Hintermauerziegel

Hintermauerziegel finden im Hausbau bei zweischaligem Mauerwerk für die hintere der beiden Mauern Verwendung. Es ist daher nicht erforderlich, daß diese Mauerziegel frostbeständig sind. Da mit den Hintermauerziegeln auch keine Verwendung als Sichtmauerwerk vorgesehen ist, ist auch die Oberflächenstruktur unbedeutend, denn die wird verputzt oder verblendet.


Hintermauerziegel dienen beim Hausbau zu Errichtung sowohl tragender, als auch nichttragender Außen- und Innenwände und können, je nach Anforderungsprofil, unterschiedliche Druckfestigkeiten und Formate haben.

Die Hintermauerziegel werden als Vollziegel, Lochziegel, Porenziegel Mauertafelziegel oder Wärmedämmziegel hergestellt.


Für eine gute Wärmedämmung, wie sie beim heutigen Hausbau erforderlich ist, sind großformatige Mauerziegel, mit zahlreichen Lochungen (Hochlochziegel) oder Poren (Porenziegel), besonders geeignet. Mit diesen großformatigen Hintermauerziegeln kann man eine Mauer in wesentlich größerer Geschwindigkeit herstellen.

Um eine besonders gute Schalldämmung beim Hausbau zu erzielen, verwendet man als Hintermauerziegel die sehr schweren Vollziegel, die dann auch als Schallschutzziegel bezeichnet werden.

Vollziegel

Als Vollziegel bezeichnet man Mauerziegel, die vollkommen aus dem Ziegelmaterial, wie Ton, Tonmergel oder Kalksandstein bestehen. Als Vollziegel wird auch ein Hintermauerziegel bezeichnet, wenn er über 85 % des Materials aufweist, der Lochanteil kann also bis 15% betragen. Vollziegel sind aufgrund ihrer Bauweise sehr schwer und schlecht wärmedämmend. Dagegen ist die Schalldämmung von Vollziegeln sehr gut, weshalb sie beim Hausbau auch in diesem Bereich häufig eingesetzt werden.

Lochziegel

Alternativ zum Vollziegel gibt es den Lochziegel. Der Lochziegel ist ein Mauerziegel, der von Löchern durchzogen ist, wodurch eine bessere Wärmedämmung erreicht wird. Weiterhin erreicht man durch die Löcher, die einen erhebliche Teil des Gesamtvolumens des Hintermauerziegel ausmachen können, eine beträchtliche Gewichtsreduzierung. Ein zusätzlicher Nutzen für die Kosten beim Hausbau ergibt sich daraus, daß durch die Lochanteile von bis zu 50% natürlich auch bis zu 50% Material gespart werden kann.

Bei den Mauerziegeln unterscheidet man zwei Arten von Lochziegeln, den Hochlochziegel und den Langlochziegel.

Hochlochziegel

Beim Hochlochziegel verläuft die Lochung senkrecht zur Auflagefläche des Hintermauerziegels, wodurch eine bessere Tragfähigkeit gewährleistet ist.

Die Einteilung der Hochlochziegel erfolgt nach der Größe des Querschnitts ihrer Lochung in die Gruppen
A mit Lochquerschnitt unter   2,5 cm
B mit Lochquerschnitt unter   6,0 cm
C mit Lochquerschnitt unter 16,0 cm

Der Anteil der Lochfläche am gesamten Mauerziegel kann zwischen 15 und 50% liegen.

Hochlochziegel finden beim Hausbau sowohl für tragende als auch für nichttragende Mauerwände Verwendung.

Eine besondere Art der Lochziegel sind die Leichthochlochziegel, die infolge ihrer besonderen Struktur einen hohen Wärmeschutz bieten. Leichthochlochziegel haben einen Lochanteil von etwa 50% der Grundfläche des Ziegels. Darüber hinaus ist das Ziegelmaterial, zusätzlich porosiert. Infolge des großen Luftporenanteils erreichen diese Mauerziegel eine besonders hohe Wärmedämmung.

Langlochziegel

Beim Langlochziegel verläuft die Lochung waagerecht zur Auflagefläche des Lochziegels, dadurch hat dieser Hintermauerziegel eine nicht so gute Tragfähigkeit. Die Verwendung erfolgt daher beim Hausbau auch meist nur für nichttragende Wände.

Die Langlochziegel werden auch als Lochkammerziegel oder Hohlkammersteine bezeichnet. Sie werden aus den gleichen Materialien wie der Vollziegel hergestellt, bestehen aber zu einem sehr großen Anteil aus Hohlräumen.

Mauertafelziegel

Die Herstellung vorgefertigter Wandtafeln aus Mauerziegeln ist beim Hausbau seit langem bekannt und verbreitet. Die dazu verwendeten Mauertafelziegel unterscheiden sich nur dadurch von den üblichen Mauerziegeln, dass anstelle der Griffschlitze große Aussparungen vorgesehen sind, die in der Mauertafel senkrecht durchlaufende Kanäle ergeben, was ihrer Eignung als Hintermauerziegel sehr entgegenkommt.

Der Herstellungsprozess verläuft im wesentlichen wie beim Vollziegel. Zur Verarbeitung der Mauertafelziegel ist Normal-, Leicht- oder auch Dünnbettmörtel geeignet.

Heute werden Mauertafelziegel im Hausbau hauptsächlich in Großformaten als Hintermauerziegel und für den Innenausbau und für nichttragende Innenwände genutzt.

Wärmedämmziegel

Ziegel aus gebranntem Ton, dem Polystyrolgranulat oder Sägemehl als Zuschlagsstoffe beigemischt werden, damit sich Luftporen bilden, nennt man Wärmedämmziegel. Die Zuschlagstoffe, also Sägemehl und Granulat, gasen beim Brennen der Ziegel rückstandsfrei aus und hinterlassen eine Vielzahl feiner Poren, die für die guten Wärmedämmeigenschaften sorgen.

Mauerziegel in der Form des Wärmedämmziegel sind beim heutigen Hausbau unverzichtbar, sie zeichnen sich auch durch geringes Gewicht, hohe Druckfestigkeit und gute Wärmespeicherfähigkeit aus. Ihr günstiges Verhalten gegenüber Feuchtigkeit im Stein sorgt für ein angenehmes Raumklima, das oft zitierte Wohlfühlklima.