Schallschutz

Sie kennen es sicherlich, durch das ganze Haus deutlich hörbare Geräusche vom WC oder vernehmliches Gluckern in den Wasserrohren. Dadurch vermindert sich das Wohngefühl zeitweise beträchtlich.

Die Ursache ist physikalischer Art. Die im Haus befindlichen Rohre, im Bereich von z.B. Küchenspülbecken, Badewanne, Dusche und WC werden durch das fließende Wasser in Schwingungen versetzt. Der dadurch entstehende Schall wird durch die Resonanzfähigkeit der Baumaterialien in Decken, Wänden und Fußböden durch das ganze Haus geleitet.


Da das Wasser für unsere Hygiene und das sonstige Wohlbefinden von elementarer Bedeutung ist, kann das Fließen des Wassers nicht unterbunden werden. Welche Möglichkeit bleibt ?
 

Die Schallentwicklung muß gedämmt werden. Dies hat sich auch der Gesetzgeber gedacht und daher in der Bauordnung (DIN 4109) festgelegt, wie hoch denn diese Lärmentwicklung durch die Sanitärinstallation sein darf.

Wo befinden sich die Geräuschquellen und wie entstehen sie?

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Foto: Missel
An den rot markierten Stellen entstehen am häufigsten Lärmbelästigungen durch sanitäre Anlagen.

Immer da, wo fließendes Wasser erzeugt wird, kommt es zur Bildung von Geräuschen.  Man unterscheidet die Geräusche nach der Quelle und der Ursache  wie Füll-, Entleerungs-, Armaturen-, Leitungs- und Aufprallgeräusche.

Füllgeräusche
Wenn das fließende Wasser auf eine Wasseroberfläche trifft, ob in der Wanne, im Waschtisch oder im WC, entstehen Füllgeräusche, die mitunter recht  laut sein können.

Armaturengeräusche
Durch Umlenkungen und Wirbelbildungen in der Armatur sowie durch Druckschläge beim Öffnen und Schließen entstehen Armaturengeräusche.

Hauptursachen für die Geräuschentwicklung bei Auslaufarmaturen sind die hohen Fließgeschwindigkeiten, die durch Querschnittsverengungen und Umlenkungen des fließenden Wassers hervorgerufen werden. Beim schnellen Öffnen und Schließen von Wasserhähnen wird die Bewegungsenergie in Schall umgewandelt. Bedingt durch den hohen Druck in der Leitung wird die Geräuschentwicklung noch weiter verstärkt.

Wenn die Armaturen beginnen, zu rattern, dann ist Gefahr im Verzug, vermutlich haben sich dann Dichtungen gelöst oder gar Spindeln gelöst.

Leitungsgeräusche
Immer wenn das Wasser durch die Leitung seine Richtung ändert oder wenn sich der Querschnitt verengt, entstehen Geräusche.  Besonders stark werden die Geräusche übertragen, wenn die Rohrleitungen aus Metall bestehen. 

Entleerungsgeräusche
Noch lauter kann es nach dem Baden, Duschen oder Spülen zugehen, wenn die Wanne oder das Waschbecken geleert werden und das Wasser gluckernd im Abfluss verschwindet. Entleerungs- und Gurgelgeräusche entstehen hauptsächlich durch die Ablaufventile und Geruchverschlüsse. Dadurch, das das Abwasser die Luft absaugt, können sich Lufteinschlüsse bilden, die zum Teil erhebliche Geräusche verursachen.

Aufprallgeräusche
Das entstandene Abwasser läuft mit immer stärker werdender Geschwindigkeit in den Abwasserrohren abwärts.  Dabei verursacht es Aufprallgeräusche, wenn es bei Abzweigungen auf die Rohrwandungen stürzt. Die dadurch entstehende  Aufprallenergie bringt die Abflussrohre zum Schwingen. Je dünner das Rohrmaterial ist, desto kräftiger fallen die Schwingungsgeräusche aus.

Maßnahmen zum Schallschutz

Um die Schallausbreitung zu verhindern gibt es mehrerer Möglichkeiten. Eine davon ist, die Rohre zu Ummanteln.

Dies geschieht bei Rohrdurchführungen und Unterputz-Verlegung mittels unterschiedlich konstruierter Dämm-Materialien. Diese bestehen aus einem reißfesten Mehrfachverbund mit Faser-Polsterlage, Folie und Gittergewebe, der den Körperschall deutlich verringert. Auch die Leitungen von und in  Installationsschächten werden mit Dämmmaterial ummantelt und durch ein gedämmtes Schutzrohr geführt.

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Foto: Missel
Auch die verwendeten Rohrschellen und sonstigen Befestigungsmaterialien müssen daher mit einer schalldämmenden Einlage aus Gummi oder elastischem Kunststoff ausgestattet sein. Anstelle der Schellen können auch schallmindernde Befestigungsschienen eingesetzt werden.