehendes Eigentum zu renovieren oder modernisieren: Unser umfassender Hausbau-Ratgeber bietet gebündeltes Wissen zu allen wichtigen Themen rund ums Eigenheim

Wir informieren Sie über den Hausbau selbst, beginnend mit der Bauplanung, die entscheidend dafür ist, welche Bauweise gewählt werden soll und endend mit dem Innenausbau. Zusätzlich können Sie unsere kostenlosen Online Ratgeber für viele Teilbereiche des Hausbaus nutzen. Informationen über Massivhaus, Fertighaus oder Holzhaus verbinden sich mit Grundlagen der ökologischen Bauweise und Hinweisen auf das barrierefreie Bauen. Den wichtigen Artikeln über die Außenanlagen, wie Garage, Carport, Swimingpool, Wintergarten, Terrasse und Balkon folgen Infos über Baustoffe, Bauteile und Dämmstoffe, sowie Neuheiten von Dach und Keller. Im Rahmen der Haustechnik erhalten Sie ausführliche Informationen über Elektroarbeiten, Heizungstechnik, Sanitärinstallation und Sicherheit beim Hausbau.

Fazit: Gut geplant ist halb gebaut

Unsere Plattform bietet gebündeltes Know-how für jede Phase des Hausprojekts. Egal, ob Sie gerade erst anfangen zu träumen oder schon den Bauantrag in der Hand halten - Sie finden hier verlässliche Informationen, Inspiration und Tools, die Sie auf dem Weg in Ihr neues Zuhause begleiten.

Motivation für den Hausbau heute

Mögliche Motivationen für den Hausbau heute sind, je nach persönlicher Lebenssituation und Zielsetzung:

Persönliche Freiheit und Unabhängigkeit

Du kannst deine eigenen Wünsche umsetzen. Du bestimmst Grundriss, Stil, Materialien und musst keine Kompromisse wie bei bestehenden Immobilien eingehen. Du bezahlöst keine Miete mehr. Statt monatlich Geld zu „verbrennen“, baust du Vermögen auf.

Langfristige Investition und Sicherheit

Ein eigenes Haus ist eine sehr gute Wertanlage. Immobilien sind in der Regel wertstabil, besonders in guten Lagen. Ein eigenes Haus ist für viele ein entscheidender Beitrag zur Altersvorsorge, denn mietfreies Wohnen im Ruhestand entlastet enorm. Die Familie ist abgesichert, denn ein eigenes Heim bedeutet Stabilität für Partner*in und Kinder.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

Der Hausbau heute wird nach modernen Baustandards durchgeführt. Du kannst auf erneuerbare Energien setzen, denn Wärmepumpen, Solaranlagen sorgen für hohe Energieeffizienz. Moderne Baustoffe für den Hausbau bestehen aus nachhaltigen Materialien und sind in der Regel umweltfreundlich.

Finanzielle Aspekte

Die aktuell immer noch relativ niedrigen Bauzinsen erlauben eine historisch günstige Baufinanzierung, was sich langfristig lohnen wird.
Manche Finanzierungsmodelle können steuerlich attraktiv sein, z.B. durch Steuervorteile bei Vermietung oder Doppelhaus. Wer energieeffizient baut, hat Anspruch auf die Förderung der KfW-Bank.
Staatliche Zuschüsse und Kredite für energieeffizientes Bauen können die Finanzierungskosten senken.

Lebensqualität und Standortvorteile

Sehr viele Menschen zieht es heute raus aus der Stadt. Ein Haus im Grünen kann mehr Ruhe, Raum und Natur bedeuten.
Ein eigener Hausbau ermöglicht Platz für Hobbys und Homeoffice. Garten, Werkstatt, Arbeitszimmer, all das ist im eigenen Haus kein Problem.

Die einzelnen Etappen beim Hausbau

1. Planungsphase

Die Planungsphase beim Hausbau verfolgt das Ziel, Grundlagen zu schaffen und endgültige Entscheidungen zu treffen. Zu den wichtigsten Vorbereitungen gehört eine Bedarfsanalyse, bei der die Größe des Hauses, die Zimmeranzahl, der Architekturstil und das Budget festgelegt werden.

Auf der Basis der Bedarfsanlayse erfolgt die Grundstückssuche mit anschließendem Grundstückskauf. Gleichzeitig setzt auch die Finanzierungsplanung ein. Hypothekenkredit, Eigenmittel und Fördermittel (z. B. Durch die KfW-Bank) müssen beantragt werden.

Der nächste Schritt ist die Beauftragung einer Baufirma oder eines Architekten, um die Entwurfsplanung zu erstellen. Erste Skizzen für die Raumaufteilung müssen abgesegnet werden.

Ein passendes Bauunternehmen zu finden ist einer der wichtigsten Schritte beim Hausbau – schließlich hängt die Bauqualität, die Termintreue und letztlich dein Wohlbefinden davon ab. Hier sind die wichtigsten Tipps und Schritte, um ein gutes Bauunternehmen zu finden:

Recherche für ein Hausbau-Unternehmen

Du kannst auf Online-Plattformen suchen oder bei Unternehmen wie „Wer liefert was“. Aber auch Immobilienforen und Erfahrungsberichte im Internet können hilfreich sein. Lokale Empfehlungen durch Familie, Nachbarn, Architekten und Bauherren anderer Objekte können zum geeigneten Bauunternehmen führen. Man kann auch Baustellen vor Ort besuchen, denn wer dort arbeitet, könnte ein Kandidat sein.

Wichtige Auswahlkriterien sind:

Erfahrung und Referenzen: Gibt es vergleichbare Projekte?
Zertifikate und Mitgliedschaften: Z. B. in der Handwerkskammer, Baugewerbeverband
Festpreisangebot möglich?
Eigenleistungen erlaubt? (wenn du selbst mitarbeiten willst)
Kommunikation & Erreichbarkeit: Klar, ehrlich, transparent?
Bonität und Insolvenzfreiheit: z. B. über eine SCHUFA-Auskunft oder Handelsregister

Angebote einholen und vergleichen

Du solltest mindestens 3 Angebote einholen. Achte dabei auf:
eine detaillierte Leistungsbeschreibung, einen Zahlungsplan, der angemessene Zahlungen gemäß dem Baufortschritt vorsieht, klare Zuordnung der Inklusivleistungen damit keine versteckten Zusatzkosten entstehen können, Bestätigung der Garantie und Gewährleistungsfrist (nach BGB: 5 Jahre) und immer daran denken,
der Preis ist wichtig – aber er ist nicht das einzige Kriterium!

Vertrag und Absicherung

Prüfung nachfolgender Kriterien:
Bauvertrag nach BGB oder VOB/B?
Baubeginn und Fertigstellungstermine
Strafzahlungen bei Verzug?
Bauzeitgarantie
Bauleistungsversicherung und Bauherrenhaftpflichtversicherung abschließen

Als letzter Schritt ist dann eine Bauanzeige oder ein Bauantrag bei der Baubehörde einzureichen.

