Fensterkonstruktion

Die Fensterkonstruktion für den Hausbau orientiert sich daran, wie und ob das Fenster zu öffnen ist. Beim modernen Fensterbau unterscheiden wir hinsichtlich der Fensterkonstruktion starre Fenster und bewegliche Fenster, Bewegliche Fenster sind Fenster mit einem oder mehreren Flügel(n). Als neueste Errungenschaft im Bereich der Fensterkonstruktion kann man den Tageslichtspot ansehen, der Tageslicht auch ohne Fenster, nur durch Reflektion der Sonne, über eine Röhre ins Hausinnere bringt.



Starre Fenster

Starre Fenster als Fensterkonstruktion finden wir beim Hausbau hauptsächlich als Elemente einer großen Terrassen-Schiebetür-Anlage, als Oberlichter oder Unterlichter. Diese Fenster sind nicht zu öffnen und daher wegen der geringen Gebrauchsfähigkeit beim Fensterbau nicht häufig einsetzbar. Typische Beispiele für große starre Fensterkonstruktionen findet man auch bei Treppenhausfenstern, Blumenfenstern oder in Wintergärten.


Das Oberlicht findet sich beim Hausbau oft als oberes Teil einer horizontal geteilten Fensterkonstruktion

Das Unterlicht wird heute beim Fensterbau nur noch relativ selten eingesetzt. Es ist der untere Teil einer horizontalen Fensterkonstruktion und wird in der Regel in starrer Ausführung errichtet

Neben den starren Fenstern gibt es das flügelige Fenster. Flügelige Fenster stellen die überwiegende Anzahl der heute beim Hausbau für den Fensterbau verwendeten Fensterkonstruktionen dar.

Einflügeliges Fenster

Das einflügelige Fenster hat lediglich ein bewegliches Element, das mit einer vertikalen oder horizontalen Drehachse angeordnet sein kann.

Mehrflügeliges Fenster

Die mehrflügelige Fensterkonstruktion besteht aus mindestens zwei beweglichen Elementen, die nebeneinander angeordnet sind und in der Regel eine vertikale Drehachse haben.

Das Oberlicht findet sich beim Hausbau oft als oberes Teil einer horizontal geteilten Fensterkonstruktion. Das Oberlicht ist zwar vielfach starr, kann aber auch mit horizontaler Drehachse zum Öffnen ausgestattet sein. Diese Konstruktion wurde jetzt beim Hamburger Fenster wiederentdeckt.

Das Unterlicht wird heute beim Fensterbau nur noch relativ selten eingesetzt. Es ist der untere Teil einer horizontalen Fensterkonstruktion und wird in der Regel in starrer Ausführung errichtet. Selten finden sich auch Unterlichter mit Drehachse zum Öffnen des Fensters.

Neben der Einteilung der Fensterkonstruktion nach starren und beweglichen Fenstern kann man auch eine Einteilung der Fensterkonstruktion in Einfachfenster und Doppelfenster vornehmen.

Einfachfenster

Einfachfenster sind die beim Hausbau am häufigsten vorkommenden Fenster. Man unterscheidet dabei Fenster mit Einscheibenverglasung, die beim Hausbau in Deutschland nicht mehr zugelassen sind und Fenster mit Mehrscheiben-Isolierverglasung, die je nach Fensterkonstruktion besondere Wärme- und Schalldämm- Eigenschaften haben.

Doppelfenster

Neben dem Einfachfenster gibt es Doppelfenster. Doppelfenster bestehen in der Regel aus zwei separaten Einfachfenstern, deren äußeres Fenster nach außen geöffnet wird, während das innere Fenster nach innen zu öffnen ist.

Doppelfenster werden heute beim Hausbau nicht mehr benutzt, meist werden sie nur noch bei Denkmalschutzobjekten eingebaut, weil ein einfaches Fenster den heutigen Anforderungen an Wärmedämmung und Schallschutz nicht genügt.

Fensterflügel

Ein Hauptmerkmal der Fensterkonstruktion für den Hausbau sind die Fensterflügel, die danach unterschieden werden, wie sich die Fensterflügel bewegen lassen.

Das Drehfenster hat eine vertikale Drehachse, um die das Fenster geöffnet wird.

Das Kippfenster hat eine horizontale Drehachse, um die das Fenster geöffnet wird.

Das Drehkippfenster verbindet die beiden Bewegungsarten und ermöglicht es, das Fenster horizontal und vertikal zu öffnen.

Das Schwingfenster ist mit einer horizontalen Drehachse in der Mitte des Fensters ausgestattet, so daß es auf und zu schwingen kann.

Das Klappfenster hat eine oben angeschlagene horizontale Drehachse und öffnet unten nach außen oder nach innen. Bei einer Fensterkonstruktion mit nach innen öffnenden Flügeln ist der Regenschutz nicht ausreichend.

Schiebefenster werden horizontal geöffnet und laufen dabei in einer Schiene. Zum Öffnen müssen sie angehoben werden. Das geöffnete Fenster lässt sich dann vor ein danebenliegendes Fensterteil schieben. Man wendet das Schiebefenster hauptsächlich bei großen Fensteröffnungen an.

Ein Wendefenster dreht sich um die senkrecht stehende Drehachse und kann mittig angesetzt sein. Da es in der Regel nach auswärts geöffnet wird,
stört es nicht im Rauminneren und behindert somit auch niemanden.

Eine besondere Art der Fensterkonstruktion ist das Sprossenfenster. Beim Sprossenfenster sind die einzelnen Fensterscheiben durch Holz- oder Metallstäbe, die Sprossen, verbunden.

Es gibt verschiedene Sprossenfenster, die nach ihren Sprossen bezeichnet werden. Das glasteilende Sprossenfenster ist das echte Sprossenfenster. Bei dieser Sprossenfenster- Art ist jedes einzelne Sprossenfeld mit einer Isolierglasscheibe bestückt. Bei der Wiener Sprosse werden die Sprossen von außen auf die Glasfläche aufgesetzt, sodaß der Eindruck eines Echtsprossen – Fensters entsteht. Die Helima-Sprosse ist eine Aluminiumsprosse, die in den Scheibenzwischenraum eingebaut wird. Sie wirkt daher wie ein echtes Sprossenfenster.

Weitere Informationen rund um das Fenster finden Sie auch in den Abschnitten: