Die Geschichte des Wintergartens

Die Anfänge der Geschichte des Wintergartens reichen bis in die Zeit der Römer und Griechen zurück, die bereits besondere Bauten errichteten, um Pflanzen und insbesondere deren Früchte aus entfernten eroberten Gebieten zu kultivieren. Viele hundert Jahre später waren es Seefahrer, die den Aufschwung des modernen Wintergartens verursachten. Die Seefahrer brachten von ihren Reisen in ferne Länder auch tropische Pflanzen mit nach Europa. Diese Pflanzen mussten einen besonderen Schutz erhalten, um in unserem Klima gedeihen zu können. Es entwickelten sich die ersten Formen der Gewächshäuser, in denen Ananas, Bananen und vor allem Orangen gedeihen konnten.

Es begann mit der Pinery

Ananas (Pineapples) galten als ein besonders privilegiertes Nahrungsmittel, das zum Statussymbol avancierte. Man kultivierte die Ananas damals in kleinen Treibhäusern, die Pinery genannt wurden. Diese waren für die weitere Entwicklung der Gewächshäuser und damit auch des Wintergartens von entscheidender Bedeutung.

Mit der Orangerie gelang der Durchbruch

Die Geschichte des Wintergartens

Foto: Wikipedia

Nicht zuletzt wegen der Aufzucht von Orangen wurden die so genutzten Gewächshäuser Orangerien genannt. Die Architektur der Orangerien im viktorianischen Baustil wurde durch aufwendige Glas-Stahl-Konstruktionen bekannt und verbreitete sich auch sehr schnell auf dem europäischen Kontinent. Insbesondere die Botanischen Gärten wetteiferten mit immer größeren und aufwendigen Gewächshäusern. Seit dieser Zeit wurden die Wintergärten erstmals auch als Aufenthalts- und Kommunikationsräume genutzt. In den „Gewächshäusern“ wurde den Menschen ein neues Gefühl der Lebensqualität vermittelt, dass sie auch in die eigenen Wohnbereiche übernehmen wollten.

Die ersten Wintergärten als Anbau an ein Wohnhaus

Der Wintergarten als Anbau an ein bestehendes Wohnhaus entwickelte sich erst im 18. Jahrhundert in Großbritannien. Allerdings war der dafür zu betreibende Aufwand, hauptsächlich hinsichtlich des immensen Energieaufwands, nur den sehr Reichen und Privilegierten aufgrund der hohen Kosten vorbehalten.

Der Wintergarten in Deutschland

Auch in Deutschland entwickelte sich der Wintergarten für den Privatmann langsam und stetig bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Allerdings wurden diese Wintergärten meist immer noch im viktorianischen Stil errichtet. Mit der Verbesserung des Baumaterials Glas und der damit einhergehenden Besinnung auf ökologische Werte auch hinsichtlich der Wärmedämmung und Wärmenutzung werden seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ganz andere architektonische Ansprüche gestellt, die ihren Niederschlag in den modernen Wintergärten finden und die zum Wohn-Wintergarten, der einen neuen Wohnbereich in das Haus einbezieht, führten.