Ist das Bad klein, alt, ungemütlich? Wie aus alten Bädern neue Lieblingsräume werden

Innenausbau / Bad: Selbst für kleine Badezimmer gibt es clevere und erschwingliche Lösungen, die aus einem schlichten Raum eine Wohlfühloase machen. Entscheidend ist eine durchdachte Badplanung.
Wenn es draußen nass und kalt ist, träumt sich jeder ins kuschelige Wannenbad. Doch die Wirklichkeit in vielen Wohnungen und Häusern sieht immer noch verfliest kühl und wenig einladend aus. Dabei gibt es für Bäder längst so viele Einrichtungsmöglichkeiten und -tricks wie für das Wohn- oder Schlafzimmer. Gute Lösungen hängen dabei weniger vom zur Verfügung stehenden Platz oder dem nötigen Geld ab, sondern von der richtigen Strategie bei der Planung und guten Ideen.
Spätestens nach 20 bis 30 Jahren ist ein neues Bad unumgänglich. Eine Sanierung nach dieser Zeit liefert einen deutlichen Mehrwert, ob beim Design, beim Komfort oder bei der Energieeffizienz. Smarte Geräte im Bad sind nur einer der vielen neuen Trends. Auch das Design spielt eine wichtige Rolle. Dabei solltet Ihr Euch für den Stil entscheiden, der Euch persönlich am meisten zusagt und vor allem harmonisch zum Rest der Wohnung passt. Die Möglichkeiten zur Einrichtung sind heute immens und vielfältig: vom gemütlich-rustikalen Farmhaus-Stil mit viel Holz über minimalistisch eingerichtete Badezimmer im japanischen Stil bis zu skandinavisch, mediterranem oder industriellem Stil.
Bei der Planung des Bades bereits ans eigene Alter denken
„Eine vorausschauende Planung muss aber nicht nur die heutigen Kosten für die Badsanierung im Blick haben, sondern auch modern und zukunftsorientiert sein. Das fängt bei einer guten Raumnutzung an und geht hin zur immer wichtigeren Energieeffizienz, Barrierefreiheit und damit der langfristigen Zukunftsfähigkeit“, sagt Fritz Becker, Badplaner und Baddesigner vom spezialisierten Familienbetrieb Badsanieren24.
Ein neues Bad ist eine Investition in die Zukunft. Daher sollten besonders Menschen im mittleren Alter bei der Badsanierung in der Eigentumswohnung oder im Haus an später denken. Im Artikel des Zentralverbands Heizung Klima heißt es dazu: „Wer sein Bad modernisieren, sanieren oder renovieren möchte, ist gut beraten, wenn er dabei die Zukunft im Blick behält. Denn was sich heute im Badezimmer als schön und praktisch erweist, sollte das auch möglichst lange bleiben – also auch im Alter uneingeschränkt nutzbar sein.“
Ein professioneller Grundriss schafft ideale Ausgangsbedingungen
Oft ist der verfügbare Raum gleich nach dem Budget der wichtigste Faktor, wenn es um die Badplanung geht. Daher raten Experten in Badplanung, zuerst mit einem Grundriss zu beginnen. Hierfür gibt es sogar praktische Tools zum Selberplanen im Internet. Doch spätestens, wenn es an die konkretere Planung geht, solltet Ihr Fachleute hinzuziehen, für die die Badplanung tägliches Business ist.
Zentrale Fragen dabei sind: Wie viele Quadratmeter stehen derzeit zur Verfügung – wie groß ist der Raum? Lassen sich alle gewünschten Sanitäranlagen sinnvoll unterbringen, sodass auch noch Fußfreiheit bleibt? Besteht andernfalls die Möglichkeit, den Raum zu erweitern, etwa durch einen Wanddurchbruch? Und: Bietet das künftige Bad genug Freifläche, um auch im hohen Alter gut nutzbar zu sein? Ist das Bad vom Wohn- oder Schlafbereich leicht zugänglich? Ist ein Fenster vorhanden? Sonst braucht es ein gutes Belüftungssystem. Weitere wichtige Fragen, die häufig bei der Detailverliebtheit für den Innenausbau hintenanstehen: Sind die Wände eigentlich tragfähig für Wand-WC oder Doppelwaschbecken? Sind Wasseranschlüsse und Abflüsse im neuen Bad berücksichtigt?
Sollte es dennoch schlichtweg am Platz fehlen, könnt Ihr dennoch dank cleverer Lösungen mehr aus dem neuen Bad herausholen. Setzt dabei Prioritäten: Ein Bad muss zwar über Toilette, Waschbecken und Duschbereich verfügen – bei allen anderen Aspekten habt Ihr jedoch freie Hand.
Erwägt die folgenden Möglichkeiten:
- 1. Wandflächen nutzen: Schlanke, wandhängende Sanitäranlagen und Möbelstücke, die den Boden frei lassen, sorgen für Entlastung. Das lässt den Raum größer wirken und erleichtert die Reinigung, da der Boden nicht mehr zugestellt ist.
- 2. Eckdusche statt Badewanne: Wenn der Platz knapp ist, kann eine Dusche anstelle einer Badewanne viel Raum sparen. Ein bodengleicher Einbau verleiht dem Bad zusätzlich ein modernes, offenes Erscheinungsbild und mehr Barrierefreiheit.
- 3. Schiebetüren einbauen: Statt herkömmlicher Türen können Schiebetüren viel Platz im Bad sparen und einen einfacheren Zugang ermöglichen. Solche Lösungen bieten sich vor allem für eine Eckdusche an, können aber auch als Eingangstür infrage kommen.
- 4. Multifunktionale Möbel: Verwendet Badezimmermöbel und Einbauten, die mehrere Funktionen auf einmal erfüllen, zum Beispiel Spiegel mit integriertem Stauraum oder Waschtische mit Schubladen – das schafft zusätzlichen Stauraum.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Fotos: Freepik / CCO Public Domain