Fenstergriffe

Fenstergriffe

Der Abschnitt Fenstergriffe im Ratgeber Fenster wird unterteilt in:


Moderne Fenstergriffe sind Bedienungselemente, mit denen man Fenster aller Art öffnen, schließen, kippen und klappen kann. Um das Abschließen der Fenster zu ermöglichen, werden auch abschließbare Fenstergriffe verwendet; dafür müssen allerdings Schließzylinder in den Fenstergriff eingebaut werden. Fenstergriffe werden permanent für das Öffnen und Schließen benutzt, daher ist bei der Auswahl der Fenstergriffe auf eine gute Qualität des Materials und der Verarbeitung zu achten.

 


Die Fenstergriffe bestehen in der Regel aus Aluminium, Edelstahl, Kunststoff oder Zinkdruckguss und werden in allen möglichen Farben und Formen angeboten. Aus optischen und stilistischen Gründen sollte beachtet werden, dass die Fenstergriffe mit den übrigen Beschlägen der Wohnung zusammenpassen, mindestens sollten sie von der Formgebung und vom Material zu den Türgriffen passen.

Der Drehgriff

Der Drehgriff ist das zentrale Bedienungsinstrument, um die verschiedenen Fensterfunktionen, wie öffnen, schließen, kippen und klappen ausführen zu können. Die Technik liegt in den Beschlägen, die es allein durch eine Drehung des Griffes gewährleisten, dass das Fenster die gewünschten Funktionen ausführen kann. Die Funktion beruht dabei allein auf der Fähigkeit der innenliegenden Fensterbeschläge, die Verriegelung des Fensters in der gewünschten Position zu bringen. Bei Schiebefenstern dient der Drehgriff gleichzeitig als Hebel zum Verschieben des Fensters.

Fenstergriffe sind physikalisch eigentlich nur Hebel, die in der Ausgangsposition sowie bei den verschiedenen möglichen Stellungen des Fenstergriffes in vorgesehene Raster einrasten. Es gibt zwar unterschiedliche Ausführungen, in der Regel jedoch rasten die Griffe jeweils nach 90° ein, in Ausnahmefällen auch alle 45°.

Die gebräuchlichsten Positionen und ihre dazugehörige Funktion von Fenstergriffen sind:

0° Das Fenster ist geschlossen - Griff senkrecht nach unten
90° Drehen, das Fenster kann gedreht werden - Griff waagerecht
180° Kippen, das Fenster kann gekippt werden - Griff senkrecht nach oben
135° Aufschieben (Der Griff wird aus der Kippstellung um 45° zurückgedreht ) bei Beschlägen von Schiebetüren

Unterscheidungsmerkmale von Fenstergriffen

Fenstergriffe unterscheiden sich sehr in ihrer Form und sind dabei sehr anpassungsfähig. Daneben ist der verwendete Werkstoff von Bedeutung. Im Angebot sind Aluminium, Edelstahl, Eisen, Fensterblech, Holz (Ebenholz), Kunststoff, Magnesium, Messing (glänzend, patiniert, poliert) Nickel (matt und poliert) und Porzellan. Weiterhin kann man die Fenstergriffe nach Stilepochen einordnen. Speziell bei denkmalgeschützten Immobilien ist der Einsatz antiker Einrichtungsstile bei Fenstergriffen nicht ungewöhnlich. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal kann man neben den Standardformen auch die Fenstergriffe mit Druckknopf , integrierter Blockiertaste oder die abschließbaren Fenstergriffe nennen.

Verriegelung

Die Normen für Verriegelungen von Fenstern (und Türen) sind in der DIN EN 12051 festgelegt. Hier wird das Betriebsverhalten, die Sicherung und die Sicherheit für Riegel, die zur Sicherung oder zur Verbesserung der Sicherung von Fenstern an Gebäuden verwendet werden, festgelegt. Eingeschlossen sind dabei alle Hebel, Griffe, Schieber oder andere abnehmbare Betätigungselemente.

Die Riegel dürfen ausschließlich von der geschützten Seite des Fensters oder der Tür aus betätigt werden. Im Einzelnen werden folgende Riegel erfasst:

Bollwerksriegel
Einsteckriegel
Fallenriegel
geheime Riegel
Grendelriegel
Kantenriegel
Riegel für Garagentüren
Riegel mit Feder
Riegel mit Vorhängeschloss
Untenriegel
verschließbare Riegel, die von Hand bewegt werden

Die technischen Eigenschaften der Riegel werden durch einen 7-stelligen Schlüssel klassifiziert. Im Einzelnen werden folgende sieben Eigenschaften bewertet:

1. Stelle: Gebrauchsklasse
2. Stelle: Anzahl der Prüfzyklen
3. Stelle: Türmaße
4. Stelle: Feuersicherheit
5. Stelle: Gebrauchssicherheit
6. Stelle: Korrosionsbeständigkeit
7. Stelle: Sicherung

Oliven

Im Zusammenhang mit der Verriegelung von Fenstern taucht auch immer wieder der Begriff Fensterolive oder Olive auf. Dieser Ausdruck ist zwar nicht mehr zeitgemäß, ist aber im allgemeinen Sprachgebrauch erhalten geblieben. Man verwendet ihn heute sogar oft als einen übergeordneten Begriff für Fenstergriffe in verschiedenen Variationen.

