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Garten im Winter

Gartenglück bei Schnee und Eis

Garten im Winter Gartenglueck bei Schnee und Eis Fotograf Timo Schaetzler (zum vergroessern klicken) Was Hausbesitzer für den Winterzauber vor der Haustür tun können
Garten / Garten im Winter: 
Rosenblüte hin, Altweibersommer her – eines der faszinierendsten Szenarios im Gartenjahr spielt sich im Winter ab. Wenn die Temperatur am Taupunkt liegt und feuchte Nebelschwaden über Häusern und Gärten hängen, kommt es zu einer seltenen winterlichen Kapriole: dem Raureif.
Kristalliner Glanz überzieht plötzlich Grashalme, Äste und was der Gartenlandschaft sonst noch Konturen verleiht. An dem weißen Zauber erfreuen sich vor allem jene Gartenbesitzer, die solche Phänomene rechtzeitig in ihrem Pflanzschema berücksichtigt haben. Denn ein Garten im Winter bedeutet eben nicht nur, dass man es – abgesehen von Schutzmaßnahmen für empfindliche Pflanzen, der Gerätepflege und der Bodenvorbereitung für die neue Saison – eher ruhiger angehen lassen kann. Es bedeutet auch den Genuss einer ganz eigenen Ästhetik der Formen und Farben. Ingrid Lechner, Gartenexpertin von Schwäbisch Hall, gibt Tipps, wie sich dieses Vergnügen mit einer klugen Planung steigern lässt.

Im Winter haben Formen und Konturen eine größere Bedeutung als Farben. Die Gliederung von Wegen, der Wuchs der Gehölze und die Formbeständigkeit von Pflanzen gewinnen jetzt optisch besonderes Gewicht. Hinzu kommt, dass das Sonnenlicht im Winter sehr schräg einfällt, weshalb das Schattenspiel von Gehölzen auf Schnee, insbesondere das von einzeln stehenden Bäumen, zum echten Highlight der winterlichen Ästhetik werden kann. (siehe zum Thema: Kleiner Baum große Wirkung)

Andererseits bleiben trotz entlaubter Bäume, des Endes von Blütezeiten und reifen Früchten auch zwischen Dezember und Februar noch Möglichkeiten, mit bestimmten Pflanzen natürliche Farben vor die Haustür oder auf die Terrasse zu zaubern. Gerade an trüb-grauen Wintertagen ohne Schnee lässt sich so die häusliche Umgebung durchaus aufheitern.

Von den lokalen klimatischen Gegebenheiten, insbesondere der Schneemenge und den Minustemperaturen, kann es abhängen, ob das Pflanzschema eher die winterliche Stimmung betont oder den bunteren Akzenten Vorrang gibt. Egal für welche Variante man sich entscheidet, immergrüne bzw. wintergrüne Pflanzen sollten in keinem Fall fehlen. Sie sorgen für Fülle und Farbe und im besten Fall zudem für elegante Strukturen.

Elegante Strukturen, optische Dynamik

Eine herausragende Rolle spielen dabei die Gehölze. Man sollte allerdings rechtzeitig klären, wie stark sie wachsen, weil einige durchaus die Proportionen kleinerer Gärten sprengen können. Generell verleiht die Staffelung immergrüner Bäume und Sträucher einem Garten Ausstrahlung und Räumlichkeit.

Schnitthecken, wie Eibe, Fichte, Berberitze, Buchsbaum oder Feuerdorn eignen sich sehr gut, um einen Garten - nicht nur im Winter - elegant zu umrahmen.
Besonders stilprägend für die Gesamtstruktur wirkt Kletterefeu an Häusern, Bäumen und Bögen. Die immergrünen Rhododendren begeistern zusätzlich durch ihre schönen Blüten im Frühjahr. Eine gute Positionierung belohnen auch die Koniferen. Diese Nadelgehölze treten selbst bei viel Schnee noch farblich hervor – für viele sind sie ohnehin unverzichtbarer Bestandteil der Weihnachtszeit.

Interessante optische Effekte und Dynamik versprechen im Winter auch Gräser, Bambusstauden, Farne und Wintergemüse. Bei Letzteren gibt der Grünkohl nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch viel her. Unter den Gräsern haben beispielsweise das Pfeifengras, China-Schilf oder das Japan-Waldgras farblich attraktive Auftritte, die in der kalten Jahreszeit atmosphärische Wärme vermitteln können. (siehe zum Thema: Ziergräser)

Einige Gehölze bringen ebenfalls Farbe ins Wechselspiel des winterlichen Wetters. Intensiv gelb blühen der Winterjasmin und die Zaubernuss, rosaweiß ist die Blüte des Duftschneeballs. Die jungen Zweige des Sibirischen Hartriegels wiederum bestechen durch ein leuchtendes Rot. (siehe zum Thema: Winterblüher)

Quelle: Schwäbisch Hall