2. Bauvorbereitung

Das Ziel der Bauvorbereitungsphase ist es, alles für den Baubeginn vorzubereiten. Dazu gehören insbesondere:

  • Baugenehmigung erhalten
  • Detaillierte technische Pläne für die Hausplanung
  • Bauvertrag und Versicherungen abschließen
  • Baugrunduntersuchung (Bodengutachten) durchführen
  • Erschließung des Grundstücks für Wasser, Strom, Abwasser, Kabel- und Internetanschluss. etc.
  • Baustelleneinrichtung

3. Rohbauphase

Zum Abschluss der Rohbauphase muss das „Gerüst“ des Hauses stehen. Die einzelnen Zwischenphasen sind dabei

  • Aushub
  • Bodenplatte oder Keller errichten
  • Mauerwerk oder Fertigbauteile errichten
  • Decken und Dachstuhl setzen
  • Dach eindecken
  • Fenster und Außentüren einsetzen
  • Am Ende wird das Richtfest gefeiert.

4. Ausbauphase

Die Ausbauphase widmet sich ganz dem Innenausbau und der Haustechnik. Im einzelnen geht es dabei um die Gewerke

  • Elektro- und Sanitärinstallationen
  • Heizung und Lüftung
  • Wärmedämmung und Innenputz
  • Estrich gießen
  • Trockenbau (z. B. Trennwände)
  • Bodenbeläge und Fliesen
  • Maler- und Tapezierarbeiten
  • Sanitärobjekte und Innentüren montieren

5. Abschluss und Übergabe

Mit der Bezugsfertigkeit wird das Haus übergeben. Die Endabnahme erfolgt durch den Bauleiter oder einen Gutachter. Das ist die Gelegenheit, eine Mängelliste zu überprüfen und die Mängel zu beheben. Danach erfolgt die förmliche Hausübergabe / Schlüsselübergabe und der Einzug (Umzugsfirma frühzeitig beauftragen) kann in Angriff genommen werden. Dafür muss rechtzeitig eine Anmeldung bei den Versorgern (Gas, Wasser, Strom, Telefon) und beim Einwohnermeldeamt erfolgen.

6. Nach dem Einzug

Nach dem Einzug ist es an der Zeit, die Außenanlagen zu gestalten. Garten, Terrasse, Carport oder Garage müssen angelegt und eventuelle Restarbeiten oder Nachbesserungen müssen erledigt werden.

Eine Übersicht über die Themen, die auf dem Informationsportal Hausbautipps24 im Rahmen des Hausbaus behandelt werden, findet sich nachstehend. Einfach anklicken und schon sind Sie im entsprechenden Bereich.

Außenanlagen
Garagen und Carports
Swimmingpool
Terrassen und Balkone
Wintergarten
Wege und Zäune

Bauplanung

Baustoffe
Bauteile
Dämmstoffe
Ziegel


Bauweise
Barrierefrei bauen
Fertighaus
Holzhaus
Massivhaus
Ökologisches Bauen
Klimaschutz


Dach


Keller

Haustechnik
Elektro
Heizungstechnik
Sicherheit


Innenausbau
Badezimmer
Fenster
Fußboden
Küchen


Treppen


Türen


Ratgeber
Anbau
Badezimmer
Bauvertrag
Fenster
Fertighaus
Grundstückskauf
Hausbau
Hausbaufinanzierung
Solarenergie
Versicherungen beim Hausbau
Wintergarten

 

Unsere neuesten Blogbeiträge:


Welche Heizung ist für einen Wintergarten geeignet?

Dies ist zuerst eine Frage, die aufgrund der Energieeinsparverordnung nach der geplanten Nutzung des Wintergartens zu beantworten ist. Im Rahmen der Energieeinsparverordnung ist nämlich vorgegeben, welche energetische Qualität der Wintergarten entsprechend seiner Nutzung und Konstruktion aufweisen muss. Dabei wird unterschieden in Kalt-Wintergarten, Klein-Wintergarten, kleiner Wohnwintergarten und Wohnwintergarten. Erst nach der Entscheidung für die Art des Wintergartens kann dann die eigentliche Heizung geplant und errichtet werden.

Kaltwintergarten

Als einen Kaltwintergarten bezeichnet man Wintergärten, die zum Überwintern von Pflanzen genutzt werden und dabei eine Innentemperatur von weniger als 12Grad benötigen. Diesen gleichzusetzen sind Wintergärten, die weniger als 4 Monate im Jahr als Wohnraum genutzt werden.

Klein-Wintergarten

Wintergärten mit einer Nutzfläche von weniger als 15 qm benötigen ebenfalls keine Heizung, bzw. für die energetische Qualität sind keine Vorschriften vorhanden.

Kleiner Wohnwintergarten

Ein kleiner Wohnwintergarten ist ein Wintergarten, der eine Nutzfläche von 15-50 qm hat und mehr als 4 Monate im Jahr als Wohnraum genutzt wird. Für die Bauteile des kleinen Wohnwintergartens sind Maximalwerte für den U-Wert vorgegeben. Sie betragen für                      

das Glasdach 2,00 W/m²K
transparente Seitenwände 1,50 W/m²K
massive Außenwände 0,24 W/m²K
Wände, Bodenplatte gegen unbeheizte
Räume oder Erdreich
0,30 W/m²K


           
           
            


Wohnwintergarten

Der Wohnwintergarten im gebräuchlichen Sinne hat eine Nutzfläche von mehr als 50 qm, wird ganzjährig benutzt und ist in der Regel Bestandteil der Gebäudehülle. Für diesen Wohnwintergarten gelten alle Vorschriften der Energieeinsparverordnung, die auch für das Gebäude selbst zu erfüllen sind. Insbesondere sind die Nachweise des Primärenergiebedarfs gemäß DIN EN 832, DIN EN 4108, DIN V 18599 vorzulegen.

Anforderungen an die Heizungsanlage

In der EnEV sind die Anforderungen an die Heizungsanlage (z.B. selbsttätig wirkende Einrichtungen zur raumweisen Regelung und Dämmung von Wärmeverteilungsanlagen) geregelt. In den meisten Fällen erfolgt die Beheizung des Wintergartens durch Anschluss an das bestehende Heizungssystem. Allerdings muss man darauf achten, dass der Wintergarten aufgrund seiner Konstruktion mit drei Glasseiten und einem Glasdach andere Heizungswerte erfordert, als bei einem Gebäude mit vier Wänden aus Mauerwerk. Es entstehen dann Spitzenbedarfswerte, die nur bei richtiger Heizungsauslegung die benötigten Temperaturen.
Diese Spitzenbedarfswerte, die in der Regel nur zu einem Bruchteil der jährlichen Gesamtnutzungszeit auftreten, müssen jedoch von der Heizung aufgefangen werden. Mit welcher Heizung ist das möglich?