Eigentlich wurden die Fenstergriffe früher nur deswegen als Oliven bezeichnet, weil sie ähnlich wie eine Olive geformt waren. Als Olive wurden die zweiseitigen kurzen Hebel bezeichnet, die über eine deutliche Verdickung in der Mitte verfügten.

Bei heutigen Fenstergriffen sind die Oliven von den einarmigen Hebel- bzw. Drehgriffen überwiegend abgelöst worden. Diese Hebel lassen viel größere Kräfte beim Bewegen des innenliegenden Beschlags zu und zeigen schon aus größerer Entfernung den jeweiligen Verschlusszustand des Fensters an.

Pilzkopfverriegelung

Eine Pilzkopfverriegelung, auch als Pilzkopfzapfenverriegelung oder Pilzzapfenverriegelung bekannt, ist ein unabdingbarer Bestandteil eines einbruchhemmenden Fensters. Dieser Fensterbeschlag ist mit einem pilzkopfförmigen Zapfen bestückt und bietet zusammen mit entsprechenden Schließteilen einen Aushebelschutz.

Der Name geht auf das pilzförmigen Aussehen des Zapfens zurück. Der Pilzzapfen befindet sich am Fensterflügel und ist so konstruiert, dass er sich in der Verschlussstellung in das auf der Rahmenseite montierte Schließteil einhakt. Durch dieses Einhaken ist der Fensterrahmen mit dem Fensterflügel formschlüssig verbunden und das Aushebeln des Fensters mit einfachen Werkzeugen wird einem Einbrecher erheblich erschwert, denn wie die Erfahrung der Polizei lehrt, stehen Einbrecher immer unter immensem Zeitdruck. Gelingt ihnen das Aufhebeln nicht innerhalb der ersten 60 Sekunden, geben Sie Ihren Versuch in der Regel auf. Der Schutz ist umso besser, je mehr Pilzkopfverriegelungen eingesetzt werden. So gibt es Hersteller, die Fenster generell mit umlaufenden Pilzkopfverriegelungen ausstatten.

Abschließbare Fenstergriffe

Für abschließbare Fenstergriffe gibt es zwei wesentliche Anwendungsmöglichkeiten. Zum Ersten ist der abschließbare Fenstergriff eine optimale Kindersicherung und zum Zweiten natürlich der geeignete Fensterbeschlag für den Einbruchschutz.

Kindersicherung

Ein abschließbarer Fenstergriff ist für die Sicherheit von Kindern eine sinnvolle Anschaffung. Die Eltern haben damit die Kontrolle darüber, wo die Kinder ein Fenster öffnen können oder dürfen. Die Fenster können daher durch Kinder nicht unbeaufsichtigt geöffnet werden. Besonderer Vorteil: Die abschließbaren Fenstergriffe sind in der Regel gleichschließend, was bedeutet, dass man nur einen einzigen Schlüssel für alle abschließbaren Fenster benötigt.

Einbruchschutz

Abschließbare Fenstergriffe erschweren das Öffnen der Fenster von außen erheblich und bieten somit Schutz vor Eindringlingen. Sie werden in Verbindung mit einem aushebelsicheren Fensterbeschlag eingesetzt, um die einbruchhemmenden Eigenschaften des Fensters (Pilzkopfverriegelung, Sicherheitsglas) weiter zu erhöhen. Besonders gute Eigenschaften weisen abschließbare Fenstergriffe auf, die mit einem Bohrschutz für das Fenstergetriebe ausgestattet sind und einer Belastung von 100 Nm gegen Abreißen und Abdrehen widerstehen können.

Abschließbare Fenstergriffe kann man auch mit einer Alarmfunktion ausstatten lassen, bei der bereits beim Versuch eines Einbruchs ein schriller Alarm ausgelöst wird.
 

Technik verschließbarer Fenstergriffe

Abschließbare Fenstergriffe sind mit einem Schließzylinder (und/oder Druckknopf) versehen. Der Schließzylinder verriegelt den Fenstergriff in geschlossener Stellung verriegeln. Dadurch kann nicht mehr gedreht werden. Dadurch wird verhindert, dass der Einbrecher den Beschlag verschieben kann.

Über aktuelle Entwicklungen im Bereich von Fenstern, Fenstertechnik, Sonnenschutz und Fensterbeschlägen berichten wir ständig in unserer Rubrik Innenausbau / Fenster. Informieren Sie sich auch dort.

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