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Eigenleistungen beim Hausbau - wann macht das Sinn?


Eigenleistung beim HausbauHausbau / Bauplanung:  Der Traum vom eigenen Haus kann sehr viel Geld kosten. Der Bauherr kann jedoch mit Eigenleistungen die Kosten senken. Bei vielen Bauwilligen wird die Eigenleistung sogar zu einem tragenden Pfeiler der Baufinanzierung. Das ist sicherlich nicht in jedem Fall die sinnvollste Finanzierungsalternative. Nach Expertenmeinung sollten die Eigenleistungen grundsätzlich nur eine Finanzierungsreserve sein.

Doch bevor man die Ärmel hoch krempelt und sich auf den Hausbau stürzt, sollte sich jeder zukünftige Hausbesitzer fragen, ob seine handwerklichen Fähigkeiten auch ausreichend sind, um die anfallenden Arbeiten fachgerecht auszuführen. Auch sollte man in sich gehen und mit seinr Familie beraten, ob man für die nächsten 6 - 12 Monate wöchentlich, nach der "normalen" Arbeit und am Wochenende, 30 und Mehr Stunden Zeit aufwänden kann und will, um die geplanten und erforderlichen Eigenleistungen auch innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters erbringen zu können.

 

 

 

Was kann und sollte man in Eigenleistung erbringen?

Auf Baustellen fällt viel Dreck an, der durch die Fahrzeuge als auch durch die Arbeiter auf den angrenzenden Bürgersteig sowie die Straße verteilt wird. In der Regel fällt das Saubermachen der öffentlichen Zufahrtswege in den Arbeitsbereich der Baufirma. Da man diese Tätigkeit täglich auch selbst verrichten kann, können Kosten eingespart werden.

Für die geübten Handwerker unter den Bauherren gibt es einige Tätigkeiten, die durchaus in Eigenregie ausgeführt werden können. Dazu gehören Maler- und Tapezierarbeiten als auch das Verlegen von Fußböden und Fliesen. Auch die Außenanlagen wie z. B. die Wege und Zufahrten, unter Umständen sogar der Zaun können in Eigenleistung hergestellt werden. Wer geschickte Hände und für den Garten ein gutes Vorstellungsvermögen hat, kann auch bei der Gartenanlage viel Geld sparen.

Auch bei den Rohbauarbeiten gibt es Einsparpotenzial. Da diese in der Regel sehr zeitintensiv sind, kann mit Heranreichen der Arbeitsmaterialien Zeit und somit Geld eingespart werden, sofern der Bauunternehmer damit einverstanden ist. Wer ein wenig Geschick mitbringt und sich die notwendigen Handgriffe vom Fachpersonal zeigen lässt, kann vielleicht sogar beim Mauern helfen. Das Verputzen der Wände kann wiederum in kompletter Eigenregie übernommen werden. Hier stellt sich allerdings die Frage, ob der Aufwand mit den ersparten Kosten in Übereinstimmung zu bringen ist.

Materialkosten nicht vergessen

Für jedes Gewerk oder Teile des Gewerkes benötigt man das entsprechende Material und unter Umständen Werkzeuge, die es anzuschaffen gilt. Diese Materialien und Werkzeuge kann man heute kostengünstig im Internet bestellen. Der Haken dabei ist, dass man nicht sicher sein kann, ob die bestellten Bauteile und Werkzeuge hinsichtlich ihrer Gebrauchsfähigkeit und den Maßen und Farben auch wirklich passen. Da bietet sich der Rechnungskauf an. Wenn man die Rechnung erst innerhalb einer gewissen Frist bezahlen muss, hat man die Möglichekit, nicht passendes oder funktionierendes Material oder Werkzeug einfach wieder umzutauschen. Der Kauf auf Rechnung ist eine dringend zu empfehlende Maßnahme, wenn man Eigenleistungen beim Hausbau erbringen will.

Davon sollte man die Finger lassen, wenn man nicht vom Fach ist

Wer die Sanitärinstallation als auch die Heizungsinstallation selbst erledigen möchte, sollte auf jeden Fall vom Fach sein. Dasselbe gilt für die Elektroinstallation, die in jedem Fall von einem Elektromeister abgenommen werden muss. Dies ist nämlich immer eine Sache für Fachleute, da bei unsachgemäßer Installation Gefahr für das Haus und das Leben der Bauarbeiter und später der Bewohner besteht.

Wer über die notwendige fachliche Qualifikation verfügt, benötigt für die Arbeiten oftmals auch Spezialgeräte wie z. B. einen Schweißbrenner. Schweißen will gelernt sein, insbesondere das Gasschmelzschweißen, das auch als Autogenschweißen bekannt ist. Dieses Schweißverfahren eignet sich für dünne Bleche und Rohrverbindungen, weshalb es hauptsächlich im Sanitär- und Heizungsbau eingesetzt wird. Hier darf nur der Experte ans Werk gehen.

Das Kleingedruckte im Bauvertrag

Bevor man sich für dafür entscheidet Eigenleistungen zu erbringen, sollte man sich mit einem Bausachverständigen und auch mit den Baufirmen unterhalten. Es sollte vertraglich geregelt werden, welche Leistungen man selbst erbringen will und wer im Falle von Mängeln oder Unfällen die Haftung übernimmt. Es sollte auch bedacht werden, dass für die Gewerke, bei denen Eigenleistungen erbracht werden, keine Gewährleistungs- oder Mängelbeseitigungsansprüche bestehen. Bei etwaigen Mängeln müssen diese evtl. von Fachpersonal nachgebessert werden. Neben zusätzlichen Kosten für Arbeit und Material, kann dies zu Zeitverzögerungen bei der Fertigstellung des Hauses führen.

Wenn aufgrund fehlerhafter Eigenleistungen beim Gewerk X das nachfolgende Gewerk Y nicht dem Zeitplan entsprechend arbeiten kann, können sich zusätzliche Kosten ergeben. Der Fertigstellungstermin kann durch solche Verzögerungen unter Umständen recht weit verschoben werden, mit der Folge, dass der Umzug ins neue Heim nicht termingerecht stattfinden kann und trotzdem die bisher bewohnte Mietwohnung, die ja bereits gekündigt wurde, geräumt werden muss. Zusatzkosten für die Lagerung der Möbel beim Umzugsunternehmer und im schlechtesten Fall für den Einzug der Familie in ein Hotel können sogar die gesamte Baufinanzierung zum Scheitern bringen.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR