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Steinteppich – Ein neuer Trend setzt sich durch

Steinteppich

Innenausbau / Fussboden:  Der Steinteppich hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Trend im Hausbau entwickelt. Er kombiniert eine edle, natürliche Optik mit hoher Belastbarkeit und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Ob im Wohnzimmer, auf der Terrasse oder im Eingangsbereich – dieser Fußbodenbelag überzeugt mit seinem Preis-Leistungsverhältnis und seinen bautechnischen Vorteilen. Mit seinen erheblichen farblichen Möglichkeiten ist er auch ein Designinstrument für Fußböden, Treppen und Wände geworden.

 

Woraus besteht ein Steinteppich?

Ein Steinteppich besteht aus gewaschenen und getrockneten Natursteinkörnungen – häufig Marmor, Quarz oder Granit – die mit einem Bindemittel (Epoxidharz oder Polyurethan) vermischt und direkt vor Ort aufgetragen werden. Nach dem Aushärten entsteht eine feste, geschlossene Oberfläche, die dennoch leicht wasser- und dampfdurchlässig bleibt.

Wie bereits oben erwähnt, besteht der Steinteppich aus vielen kleinen, runden oder besonders geformten Natursteinen, meist Marmor oder Quarzstein. Für die verschiedenen Optiken gibt es eine große Auswahl an Korngrößen und farblichen Mischungen der Kiesel. Neben oder zusätzlich zu Marmor und Quarz gibt es auch Natursteinmischungen, die eine Verbindung mit Glas, Muschelbruch und sogar Halbedelsteinen herstellen können und damit besondere Glanz- oder Glimmereffekte hervorrufen können, wenn dies gewünscht wird.

Grafik zum Aufbau eines Steinteppichs

Aufbau Steinteppich

Härtegrad und Belastbarkeit

Steinteppiche bestehen aus echten Natursteinkörnungen, die mit einem speziellen Bindemittel fixiert werden. Dadurch entsteht eine harte, fugenlose Oberfläche, die abriebfest und druckstabil ist. Im Innenbereich ist der Belag angenehm begehbar, im Außenbereich widersteht er selbst hoher Beanspruchung, Frost und UV-Strahlung.
Aufgrund des Härtegrades 7 der verwendeten Baustoffe, nämlich überwiegend Quarz und Marmor, ergibt sich eine weit höhere Belastungsfähigkeit und Abriebfestigkeit gegenüber Fliesen, Kunststoff- und Steinplatten.

Anwendungen im Innen- und Außenbereich

Der Steinteppich kann als fugenloser offenporiger Fußbodenbelag für den Innen- und Außenbereich eingesetzt werden. Die besonders frequentierte Bereiche eines Wohnhauses sind Eingangsbereich und Treppen, da muss ein Fußbodenbelag her, der allen Anforderungen gerecht wird. Hier ist der Einsatz von Steinteppichen optimal. Daneben sind aber auch Wohnzimmer, Kinderzimmer, Terrassen und Balkone ideal geeignet, um einen funktionalen und optisch perfekten Steinteppich aufzunehmen. Selbst im Nassbereich kann ein Steinteppich unter bestimmten Voraussetzungen die optimale Lösung sein. In Dauernassbereichen, wie Dusche oder Poolumrandung ist eine Versiegelung oder ein Porenverschluss eine notwendige Voraussetzung. Ferner muss man dann auf einen wasserundurchlässigen Untergrund mit einem Gefälle zu den Abflüssen hin achten. Diese Untergründe können Estrich, Fliesen, Beton, Gussasphalt oder verschiedene Kunststoffbeläge sein.

Innenbereich:
Wohnräume
Küchen und Flure
Treppen
Wintergärten

Außenbereich:
Terrassen und Balkone
Eingangsbereiche
Poolumrandungen
Gartenwege

Besonders praktisch: Durch seine fugenlose Struktur ist der Steinteppich leicht zu reinigen und bietet eine elegante Alternative zu Fliesen oder Pflastersteinen.

Farben, Korngrößen, Schichtstärken und Bindemittel

Farben

Von dezenten Naturtönen bis hin zu kräftigen Farbmischungen sind unzählige Varianten möglich. Für die grundsätzliche farbliche Gestaltung des Steinteppichs sind die Hauptmaterialien Quarzstein und Marmor verantwortlich. Beim Marmor muss man damit auskommen, was aus dem Steinbruch angeboten wird, derzeit gibt es etwa 30 Farbnuancen im Marmorbereich. Beim Quarzstein sind hingegen fast alle Farben möglich.

Korngrößen und Schichtstärken

Wichtiger Punkt bei der Auswahl eines Steinteppichs ist seine Schichtstärke, denn diese ist bestimmend für die Qualität des verlegten Steinteppichs. Experten empfehlen eine Korngröße von 2-4 mm und eine Schichtstärke von mindestens 10 mm, um die Belastbarkeit und Strapazierfähigkeit des Fußbodenbelags optimal zu gestalten. Natürlich sind auch geringere Schichtstärken möglich, die zwar zu einem günstigeren Preis führt, aber die Qualität erheblich schrumpfen lässt. Üblich sind Körnungen zwischen 1–4 mm. Feinere Körnungen wirken edler, gröbere haben mehr Struktur und Griffigkeit.

