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Heilmittel Kohl

Garten Tipps Ideen Heilmittel Kohl Foto Schoenemann (zum vergroessern klicken) Wohlschmeckendes Gemüse und bewährte Heilpflanze: Kohl ist außerordentlich vielseitig
Garten / Tipps und Ideen: 
Besonders im Winter ist es wichtig, den Organismus in Schwung zu halten. Denn die lichtarme Jahreszeit und nasskaltes Wetter gehen an keinem spurlos vorüber. Die kurzen Tage zehren gewaltig am Immunsystem, wir fühlen uns schlapp und lustlos. Dadurch steigt auch die Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten.
 
Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, Körper, Geist und Seele jetzt im Gleichklang zu halten. Dazu gehören vor allem eine ausgewogene Ernährung und tägliche Spaziergänge an der frischen Luft. Das macht den Kopf frei, vertreibt die Müdigkeit und hält fit.
Ob zur Vorbeugung oder zur Linderung kleinerer und größerer Wehwehchen, ein Griff in die „Gartenapotheke“ lohnt immer. Bewährt haben sich zum Beispiel Wirsing, Weiß-, Rotkohl und der in dieser Jahreszeit alt bewährte Grünkohl. Diese Kohl-Arten gedeihen problemlos in jedem Garten und bergen eine enorme Heilkraft in sich. Das Gemüse lässt sich hervorragend im kühlen Keller oder in einer Erdmiete im Freien lagern. Grundsätzlich zeichnet sich Kohl durch reichlich gesundheitsfördernde Inhaltstoffe aus: Ballaststoffe wie Vitamine, insbesondere Vitamin A, B und C und Mineralstoffe. Wie ernährungswissenschaftliche Studien aufzeigen, beugen die im Kohl enthaltenen Senföle Krebs vor. Der regelmäßige Verzehr hält den Darm gesund und regt die Verdauung an; somit wird der Körper auf eine völlig natürliche und sanfte Weise entgiftet.

Weitgehend unbekannt oder in Vergessenheit geraten ist die Wirksamkeit von Kohlauflagen. Eine Kohlauflage (Zubereitung siehe unten) ist vor allem bei Geschwüren, schlecht heilenden Wunden, Nagelbettentzündungen, neuralgischen Gliederschmerzen und Zahnschmerzen angezeigt und wirkt lindernd. Dazu die Kohlblätter unmittelbar nach dem Walken zwei- oder dreifach übereinanderlappend auf die betroffenen Körperstellen legen und locker mit einer Mullbinde oder einem Leinentuch umwickeln. Bei Zahnschmerzen den Kohlwickel ein paar Minuten auf die schmerzende Stelle legen, dabei sanft mit der Hand an die Wange drücken. Offene Wunden zuerst behutsam mit lauwarmem Kamillen-Tee reinigen, um die Heilwirkung zu verstärken, und vor dem Kohlverband ein steriles, feines Tuch auflegen. Kohlauflagen zwei- bis dreimal täglich wechseln, allerdings immer wieder frisch zubereitet.

Keine Frühjahrskur ohne Sauerkraut

Ob es nun darum geht, das Gewicht zu reduzieren oder einfach nur Magen und Darm zu pflegen: Sauerkraut ist immer das Mittel der Wahl. Das Gärgemüse ist äußerst wohlschmeckend und gesund. Es zeichnet sich durch aromatischen Duft und ein säuerlich mildes Aroma aus. Beim Einsäuern verwandeln sich die im Gemüse enthaltenen Stärke und Zucker in konservierende Milchsäure. Neben einem enorm hohen Vitamin-C-Gehalt und reichlich Ballaststoffen ist Milchsäure der bedeutendste Inhaltsstoff. Sauerkraut hilft bei Verdauungs- und Magenbeschwerden; durch die blutreinigende Wirkung entfaltet das Gärgemüse in frischer, roher Form. Bereits ein oder zwei Portionen halten fit. Beim Erhitzen des Krautes gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren, insbesondere Vitamine.

Mit Kohlauflagen Schmerzen lindern

Die äußeren Blätter des Kohls entfernen. Nun die etwas zarteren und unbeschädigten Blätter aus dem Inneren von der groben Mittelrippe befreien. Die Blätter mit dem Nudelholz walken, bis sie biegsam sind und etwas Saft austritt. Diese Kohlblätter direkt auf die erkrankten Körperpartien (Gelenke, Wunden) legen und locker mit einer Mullbinde umwickeln. Variante Kohlbrei: etwa ¼ Kohlkopf grob zerkleinern und durch den Fleischwolf drehen. Dem Brei 1 Teelöffel Weizenkeim- oder Olivenöl (kaltgepresst) zugeben und sofort auftragen. Mit einem entsprechend großen Tuch / Mullbinde umwickeln.

Frischer Kohlsaft strotzt vor Vitalität

Wer seinen Körper entschlacken möchte oder mit Verdauungsproblemen zu kämpfen hat, sollte es einmal mit Kohlsaft versuchen. Das heißt: zwei Wochen lang täglich zwei bis drei Gläser (insgesamt einen halben Liter) frischen, roh entsafteten Kohlsaft trinken. Bei Blähungen den Kohlsaft mit etwas kaltem Kümmeltee verdünnen. Ein mittelgroßer fester Kohlkopf ergibt etwa einen Liter Saft. Strunk herauslösen und die Blätter roh entsaften. Ungeeignet ist das Entsaften mittels Hitzeeinwirkung, wie zum Beispiel durchs Dampfentsaften, dadurch gehen viele wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Wegen der raschen Verderblichkeit nur eine Tagesration auf einmal zubereiten; im Kühlschrank aufbewahren.
Kleiner Tipp: Wenn´s zu bitter schmeckt, geben Sie einen Teelöffel Honig dazu.

Straffende und reinigende Hautcreme mit Kohlsaft

5 g Bienenwachs
20 g Lanolin (Apotheke)
50 g Avocado-Öl oder Jojoba-Öl
40 g Kohlsaft
½ Teelöffel Bienenhonig
2-3 Tropfen äth. Melissenöl
Bienenwachs und Lanolin in einem Glasgefäß im heißen Wasserbad schmelzen. Das Öl hinzufügen und auf 60 Grad erwärmen. Separat den Kohlsaft ebenfalls auf 60 Grad erhitzen und den Honig darin auflösen. Nun die Fettschmelze vom Herd nehmen und die Kohl-Honig-Flüssigkeit einrühren. Die Masse bis zum Erkalten weiterrühren. Dafür ein elektrisches Handrührgerät mit Sahnequirl auf niedrigster Stufe verwenden und das Gefäß ins kalte Wasserbad stellen, damit die Masse schneller abkühlt. Zum Schluss das ätherische Öl unterrühren und die Creme in einen verschließbaren, undurchsichtigen Tiegel aus Porzellan oder Kunststoff abfüllen. Die hautstraffende und reinigende Creme ist im Kühlschrank drei Wochen haltbar.
Wichtig: Trotz aller positiven Eigenschaften des Kohls ersetzen die hier genannten Hausmittel im Krankheitsfall nicht den Arzt!

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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de