Badezimmer

Bodengleiche Duschen sind heute Standard

Bodengleiche Duschen fügen sich harmonisch in moderne Bäder ein

Hausbau / Badezimmer:  Moderne Badezimmer verfügen über bodengleiche Duschen. Bodengleiche Duschen werden häufig auch als ebenerdige Dusche oder begehbare Dusche bezeichnet. Für ein ordnungsgemäßes Funktionieren dieser Duschen ist das Vorhandensein einer Duschablaufrinne oder eines Punktablaufs eine notwendige Voraussetzung.

 

Duschabläufe sind in verschiedenen Designs und Materialien erhältlich, um sich gut in das Gesamtdesign des Badezimmers einzufügen. Moderne Abläufe können flach in den Boden integriert oder als sichtbare Akzente gestaltet sein.

Vorteile von bodengleichen Duschen

1. Barrierefreiheit & Komfort
Stufenloser Einstieg – ideal für Senioren, Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Familien.
Einfacher Zugang für Rollstuhlnutzer (DIN-18040-konform, je nach Ausführung).
2. Moderne Optik
Durchgehender Bodenbelag wirkt großzügig und hochwertig.
Weniger visuelle Brüche → ruhiges, klares Design.
3. Leichte Reinigung
Keine störenden Kanten oder Schmutzfugen.
Ablaufrinnen lassen sich meist einfach herausnehmen und reinigen.
4. Hohe Flexibilität in der Badplanung
Frei platzierbar im Bad (nicht an Duschwanne gebunden).
Individuell anpassbar hinsichtlich Größe, Form und Material.
Gut kombinierbar mit Glasabtrennungen, Walk-in-Duschen usw.

Besondere Technik: Komponenten & Funktionsweise

1. Duschablaufrinnen

Die Rinne ist das zentrale Element für Entwässerung und Abdichtung.

Eine Duschablaufrinne, oft auch als Duschrinne oder Duschablauf bezeichnet, ist ein wichtiger Bestandteil eines Duschsystems. Sie dient dazu, das ablaufende Wasser aus der Dusche effizient abzuleiten und dabei gleichzeitig eine ästhetisch ansprechende Lösung zu bieten. Im Internet findet man ein großes Angebot für Duschablaufrinnen von Moderne Dusche. Nachstehend einige Informationen, die man beim Kauf von Duschabläufen berücksichtigen muss.

Arten von Ablaufrinnen:

Bodenablaufrinne (klassisch): längs an der Wand oder im Boden platziert.
Wandablaufrinne: Entwässerung in der Wand → Boden kann fast eben bleiben.

Punktablauf (klassischer Bodenablauf): meist in der Mitte der Dusche.

Über einen Punktablauf ist die Entwässerung eines ebenerdigen Duschbereichs über einen einzelnen Bodenablauf möglich. Der Punktablauf wird mittig oder in einer Ecke eingesetzt und sorgt zuverlässig für das schnelle Abfließen des Duschwassers. Der Punktablauf bietet eine der besten Möglichkeiten, eine ebenerdige Dusche im Badezimmer einzubauen. Im Gegensatz zur Linienentwässerung mit einer Duschrinne erfolgt dabei die Entwässerung über einen einzelnen Bodenablauf. Der Punktablauf wird immer dann gewählt, wenn der Duschbereich kleinformatig gefliest ist. Bei großformatigen Fliesen ist die Kombination mit einem Linienablauf eine bessere Lösung.

Vorteile modernster Rinnensysteme:

  • Sehr hohe Ablaufleistung (wichtig bei großen Regenduschen).
  • Flache Bauhöhen → auch bei Sanierungen geeignet.
  • Integrierte Dichtmanschetten für normgerechte Abdichtung.

2. Gefälleausbildung

Damit das Wasser kontrolliert abläuft, braucht es ein Gefälle.
Gefällevarianten:
Linienentwässerung: Gefälle nur in eine Richtung (einfachere Fliesenverlegung).
Punktentwässerung: Gefälle zu einem zentralen Punkt (4-seitiges Gefälle nötig).
Gefällewerte:
Regel: 2–3 % in Richtung Ablauf.

3. Abdichtungstechnik (zwingend notwendig!)

Eine bodengleiche Dusche muss nach DIN 18534 (Abdichtung innen) ausgeführt werden.

Wichtige Abdichtungselemente sind:

  • Flüssigfolie / zementäre Verbundabdichtung
  • Dichtmanschetten für Rohrdurchführungen
  • Dichtband für Wand-Boden-Anschlüsse
  • Werkseitig integrierte Dichtvliese bei Ablaufrinnen

Ziel:
Verhindern, dass Wasser in Estrich, Mauerwerk oder darunterliegende Räume eindringt.

