Garten / Garten im Sommer:  Die Engelstrompete (Brugmansia) gehört zu den wohl schönsten und beliebtesten Kübelpflanzen.Die robuste, baumartige Pflanze mit riesigen, bis zu 30 cm langen betörend duftenden Trompetenblüten und gestielten, eirund-länglichen, großen Blättern, gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und hat, noch sehr verbreitet den volkstümlichen Namen 'Stechapfel'.
Es gibt verschiedene Arten, von denen die bekanntesten Datura arborea und Datura suaveolens sind. Sie alle stammen aus Mittel- und Südamerika. Bei guter Pflege werden Engelstrompeten zu wahrhaften Bäumen mit armdicken, übermannshohen Stämmen. Als Allee im Garten säumen sie vielleicht einen Weg mit Blütenstauden und Sommerblumen in zweiter Reihe. Durch die fälschliche Missbrauchung als Rauschmittel, hängt ihr schon fast ein schlechter `Ruf` an. Wir sollten ihnen aber dennoch neben Oleander, Hammerstrauch, Hibiskus, Schönmalve, Wandelröschen, Bleiwurz usw. einen Platz auf unsere Terrasse, im Garten oder auf dem Balkon sichern, den sie sind Jahr für Jahr immer wieder ein richtiger Hingucker.

Standort und Pflege

Im Sommer benötigt die Engelstrompete einen vollsonnigen, geschützten Platz im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Dieser zuverlässige Blüher versagt nur, wenn der Sommer verregnet und kalt ist, sonst erfreut er uns mit pausenlosem Blütenflor. Da dadurch der Wasserverbrauch dieser Pflanze während der Wachstumsperiode sehr hoch ist, muss an heißen Tagen eventuell zweimal gegossen werden. Außerdem verbrauchen sie sehr viele Nährstoffe und müssen mehrmals wöchentlich mit Dünger versorgt werden. Starthilfe, kurz nach dem ausräumen, bekommen sie mit dem Depotdünger Triabon. Von der Härte des Gießwassers hängt dann die optimale Ernährung der „hungrigen" Brugmansien und auch die Blütenfülle ab. Es lohnt sich wirklich den Härtegrad ihres Gießwassers zu testen, dann ist eine optimale Düngung dieser herrlichen Pflanzen erst möglich.

Bei Regenwasser mit 3°dH und Leitungswasser unter 5°dH empfiehlt sich Hakaphos spezial, bei 5-10°dH Hakaphos blau und bei über 10°dH Hakaphos grün oder Mairol Universal Nährsalz. Gedüngt wird von Mai bis August jeden zweiten Tag mit 20g/10l Wasser. 1mal mitten in der Saison bei weichem Wasser bis 8°dH mit Algenkalkmilch gießen. Ab etwa Mitte August ist die Düngung einzuschränken, um die Pflanze bereits im Spätsommer auf die Überwinterung vorzubereiten.Abgeblühte Trompeten sollten abgeknipst und weggeworfen werden. Die Pflanze entwickelt bis zum Frostbeginn schubweise ständig neue Blüten.

Überwintern

Im Wintergarten können die Engelstrompeten das ganze Jahr über stehen bleiben, benötigen allerdings auch ständig Düngergaben.Fehlt dieses mindestens 8-12 Grad warme Winterquartier, werden die Pflanzen vor den ersten Frösten zum Überwintern in einen hellen und kühlen Kellerraum untergebracht. Liegt die Temperatur dort allerdings höher, dann können die Pflanzen schon mitten im Winter neu austreiben. Um eine Wurzelfäulnis zu verhindern, sind sie während der Ruhepause nur sparsam zu gießen. Wichtig ist in jedem Fall, die Triebe vor dem Einräumen nicht rigoros einzukürzen, damit der *Blühbereich* nicht verloren geht.

Umtopfen

Nach den Eisheiligen, wenn die Nachtfrostgefahr vorbei ist, kommen die Pflanzen ins Freie und werden in ein größeres mit einer Drainage versehenes Gefäß umgetopft. Als Substrat lässt sich nahrhafter Kompost mit vermischter Gartenerde verwenden.Es empfehlen sich eher Kunststoff- als Tongefäße, denn einerseits sind  Plastik-Kübel nicht so schwer, andererseits speichert die Erde dadurch im Sommer länger die Feuchtigkeit. Mit einem Terrakottatopf würde es zu einer zusätzlich hohen Verdunstung durch den Topf kommen und Sie müssten noch mehr gießen.Bei älteren Engelstrompeten ist der Pflanzenbehälter meist ordentlich durchwurzelt und irgend wann sagt man sich: Größer geht`s nicht.

