Tipps zum Energiesparen

Smart Meter sind zentrale Voraussetzung für dynamische Stromtarife

Da kommt Freude auf: Mit dynamischen Stromtarifen und einer Optimierung des Verbrauchs könnten Haushalte bis zu 800 Euro pro Jahr sparen.

Energie sparen: Bei immer mehr Stromanbietern können sich Verbraucherinnen und Verbraucher für sogenannte dynamische Tarife entscheiden. Solche Tarife haben im Vergleich zu fixen Stromtarifen keinen festen Preis pro Kilowattstunde. Stattdessen bekommt man den Börsenpreis des Strommarkts direkt weitergegeben. Dieser ändert sich alle 15 Minuten – abhängig von Angebot und Nachfrage.

Mit dynamischen Tarifen, reduzierten Netzentgelten und einer Optimierung des Verbrauchs könnten Haushalte bis zu 800 Euro pro Jahr sparen. Dynamische Stromtarife sind in Deutschland aktuell jedoch weitgehend graue Theorie - weil die technischen Voraussetzungen in fast allen Haushalten noch fehlen.

Für wen würden sich dynamische Stromtarife am meisten lohnen?

Bei einem geringen bis mittleren Energiebedarf kann man sich auch weiterhin für einen klassischen Stromtarif entscheiden. Spannend wird es für Haushalte mit einem mittleren bis hohen Energiebedarf, etwa für ein E-Auto oder eine Wärmepumpe. Diese Verbraucher könnten von einem dynamischen Stromtarif schon stark profitieren. Das gilt noch mehr für Haushalte, die nicht nur ein E-Auto oder eine Wärmepumpe nutzen, sondern auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach haben. Für sie gibt es dynamische Stromtarife mit Optimierung wie den "ÖkoStrom Dynamic" von LichtBlick. Je flexibler man seinen Tag gestalten kann, desto besser kann man auf Preisschwankungen reagieren. Konkret heißt das: Strom dann verbrauchen, wenn er besonders günstig ist.

Warum nutzen bisher so wenig Haushalte dynamische Stromtarife?

Sogenannte Smart Meter sind zentrale Voraussetzung für dynamische Tarife und für die Flexibilisierung von Erzeugung und Verbrauch von Strom. In Deutschland sind aber erst rund zwei Prozent der Messstellen mit den intelligenten Zählern ausgestattet – trotz Pflicht der Versorger zu dynamischen Tarifen und variablen Netzentgelten. 340 Messstellenbetreiber haben laut Bundesnetzagentur noch keinen einzigen Smart Meter installiert. Allerdings kommt der Markt allmählich in Bewegung, LichtBlick beispielsweise bietet seinen Kundinnen und Kunden bei der Installation von Solaranlagen oder Wallboxen beziehungsweise beim Abschluss eines dynamischen Stromtarifs die Einrichtung eines Smart Meters an. Gut zu wissen: Jeder Haushalt kann den Einbau eines solchen Messsystems verlangen. Es muss innerhalb von vier Monaten vom zuständigen Messstellenbetreiber installiert werden.



Wie arbeiten Smart Meter?

Smart Meter (intelligente Messsysteme) erfassen den Energieverbrauch digital, zeitnah und übermitteln die Daten automatisch. So entsteht Transparenz für Verbraucher, Netzbetreiber und Energieversorger – und das Stromnetz kann effizienter gesteuert werden.

Messung in kurzen Intervallen

Im Gegensatz zum klassischen Ferraris-Zähler misst ein Smart Meter den Verbrauch in festen Zeitrastern (z. B. alle 15 Minuten). Das zeigt nicht nur wie viel, sondern auch wann Strom verbraucht wird.

Sichere Datenübertragung

Ein Smart Meter besteht in Deutschland aus einem digitalem Zähler (misst kWh) und einem Smart-Meter-Gateway (Kommunikation & Sicherheit). Das Gateway überträgt die Daten verschlüsselt über Mobilfunk, DSL oder Powerline an berechtigte Stellen (z. B. Netzbetreiber). Die Sicherheitsanforderungen sind hoch (BSI-Standards).

Auswertung & Rückmeldung

Die Messwerte werden beim Energieversorger für Abrechnung genutzt, beim Netzbetreiber zur Netzstabilisierung und für die Verbraucher in Portalen oder Apps visualisiert. So sehen Haushalte Lastspitzen, vergleichen Zeiträume und erkennen Einsparpotenziale.

Steuerung & Automatisierung (optional)

Smart Meter können mit steuerbaren Verbrauchern gekoppelt werden, wie Wärmepumpen, Wallboxen (E-Autos) und Batteriespeicher. Bei hoher Netzauslastung können Geräte gedrosselt oder in günstige Zeiten verschoben werden (Lastmanagement).

Vorteile auf einen Blick

Transparenz: genauer Überblick über den eigenen Verbrauch
Kosten sparen: Nutzung günstiger Tarife/Zeiten
Netzstabilität: bessere Integration erneuerbarer Energien
Automatisierung: Grundlage für Smart-Home-Funktionen

Datenschutz & Kontrolle

  • Verbraucher behalten die Kontrolle
  • Datenzugriff nur für berechtigte Stellen
  • Zeitauflösung kann eingeschränkt werden
  • Übertragung erfolgt verschlüsselt
  • Vorgaben nach deutschem Datenschutzrecht (BSI, DSGVO)

Smart Meter messen Strom digital, zeitnah und sicher, senden die Daten automatisch und ermöglichen transparente Abrechnung, intelligentes Energiemanagement und ein stabiles Stromnetz. Sie sind ein zentraler Baustein der Energiewende.


Quelle: LichtBlick SE, Hamburg / Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: djd/LichtBlick