Ökologisches Bauen

Nachhaltig Bauen – darauf kommt es beim ökologischen Hausbau an

Bauweise / Ökologisches bauen:  Trotz langsam steigender Preise am deutschen Immobilienmarkt erfüllen sich immer mehr Einwohner den Traum vom Eigenheim. Im Krisenjahr 2023 aktualisiert die Ampelregierung diverse Gesetze zum Natur- und Umweltschutz, die sich auch auf der Baustelle bemerkbar machen.

 

Wartet man als Bauherr wieder einmal tagelang darauf, dass die vereinbarten Leistungen durchgeführt werden, kann ein Ausflug in die Onlinewelt für einen kühlen Kopf sorgen. Bei der Werkstoffauswahl für den nachhaltigen Hausbau gibt es mittlerweile eine Vielzahl an ökologischen Baustoffen. Die Heizungsrohre lassen sich mit Hanffasern abdichten, ein hoher Lehmanteil im Beton sorgt für einen natürlichen Austausch der Luftfeuchtigkeit im Öko-Haus. Nicht zuletzt lohnt sich umweltfreundliches Bauen, da der Staat über die KfW vielerlei finanzielle Unterstützung bereitstellt.

So wird der ökologische Hausbau vom Staat subventioniert

Ein Großteil der Immobilienkäufer ist auf eine Finanzierung auf dem Weg ins Eigenheim angewiesen. Die Quote ist aber im Jahresvergleich leicht rückläufig. Wer seinen Eigenanteil bei der Hausfinanzierung erhöhen möchte, kann dazu das Volumen von staatlichen Subventionen nutzen. Für mehr Nachhaltigkeit auf der Baustelle und bei der Planung energieeffizienter Maßnahmen im späteren Traumhaus gibt es viele lukrative Möglichkeiten.

Die sogenannten Plus Energie Häuser werden derzeit am meisten durch staatliche Finanzmittel gefördert. Der Energiestandard wird dabei jedes Jahr an aktuelle Messungen zum Ressourcenmanagement angeglichen. Im Moment gilt in Deutschland seit dem Frühjahr 2023 ein aktualisierter Standard für Bauherren. Beim Neubau muss jetzt für eine Energieeffizienz von maximal 55 Prozent der primären Energiequellen gesorgt werden, für die Sanierung von Bestandsbauten bleibt allerdings noch etwas Zeit.

Das Haus klimafreundlich bauen und für die eigene Zukunft vorsorgen

Neben rein ökologischen Gesichtspunkten fördert der deutsche Staat aber auch ein nachhaltiges Bauen zur eigenen Altersvorsorge. Für junge Familien können dabei über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Fördergelder beantragt werden. Subventionen erhöhen den Anteil an Eigenkapital und müssen später nicht zurückgezahlt werden. Die KfW bietet für viele Haushaltsaufteilungen aber auch verschiedenartige Darlehensmodalitäten an, die sich deutlich fairer gestalten als bei privaten Finanzinstituten.

Planen Bauherren ein Zusammenwohnen mit der älteren Generation, muss das Haus zudem barrierearm geplant werden. Eine spätere Nachrüstung in Badezimmern oder Schlafräumen, die für ein überdimensioniertes Pflegebett umgestaltet werden müssen, ist zwar immer möglich, bedeutet während der Arbeiten zu Hause aber eine Minderung des Wohnkomforts. Aufgrund der aktuell auf der ganzen Welt angespannten Klima- und Ressourcenlage ist es 2023 trotz steigendem Bauzins dennoch eine sinnvolle Investition, ins eigene Traumhaus umzuziehen.

Wie viel Nachhaltigkeit brauche ich wirklich? Beispiel: das Lehmhaus

Wer sich dauerhaft mit selbst durchführbaren Instandsetzungsarbeiten im Eigenheim beschäftigen möchte, kann bei der Hausplanung ganz eigene Wege gehen. Zum Beispiel kann ein einfaches Ökohaus auch ganz und gar mit reiner Muskelkraft auf dem Baugrund errichtet werden. Dazu wird ein Grundgerüst aus nachhaltigen Materialien wie Hanf oder Bambus verwendet. Bambus zählt übrigens zu den Gräsern und gilt als rasch nachwachsender Rohstoff, was nicht nur im Bauwesen der nächsten Generation noch von überaus großem Interesse sein dürfte.

