Prosumer-Report: Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher bleiben stark nachgefragt

Wer als Hausbesitzerin oder Hausbesitzer Solarstrom auf dem Dach erzeugt und damit einen Großteil des Energiebedarfs selbst deckt, wird als Prosumer bezeichnet. Auf vier von potenziell elf Millionen geeigneter Häuser befindet sich bereits eine Solaranlage.

Energiepolitik: Die Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer in Deutschland setzen auch in einem schwierigen Marktumfeld verstärkt auf grüne Technologien. Vor allem Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher waren im vergangenen Jahr stark nachgefragt. Messbar sind diese Zuwächse im sogenannten Prosumer-Report, der von EUPD Research im Auftrag des Ökostromanbieters LichtBlick ermittelt wird. Der entsprechende Index stieg 2024 um 30 Prozent auf 21,9 Punkte.

Vier von potenziell elf Millionen Häusern erzeugen bereits Solarstrom auf dem Dach

Wer als Hausbesitzerin oder Hausbesitzer Solarstrom auf dem Dach erzeugt und damit einen Großteil des Energiebedarfs selbst deckt, wird als Prosumer bezeichnet. 11,1 Millionen Häuser in Deutschland gelten als wirtschaftlich geeignet für eine Solaranlage, sie bilden das Prosumer-Potenzial. Dem aktuellen Prosumer-Report zufolge bleiben Photovoltaikanlagen die tragende Säule der Energiewende im Eigenheim, im vergangenen Jahr wurden bereits vier Millionen Solaranlagen mit einer Leistung bis 20 Kilowatt Peak (kWp) registriert, damit nutzen bereits gut ein Drittel der Prosumer-Häuser Solarstrom vom eigenen Dach. Insgesamt haben die Prosumer 30 Milliarden Kilowattstunden Strom im vergangenen Jahr erzeugt – sechs Milliarden mehr als in 2023 noch.

Definition Prosumer

Ein Prosumer im Zusammenhang mit Stromverbrauch und Stromerzeugung ist eine Person oder ein Unternehmen, das gleichzeitig Energie verbraucht („Consumer“) und selbst Energie erzeugt („Producer“) – also beides in einem ist.

Typische Beispiele:

  • Haushalte mit Photovoltaikanlage auf dem Dach, die einen Teil ihres Stroms selbst erzeugen und nutzen
  • Betriebe, die eigene Energieanlagen (z. B. PV, Blockheizkraftwerke) betreiben
  • Nutzer, die Energie nicht nur erzeugen, sondern auch über Speicher (z. B. Batteriespeicher, Elektroautos) flexibel einspeisen oder beziehen

Ein Prosumer ist also ein Akteur im Energiesystem, der aktiv an der Energieproduktion teilnimmt, statt nur passiv Strom aus dem Netz zu beziehen.



Batteriespeicher und Smart Meter mit erfreulicher Entwicklung

Auch Batteriespeicher sind auf dem Vormarsch: Man findet sie in knapp 17 Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser, seit 2020 hat sich die Zahl der neu installierten Speicher damit mehr als versechsfacht. Der Anteil der Haushalte mit Smart Meter, der Grundlage für die flexible Nutzung von Strom, konnten sich im vergangenen Jahr verfünffachen.

Entwicklung bei Wärmepumpen und E-Autos verhalten

Nach zwei Rekordjahren brach der Wärmepumpenmarkt dagegen im vergangenen Jahr um 46 Prozent ein, der Anteil der Prosumer-Häuser mit eingebauter Wärmepumpe stieg daher nur leicht an. Auch bei E-Autos und privaten Ladestationen verlangsamte sich das Wachstum erheblich.

Prosumer können zwei Drittel ihres Energiebedarfs decken

Aktuell decken Prosumer im Schnitt neun Prozent ihres Energiebedarfs selbst. "Das Potenzial liegt jedoch deutlich höher: Wären alle geeigneten Häuser mit Solaranlagen ausgestattet, könnten 64 Prozent des Gesamtbedarfs an Strom, Wärme und Mobilität bilanziell selbst erzeugt werden – das entspricht 69 Milliarden Kilowattstunden jährlich beziehungsweise 14 Prozent der heutigen Nettostromerzeugung in Deutschland", erklärt Anja Fricke vom Energieversorger LichtBlick.

Quelle: LichtBlick SE, Hamburg
Foto: djd/LichtBlick/PantherMedia/Andreas Weber