Konvektions- oder Strahlungswärme?

Für die Versorgung des Wintergartens mit Heizenergie kommt sowohl die Konvektionswärme, als auch die Strahlungswärme in Betracht.

Konvektionswärme entsteht durch die Erwärmung der Luft im Innenraum an einem Heizkörper. Die erwärmte Luft steigt an den Heizkörpern nach oben und erwärmt den Innenraum und die Außenhülle des Wintergartens. Durch die an die Außenhülle abgegebene Wärme kühlt die Luft wieder ab und sinkt an den der Heizung gegenüberliegenden Wänden abgekühlt nach unten, strömt in Richtung Heizkörper nach und wird dort erneut aufgeheizt. So entsteht eine Luftzirkulation, die man Konvektion nennt.

Heizkörper entlang der Glaswände empfindet man meist als störend, da sie die Optik des Wintergartens beeinträchtigen und zu viel Platz für die vorgesehene Bepflanzung wegnehmen. Konvektoren mit niedriger Bauhöhe, wie zum Beispiel von Kampmann, können da Abhilfe schaffen. Konvektorenheizungen als sogenannte Unterflurheizung können in den Fußboden vor den Scheiben integriert werden und stören nicht das Gesamtbild des Wintergartens.

Heizungen, die auf dem Prinzip der Strahlungswärme basieren, sind Infrarot-Strahler, Strahlungsheizkörper und in die Wand oder in die Verglasungen integrierte Heizungen.

Fußbodenheizung im Wintergarten

Eine Fußbodenheizung ist als alleinige Heizquelle im Wintergarten nicht empfehlenswert. Die träge Reaktion einer Fußbodenheizung kann die sich rasch verändernden klimatischen Bedingungen (Sonnenuntergang) nicht ausgleichen. Es besteht daher ein zusätzlicher Heizbedarf für bestimmte Zeiträume oder es droht ein Verlust der Behaglichkeit im Wintergarten.


Außerdem erreichen Fußbodenheizungen nicht die notwendige Luftzirkulation, um die erforderlichen Oberflächentemperaturen an den Profilen und auf der Verglasung auch in Eck- und Kantenbereichen zu erreichen. Das das dabei entstehende Kondensat trocknet nicht zügig ab.

Kombinierte Fußboden- und Konvektorenheizung

Eine im Wintergarten häufig gewählte Heizungsform ist die Kombination von Fußboden- und Konvektorenheizung. Die Fußbodenheizung sorgt dabei  für die Erreichung der Grundlast und hält diese auf einem bestimmten Mindesttemperatur- Niveau. Wenn dann der Wintergarten genutzt werden soll, brauchen die Konvektoren nur noch die Restwärme zu liefern. Sie können daher noch kleiner und unauffälliger sein, als solche Konvektoren, die den ganzen Heizenergiebedarf des Wintergartens decken müssen.

Bodenkanalheizung

Bodenkanalheizungen sind Konvektorheizungen, die in den Estrich des Fußbodens direkt vor den Glasscheiben eingesetzt werden können. Der Vorteil der Bodenkanalheizung liegt in seiner platzsparenden Bauweise, die es erlaubt, den Heizkörper, eine Wanne aus Stahl oder Aluminium, oberflächenbündig in den Fußboden einzubauen. Bodenkanalheizungen sind Energie sparend, da sie durch effizientes Verhalten unverzüglich auf Temperaturschwankungen reagieren können. Sie sind einfach zu reinigen und sehr geräuscharm während des Betriebes. Über die Möglichkeiten des Einbaus einer Bodenkanalheizung informiert das nachstehende Video!

 

Heizleisten-Wandheizung

Die Heizleisten-Wandheizung ist eine Strahlungswärme-Heizung, die eine gleichmäßig konstante Wärmeverteilung gewährleistet. Die Heizleisten werden direkt an den Wand oder Glasflächen angebracht, wodurch die Kaltluft von außen bestens abgewehrt wird. Da diese Heizungsform relativ hohe Strahlungswerte freisetzt, kann sie auch bei schnellen Wetterveränderungen ohne große Vorlaufzeiten sofort reagieren. Eine Heizleisten-Wandheizung kann mit einer Fußbodenheizung kombiniert werden. Heizleisten bestehen zumeist aus einem Kupfer-Lamellenrohr mit einer Holz- oder Metallverkleidung in allen erdenklichen RAL-Farben.

Wärmepumpen-Heizung

Wärmepumpen-Heizungen für den Wintergarten basieren auf dem Prinzip der Luft-Wärmepumpe. Diese funktioniert so: Ein Innen- und ein Außengerät tauschen Wärme und Kälte aus. Energie wird dabei von einem niedrigen Energieniveau auf ein höhere Niveau gepumpt. Je nach Bedarf fungieren die Wärmepumpen als Heizung oder Kühlung. Zusätzlich arbeiten sie auch als Entfeuchtungsgeräte oder werden zur Luftreinigung eingesetzt. Da die Wärmepumpen mit einem Gebläse arbeiten, können sie praktisch an jedem Ort im Wintergarten eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft ist die Reaktionsschnelligkeit und die gute elektronische Regelbarkeit.

Heizgläser

Moderne Energiespargläser halten die Wärme der Sonneneinstrahlung im Raum. An kalten Tagen reicht das allerdings nicht aus. Denn eine Wohlfühltemperatur von ca. 20° Celsius ist ohne weitere Wärmezufuhr nicht zu erreichen. Um einen Wintergarten ganzjährig nutzen zu können, bedarf es daher nicht nur einer ausreichenden Isolierung, sondern auch einer Beheizung der Glasscheibe. Beheizbare Glasscheiben sind eine optimale Lösung des Problems.

Die Heizwirkung geht dabei direkt vom wärmedämmenden Isolierglas aus. Ein zusätzlicher Heizkörper ist nicht erforderlich. Die Verglasung ist immer als Sicherheitsglas ausgeführt und schützt so vor Glasbruch. Sie kann zudem mit Funktionen wie Selbstreinigung und Sonnenschutz kombiniert werden. Eine besonders interessante Variante ist Heizglas mit Jalousien im Scheibenzwischenraum. Die Jalousien sind so vor der Witterung geschützt und wartungsfrei.

Die Gestaltung eines Wintergartens

Bei der Gestaltung des Wintergartens können die individuellen Ansprüche des Wintergartenbewohners in Einklang mit den architektonischen Gegebenheiten umgesetzt werden. Die Ansprüche können dabei von einem durchaus spannenden Kontrast zur Architektur des Hauses bis zum Einbeziehen in die architektonischen und stilistischen Gegebenheiten des Gesamtkomplexes reichen. Die Gestaltung des Wintergartens zu einem persönlichen Lieblingsaufenthaltsort muss sich nur der vorgegebenen Situation angleichen, ansonsten können die eigenen Ideen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten komplett umgesetzt werden.