Bindemittel

Ohne den Einsatz eines Bindemittels geht es natürlich nicht, sonst würde man auf den kleinen Kieselsteinen herumlaufen. Das Bindemittel sorgt dafür, dass sich die Natursteinkiesel auch wirklich zu einem Teppich verbinden und die Härte und Widerstandsfähigkeit gewährleistet ist. Das Bindemittel muss auch beständig gegen Lösungsmittel, Reinigungsmittel und Weichmacher sein.

Bei den Bindemitteln ist auch besonders auf die Qualität zu achten. Sie müssen zwingend schadstofffrei und sollten UV-beständig sein. Das gern eingesetzte Expoidharz ist nur lichtbeständig. Die Verwendung von lösungsmittelhaltigen Harzen ist inzwischen für Innenräume verboten. Gute Bindemittel, die auf einer PU-Basis angeboten werden, sind eine optimale, wenn auch etwas teurere Lösung. Epoxidharz ist sehr fest und langlebig, Polyurethan hingegen elastischer und UV-beständiger – ideal für Außenanlagen.

Voraussetzungen für den Einsatz im Außenbereich

Damit ein Steinteppich im Außenbereich langfristig funktioniert, muss der Untergrund frostfest, tragfähig und eben sein. Zudem ist eine fachgerechte Abdichtung entscheidend, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Eine Versiegelung schützt zusätzlich vor Schmutz und erleichtert die Reinigung.

Der Steinteppich ist sehr offenporig und verfügt über eine poröse Beschichtung, dadurch kann Wasser durch den Steinteppich hindurch ablaufen. Damit es nicht zu einem Wasserstau kommt, muss beim Einsatz eines Steinteppichs im Außenbereich auf Terrasse oder Balkon daher die Verlegung eines Drainagesystems unter dem Steinteppich erfolgen. Diese Maßnahme hat den zusätzlichen Effekt, dass auch in den Wintermonaten keine Eisflächen oder Wasserpfützen auf dem frostsicheren Steinteppich entstehen können. Auch eine Algenbildung oder „Vergrünung“ des Steinteppichs mit Algen kann dadurch nicht erfolgen.

Bautechnische Vorteile eines Steinteppichs

Die Art der Konstruktion eines Steinteppichs bringt eine Reihe bautechnischer Vorteile mit sich. Die offenporige Struktur des Steinteppichs schluckt den Schall, insbesondere natürlich den Trittschall. Steinteppiche wirken daher schallreduzierend, schallschluckend und sind eine gute akustische Dämmung im Wohnhaus.

Steinteppiche sind allergikerfreundlich, insbesondere für Hausstaub-Allergiker. Auch hier wird durch die offenporige Struktur des Bodenbelags der Hausstaub im Steinteppich gebunden und kann nicht aufgewirbelt werden.

Ein Steinteppich kann sich aufgrund seiner Struktur und der geringen Reibungsflächen nicht statisch aufladen.

Vorhandenen Fußbodenheizungen können durch den Einsatz eines Steinteppichs energieeffizienter werden, denn durch die besonders gute Belüftung des Steinteppichs wird die Reaktionszeit der Fußbodenheizung erheblich verkürzt, was natürlich einen geringeren Energieverbrauch bedeutet.

Zusammenfassung der bautechnischen Vorteile

Fugenlos: Keine Schmutz- oder Moosablagerungen in Fugen
Rutschfest: Besonders wichtig in Eingangsbereichen oder am Pool
Pflegeleicht: Einfach zu reinigen, keine Spezialmittel notwendig
Individuell gestaltbar: Farben, Muster und Korngrößen frei wählbar
Langlebig: Hohe Widerstandsfähigkeit gegen Witterung, Chemikalien und mechanische Belastung
Trittschallminderung: In Kombination mit einer geeigneten Unterlage kann ein Steinteppich den Schallpegel in Innenräumen reduzieren
Allergikerfreundlich: Keine textilen Fasern, in denen sich Staub oder Pollen festsetzen – leicht abwaschbar
Geeignet für Fußbodenheizung: Die offene Struktur und gute Wärmeleitfähigkeit sorgen für effiziente Wärmeübertragung

Preis-Leistungsverhältnis

Ein Steinteppich ist in der Anschaffung meist teurer als klassischer Laminat oder PVC-Boden, liegt aber preislich unter hochwertigen Natursteinplatten. Langfristig punktet er durch Langlebigkeit, geringe Instandhaltungskosten und eine zeitlose Optik. Bei fachgerechter Verarbeitung kann ein Steinteppich mehrere Jahrzehnte halten, ohne an Attraktivität oder Funktion einzubüßen.

Fazit 

Ein Steinteppich ist eine attraktive und langlebige Lösung für den Innen- und Außenbereich. Das gute Preis-Leistungsverhältnis, die große Gestaltungsfreiheit und die hervorragenden technischen Eigenschaften machen ihn zu einer lohnenden Investition für Bauherren und Renovierer.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Steinteppich Ratgeber / Jens Kleinholz