Dazu einen Tipp: Pflanzen Sie einfach die erwachsene Engelstrompete in einen 20 Liter Mörteleimer, den Sie vorher mit 3cm großen Löchern (in drei Reihen) wurzeldurchlässig gemacht haben. Mit diesem „End-Topf" können Sie die Pflanze dann jedes Jahr im Sommer in geräumige Kübel (Zwischenraum, mit Langzeitdünger oder Hornspänen vermischter neuer Erde auffüllen) oder direkt in den Garten pflanzen.
Jedes Jahr werden dann nur die Wurzeln, welche aus diesem „End-Topf" schauen beim Umtopfen oder Einräumen, mit einem scharfen Messer ringsum 10 cm abgeschnitten. Die Kellerkinder überwintern einfach in einen etwas größeren dichten Mörteltopf.

Schnitt

Im Frühjahr sollten die längeren Triebe zurückgeschnitten werden. Engelstrompeten, die zu groß geworden sind lassen sich beliebig schneiden. Sie lassen sich so weit einkürzen, dass nur etwa ein Drittel übrigbleibt. Was dabei abfällt, kann zur Bewurzelung verwendet werden. Immer an den *Blühbereich* denken!

Vermehrung

Vermehrt wird vom Frühjahr bis zum Spätsommer durch die beim Schnitt angefallenen Stecklinge. Die Triebstecklinge werden mit Blättern, aber ohne Blütenansatz, im Sommer in ein Gemisch aus Erde und Sand gesteckt und feucht gehalten. Wenn sie sich kräftig entwickelt haben, werden sie umgetopft und wie die Mutterpflanze weitergepflegt. Auch im Winter ist eine Vermehrung möglich, die allerdings mehrere Wochen dauert, bis die Triebspitzen im Wasserglas Wurzeln gebildet haben.

Tipp: Um die Wurzelfäulnis im Wasserglas zu vermeiden, geben Sie ein Stück Holzkohle dazu. Die schwimmt an der Wasseroberfläche , hält das Wasser klar und schadstofffrei. Die Anzucht aus Samen ist natürlich auch möglich, wenn Sie Samen ergattern können. Dazu müssen die Samen 2 Tage lang in warmem Wasser eingeweicht werden. In durchlässiges Substrat (z.B. Kokohum) etwa 1cm tief einsetzen und den Topf mit einer Glasscheibe abdecken. Warm und hell aufstellen fördert die Keimung und Bodenwärme ist besonders gut! Nach 2-3 Wochen erscheinen dann die kleinen Pflänzchen. Wenn sie ihre zweiten Blätter entwickelt haben, vorsichtig vereinzeln und in tiefe Töpfe mit sandigem Substrat setzen. Volle Sonne, immer leicht feucht halten und regelmässig düngen ist im ersten Jahr besonders wichtig. Genau wie die erste Überwinterung der kleinen, denn der Stamm ist noch ziemlich empfindlich! Sinkt z.B. die Temperatur unter 8 Grad, fällt das Laub ab und der Stamm wird weich und verfault. (siehe auch Vermehrung von Engelstrompeten)

Krankheiten und Schädlinge

Vor allem Blattläuse, Spinnmilben und Rote Spinnen treten relativ häufig auf. Mit handelsüblichen Mitteln, wie Seifen- und Weißölmittel können diese Schädlinge bekämpft werden. Raupen dagegen sammelt man ab und gibt sie in den Hausmüll.Teilweise tritt ein Virus auf, der Sorten vernichtet, die das Erbgut von Brugmansia sanguinea enthalten (andere Arten und ihre Hybriden sind toleranter). Das Virus wird von Blattläusen und durch nicht desinfiziertes Gartenwerkzeug übertragen. Erste Anzeichen sind grüngelb gescheckte Blätter. Es folgt Kümmerwuchs, das Absterben einzelner Triebe, bis die Pflanze letztendlich eingeht. Leider gibt es dagegen kein Mittel.Pflanzenliebhaber können nur auf gefährdete Pflanzen verzichten. Doch wie erkennt man diese? Typisch ist eine samtige Behaarung der lanzettlichen Blätter und jungen Triebe. Die Blattränder sind gewellt, auch stumpf gezahnt, die Blüten schmal und röhrenförmig, rot oder gelb, bisweilen auch gelb mit rotem Saum.