Persönliche Stilfragen bestimmen die Gestaltung

Obwohl ein Wintergarten hauptsächlich aus Glas besteht, bestehen immense Möglichkeiten der Gestaltung, die von einem rustikalen Fachwerk-Wintergarten über verschnörkelte Wände bis zu Sprossenwänden und großflächigen Glaseinheiten reichen. Sprossen sind eines der wesentlichen Gestaltungsmittel, denn sie können die großen Glasflächen bewusst und geschickt unterbrechen oder an notwendigen Stellen freie Sicht gewähren.
Durch die Integration von Rundbögen, farbigen Gläsern und farbige Gestaltung des Materials werden immer weitere Variationen möglich.

Die Gestaltung eines Wintergartens

Foto: Sunshine Wintergarten GmbH

Materialauswahl

Bereits bei der Frage: „aus welchem Material soll der Wintergarten hergestellt werden?“ werden die ersten Weichen für die Gestaltung gestellt. So kann Holz variabel eingesetzt werden und sowohl Wärme und Geborgenheit, als auch nüchterne Sachlichkeit vermitteln. Mit Kunststoff fällt es natürlich schwerer, einen warmen Ton und das Gefühl von Geborgenheit zu erzeugen. Die Kombination von Holz und Aluminium als modernes Konstruktionsmaterial ist dagegen besonders geeignet, allerdings auch kostenmäßig nicht gerade günstig.

Die Möblierung des Wintergartens

Die Möglichkeiten der Gestaltung des Wintergartens durch die Möblierung sind noch umfangreicher, als bei einem sonstigen Wohnzimmer, da im Wintergarten auch Gartenelemente einbezogen werden können. Bezüglich der Möblierung sollte man sich den bereits vorhandenen Baustoffen anpassen. Bei einem Holzwintergarten empfiehlt sich natürlich Rattan als Material für das Mobiliar. Auch echte Gartenmöbel, wie Bänke, Tische und Stühle aus Gusseisen oder Aluminium können zu einem gehobenen Ambiente beitragen.

Da die Möbel im Wintergarten meist an ihrem einmal gewählten Platz verbleiben, sollte man daran denken, das bestimmte Holzmöbel aufgrund ihrer konstruktiven Voraussetzungen bei sehr intensiver Sonneneinstrahlung im Sommer leicht ausbleichen können. Beim Möbelkauf sollte man daher gegen Ausbleichung resistente Möbeln bevorzugen. Mit geeigneten Lösungen für die Beschattung des Wintergartens kann das Ausbleichen verhindert werden.

Grundsätzlich sollte man bei der Wintergartengestaltung auch daran denken, dass aufgrund der offenen Architektur bei Wintergärten mit ihren großen Glasflächen, kleine und zierliche Einrichtungsgegenstände wesentlich besser passen, als große Sessel, Sofas, Tische oder Schränke.

Bepflanzung des Wintergartens

Für die meisten Besitzer von Wintergärten stehen die Pflanzen im Mittelpunkt der Gestaltungsanstrengungen. Besonders große Pflanzen, die in der eigentlichen Wohnung nicht untergebracht werden können, finden im Wintergarten ihren Platz. Zu ihnen gehören Palmen, Bananenstauden und ähnliche exotische Pflanzen, die ihre volle Wirkung erst dann entfalten, wenn sie ausgewachsen sind.

Die Geschichte des Wintergartens

Die Anfänge der Geschichte des Wintergartens reichen bis in die Zeit der Römer und Griechen zurück, die bereits besondere Bauten errichteten, um Pflanzen und insbesondere deren Früchte aus entfernten eroberten Gebieten zu kultivieren. Viele hundert Jahre später waren es Seefahrer, die den Aufschwung des modernen Wintergartens verursachten. Die Seefahrer brachten von ihren Reisen in ferne Länder auch tropische Pflanzen mit nach Europa. Diese Pflanzen mussten einen besonderen Schutz erhalten, um in unserem Klima gedeihen zu können. Es entwickelten sich die ersten Formen der Gewächshäuser, in denen Ananas, Bananen und vor allem Orangen gedeihen konnten.

Es begann mit der Pinery

Ananas (Pineapples) galten als ein besonders privilegiertes Nahrungsmittel, das zum Statussymbol avancierte. Man kultivierte die Ananas damals in kleinen Treibhäusern, die Pinery genannt wurden. Diese waren für die weitere Entwicklung der Gewächshäuser und damit auch des Wintergartens von entscheidender Bedeutung.

Mit der Orangerie gelang der Durchbruch

Die Geschichte des Wintergartens

Foto: Wikipedia

Nicht zuletzt wegen der Aufzucht von Orangen wurden die so genutzten Gewächshäuser Orangerien genannt. Die Architektur der Orangerien im viktorianischen Baustil wurde durch aufwendige Glas-Stahl-Konstruktionen bekannt und verbreitete sich auch sehr schnell auf dem europäischen Kontinent. Insbesondere die Botanischen Gärten wetteiferten mit immer größeren und aufwendigen Gewächshäusern. Seit dieser Zeit wurden die Wintergärten erstmals auch als Aufenthalts- und Kommunikationsräume genutzt. In den „Gewächshäusern“ wurde den Menschen ein neues Gefühl der Lebensqualität vermittelt, dass sie auch in die eigenen Wohnbereiche übernehmen wollten.

Die ersten Wintergärten als Anbau an ein Wohnhaus

Der Wintergarten als Anbau an ein bestehendes Wohnhaus entwickelte sich erst im 18. Jahrhundert in Großbritannien. Allerdings war der dafür zu betreibende Aufwand, hauptsächlich hinsichtlich des immensen Energieaufwands, nur den sehr Reichen und Privilegierten aufgrund der hohen Kosten vorbehalten.

Der Wintergarten in Deutschland

Auch in Deutschland entwickelte sich der Wintergarten für den Privatmann langsam und stetig bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Allerdings wurden diese Wintergärten meist immer noch im viktorianischen Stil errichtet. Mit der Verbesserung des Baumaterials Glas und der damit einhergehenden Besinnung auf ökologische Werte auch hinsichtlich der Wärmedämmung und Wärmenutzung werden seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ganz andere architektonische Ansprüche gestellt, die ihren Niederschlag in den modernen Wintergärten finden und die zum Wohn-Wintergarten, der einen neuen Wohnbereich in das Haus einbezieht, führten.

Wie sollte der Fußboden im Wintergarten beschaffen sein?

Welcher Fußboden für den Wintergarten in Frage kommt, ergibt sich in erster Linie daraus, wie man den Wintergarten nutzen will. Wenn diese Entscheidung getroffen ist,  geht es an den notwendigen Unterbau für den Fußboden im Wintergarten. Je nach Nutzungsart, Heizungsform und Materialvorlieben, z.B. Fußbodenheizung, PVC, Natursteinfliesen, Parkett, Holzdielen u.s.w. ergeben sich andere Notwendigkeiten für den Fußbodenbau.