Mit Videoanleitungen geht leicht verständlich hervor, wie man selbst ein Haus aus Lehm bauen kann. Es empfiehlt sich dabei, mit einem einfachen Unterstand für den Garten zu beginnen. So kann man sich für eine Zeit lang an den Umgang mit dem ökologischen Baustoff Lehm gewöhnen und den dauerhaften Zeitaufwand besser einschätzen.

Das ökologische Lehmhaus zerfällt an allen Ecken und Kanten während des Bewohnens

Im Lehmhaus müssen Immobilienbesitzer grundsätzlich immer davon ausgehen, dass irgendwo an der Wand etwas getrockneter Lehm herunter bröckelt. Um für einen einheitlichen Look zu sorgen, kann man am besten einen Teil des Lehmbaustoffs lagern und dann bei Bedarf jederzeit frisch anrühren. Im Badezimmer und in anderen Bereichen mit hoher Luftfeuchtigkeit sorgt Lehm dafür, dass diese von den Wänden aufgenommen wird. In der Heizperiode trocknet die Raumluft dann nicht so sehr aus, da die Feuchtigkeit dann langsam wieder vom Lehm abgegeben wird.

Ob man nun aber wirklich den vollen Schritt ins zeitintensive Öko-Haus gehen möchte, richtet sich nach vielen Lebensumständen. Berufstätige Eigenheimbesitzer haben abends oder an den Wochenenden meist schlichtweg zu wenig Zeit, um sich so intensiv um ihr Lehmhaus kümmern zu können, wie dieser spannende Baustoff es erfordert.

Innovative Technologien aus der Industrie 4.0 auf dem Vormarsch beim Hausbau

Während in Wirtschaftskreisen durch die massive Ausbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) bereits von einer fünften industriellen Revolution gesprochen wird, sind die Bausteine der Industrie 4.0 in vielen Bereichen der Baubranche bereits fest implementiert. Architekten planen in CAD Programmen mit unheimlich schnellen Rechenzeiten, auf der Baustelle kann direkt mit einem 3D-Drucker gebaut werden.

Diese im Vergleich zum Hobby 3D-Druck überdimensionierten Baumaschinen werden übrigens auch im Weltraum getestet. Auf Mars und Mond sollen beispielsweise mit vor Ort vorhandenen Ressourcen Bauwerke errichtet werden, die einerseits dem Schutz der Astronauten dienen, wie bei einer additiv gefertigten Meteoriten-Abwehrwand, oder aber zur Errichtung ganzer Dörfer auf den fremden Himmelskörpern.

Euronews berichtet im April dieses Jahres darüber, wie die Nasa ein ganzes Wohnlabor auf Funktionalität und Stabilität hin überprüft. Dabei muss allerdings immer auch beachtet werden, dass die Bedingungen auf Mars oder Mond nur bedingt mit den physikalischen Gesetzmäßigkeiten auf der Erde verglichen werden können. Die revolutionären Technologien aus der Industrie 4.0 spielen aber nicht nur in Raumfahrt und Hausbau eine zentrale Rolle, um Ressourcen effektiv einsparen zu können, sondern bereichern auch die Automobilindustrie oder zum Beispiel auch den Medizin-Sektor.

Mehr spannende News aus Politik und Gesellschaft für mehr Nachhaltigkeit beim Hausbau

In der aktuellen Energiepolitik gibt es einige interessante Trends, die vor allem beim nachhaltigen Bauen für finanzielle Vorteile sorgen können. Neben den regierenden Parteien werden dabei immer auch Naturschutzorganisationen gehört, außerdem kann eine Beteiligung diverser Lobbyisten weiteren Einfluss nehmen. Das Spannende daran sind die unterschiedlichen Interessen und wie diese mit praktisch orientierten Argumentationen diskutiert werden. Wer mehr wissen möchte, schaut immer wieder in unsere aktuell gehaltenen Themen hier bei den Hausbautipps24 und bildet sich seine eigene Meinung.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Unsplash / CCO Public Domain / Sandy Millar