4. Bodenaufbau & Drainage

Der Aufbau muss so gestaltet sein, dass:

  • Belastung sicher aufgenommen wird (Statik).
  • Ablauf ausreichend tief eingebaut werden kann.
  • Trittschall- und Wärmedämmung berücksichtigt werden.

Varianten:

  • Estrich im Gefälle (klassisch)
  • Vorgefertigte Gefälle-Elemente aus Hartschaum (leicht und schnell)
  • Duschboards mit integrierter Rinne (ideal bei Sanierungen)

Beispiel für einen vollständigen Bodenaufbau einer bodengleichen Dusche

Grafik Aufbau bodengleiche Dusche

Dies ist ein typischer, fachgerechter Aufbau nach gängigen Normen (u. a. DIN 18534). Der tatsächliche Aufbau kann je nach Gebäude, Estrichhöhe und System variieren.

Schichtaufbau von oben nach unten

1. Fliesenbelag
Rutschhemmung empfohlen: R10/B
Verlegt im Dünnbettverfahren mit flexiblem Fliesenkleber
Großformat fliesenfreundlich bei Linienentwässerung

2. Flexkleber (Dünnbettmörtel)
Entkoppelt leichte Bewegungen
Enthält kunststoffvergütete Zusätze für Elastizität

3. Verbundabdichtung (Abdichtungsschicht)
Nach DIN 18534-3, geeignet für Wassereinwirkungsklasse W2-I.
Bestehend aus:
Flüssigabdichtung oder Dichtschlämme
Dichtband in Ecken und Anschlüssen
Dichtmanschetten an Rohrdurchführungen
Dichtvlies, das an der Ablaufrinne angeschlossen wird

4. Gefälleestrich oder Gefälleplatte (2–3 % Gefälle)

Optionen:
Zementestrich CT-C30-F5 oder stärker
Vorgefertigtes Gefälleboard aus Hartschaum (z. B. XPS mit integrierter Rinne)
Funktion:
Leitet das Wasser zuverlässig zum Ablauf
Trägt Lasten aus Verkehr und Duschbetrieb

5. Entwässerungssystem (Ablaufrinne oder Punktablauf)

Bestehend aus:
Rinnenkörper
Siphon
integrierter Abdichtflansch / Dichtvlies
höhenverstellbare Aufsätze
Ablaufleistung:
Moderne Rinnen: 30–50 l/min (wichtig für große Regenduschen)
Bauhöhe:
70–90 mm üblich
Flache Systeme ab ca. 60 mm möglich (ideal Sanierung)

6. Lastverteilungsschicht / Estrich (ohne Gefälle)

Falls Gefälle separat erstellt wird:
CT-Estrich oder Anhydritestrich (CA)
Dämmschichten darunter je nach Anforderung

7. Dämmung (optional / objektspezifisch)

Trittschalldämmung (Mineralfaserplatten)
Wärmedämmung (z. B. EPS oder PUR)
Wichtig: Muss druckfest genug sein, um Punktlasten aufzunehmen.

8. Rohbetondecke / Holzbalkendecke

Tragender Untergrund
Bei Holz: zusätzliche Verstärkungsmaßnahmen und entkoppelnde Systeme nötig

Kompletter Aufbau – Kurzfassung

1. Fliesenbelag
2. Flexkleber
3. Abdichtung (DIN 18534)
4. Gefälleestrich / Gefälleboard
5. Ablaufrinne oder Punktablauf
6. Estrich
7. Dämmung
8. Tragkonstruktion (Beton/Holz)

Barrierefrei und behindertengerecht

Barrierefreie Duschen verwenden in der Regel ebenerdige Duschabläufe, um den Zugang zu erleichtern. Diese Abläufe ermöglichen einen stufenlosen Übergang zwischen Duschfläche und Badezimmerboden.

Reinigung und Wartung

Viele moderne Duschabläufe sind leicht zu reinigen, oft durch Entfernen einer Abdeckung oder eines Rosts. Abnehmbare Haarsiebe oder Filter können dazu beitragen, Verstopfungen zu verhindern.

Welche Materialien werden verwendet?

Duschabläufe werden aus verschiedenen Materialien hergestellt, darunter Edelstahl, Kunststoff und Glas. Edelstahl ist aufgrund seiner Haltbarkeit und Rostbeständigkeit eine der am häufigsten gewählten Optionen.

Anwendungsmöglichkeiten

1. Neubauten

Hier lässt sich der Bodenaufbau von Anfang an entsprechend planen:
Perfekt für barrierefreie Bäder.
Große Designfreiheit.