 

Der Fußboden im Wintergarten muss einerseits ein großes Wärmespeichervermögen haben, andererseits, wenn viele Pflanzen vorhanden sind, einen Nassbereich aufweisen und letztlich für den Wohnkomfort der Benutzer über einen warmen aber auch leicht zu reinigender Belag verfügen. Man sollte auch immer daran denken, dass sich die Nutzung des Wintergartens von Zeit zu Zeit verändern kann.

Als Fußbodenbelag kommen alle wärmespeichernden Materialien, wie  keramische Fliesen und Naturwerkstein aber auch Linoleum, PVC, Parkett, Laminat und Holzdielen in Frage.

Wie sollte der Fußboden im Wintergarten beschaffen sein?

Foto: Sunshine Wintergarten GmbH

Optische Gestaltungsmöglichkeiten

Besondere optische Gestaltungsmöglichkeiten bietet ein Wintergarten, der zum dauernden Bewohnen genutzt wird, wenn er den gleichen Bodenbelag, wie das Wohnzimmer hat. So ergibt sich eine Einheit, die das Wohnzimmer mit dem Wintergarten verknüpft. Andere Möglichkeiten ergeben sich bei einer strikten Trennung von Wohnzimmer und Wintergarten. Wenn der Wintergarten als eine eigene Wohneinheit betrachtet wird, so steht der Gartencharakter im Vordergrund und der Fußbodenbelag sollte pflegeleicht sein und auch Wasser auf dem Fußboden vertragen können. Verwendet man einen Fußboden, wie auf der Terrasse, wird der Wintergarten ein echter Vermittler zwischen drinnen und draußen.

Die Vor- und Nachteile der einzelnen Fußbodenbeläge, die für den Wintergarten in Frage kommen

Die wichtigsten Fußbodenbeläge für den Wintergarten sind Fliesen, Naturstein, Parkett, Laminat, Kork, Linoleum, Teppichboden und PVC.

Fliesen

Der klassische Bodenbelag für den Wintergarten sind die glasierten oder unglasierten Keramikfliesen. Dabei kann es sich um Feinsteinzeugfliesen, Steingutfliesen und Terrakotta-Fliesen handeln. Keramik als Werkstoff weist allerbeste Eigenschaften für die Verwendung als Fußboden im Wintergarten auf, denn Keramik ist langlebig, geruchsneutral, lichtunempfindlich und antistatisch.

Ein Fußboden aus Fliesen hat im Wintergarten den Vorteil, dass er robust und pflegeleicht ist, für einen Wintergarten mit vielen Blumen und Pflanzen ein wichtiges Kriterium. Bei Verwendung einer Fußbodenheizung ist die Fliese immer die erste Wahl. Aktuelle Trendsetter sind Fliesen mit eingebauten Beleuchtungskörpern.

Naturstein

Der Naturstein, zu dieser Gattung gehören Gneis, Granit, Kalkstein, Marmor, Quarzit, Sandstein und Schiefer, kann in seiner polierten Form nicht als optimal für den Wintergarten gelten, da er sehr rutschgefährlich ist. Es wird daher empfohlen, diese Fußbodenbeläge vorher sandstrahlen zu lassen, damit die polierte Oberfläche aufgeraut wird. Von der Optik her ist der Naturstein sicherlich die edelste Ausführung für den Fußboden im Wintergarten.

Parkett Fußboden

Für den Wohnwintergarten mit direktem Übergang zum Wohnzimmer bietet sich der Parkett Fußboden an, da er bestens in Form und Farbe an die jeweilige Einrichtung angepasst werden kann. Es wird dabei zwischen dem Massivparkett und dem Fertigparkett unterschieden. Beiden gleich ist die repräsentative Optik. Ein besonderer Vorteil ist die ökologische Komponente, da das Parkett aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gefertigt wird. Dazu glänzt der Parkettfußboden durch seine immense Strapazierfähigkeit und seine mühelose Pflege.

Laminat

Das Laminat verfügt optisch über die gleichen Vorzüge, wie das Parkett, besteht jedoch aus gepressten Kunststoffschichten. Der entscheidende Vorteil zum Parkett liegt in dem erheblich geringeren Preis. Allerdings darf man nicht vergessen, das sehr starke Geräusche vom Trittschall ausgehen können, wenn das Laminat nicht optimal verlegt worden ist. Ein  Laminatboden ist zusammengefasst sehr widerstandsfähig, benötigt nur einen geringen Pflegeaufwand, ist gegen Nässe und Feuchtigkeit resistent und ist dauerhaft lichtecht.

Kork

Kork ist ein Naturbelag aus nachwachsenden ökologischen Rohstoffen, der aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird. Für den Wintergarten kommen als Korkfußboden die Korkfliesen und das Korkparkett in Frage. Beim Verlegen ist auf äußerste Präzision und Raumklimatisierung zu achten, da sich der Kork sonst leicht verziehen kann. Die Vorteile von Kork finden sich in der Farbanpassung (man kann Kork in allen RAL-Farben erhalten), in seiner elastischen Wirkung, durch die die Gelenke geschont werden und seine besonderer Eignung für Allergiker.

Linoleum

Linoleum ist auch ein ökologischer Baustoff, der bereits im 19.Jahrhundert aus Leinöl, Kork, Holz, Kalkstein und Jute hergestellt wurde. In den letzten Jahren hat Linoleum aufgrund seiner besten ökologischen Eigenschaften mehr und mehr neue Anhänge gefunden. Die Vorteile für den Fußboden aus Linoleum im Wintergarten finden sich in seiner Strapazierfähigkeit, seiner antibakteriellen Wirkung, seinem extrem geringen Trittschall und seiner angenehmen Fußwärme.

Teppichboden

Teppichboden ist aufgrund seiner Empfindlichkeit gegen Nässe nicht in allen Wintergärten die beste Lösung. Meist wird der Teppich häufig für einzelne Bereiche des Wintergartens (z.B. unter der Sitzgruppe) oder in Form von Brücken genutzt. Wenn ein Teppichboden vollflächig verlegt wird, sollte der Teppichboden auch vollflächig verklebt werden, um den klimatischen Verhältnissen im Wintergarten Rechnung tragen zu können. Die wichtigsten Vorteil für den Teppichboden sind seine antistatischen Eigenschaften, die schwere Entflammbarkeit und seine schmutzabweisende Wirkung.

PVC (Polyvinylchlorid)

Dieser reine Kunststoffbodenbelag ist allerdings der mit den schlechtesten ökologischen Eigenschaften sowohl was die Herstellung, als auch die Entsorgung betrifft. Bezüglich der Verarbeitung im Wintergarten sind ähnliche Voraussetzungen wie beim Teppichboden zu erfüllen. Auch die unbestreitbaren Vorteile ähneln dem des Teppichbodens, so ist der PVC Bodenbelag sehr pflegeleicht, lichtbeständig, schwer entflammbar und für Allergiker bestens geeignet.

