Bioenergie

Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen

Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz in Deutschland wird die Energiegewinnung durch Biomasse gefördert. Diese Bioenergie kann als Wärme, elektrische Energie oder als Kraftstoff für Verbrennungsmotoren erzeugt werden. Die Hauptquellen zur Erzeugung von Bioenergie sind nachwachsende Rohstoffe, vor allem Holz und mit zunehmender Tendenz landwirtschaftliche Produkte.

Der zurzeit weltweit erheblich steigende Ausbau der Erzeugung von Bioenergie hat wichtige ökologische und ökonomische Gründe. Durch gezielten Einsatz von Biomasse und dessen Verwertung als Energieträger können die hohe Energie-Abhängigkeit durch die einseitige Verteilung von Ressourcen wie Öl und Gas vermindert, sowie die Bemühungen zur Senkung der Treibhausgasemissionen erheblich forciert werden.

Was ist Bioenergie?

Bioenergie ist Energie, die aus Biomasse gewonnen wird. Biomasse umfasst organische Materialien wie Holz, Pflanzenreste, Stroh, landwirtschaftliche Abfälle (Gülle) oder Bioabfälle. Daraus können feste, flüssige und gasförmige Energieträger gewonnen werden.

Formen der Bioenergienutzung

1. Direkte Verbrennung von fester Biomasse

Biomasse wird verbrannt, um Wärme oder Strom zu erzeugen. Dabei werden verschiedene feste Brennstoffe verwendet. Ein Schwerpunkt der Bioenergie ist die traditionelle Wärmeerzeugung aus Holz in Kleinfeuerungsanlagen, in Pelletheizungen oder Holzhackschnitzelanlagen.

Scheitholz: Klassisches Brennholz, u.a. in Kaminöfen und Holzheizungen im privaten Bereich.
Holzhackschnitzel: Zerkleinertes Holz, meist aus Restholz oder minderwertigem Holz, vor allem in automatisierten Heizanlagen (z. B. Nahwärmenetze, größere Gebäude).
Holzpellets: Gepresste Holzreste, beliebt wegen ihrer Effizienz und automatisierten Nutzung.

2. Biogasproduktion

Bei der Biogasproduktion erfolgt eine Vergärung von organischen Stoffen (z. B. Gülle, Maissilage, Bioabfälle) in Biogasanlagen. Das entstehende Biogas kann zur Strom- und Wärmeerzeugung oder als Kraftstoff verwendet werden. Die Produktion erfolgt in einer Biogasanlage.

Eine Biogasanlage ist eine technische Anlage, die organische Materialien (Biomasse) durch anaerobe Vergärung in Biogas umwandelt. Das Biogas besteht hauptsächlich aus Methan (CH₄) und Kohlendioxid (CO₂).

Funktionsweise einer Biogasanlage

Nach der Einbringung der Substrate, die z. B. Gülle, Maissilage, Gras, Bioabfälle, Mist oder Klärschlamm sein können erfolgt die Fermentation in einem Fermenter.
In einem luftdichter Behälter (anaerob), zersetzen Mikroorganismen Die Hauptbestandteile sind ca. 50–70 % Methan und 30–50 % CO₂.

Das errzeugte Biogas wird dann zur Strom- und Wärmeerzeugung in einem Blockheizkraftwerk (BHKW), zur Aufbereitung zu Biomethan für Einspeisung ins Erdgasnetz oder als Kraftstoff genutzt. Gärreste finden als Dünger in der Landwirtschaft Verwendung.

Nutzung des Biogases

Stromerzeugung (häufig ins öffentliche Netz eingespeist)
Wärmeerzeugung (Nahwärmenetze, Eigenbedarf)
Treibstoff (nach Aufbereitung, z. B. für Biogasautos)
Einspeisung ins Gasnetz (nach Methanreinigung)

3. Flüssige Biokraftstoffe

Bioethanol: Aus zucker- oder stärkehaltigen Pflanzen (z. B. Mais, Zuckerrohr).
Biodiesel: Aus Ölpflanzen (z. B. Raps) oder Altspeiseöl

Vorteile der Bioenergienutzung

  • Erneuerbar und CO₂-neutral (bei nachhaltiger Bewirtschaftung)
  • Nutzung von Abfallstoffen reduziert Müll
  • Dezentrale Energieversorgung ist möglich
  • Schafft Arbeitsplätze in ländlichen Regionen

Risiken

Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion (bei Energiepflanzen)
Emissionen bei Verbrennung (Feinstaub, NOx)
Nachhaltige Rohstoffgewinnung notwendig

Die nachstehenden Informationen zeigen die Fortschritte bei der Energiegewinnung aus Biomasse und die Risiken, die dadurch entstehen.

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