Welche Nutzung des Wintergartens ist vorgesehen?
Die geplante Nutzung des Wintergartens ist in vielerlei Hinsicht bedeutsam, denn von ihr hängt Material, Farbe, Heizung und Konstruktion des Wintergartens ab. Die Nutzungspalette reicht vom simplen Gewächshaus bis zum zweistöckigen Wohnhausanbau. Warum entscheiden sich eigentlich die Hauseigentümer immer häufiger für einen Wintergarten als Anbau an das Wohnhaus? Wer dies tut, um seinen Wohnraum zu vergrößern, der kann das sicherlich auch einfacher mit einem konventionellen gemauerten Anbau erreichen. Es muss wohl an dem besonderen Reiz eines Wintergartens liegen, der einerseits das Gefühl vermittelt, sich in der Natur zu befinden, andererseits jedoch auch einen Schutz vor den Unbillen der Natur bietet.
Welche Nutzungsmöglichkeiten gibt es?
Die Nutzung des Wintergartens als Gewächshaus
Ein nur einfach verglaster und nicht beheizter Wintergarten ist im eigentlichen Sinne ein Gewächshaus und zum Wohnen bei winterlichen Temperaturen, sowie zur Überwinterung exotischer, frostempfindlicher Pflanzen nicht geeignet und gemäß der Energieeinsparverordnung auch nicht gestattet.
Der Glasanbau als Kaltwintergarten
Als Kaltwintergärten bezeichnet man Wintergärten, die zum Überwintern von Pflanzen genutzt werden und dabei eine Innentemperatur von weniger als 12 Grad benötigen. Diesen gleichzusetzen sind Wintergärten, die weniger als 4 Monate im Jahr als Wohnraum genutzt werden.
Klein-Wintergarten
Foto: Sunshine Wintergarten GmbH
Wintergärten mit einer Nutzfläche von weniger als 15 qm bezeichnet man als Klein-Wintergärten. Für ihrer Nutzung benötigt man keine Heizung, bzw. für ihre energetische Qualität gibt es keine Vorschriften.
Kleiner Wohnwintergarten
Ein kleiner Wohnwintergarten ist ein Wintergarten, der eine Nutzfläche von 15-50 qm hat und mehr als 4 Monate im Jahr als Wohnraum genutzt wird. Für diesen Wohnwintergarten gelten bestimmte Vorschriften der Energieeinsparverordnung EnEV. Man kann diesen kleinen Wohnwintergarten von der Nutzung her mit dem großen Wohnwintergarten gleichsetzen
Wintergarten / Großer Wohnwintergarten
Dieser Wohnwintergarten hat eine Nutzfläche von mehr als 50 qm, wird ganzjährig benutzt und ist in der Regel Bestandteil der Gebäudehülle. Für diesen Wohnwintergarten gelten alle Vorschriften der Energieeinsparverordnung, die auch für das Gebäude selbst zu erfüllen sind.
Nutzungsbeispiele für den Wohnwintergarten
Wenn die Vorstellungen von der Nutzung des Wintergartens bereits konkretisiert sind, sollten sich die nächsten Überlegungen auf die Ausrichtung des Wintergartens fokussieren. Dabei ist natürlich auch die weitere Nutzung Wintergarten zu berücksichtigen. Die nachstehenden Nutzungsbeispiele sollen eine kleine Anregung geben.
Nutzung als Büro oder Atelierraum
Ein idealer Arbeitsplatz für Architekten, Ingenieure, Schriftsteller, Redakteure sowie für Künstler (auch Hobbykünstler) aller Art, die hier ein optimales Umfeld für ihre Arbeit finden.
Wintergarten als Wohnraumerweiterung mit Verbindung zu den angrenzenden Wohnräumen
Die Nutzung als zusätzliches Eßzimmer, als Bibliothek im Grünen, als zweites Wohnzimmer mit Kamin, dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt.
Nutzung als Überwinterungsquartier Pflanzen
Der einfache Glasanbau bietet die Möglichkeit, dass Kübel- und andere Pflanzen eine sichere Überwinterungsmöglichkeit finden
Wellness und Entspannung
Für diese Arten der Nutzung des Wintergartens sind installationstechniche Voraussetzungen zu schaffen, um z.B. Farblichttherapie, Infrarotkabine, Dampfdusche, Lichtdusche oder Sauna zu nutzen. Selbst ein Whirlpool oder ein kleines Fitnessstudio kann im Wintergarten bei entsprechender Größe eingerichtet werden.