Braucht der Wintergarten ein Fundament?

Ein Wintergarten benötigt ein Fundament , dabei ist es gleichgültig,  wie groß er auch immer ist und wie er genutzt werden soll. Nur mit einem Fundament ist gewährleistet, dass die Lastübertragung auf den Boden funktioniert. Auf das Fundament wird die Tragkonstruktion des Wintergartens gestellt. Das Fundament muss dann alle Kräfte, die auf den Wintergarten einwirken aufnehmen können. Diese Kräfte sind das Eigengewicht der Konstruktion, das Gewicht des  Glases, die Kräfte von Wind und Schneelasten u.s.w.. Vom Fundament werden diese Kräfte in den Boden abgeleitet, wozu eine entsprechende Tragfähigkeit notwendig ist.

 

Beim Bau eines Fundamentes muss man neben der Tragfähigkeit auch auf die Frostsicherheit achten. Wenn sich das Fundament auf einem aufgeschütteten Boden befindet, muss der Boden verdichtet und bezüglich seiner Tragfähigkeit individuell beurteilt werden (durch den Statiker).

Braucht der Wintergarten ein Fundament?

Foto: Thomas Max Müller / pixelio

Statische Anforderungen

Für die Lastenverteilung auf den Boden reicht oft eine eine stahlbewehrte Bodenplatte aus, denn die Lasten des Wintergartens sind gegenüber anderen Gebäuden recht gering. Trotzdem muss auch ein Wintergarten auf einem sicheren Untergrund ruhen. Als Fundamentarten kommen in Betracht:


Punktfundamente
Streifenfundamente
Ringfundamente
Fundamentplatten

Bei  der Auswahl der richtigen Fundamentart sind auch die Ansprüche an die Frostsicherheit und die Vorschriften von Energieeinspargesetz (EnEG) und Energieeinsparverordnung (EnEV) zu berücksichtigen.

Frostsicherheit

Frostsicherheit ist in Deutschland in der Regel zwischen 80 cm bis 100 cm Tiefe gegeben. Empfohlen wird meist ein in entsprechender Tiefe angelegtes Streifenfundament.

Zu achten ist dabei insbesondere auf den vorgeschriebenen Abstand von mindestens 15 Zentimetern zwischen Schwelle und Erdreich, weil sich sonst das Regenwasser vor einer Tür stauen und anschließend durch die Schwelle eindringen kann. Gleichzeitig vermindert diese Stufe die Belastung und Verschmutzung durch Spritzwasser im Bodenbereich.

An der Außenseite ist eine Wärmedämmung anzubringen, damit die Nässe nicht unterhalb des Wintergartens eindringen kann.

Vorschriften nach der EnEV (Energieeinsparverordnung)

Die Vorschriften der Energieeinsparverordnung (EnEV) unterscheiden bezüglich der Anforderungen an die Wärmedämmung des Fundamentes zwischen vier Variationen des Wintergartens:

1. Wintergarten als Bestandteil der Gebäudehülle des Hauses
2. Wintergärten mit weniger als 15qm Nutzfläche und Wintergärten, die nur zur Überwinterung von Pflanzen dienen
3. kleine Wintergärten
4. kleine Wohnwintergärten.

Wintergärten, die zum Gebäude gehören, müssen alle Anforderungen an die Wärmedämmung erfüllen, die das Hauptgebäude auch erfüllten muss.

Wintergärten mit unter 15qm Nutzfläche und nicht zu Wohnzwecken genutzte Wintergärten brauchen keinerlei Anforderungen zu erfüllen.

Kleine Wintergärten mit über 15qm Nutzfläche haben hinsichtlich der Dämmung gegen das Erdreich keine Vorschriften zu erfüllen, hier greifen nur Vorschriften für das Glas und die massiven Außenwände.

Kleine Wohn-Wintergärten (16-50qm Nutzfläche) müssen eine Wärmedämmung mit einem U-Wert von 0,30 W(m2 K für die Bodenplatte nachweisen.

Verwendung einer Terrasse als Fundament für den Wintergarten

Die Idee, den Wintergarten auf den Boden einer bereits vorhandenen vorhandenen Terrasse zu stellen, haben viele. Das kann aber nur in ganz seltenen Fällen gut gehen, denn es fehlt immer die die nötige Wärmedämmung, eine thermische Trennung unter den Außenwänden des Wintergartens, eine Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit und die erforderliche Tragfähigkeit. Ein neues Fundament ist deshalb meist zu erstellen.

Fundamentarten, die beim Wintergarten benutzt werden

Punktfundamente

Ein Punktfundament ist nur bei kleinen Wintergärten, die nicht zum dauernden Aufenthalt gedacht sind, möglich. Solch ein Punktfundament eignet sich nur für einfache und leichte Konstruktionen, wie beispielsweise kleine, unbeheizten Wintergärten und Gewächshäuser.

Streifenfundamente

Das Streifenfundament  ist wie der Name schon sagt, in Form von Streifen  ausgebildet. Auf dem Fundament steht die Wand oder liegt die statisch nicht tragende Wintergarten-Bodenplatte. Das Streifenfundament überträgt die Lasten aus den aufstehenden Wänden und Pfeilern ins Erdreich. Um eine größere Lastverteilungsfläche zwischen Wand und Erdreich zu erreichen, wird das Streifenfundament in der Regel breiter als die aufstehende Wand bzw. Stütze ausgeführt. Welche Breite das Fundament  haben muss, welche Betongüte verwendet wird und ob eine Bewehrung erforderlich ist, entscheidet die statische Berechnung für das Streifenfundament.

Ringfundamente

Das u-förmige Ringfundament eignet sich nur für kleinere Wintergärten. Eine frostfreie Gründung wird durch die entsprechende Tiefe erreicht, die üblicherweise 80 bis 100 cm beträgt. Auf das Ringfundament wird dann die Wintergarten- Bodenplatte gelegt.

Fundamentplatten

Für Fundamentplatten, die in beheizten Wintergärten an das Erdreich grenzen, gibt die Energieeinsparverordnung eine Mindest-Dämmwerte für die gesamte Grundfläche vor. Dabei wird zwischen Neubauten und nachträglichen Anbauten unterschieden.

Bei Neubauten ist ein U-Wert (je geringer der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung) von 0.35 W/m2K vorgeschrieben. Es lassen sich jedoch mit dickeren Dämmschichten noch bessere U-Werte erzielen.

Bei nachträglichem Anbau eines Wintergartens an ein bestehendes Gebäude muss wenigstens ein U-Wert von 0.5 W/m2K erreicht werden.

Bodenplatte und Fundament von Wintergärten müssen die gleichen Anforderungen erfüllen, wie jeder andere Anbau:
Lasten aufnehmen, Sperre gegen aufsteigende Feuchte, Niederschlag und Tauwasser von Gebäudeuntergrund fernhalten und Frostaufbrüche vermeiden.

