Die Brandkatastrophe von Kemerowo

Hausbau / Sicherheit:  Feuer fasziniert die Menschen schon seit Ewigkeiten. Schon in der Steinzeit diente Feuer als Wärme- und Energiequelle. Zunächst gelang es noch nicht, Feuer gezielt zu entfachen, jedoch wurden bereits natürlich entstandene Brände durch den Eingriff der Menschen bewusst am Leben gehalten. Später fand man heraus, wie ein Feuer mithilfe von Steinen und etwas brennbarem Material durch entsprechenden Funkenflug entfacht wird.

 

Dies war ein Meilenstein in der Geschichte, denn dadurch wurde es möglich, sowohl der Kälte zu trotzen, als auch Fleisch zu kochen. Auch wurde Feuer eingesetzt, um erste Gefäße aus Ton herzustellen. Doch Feuer nützt den Menschen nur, wenn es kontrolliert werden kann. Sobald es außer Kontrolle gerät, kann es ungeahnte Kräfte entfesseln und durch seine zerstörerische Wirkung eine immense Gefahr darstellen.

Die Bedeutung von Brandschutzauflagen

Natürlich ist nicht jeder Brand zu verhindern. Fast alle Brände jedoch können durch präventive Maßnahmen so weit eingedämmt werden, dass es zu keinen schwerwiegenden Folgen kommt. Dies fängt beim einfachen Brandschutzschaukasten an, geht über Brandschutztüren bis hin zu einer ausreichenden Zahl von Notausgängen und Feuerlöschern. Ein wesentlicher Faktor dafür, dass sich ein Brand nicht so schnell ausbreiten kann, besteht darin, brennbares Material dem Feuer nicht auszusetzen. Hierfür eignet sich ein Brandschutzschaukasten ganz besonders. Durch seine spezielle feuerfeste Konstruktion verhindert dieser zuverlässig das Entstehen und das Ausbreiten von Feuer. Auf diese Art lässt sich eine mögliche Gefahrenquelle sicher und kostengünstig ausschalten. Was passieren kann, wenn Brandschutzauflagen nicht konsequent umgesetzt werden, zeigte sich 2018 in der sibirischen Stadt Kemerowo.

Was ist passiert?

Das Feuer brach am 25. März 2018 in einem mehrstöckigen Einkaufszentrum aus. Als Brandursache wurde ein Kurzschluss in einer LED-Lampe ausgemacht, die Teil der Beleuchtungsanlage über der Kinderspielecke des Einkaufszentrums war. Offenbar wurde dieser durch eindringendes Schmelzwasser ausgelöst. Der Brand konnte sich sehr rasch ausbreiten und führte durch eine Verkettung von mehreren technischen Mängeln zu einer sehr hohen Opferzahl. Mindestens 64 Menschen fanden dort den Tod. Besonders tragisch ist die hohe Anzahl von Kindern unter den Getöteten. Aufgrund der Tragik des Ereignisses wurde eine eintägige Staatstrauer angeordnet.

Fahrlässigkeit und menschliches Versagen

Ein Kurzschluss ist natürlich keine ungewöhnliche Brandursache. Dass daraus aber eine Katastrophe verheerenden Ausmaßes resultierte, ist auf menschliches Versagen zurückzuführen. Die Mängelliste ist lang. Zum einen war in dem ganzen Gebäude keine Sprinkleranlage installiert, zum anderen gab es in bestimmten Gebäudebereichen keine Notausgänge, andere waren blockiert. Später stellte sich heraus, dass der Feueralarm, der eigentlich hätte ausgelöst werden müssen, nach mehreren Fehlalarmen bewusst abgeschaltet worden war. Mangelhaft ausgeführte Elektroinstallationen, sowie unfähiges Sicherheitspersonal reihen sich in die grauenhafte Liste des Versagens ein.

Bestechungsgelder als Teil des Problems?

Auch wenn der Vorwurf nie ganz aufgeklärt werden konnte, gilt es als offenes Geheimnis, dass gerade in Russland Brandschutzauflagen regelmäßig systematisch durch die Zahlung von Schmiergeldern umgegangen werden. Feuerkatastrophen ereignen sich in Russland unverhältnismäßig oft. Das riesige Land hat auf 100.000 Einwohner gerechnet sechsmal so viele Tote durch Feuer zu beklagen wie die USA. Das Sicherheitslevel in diesem Bereich liegt auf dem Niveau von Dritte-Welt-Ländern. Der Verstoß gegen geltende Brandschutzverordnungen ist nun nicht zum ersten Mal mitursächlich für eine Tragödie.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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