2. Altbausanierungen

Dank flacher Ablaufsysteme auch möglich, jedoch:
Oft Anpassung der Estrichhöhe nötig.
Abflussrohre müssen ggf. angepasst werden.
Evtl. Stufenlosigkeit nicht 100 % umsetzbar, aber nahezu bodengleich möglich.

3. Öffentliche Gebäude

Hotels, Reha-Zentren, Seniorenwohnheime.
Leicht zu reinigen, hygienischer, barrierefrei.

Voraussetzungen für den Bau einer bodengleichen Dusche

  • 1. Ausreichende Einbauhöhe
    Höhe für Rinne + Estrich + Fliesen.
    Moderne Rinnen: oft ab 60–70 mm Einbauhöhe möglich.
  • 2. Gefälle zum Ablauf muss möglich sein
    Bei zu geringer Bodenhöhe: Wandablauf oder flache Rinnen nutzen.
  • 3. Leistungsstarker Ablauf
    Muss zur Duscharmatur passen (Regenduschen = 20–30 l/min).
  • 4. Bodenabdichtung nach DIN 18534
    Fachgerechte Ausführung entscheidend gegen Wasserschäden.
  • 5. Tragfähiger Untergrund
    Estrich muss ausreichend stabil sein.
    Bei Holzbalkendecken → spezielle Systeme erforderlich.
  • 6. Auswahl geeigneter Fliesen / Beläge
    Rutschhemmklasse empfehlenswert (R10/B im Duschbereich).
    Großformate funktionieren besonders gut bei Linienentwässerung.

Fazit

Bodengleiche Duschen verbinden modernes Design, Komfort und Funktionalität. Mit der richtigen Entwässerungstechnik (z. B. Ablaufrinnen), fachgerechter Abdichtung und passendem Bodenaufbau sind sie sowohl im Neubau als auch in der Sanierung gut realisierbar. Sie bieten Barrierefreiheit, ein großzügiges Raumgefühl und hohen hygienischen Standard.

Checkliste für Bauherren: Bodengleiche Dusche planen & bauen

Kurze, praxisnahe Übersicht für Bau oder Sanierung.

A. Planung & Voraussetzungen
✔ 1. Bodenhöhe prüfen
Reicht die Aufbauhöhe für Gefälle + Ablauf + Fliesen?
Mindesthöhe je nach System: 60–100 mm
✔ 2. Entwässerung auswählen
Linienentwässerung (einseitiges Gefälle, modern)
Punktablauf (klassisch, 4-seitiges Gefälle)
Wandablauf (Premiumlösung, sehr flach)
✔ 3. Ablaufleistung passend wählen
Große Regenbrausen benötigen mind. 25–30 l/min
✔ 4. Installationsort festlegen
Ecke, Nische oder mitten im Raum
Abstände zu Türen und Heizkörpern beachten

B. Abdichtung & Technik
✔ 5. Abdichtung nach DIN 18534 sicherstellen
Wand-Boden-Anschlüsse abdichten
Dichtband in Ecken
Dichtmanschetten für alle Durchdringungen
Abdichtvlies an der Rinne richtig einarbeiten
✔ 6. Gefälle prüfen
2–3 % Neigung
Keine „Gegen“-Gefälle oder Senken
✔ 7. Rutschhemmung beachten
Empfehlung: R10/B im Duschbereich

C. Materialien & Verarbeitung
✔ 8. Geeignete Fliesen wählen
Feinsteinzeug bevorzugt
Möglichst rutschhemmend
Großformate → einfacher bei Linienentwässerung
✔ 9. Schnell abbindende Produkte verwenden (optional)
Ideal bei Sanierungsprojekten
✔ 10. Duschabtrennung planen
Walk-In, Pendeltür, Schiebetür
Spritzwasserschutz berücksichtigen

D. Bau & Kontrolle
✔ 11. Musterprobe Entwässerung durchführen
Vor dem Fliesen → Funktionstest (Ablaufmenge + Dichtheit)
✔ 12. Dichtheitsprüfung dokumentieren
Besonders wichtig bei Neubau / Versicherung
✔ 13. Fachfirma beauftragen
Abdichtungen erfordern geprüfte Qualifikation
Fehler führen schnell zu Feuchtigkeitsschäden

E. Nach Fertigstellung
✔ 14. Reinigung erleichtern
Herausnehmbaren Rinnenrost wählen
Siphon leicht zugänglich
✔ 15. Wartung durchführen
Haare entfernen
Ablauf einmal jährlich prüfen
Silikonfugen inspizieren

Weitere zusätzliche Informationen über bodengleiche Duschen finden Sie in unseren nachstehenden Blogartikeln:

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Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pexels / CCO Public Domain / Vecislavas Popa