Keramikfliesen

Keramikfliesen bestehen aus natürlichen Rohstoffen, wie gebranntem Ton und Feldspat, haben auf der Oberseite eine farbige Glasur und eine dauerhafte, schmutz- und wasserabweisende Oberfläche. Für den Hausbau gibt es sie in Form von trockengepressten, feinkeramischen Steingutfliesen (nur glasiert), Steinzeugfliesen (glasiert und unglasiert) und stranggepressten grobkeramischen Spaltklinkern.


Mosaikfliesen sind ebenfalls Keramikfliesen, sie sind nur besonders klein.  Sie bestehen aus sehr kleinformatigen, ineinandergreifenden, quadratischen Keramikfliesen, mit einem Maschennetz als Trägermaterial. Mosaikfliesen werden genau wie die großen Fliesen verlegt und verfugt.


Bei den Glasuren der Keramikfliesen unterscheidet man verschiedene Abriebgruppen, die für die jeweiligen Einsatzmöglichkeiten beim Hausbau  entscheidend sind. Fliesen, die eine hohe Wasseraufnahme haben, sind nicht frostbeständig und daher nur für Innenwände geeignet.

Keramikfliesen werden in vielen Formen, Farben, Dekoren und Oberflächenstrukturen angeboten und können wie andere mineralische Stoffe recycelt werden. Keramikfliesen sind für den Hausbau bestens geeignet, denn sie sind pflegeleicht, wasserabweisend, antistatisch, geruchsneutral, wärmespeichernd und daher besonders interessant für die Verwendung bei einer Wandflächen- oder Fußbodenheizung.

Da Keramikfliesen je nach Verfugung und verwendetem Mörtel starr sind, sollten sie nur auf festen und ausgetrockneten Untergründen verlegt werden.

Steingutfliesen

Steingutfliesen besitzen eine relativ weiche Konsistenz in weißen, gelblichen oder auch rötlichen Farbtönen. Steingut ist leicht zu bearbeiten. Sie werden trocken gepresst und bei Temperaturen zwischen 950 und 1.100°C gebrannt. Ihre Oberfläche ist durch eine Glasur versiegelt, wodurch höchste Wasserdichtigkeit erreicht wird. Diese Keramikfliese ist aber recht weich und daher mechanisch nicht besonders belastbar ist.

Die Steingutfliese ist sehr porös und hat daher eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit von mehr als 10 Vol-%. Man kann Steingutfliesen gut daran erkennen, daß ein auf die Fliesenrückseite gegebener Wassertropfen langsam von ihr aufgesogen wird.

Die Verwendung der Steingutfliesen beim Hausbau ist nur eingeschränkt möglich. Aufgrund der relativ hohen Wasseraufnahme kann man Steingutfliesen nicht zur Verlegung im Freien verwenden. Das aufgenommene Wasser würde die Steingutfliesen bei Frost auseinander sprengen. Steingutfliesen sind daher Wandfliesen für Küche und Bad. Sie eignen sich optimal zum Einsatz für die Innenwände im Nassbereich.

Steingutfliesen werden in den Größen 15x15, 20x20, 20x25, 25x33, 25x44, 30x45, 30x60 und 30x90cm hergestellt und auch so beim Hausbau eingesetzt.

Steinzeugfliesen

Es wird hierbei zwischen Steinzeugfliesen und Feinsteinzeugfliesen unterschieden.

Steinzeugfliesen benötigen eine hohe Brenntemperatur von 1.100  bis 1.300°C . Durch die zusätzliche Beimischung von Fluss- und Feldspaten und die hohe Temperatur wird eine dichte Verschmelzung der Bestandteile erreicht, was dazu führt, daß fast keine Porenräume mehr in der Fliese enthalten sind. Steinzeugfliesen können sowohl trocken- als auch stranggepresst werden.

Durch diese Maßnahmen kann die Wasseraufnahmefähigkeit bis unter 0,1 Vol-% ( bei Feinsteinzeugfliesen) gesenkt werden, dadurch sind auch unglasierte Steinzeugfliesen absolut frostsicher, was die Zahl der Einsatzmöglichkeiten beim Hausbau erhöht.

Die Feinsteinzeugfliesen haben noch verfeinerte Herstellungsmethoden. Durch eine bessere Temperaturregelung erfolgt eine so effektive Sinterung der Fliese, daß die Feinsteinzeugfliese keine offenen Poren mehr besitzt und damit eine absolut feste Verbindung zwischen Fliese und Glasur entsteht. Neben der 100%igen Frostsicherheit ist auch die Resistenz gegen Fleckenbildung jeglicher Art hervorzuheben. Dadurch eignet sich diese Fliese auch besonders zur Verwendung an Innenwänden.

Spaltklinker

Die zu den Steinzeugfliesen zählenden Spaltklinker, auch Spaltplatten genannt, bestehen meist aus Schamotte, Arten von Feldspat und weiß- oder rotbrennendem Tonmaterial. Wenn bei der Trocknung des Steinzeugziegels eine Restfeuchte von circa drei Prozent erreicht worden ist, wird der Hartziegel glasiert oder unglasiert bei 1200 °C gebrannt. Die rötlich-braune Farbe des Klinker entsteht erst durch das Brennen. 

Der Begriff Spaltklinker ist von der ursprünglichen Handarbeit bei der Produktion abgeleitet. Die im Strangpressverfahren geformten Klinker wurden früher per Hand mit einem Hammer gespalten. Die Klinker werden offenporig, unglasiert oder glasiert produziert.

Die Spaltklinker zeichnen sich durch ihre Robustheit, ein hohe Abriebfestigkeit und durch eine optimale Frostbeständigkeit aus, weshalb diese Fliesen zu einem idealen Boden- und Wandbelag für Außenbereiche beim Hausbau geworden sind.