Innenputz

Der Innenputz beim Hausbau sollte eben, wasserdampfdurchlässig und feuchtigkeitsausgleichend sein. Die Erstellung des Innenputzes für die Innenwände erfolgt in drei Arbeitsschritten.


Im ersten Arbeitsschritt für die Herstellung des Innenputzes wird der Putzgrund geprüft und beurteilt. Die Prüfung bezieht sich im wesentlichen auf die Saugfähigkeit und die Tragfähigkeit des Putzgrundes. Grundsätzliche Regel ist, daß auf eine nasse Wandfläche kein Innenputz aufgebracht werden darf. Die Temperatur des Putzgrundes muß beim Hausbau mindestens 5° C betragen, sonst darf mit der Erstellung des Innenputzes nicht weiter fortgefahren werden.


Der Putzgrund wird dann auf seine Tragfähigkeit untersucht. Dies geschieht durch Sichtkontrolle, Wischprobe und Kratzen mit einem spitzen Gegenstand. Dabei muß sich herausstellen, daß die Oberfläche fest ist, nicht sandet und nicht kreidet. Nur dann ist gewährleistet, daß die Innenwand auch mit einem tragfähigen Innenputz versehen werden kann.

Danach wird im zweiten Schritt der Putzgrund vorbereitet. Beim heutigen Hausbau ist zur fachgerechten Erstellung des Innenputzes ein gleichmäßiger und nicht zu stark saugender Putzgrund zwingend erforderlich. Bei unterschiedlichen Mauerwerken innerhalb einer Putzfläche und bei extremen Temperaturen können unter Umständen besondere Maßnahmen, wie z.B. eine Aufbrennsperre, erforderlich werden.

Der Putzgrund muss frei von Staub und losen, die Putzhaftung beeinträchtigenden Bestandteilen sein. Wenn störende Teile vorhanden sind, muß das Mauerwerk der Innenwand trocken abgebürstet werden.

Im letzten Arbeitsschritt wird der Innenputz in einem einzigen Arbeitsgang aufgebracht.

Als Hilfsmittel zum Auftragen des Innenputzes und zur Verstärkung der Ecken werden Putzprofile verwendet.

Innenputz-Arten für die Innenwände beim Hausbau sind:

Gipsputze

Moderne Gipsputze bestehen aus dem Bindemittel Gips und verschiedenen Zuschlagstoffen zur Versteifungsregulierung und zur verbesserten Wasserrückhaltung, wodurch ein Aufbrennen vermieden wird. Die für die Innenwände im modernen Hausbau verwendeten Gipsputze sind sehr trocken und haben eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung. Sie gleichen das Raumklima optimal aus. Gipsputze zeichnen sich zusätzlich durch eine feuerhemmende und wärmedämmende Wirkung aus. Sie sind jedoch nur für Innenwände und nicht in reinen Feuchträumen, wie Bad und Toilette zu verwenden.

Kalkputze

Kalkputze werden ebenfalls auf die Innenwände aufgebracht, denn sie sind diffusionsoffen und haben eine ähnlich gute Wasseraufnahmefähigkeit wie Gipsputze. Sie wirken auch feuchtigkeitsregulierend auf das Raumklima. Kalkputze haben eine neutralisierende Wirkung, denn sie reduzieren Kohlendioxid- und Schwefeldioxidbelastungen. Durch ihren hohen pH-Wert sind sie besonders wichtig beim zeitgemäßen Hausbau, denn sie wirken desinfizierend und schützen vor Schimmel-, Algen- oder Pilzbefall.

Kalk-Gipsputze

Auch Kalk-Gipsputze werden als Innenputz für die Innenwände benutzt, denn mit ihnen werden die positiven Eigenschaften von Gips und Kalk kombiniert. Ihre Wirkungen bezüglich Desinfizierung, Neutralisierung, Feuchtigkeitsregulierung und Feuerhemmung der beiden Bindemittel Gips und Kalk sind in diesem Innenputz zusammengeführt worden.

Dünnputze

Dünnputz ist ein beim Hausbau oft verwendeter, sogenannter Fertigputz, der mit ausgesuchten Bindemitteln, Kunststoffzusätzen und verschiedenen Zuschlagsstoffen angefertigt wird.

Dünnputz ist als Pulver erhältlich, das mit Wasser angerührt wird. Die entstandene Masse muss sodann mit einer Spachtel von oben nach unten gleichmäßig auf die Innenwand mit einer Auftragsdicke von höchstens 4-5 mm aufgebracht werden.

Schlämmputze

Schlämmputze finden ihre Verwendung im Hausbau als Deckputz auf Kalkzement und Maschinenunterputzen bei Innenwänden. Der Schlämmputz enthält Kalkhydrat und Zement. Der Schlämmputz zeichnet sich dadurch aus, daß er sehr gut verarbeitet werden kann und seine mechanisch Belastbarkeit sehr hoch ist. Ferner ist der Schlämmputz wasserdampfdurchlässig, spannungsarm, witterungsbeständig und wasserabweisend.

Abschirmputze

Neue Techniken erfordern neue Maßnahmen beim Hausbau, denn
heutzutage umgeben uns überall elektrische und elektromagnetische Felder, die eine Belastung durch Elektrosmog bedeuten. Für Abhilfe kann ein Abschirmputz an den Innenwänden, evtl. auch an den Aussenwänden, sorgen.

Der Abschirmputz für die Innenwände besteht aus einem Gipsputz mit Karbonverstärkung. Er hat die hervorragenden baubiologischen Eigenschaften eines Gipsputzes verbunden mit den physikalischen Eigenschaften des Hochleistungswerkstoffs Karbon.

Bei Verwendung dieses Innenputzes können elektrische und elektromagnetische Felder im Nieder- und Hochfrequenz-Bereich nachweislich um mehr als 90% reduziert werden. Als Gipsputz reguliert der Abschirmputz zugleich das Raumklima, wie unter Gipsputz bereits beschrieben wurde.