Die Bodenplatte ist daher mit einer Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit (z.B. durch eine Bitumen-Schweißbahn) und mit einer Frostschürze zu versehen.
Gleichzeitig muss der Taupunkt aus den Randzonen des Wintergartens herausgehalten werden. Er muss außerhalb der Dampfsperre liegen. Dazu ist eine Wärmedämmung der Bodenplatte in den Randbereichen einschließlich einer Frostschürze zwingend erforderlich.

Welche Farbe soll der Wintergarten haben?

Diese Frage ist letztendlich dem persönlichen Geschmack unterworfen. Allerdings sollte man nicht verkennen, dass neben der farblichen Affinität zum Hauptgebäude auch das ausgewählte Wintergarten Material eine Auswirkung auf die Farbgestaltung haben kann. Jede Materialart hat bestimmte Vor- oder Nachteile bei der Verwendung dunkler oder heller Farben. Bedenken sollte man auch, dass die Innen- und Außenfarbe der Wintergarten Konstruktion durchaus unterschiedlich sein können.

Außenfarben für den Wintergarten

Die Außenfarbe des Wintergartens richtet sich bei vielen Wintergartenbesitzern nach den architektonischen Vorgaben des Hauptgebäudes. Wenn also das Hauptgebäude weiße Fenster hat, wird auch der Wintergarten meist so konstruiert, dass auch hier beim Konstruktionsmaterial die weiße Farbe dominiert. Es gibt aber auch genügend gelungene Beispiele für eine Farbgebung des Wintergartens, der in besonderem Kontrast zum Hauptgebäude steht.

Welche Farbe soll der Wintergarten haben?

Foto: Sunshine Wintergarten GmbH

Schmutzempfindlichkeit

Vielfach wird eine dunklerer Außenfarbe gewählt, weil diese nicht so schmutzempfindlich ist, wie eine helle Außenfarbe, denn auf weißer Farbe ist der Schmutz der Umgebung stärker sichtbar, als bei anderen Farben.

Materialabhängigkeit

Wer als Konstruktionsmaterial für seinen Wintergarten Kunststoff gewählt hat, weil er zum Beispiel gleichartrige Kunststofffenster im Hauptgebäude verwendet, für den kommt meist nur weiß oder zumindest eine sehr helle Farbe in Frage, weil sich Kunststoff bei großer Hitze ausdehnt, was bei dunklen Materialfarben natürlich eher der Fall ist, als bei hellen.

Wenn ein Wintergarten auf einer Holzkonstruktion basiert, die außen nur lasiert werden soll, ist darauf zu achten, dass eine mittlere bis dunkle Farbe gewählt wird. Der UV-Schutz einer farblosen Lasur müsste sonst zu häufig erneuert werden.

Innenfarben für den Wintergarten

Bei der Wahl der Innenfarbe für den Wintergarten ist man an keine materialbedingten Vorgaben gebunden. Helle Innenfarben lassen den Wintergarten größer wirken. Grundsätzlich vermitteln helle, warme Farbtöne auch eine positive Stimmung. Die Farbe oder besser gesagt, das Farbempfinden wirkt sich auf den Menschen verschieden aus und unterliegt auch modischen Trends. Nicht zuletzt sind auch die Farben des Wintergartens ein Ausdruck des persönlichen Geschmacks.

RAL-Farben

Wintergarten Hersteller bieten Wintergarten in vielen RAL-Farben an. Diese RAL-Farben sind für jedermann verständlich und weltweit verbindlich. Sie werden festgelegt vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. Mittels eines Farbfächers kann man sich seine persönlichen Farbfavoriten unter mehr als 200 Farben selbst aussuchen. Jeder Farbton besitzt eine Nummer und einen Namen.

Bei Metall- und Holzkonstruktionen und eingeschränkt auch bei Kunststoff Wintergärten stehen innen wie außen und unabhängig von einander alle RAL-Farben zur Auswahl. Zusätzlich können noch einige Metallic-Effekte bei die Aluminium-Außenkonstruktionen und sogar eine Anzahl Holzdekore gewählt werden.

Sonderformen der Wintergartenbeschattung

Beschattung innerhalb der Verglasung

Seit einigen Jahren gibt es Beschattungssysteme für Wintergärten,
bei denen das Beschattungssystem im Zwischenraum zwischen den beiden Scheiben der Isolierverglasung eingebaut ist. Wichtig ist eine sorgfältige Herstellung der Verglasung, bei der die Geschlossenheit der Isolierglasscheibe durch das innen angebrachte Beschattungssystem nicht zerstört wird. Man sollte allerdings beachten, dass die Dicke der Isolierverglasung größer ist als die einer normalen Isolierglasscheibe ist. Als Beschattungsmittel selbst werden Jalousien, Folienrollos oder Plisses benutzt.

 

Der besondere Vorteil derartiger Isolierverglasungen mit eingebautem Sonnenschutz liegt neben der effektiven Beschattung selbst im Blend- und Sichtschutz. Selbst eine Tageslichtlenkung kann mit innenliegenden Sonnenschutzsystemen realisiert werden. Die Systeme können motorisch oder manuell betrieben werden.


Ein besonderer Vorteil des in der Isolierglasscheibe befindlichen Sonnenschutzes ist, dass dieser dauerhaft pflegefrei ist. Durch die Lage kann das Beschattungssystem weder verschmutzen noch verwittern, auch Regen- und Windwächter können entfallen.

Die Sonnenschutzfaktoren der Beschattungssysteme innerhalb der Verglasung erreichen nicht ganz die physikalischen Werte guter außen liegender Systeme, es ist daher eine genaue Planung und Berechnung der erforderlichen Beschattung notwendig, um ein vollwertiges System zu erhalten.

Sonnenschutzglas

Heute gibt es moderne Sonnenschutzgläser, die verschiedene Merkmale und Eigenschaften in sich vereinen. So gibt es Gläser, die den Gesamt-Energiedurchlass der Sonnenstrahlung in den Wintergarten um bis zu 75% senken können. Der Nachteil liegt jedoch darin, dass diese Sonnenschutzgläser den solaren Energiegewinn ganzjährig vermindern, also auch dann, wenn jeder Sonnenstrahl dringend benötigt wird. Der Einsatz von Sonnenschutzglas als Beschattungssystem im Wintergarten  sollte daher genau überlegt und eigentlich nur für die Dachfläche verwendet werden.

Gegenwärtig sind erste Versuche für schaltbares Sonnenschutzglas in der Anwendung zu finden. Diese Verglasungen können quasi auf Knopfdruck die Eigenschaften verändern. Der Preis für diese Verglasungen ist derzeit noch sehr hoch, sodass der Einsatz im Wintergarten meist eine kostenmäßig nicht zu verantwortende Entscheidung wäre.

