Ökologisches Bauen

Hausbau in ökologischer Bauweise


Gesundes WohnklimaBauweise / Ökologisches bauen:  Die ökologische Bauweise nimmt im Hausbau weiter zu. Vielfach ersetzt man den begriff ökologisch auch mit Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit beim Hausbau hat eine umfassendere Bedeutung als ökologisches Bauen. Im Rahmen einer nachhaltigen Bebauung sind neben den ökologischen Anforderungen auch Fragen der Auswirkungen der Bauplanung und Bauausführung auf die Umwelt und die soziale Verträglichkeit zu beachten.

In diesem Beitrag wollen wir uns auf die Möglichkeiten konzentrieren, die es erlauben, ökologische Baustoffe und Verfahren beim Hausbau zu erkennen und anzuwenden. Ökologische Baustoffe bestehen überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen. Wer für seinen Hausbau die ökologische Bauweise gewählt hat, muss darauf achten, dass jeder Baustoff, der auf der Baustelle verwendet wird, auf seine ökologischen Eigenschaften überprüft wird. Das ist natürlich für den normalen Bauherren eine viel zu umfangreiche Aufgabe. Es sollte daher ein Architekt oder Bauingenieur beauftragt werden, die entsprechenden Vorkehrungen zu treffen und gemeinsam mit dem Bauherren die ökologischen Baustoffe auszuwählen.

Der Idealzustand für ökologische Baustoffe ist erreicht, wenn die Baustoffe auf Schadstoffe überprüft und für schadstofffrei oder mindestens schadstoffarm befunden wurden und wenn es sich um emissionsarme Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen handelt.

Zusätzlich sollte im Sinne einer nachhaltigen ökologischen Bauweise bereits bei der Bauplanung darauf geachtet werden, dass auf fossile Brennstoffe verzichtet werden kann, dass regenerative Energien eingesetzt werden und dass der CO2-Ausstoß so niedrig wie möglich gehalten wird.

Raumklima

Gesundes Wohnen ist für die meisten Menschen neben der Energieeffizienz das Hauptthema, wenn es um den Hausbau geht. Eines der Hauptprobleme in unserer Gesellschaft ist die Zunahme der Anzahl der Allergiker, derzeit sind ca. 30 % aller Menschen in Deutschland davon betroffen. Mit ökologischen Baustoffen kann ein allergikerfreundliches Wohn-Umfeld geschaffen werden. Viele Probleme hinsichtlich Raumklima, Raumluft, Wohngesundheit und Allergenen gehören damit in den meisten Fällen der Vergangenheit an. Entscheidend für die Wohngesundheit ist ein Raumklima, das keinerlei Gifte oder Reizstoffe enthält.

Wie gesundes Wohnen in einem ökologischen Fertighaus funktioniert, zeigt das nachstehende Video.

Der Vorteil heutiger energetisch auf dem neuesten Stand befindlicher Gebäude liegt unter anderem in der Dichtheit der Gebäudehülle. Dies hat zur Folge, dass ein unkontrollierter Luftaustausch nicht mehr möglich ist.

Daher müssen die Bewohner durch regelmäßiges Stoßlüften für den Luftaustausch sorgen oder eine entsprechende (automatische) Lüftungsanlage einbauen lassen.

Schadstoffe in Wohnhäusern

Die Entdeckung von Schadstoffquellen und deren konsequente Ausschaltung ist bereits bei der Hausbauplanung zu berücksichtigen.

Die meisten chemischen Schadstoffe befinden sich in Holzschutzmitteln, Farben, Klebern und Fußbodenbelägen. Weichmacher und Formaldehyd sind da die Schreckgespenster vergangener Zeiten, die auch heute noch ihr Unwesen treiben. Moderne, ökologische Baustoffe weisen derartig gefährliche Bestandteile nicht mehr auf.

Neben den chemischen Schadstoffen sind auch „biologische Schadstoffe“, wie Schimmelpilze, Bakterien und die Plagegeister Hausstaubmilben von Bedeutung, da sie in vielen fällen zu Atemwegserkrankungen führen können. Durch den Einsatz der richtigen ökologischen Baustoffe kann dem Übel leicht abgeholfen werden.

Nicht zuletzt sind auch noch die physikalischen Einflussfaktoren zu nennen, zu denen der Elektrosmog, Lärm und Feuchtigkeit gehören. Entsprechende Maßnahmen im Rahmen der Bauplanung und dem Einsatz der ökologischen Baustoffe können helfen, auch diese Belastungen abzuwehren.

Ökologische Baustoffe

Die für den Hausbau wichtigsten ökologischen Baustoffe kommen in den nachstehenden Bereichen zur Anwendung.

Rohbau mit Massivbaustoffen, Holzbaustoffen und Lehmbaustoffen

Innenausbau mit ökologischen Trockenbaustoffen wie Holzweichfaserplatten, Lehmbauplatten und Strohbauplatten

Natürliche Fußbodenbeläge aus Holz (Parkett), Kork, Linoleum oder Naturhaar

Dämmung mit Naturdämmstoffen wie Flachs, Hanf, Schafwolle und Strohballen

Putz aufbringen mit Kalkputz, Kalkstreichputz, Luftkalkputz, Lehmputz und Lehmstreichputz

Farben auf natürlicher Basis ohne Kunststoffe und Chemikalien wie Lehmfarbe, Kalkfarbe, Silikatfarbe und Naturlacke (Schellack, Naturharz-Lacke)

Dach mit Dachdämmung auf der Basis ökologischer, natürlicher Dämmstoffe, Dachbegrünung

Fassade unter Verwendung von Dämmstoffen und mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade, sowie der Fassadenbegrünung

Fenster, mehrfach isoliert, aus Holz statt Kunststoff und Aluminium

Warmwassererzeugung mit regenerativen Energien, aus Solarthermieanlagen ergänzt durch Geothermie und Pelletheizung

Grau- und Regenwassernutzung mit einer Zweitverwendung des Abwassers aus Badewanne, Dusche und Waschmaschine für die Toilettenspülung, Nutzung des Regenwassers nach Filterung zum Waschen der Wäsche.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain