Zur Lebensmitte noch einmal durchstarten – mit einem maßgeschneiderten Haus aus Holz.
Hausbau / Holzhaus: Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass bereits im Jahr 2050 jeder dritte Deutsche 60 Jahre oder älter sein wird. Eine Entwicklung, die auch an den Hausbau neue Anforderungen stellt.
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Beleuchtung im Eingangsbereich
Planen Sie bei Ihrem Hausbau, daß im gesamten Eingangsbereich für eine ausreichende Beleuchtung gesorgt wird. Dazu gehört auch, für eine deutliche Erkennbarkeit der Wege bemüht zu sein. Beim barrierefreien Hausbau ist es zweckmäßig eine Wegbeleuchtung, die nach unten scheint und nach oben abgedunkelt ist, einzurichten. Für diese Wegbeleuchtung sind auch Solar- Wegmarkierungen bestens geeignet.
Eingangstüren
Das Haus sowie auch Garten und Garage müssen durch eine Eingangstür mit einer Durchgangsbreite von mindestens 95 cm stufenlos erreichbar sein. Eine schwellenfreie Eingangstür ist für einen barrierefreien Zugang unbedingt erforderlich. Berücksichtigen Sie bei Ihrem Hausbau, daß auch alle Räume im Haus selbst stufenlos erreichbar sind.
Wechselsprechanlage / Klingel
Beim barrierefreien Hausbau muß sowohl die Haustürklingel, als auch eine zu installierende Wechselsprechanlage in einer Höhe von 85 cm angebracht werden. Besonders günstig ist es, wenn Sie die Türklingel mit einer Wechselsprechanlage kombinieren. Sie kann im Haus mit einem Telefon und kleinem Bildschirm versehen als Tisch- oder Wandgerät montiert werden.
Längsgefälle
Tritt der Fall ein, daß ein Höhenunterschied zwischen Hauseingang und Weg vorhanden ist, so sollte diese Steigung nicht mehr als 6% betragen. Am Aufgang und am Ende der Schrägen sollte eine Rangierfläche von 150 x 150 cm angebracht werden, damit ein barrierefreier Zugang möglich ist.
Greifstange
Besonders für Rollstuhlfahrer wird im barrierefreien Hausbau eine waagerechte Greifstange auf der Innenseite der Haustür empfohlen, damit ein Rollstuhlbenutzer die Tür beim Durchfahren leicht hinter sich zuziehen kann. Auch hier ist auf eine Montagehöhe von 85 cm vom Boden aus gerechnet, einzuhalten.
Bad
Bezüglich der barrierefreien Gestaltung des Badezimmers verweisen wir auf den Abschnitt Barrierefreiheit in unserem Ratgeber Badezimmer.
Für den nicht behinderten Mitmenschen sind die möglichen Barrieren auf den flüchtigen ersten Blick hin nicht immer erkennbar und bei den Überlegungen für seinen Hausbau denkt ein gesunder Mensch auch meist nicht daran.
An erster Stelle der im Hausbau relevanten Barrieren stehen für die Gehbehinderten und Rollstuhlfahrer die vertikalen Barrieren, die sich durch Bordsteinkanten, Stufen und Schwellen, dem Ein- und Ausstieg aus der Dusche und der Badewanne darstellen.
Dabei ist es für diese Barrieren beim Hausbau relativ einfach, Abhilfe zu schaffen, indem man zum Beispiel Rampen statt oder zusätzlich zu Treppen und Schwellen baut. Bei der heutigen Bauweise ist unproblematisch, barrierefreie Türschwellen zu verwenden, auch bei Schiebetüren zur Terrasse.
An zweiter Stelle stehen beim Hausbau die horizontalen und die räumlichen Barrieren. Diese finden sich in zu schmalen Türen für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte, in zu engen Fluren und Toiletten, in denen man sich nicht drehen kann. Die Bewegungsflächen für einen Menschen mit einem Gehwagen sind größer zu dimensionieren, als für einen Menschen ohne Behinderung. Dabei ist auch für diese Problem leicht Abhilfe zu schaffen, wenn man bereits im Planungsstadium für den Hausbau die Möglichkeit berücksichtigt, daß es auch behinderte Menschen gibt.