Natürliche Beschattung

Sonderformen der Wintergartenbeschattung

Neben den oben beschriebenen Maßnahmen einer künstlichen Wintergarten Beschattung ist es natürlich im wahrsten Sinne des Wortes sinnvoll auch die natürliche Beschattung in das Wintergarten-Konzept einzubeziehen. Eine natürliche Beschattung wird durch Bäume und hohe Sträucher erreicht. Ihre Wirkung ist speziell in den Wintermonaten naturgemäß erheblich reduziert.

Die Ausrichtung des Wintergartens beeinflusst auch hier die Wirksamkeit der natürlichen Beschattung. Bei einem südlich ausgerichteten Wintergarten müssen die Bäume und Sträucher recht hoch sein und sehr nahe am Wintergarten selbst platziert werden, damit der erwartete Beschattungserfolg eintritt. Bei der Auswahl der Bäume sind die Laubbäume zu bevorzugen, da sie im Winter ihr Laub verlieren und so die wenigen Sonnenstrahlen durchlassen. Allerdings sollte man sich nicht ausschließlich auf die natürliche Beschattung verlassen, eine zusätzliche „künstliche“ Beschattungsanlage ist allzu mal eine besser Lösung.

Elektronische Steuerung der Wintergarten-Beschattung

Durch eine elektronische Steuerung der Wintergarten Beschattung ist es einfacher, die notwendigen Maßnahmen zur richtigen Zeit und am richtigen Ort durchzuführen.

Durch einen Anschluss an die Hausautomatisierung können viele Einzelmaßnahmen automatisch gesteuert werden, wie da wären, Fenster schließen, Rollläden herunterlassen, Markisen und Lüftung regulieren. Mit einem Wettersensor zur Unterstützung sind derartige Maßnahmen auch bei eigener Abwesenheit punktgenau möglich.

Leistungsfähigkeit der Wintergartenbeschattung

Die Leistungsfähigkeit einer Wintergarten Beschattung ist abhängig von den Einzelmaßnahmen, die ergriffen werden. In den allermeisten Fällen ist zur Aufrechterhaltung des gewünschten Nutzens einer Wintergarten Beschattung immer auch eine zusätzliche Anlage für die Wintergarten Belüftung notwendig. Auch die Art der Verglasung kann einen entscheidenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Wintergarten Beschattung nehmen.

Foto: Sunshine Wintergarten GmbH

Außenliegende Beschattungssysteme

Wegen der besonderen Effektivität sind bei Wintergärten die nach Süden ausgerichtet sind außen liegende Beschattungssysteme sicherlich die erste Wahl. Als Elemente bieten sich dafür Markisen, Sonnensegel und Rollläden an. Welche Möglichkeiten im individuellen Fall in Betracht kommen, hängt auch von der Konstruktion des Wintergartens ab, denn außenliegende Beschattungssysteme werden im Regelfall auf der Tragwerkskonstruktion des Wintergartens angebracht.

Die Markise

Markisen sind der in letzter Zeit gebräuchlichste Sonnenschutz für Wintergärten, denn alle Flächen des Wintergartens, gleich ob waagerecht, senkrecht oder schräg, können mit einer Markise beschattet werden.


Bei Wintergärten, die auf einer Alu-Konstruktion basieren, können die Führungsschienen der Markise direkt auf die Wintergartenkonstruktion montiert werden, was sowohl hinsichtlich der statischen Anforderungen, als auch aus optischen Gründen eine optimale Lösung ist.

Damit die Beschattung individueller geregelt werden kann, bieten sich Lösungen an, bei denen einzelne Glasflächen separat beschattet werden können. Dies ist natürlich eine teurere Variante, als die, bei der mehrere Glasflächen mit nur einer Markise beschattet werden.

Wintergarten mit außenliegender Markise

Foto: Sunshine Wintergarten GmbH

Wenn die Markise nicht gebraucht wird, kann sie in eine Kassette eingefahren werden, wodurch das Material vor den Einflüssen der Witterung geschützt werden kann.

Die Auswahl an lieferbaren Farben und Dessins für die Bespannung der Markisen ist sehr groß, sodass prinzipiell alle Vorstellungen verwirklicht werden können.

Das Sonnensegel

Ein Sonnensegel, auch Sonnenschutzsegel genannt, besteht aus einem stabilen Tuch, in der Regel aus einem robustem Stoff wie Acryl. Acryl-Stoffe werden aus einem Garn hergestellt, das während des Spinnens eingefärbt wird. Dadurch ist das Sonnensegel-Tuch hoch lichtecht und im Gegensatz zu den meisten anderen Stoffen beständig gegen ultraviolettes Licht.

Mit einem Sonnensegel lassen sich prinzipiell alle Wintergärten beschatten. Sie können nämlich unabhängig von Konstruktion und Bauweise des Wintergartens über den Wintergarten gespannt werden.

Das Sonnensegel wird an seinen Eckpunkten durch Haken befestigt. Als Befestigungspunkte dienen Hauswände, speziellen Masten oder Verankerungen im Erdboden. Durch Spannschlösser, Seil- und Flaschenzüge wird das Spannen oder Abnehmen des Sonnensegels geregelt. Elektrisch oder mechanisch aufrollbare Sonnensegel vereinfachen die Bedienung.

Sonnensegel sind in verschiedenen Formen und Farben erhältlich. Die Kombination verschiedener Segel bieten Möglichkeiten der individuellen künstlerischen Gestaltung dieser Wintergartenbeschattung.

Der Rollladen

Abschließend sind auch noch die altbewährten Rollläden erwähnenswert. Sie kommen für eine Beschattung der Seitenteile oder als Gegenzugsystem für Wintergartendächer in Frage kommen. Die Rollläden für die Seitenfenster werden entweder als Aufsatzelemente zusammen mit den Seitenelementen in die Konstruktion eingebaut oder als Vorsatzrollläden unter der Traufe angebracht. Nachteil der Rollläden ist allerdings, dass die Regulierung der Helligkeit zu wünschen übrig lässt. Rollläden bieten aber einen zusätzlichen wirkungsvollen Wärmeschutz im Winter.

Raffstore

Raffstoren sind die modernste Form der Außenbeschattung für Wintergärten. Sie bestehen aus Lamellen, die meist aus eloxiertem und pulverbeschichtetem Aluminium hergestellt werden. Die Lamellen sind breiter als bei Jalousien und können in Ausführungen bis zu 13 cm Breite geliefert werden. Die Lamellen werden mittels Bändern in einer Oberschiene und einer Unterschiene bewegt. Die Bewegung der Lamellen erfolgt über Kurbeln oder mittels Motorantrieb.

Raffstoren sind normalerweise bis zu Windstärke 7 ausfahrbar. Neuere Entwicklungen können teilweise Windböen von bis zu 25 m/s (Windstärke 10) ausgefahren standhalten. Zu ihrem Schutz werden die Raffstoren durch einen sogenannten Windwächter bei stärkerer Windbelastung automatisch eingefahren.