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Ohne fortschrittliche Stromspeichertechnik kein effektives Energiesystem

Stromspeichertechnik

Energie / Strom:  Ob bei der Klima- oder der Verkehrswende: Bei einem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien im Strommix und einer steigenden Stromnachfrage, wenn der Verkauf von E-Autos signifikante Zahlen erreicht, wird die Sicherung unserer Stromversorgung eine echte Herkulesaufgabe. Fachleute prognostizieren die Energiespeicherung als viertes Element unseres Energiesystems - neben der Erzeugung, der Verteilung und dem Verbrauch.

Ein wichtiger Pfeiler für die Versorgungssicherheit ist daher der Ausbau von Speichertechniken, bei denen Kupfer eine Hauptrolle spielt. Generell ist Kupfer bei der Energiewende ein ebenso wichtiges Element wie im Bereich der erneuerbaren Energien. Es wird daher eine steigende Nachfrage nach dem roten Metall auch beim Auf- und Ausbau neuer Stromspeicher erwartet.

Schwungräder bringen Züge auf Touren

Zu unterscheiden sind kurz-, mittel- und langfristige Speichertechniken. Zu den sehr kurzfristigen zählen Schwungräder, die sich zur Erzeugung schnell reagierender, kurzzeitig benötigter Regelenergie eignen. In Schwungrad-Energiespeichern können supraleitende Magnetlager - praktisch ein massiver Klotz aus Kupfer - sowohl die Lagerreibung als auch den Verschleiß komplett vermeiden. Zu den kurz- bis mittelfristigen Lösungen für Stromspeicher gehören Warmwasserspeicher oder Batterien.

Typisches Beispiel für die Wärmenutzung sind Wärmepumpen, die einen groß dimensionierten, gut isolierten Warmwasserspeicher immer dann aufladen, wenn ein Strom-Überangebot besteht. Deren Einsatz kann - unter Verwendung von deutlich mehr Kupfer - den Raumwärmesektor sehr viel besser bedienen als simples "Verheizen" elektrischer Energie. Ähnlich funktionieren dezentrale Batteriesysteme im Haushalt, die heute vor allem über Solarstrom aus einer PV-Anlage auf dem Hausdach geladen werden. Der Strom lässt sich dann nachts oder in sonnenarmen Zeiten nutzen.

Wasser oder Wasserstoff als langfristig nutzbare Energiereserve

Zur sehr langfristigen Speicherung von Strom eignen sich unter anderem Pumpspeicherkraftwerke oder Wasserstoff-Speicher. Bei ersteren wird Wasser mit Überschussstrom in einen höher gelegenen Speicher, zum Beispiel in einen bestehenden Stausee gepumpt. Bei Bedarf betreibt es dann wie bei einem normalen Stauwerk Pumpen oder Turbinen zur Stromerzeugung. Bei der als Power-to-Gas bezeichneten Speichertechnik nutzt man Strom, um aus Wasser Wasserstoff zu erzeugen. Dieser lässt sich nahezu unbegrenzt speichern und zum Beispiel durch die Umwandlung in synthetisches Methan in Gaskraftwerken einsetzen.

Kupferreserven für den Klimaschutz

Energiespeicherung hilft bei der Entkoppelung von Energieerzeugung und Stromverbrauch. In einem Fachbeitrag schätzt Robert Pinter von der Copper Alliance, dass die weltweit installierten Speicherkapazitäten von 160 Gigawatt bis 2040 auf mindestens 380 Gigawatt ausgebaut werden müssen, um den Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen.

Obwohl bei den meisten Speichertechniken Kupfer eingesetzt wird, ist keine Verknappung zu befürchten. Die bekannten Kupferreserven sind hoch, zudem wird immer mehr Kupfer wiederverwertet. Durch laufende und zukünftige Explorationsmöglichkeiten wird sich die Zahl der Reserven und Ressourcen weiter erhöhen.

Quelle: Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e. V., Düsseldorf
Foto: Copper Alliance