Weitere Barrieren, die beim Hausbau auftauschen können, sind anthropometrisch, ergonomisch bedingt und sensorischer Art.
Zu diesen Barrieren gehören falsche Höhen für die Anbringung von Klingeln und Briefkästen, falsche Höhe bei der Aufstellung von Waschtische im Bad und die zu hohe Anbringung von sonstigen Bedienungselementen, angefangen vom Lichtschalter bis zur Steckdose.
Weiterhin notwendig sind Haltegriffe am WC, ein Sitz in der Dusche und Treppenläufe an allen Treppen.
Auch schlecht lesbare Hinweise, mangelhafte Beleuchtung und kontrastarme Farben sind für sehbehinderte Menschen eine Qual.
Wenn Sie bei Ihrem Hausbau dafür Veränderungen schaffen, beeinträchtigt es nicht die Gebrauchsfähigkeit für andere, ganz im Gegenteil, vermutlich würden die Veränderungen, die ja auch für nicht Behinderte eine Verbesserung darstellen, gar nicht als Maßnahmen zum barrierefreien Wohnen betrachtet werden.
Wollen Sie mit oder ohne Eigenleistungen bauen?
Grundsätzlich gilt, daß Eigenleistungen beim Hausbau angebracht sind, wenn Sie handwerklich geschickt sind und vielleicht sogar einige praktische Erfahrungen mitbringen; denn dann können Sie durch Ihre Eigenleistungen auch beim Bau eines Fertighauses sicher eine Menge Geld sparen. Welche Einsparungen möglich sind, können Sie mit unserer Checkliste Eigenleistungen selbst errechnen.
Bauen Sie Ihr Haus aber bitte nicht, wenn ohne Ihre angenommene Eigenleistung die Finanzierung Ihres Hauses nicht möglich ist. Die Eigenleistung sollte beim Hausbau nur eine stille Reserve sein.
Wenn Sie allerdings umfangreichere Arbeiten selbst übernehmen möchten und Ihre Zeit begrenzt ist, sollten Sie überlegen, ob Sie Freunde oder Bekannte, möglichst mit dem notwendigen Fachwissen vom Hausbau, haben, die Ihnen behilflich sind. Denken Sie dabei auch an den Abschluß einer Versicherung für Bauhelfer.
Eigenleistungen beim Hausbau eignen sich hauptsächlich für einfachere Tätigkeiten, wie z.B. Maler- und Tapezierarbeiten, Fliesenverlegung, Teppichboden verlegen und Erstellung der Außenlagen.
Überschätzen Sie jedoch nicht die erforderlichen handwerklichen Fähigkeiten und die Ihnen zur Verfügung stehende Zeit.
Die Hauptgewerke beim Hausbau, wie Maurer- und Putzarbeiten, Heizungs-, Elektro- und Sanitärinstallation, Zimmerer- und Dachdecker-/Dachklempnerarbeiten sollten Sie von Hausbau- Fachleuten ausführen lassen.
Sparen Sie wirklich durch Eigenleistung?
Eigenleistungen beim Hausbau können sicherlich sehr sinnvoll sein. Vor Ihrer Entscheidung stellen Sie aber bitte eine genaue Vergleichsrechnung an.
Lassen Sie sich vom Bauunternehmer oder Fertighaushersteller genau und schriftlich bestätigen, welche Einsparungen Sie durch die Eigenleistung erreichen.
Denken Sie daran, dass beim Hausbau nicht nur Lohnkosten entstehen, sondern dass Sie auch das Material für die Eigenleistungen kaufen müssen. Wenn Sie beispielsweise für die Elektroinstallation (dies Beispiel ist authentisch) eine Gutschrift von ca. 1.000 € erhalten, die Materialkosten beim Baumarkt jedoch schon 750 € ausmachen, ist der Aufwand nicht gerechtfertigt.
Überschätzen Sie Ihre eigene Leistungsfähigkeit im Hinblick auf Zeitaufwand und fachlichem Können nicht. Die Erfahrung lehrt, dass Sie für den Hausbau etwa das Dreifache der Zeit eines Handwerkers benötigen.
In den Kapiteln über das Ausbauhaus, das Selbstbauhaus und das Bausatzhaus haben Sie gelesen, welche Aufgaben auf Sie zukommen können. Überlegen Sie sich daher genau, was Sie sich zumuten können!