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Fußbodenheizung: 5 FAQs über den richtigen Bodenbelag

Innenausbau / Fussboden:  Eine Fußbodenheizung ist vor allem im Winter gemütlich und spendet angenehme Wärme. Wer nach einem kalten Wintertag im Schnee schon einmal in ein Haus mit Fußbodenheizung gekommen ist, weiß wie schnell man sich durch diese Art von Heizung wieder aufwärmt. Auch nasse Schuhe, die eben noch von Schneematsch bedeckt waren, trocknen schnell und sind beim nächsten Anziehen weder kalt noch nass.

 

Fußbodenheizungen versprechen eine gleichmäßige, angenehme Wärme und sind deswegen vor allem bei Eigenheimbesitzern beliebt. Doch worauf sollte man achten, wenn man eine Fußbodenheizung einbauen lassen möchte? Hier finden Sie fünf häufig gestellte Fragen zum richtigen Bodenbelag über einer Fußbodenheizung.

Welche Bodenbeläge sollte ich bei einer Fußbodenheizung wählen?

Tatsächlich gibt es mehrere Bodenbeläge, die für diesen Fall infrage kommen. Wenn es darum geht, dass ein Bodenbelag pflegeleicht sein soll, etwa weil in dem Haushalt Kinder wohnen, die gern mal kleckern, oder um Zeit bei der Reinigung zu sparen, sollten Sie pflegeleichtes Laminat kaufen. Es hat durchschnittlich eine Stärke von neun Millimetern und damit eine Wärmedurchlässigkeit von 0,044 Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Damit liegt der Wert weit unter der Wärmedurchlässigkeit eines Teppichs, was bedeutet, dass die Wärmedurchlässigkeit von Laminat sehr viel günstiger ausfällt.

Wenn Sie lieber einen Echtholzboden verlegen möchten, sollten Sie darauf achten, dass das Holz nicht dicker als 22 Millimeter ist. Außerdem kann Parkett nur über Warmwasserfußbodenheizungen, und nicht über elektrischen Fußbodenheizungen verlegt werden. So oder so ist ein robustes Holz gefragt, und daher sind vor allem Eiche, Räuchereiche, Bambus und Nuss für die Verlegung über einer Fußbodenheizung geeignet. Insbesondere Bambus verfügt eine hohe Wärmeleitfähigkeit und ein in voll verklebtes Bambusparkett unterstützt die Heizleistung und Wärmeübertragung.

Ein gemütlicher Teppichboden kann ebenfalls über einer Fußbodenheizung verlegt werden. Dieser sollte jedoch nicht zu dick sein, um die Wärme besser durchzulassen. Es sollte ein robustes Material wie zum Beispiel Jute oder Sisalfaser gewählt werden. Siegel wie das rote „t“ der Europäischen Teppichgemeinschaft oder das TÜV Umweltsiegel geben über die Qualität des Teppichs Aufschluss.

Fliesen sind der Alleskönner unter den Bodenbelägen. Im Sommer schön kühl, im Winter unter Einfluss einer Fußbodenheizung wunderbar warm. Fliesen nehmen die Wärme schnell an und halten sie länger als andere Materialien. Fliesen bieten außerdem den Vorteil, hohe Temperaturen gut zu vertragen.

Welcher Bodenbelag blockiert die Heizungswärme?

Per se ist es nicht ein spezieller Bodenbelag, der die Wärme blockieren kann. Tatsächlich lassen sich auch Teppichboden und eine Fußbodenheizung kombinieren. Dabei kommt es allerdings auf das Material des Teppichs, die Dicke und die Unterlage des gewünschten Designs an. Ein dicker Trittschutz sollte etwa nicht dorthin gelegt werden, wo die wohlige Wärme aufsteigen soll. Insgesamt sollte ein TOG-Wert von 2.5 nicht überschritten werden. Den TOG-Wert kennt man aus dem Zusammenhang mit Camping und Outdoor, insbesondere geht es dabei um Schlafsäcke und ihren Wärmewiderstand. Ein durchschnittlicher Teppich hat einen TOG-Wert von eins bis zwei. Ein niedriger Wert ist hierbei zu bevorzugen.

Wie wirkt sich das Material des Bodenbelags auf die Aufheizzeit aus?

Je nach Bodenbelag kann es länger oder kürzer dauern, bis die Wärme der Fußbodenheizung an Ihren Füßen ankommt. Dann wärmt sie den Körper direkt, da die Füße Wärme und Kälte sehr stark wahrnehmen. Teppichboden nimmt bei der Aufheizzeit am langsamsten die Wärme auf, entsprechend kann sie auch erst später in Ihren Wohnräumen ankommen. Fliesen, Laminat und Vinyl sind da schneller und bieten schon nach kürzerer Zeit angenehme Wärme. Ein Material, das die Wärme schnell annimmt, ist bei Fußbodenheizung vor allem deswegen vorteilhaft, weil es länger dauert, bis sich bei Warmwasserheizungen das aufgewärmte Wasser im Rohrsystem verteilt. Die Alternative ist eine elektrische Fußbodenheizung, bei der weniger Wärme während des Verteilungsprozesses verloren geht, und die Wärme schneller spürbar ist. Es hängt also auch von Ihrer Fußbodenheizung ab, wie schnell sich die Wärme durch den Bodenbelag verbreitet.

Welche Faktoren haben außerdem Einfluss auf die Effizienz der Bodenheizung?

Grundsätzlich spielt bei einem Bodenbelag, der über einer Fußbodenheizung liegt, immer die Dicke eine Rolle, da sieden Wärmedurchlasswiderstand maßgeblich mitbestimmt. Der Wärmedurchlasswiderstand berechnet sich wie folgt: Dicke des Bodenbelags geteilt durch Wärmeleitfähigkeit. Je niedriger der sich daraus ergebende Wert ausfällt, umso besser ist es für die Energieeffizienz Ihrer Fußbodenheizung.

Warum ist es wichtig, dass die Fußbodenheizung nicht zu hoch eingestellt wird?

Im Allgemeinen empfiehlt es sich, die Heizung nicht höher einzustellen als wirklich notwendig. Schließlich werden dabei Ressourcen verbraucht, die Ihr Geld kosten, es ist aber auch besser für die Umwelt, ein wenig an Brennstoffen zu sparen. Von diesen Faktoren abgesehen hat eine niedrigere Temperatur aber auch einen ganz praktischen Nutzen: je nachdem, welches Material Sie am Ende ausgewählt und verlegt haben, kann das durch eine zu hohe Temperatur porös und spröde werden. Im schlimmsten Fall kann es nach ein paar Jahren nötig werden, den Bodenbelag zu ersetzen. Um das zu verhindern, sollten Sie dafür sorgen, dass Ihre Heizung nur so viel leistet, wie wirklich nötig ist, um in Ihren Wohnräumen eine angenehme Temperatur zu spüren- und natürlich darauf achten, dass Hitzestau keine Chance hat.

Fazit:

Mit der richtigen Vorbereitung und einem Überblick über die Faktoren, die die Wärmedurchlässigkeit beeinflussen, ist eine Bodenheizung eine gute Investition für gemütliche Wärme. Werte wie die Wärmedurchlässigkeit, Dicke und TOG finden Sie jeweils auf den Packungen oder in den Produktbeschreibungen. Sollte das nicht der Fall sein, lohnt sich immer auch eine Nachfrage beim Verkäufer oder Hersteller. Und dann können Sie sich bald schon über warme Füße freuen.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de