*Blühbereich*
Damit Engelstrompeten sicher blühen
Brugmansien haben zwei verschiedene Vegetationszonen - Wachstumsbereich und Blühfähigkeitsbereich.
Der Wachstumsbereich ist durch symmetrische Blätter gekennzeichnet. Stecklinge aus der Wachstumszone müssen erst den Blühbereich ausbilden. Nach einer Gabelung erscheinen an den Trieben dann asymmetrische Blätter als Zeichen der Blühfähigkeit. Bei Stecklingen aus diesem Bereich können bereits Jungpflanzen blühen und die ausgewachsenen Pflanzen bleiben blühfreudig. Fällt der Blühbereich also dem Rückschnitt zum Opfer, muß die Pflanze wieder von vorn anfangen.
Tipp: Bei Hochstämmchen erst die Krone aufbauen, wenn der Blühbereich erreicht ist und sich Blütenknospen zeigen. (siehe bei uns auch zum Thema: Hochstämmchen sparen Platz)

Vorsicht, Engelstrompeten sind sehr giftig!
Alle Teile der Engelstrompete enthalten Tropanalkaloide. Bei oraler Aufnahme ist unverzüglich ein Notarzt zu verständigen. Symptome sind Erbrechen und Durchfall, heiße Haut, Gesichtsröte, trockene Schleimhaut, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Pupillenerweiterung, Sehstörungen, Herzbeschwerden, Erregung aber auch Sedierung, Halluzinationen, Tod durch Herzversagen. Verzehr oder intensiver Kontakt kann also den Tod zur Folge haben. (mehr zum Thema: Im Herbst haben Giftzentralen Hochsaison)

Hier werden ein paar sehr schöne Pflanzen erwähnt:

Engelstrompete (Brugmansia aurea) "Wildfire"
Der geradezu märchenhafte Blütenflor dieser attraktiven, brandneuen Engelstrompete wird Sie bereits im kommenden Sommer verzaubern! Die himmlischen Duft-Blüten von "Wildfire" erstrahlen weithin sichtbar, als ob jemand Ihren Garten mit Lampions verziert hätte! Auffällig gestreift, auffällig gut duftend, auffällig leuchtend und bis zu 3m hoch. Dabei springt insbesondere die für Engelstrompeten ungewöhnliche brombeer-violette Farbgebung ins Auge. Jede der edlen, großen Blüten ist zudem mehrfach gelb gestreift! Ein echtes Highlight!
Engelstrompete "Angels Orange Drop"
Elegant & bildschön wird diese Engelstrompeten-Rarität ihrem märchenhaften Namen wahrhaft gerecht! Die Serie "Sweet Angels" gehört zu den begehrtesten Engelstrompeten der Welt! Mit riesige Blüten wird sie bis zu 2,5m hoch. Jahr für Jahr versinken diese Pracht-Exemplare mehrfach in einem Meer von bis zu 4-fach gefüllten Blüten, die außerdem einen betörenden, herrlichen Duft verströmen. Ein Blickfang in Ihrem Beet oder Kübel.

Engelstrompete "Superspot"
Eine Engelstrompete mit tomatenroten Blüten wird bis zu 2,5m hoch. Blüht unermüdlich und erfreut Sie Jahr für Jahr wieder!

Engelstrompete "Apricot Queen"
Sie werden Ihren Augen nicht trauen! Die Duft-Datura "Apricot-Queen" wird mit ihren vielen orangen Mammut-Blüten (Blütenlänge bis 50 cm!) zu einem Highlight auf Balkon, Terrasse und im Garten! Mit Schutz ist "Apricot-Queen" winterfest und wird bis zu 2,5m. Sie duftet sehr stark besonders in den lauen Abenden.

Duft-Datura (Datura metel) "blau-violett"
Blüht im Sommer monatelang mit gefüllten Doppel-Blüten und wird bis zu 1,5m hoch.

Veilchen-Trompete (Acnistus australis)
Diese nahe Verwandte der Engelstrompete wird etwa 2m hoch und ist während des Sommers übersät mit kleinen, aber unendlich vielen blauen Trompetenblüten.

Engelstrompete "Pink Delight"
Sie zeigt ihre 32 bis 34cm langen Blüten den ganzen Sommer und öffnet diese mit dunkel gesäumten Trichter bei Dämmerung bis auf 28cm Durchmesser.

Engelstrompete "Luminosa"
Sie ist eine sehr robuste Züchtung, die hervorragend als Hochstämmchen geeignet ist. Die goldgelben Blüten duften, gerade in den Abendstunden, stark nach Vanille, und der Rand dieser riesigen Trompeten färbt sich karottenrot.

Engelstrompete "Charleston"
Auch sie kommt als Hochstämmchen am besten zur Geltung und schmückt sich ununterbrochen mit einer fast weiß gefüllten Prachtblüte, welche 30cm lang werden.

Egal ob als Busch oder Hochstämmchen, auch andere Engelstrompeten, wie "Pink Favorite", "Maya", "Sommertraum", "Rosamond" oder "Marie Gerrits", überzeugen uns mit ihren unzählig vielen, wunderschön großen Blütenspektakel und haben Sie sie einmal erlebt, werden Sie nicht mehr davon loskommen.

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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de