Den Wärmemarkt im Rahmen der Energiewende nicht vergessen

Massnahmen zur EnergiewendeEnergie / Energiepolitik:  Die seit Anfang des Jahres vorliegende KWK-Novelle reduziert CO2, die Ziele des Aktionsplans Klimaschutz werden mit den bestehenden Maßnahmen aber nicht erreicht. Die Deutsche Umwelthilfe fordert weiteren Einsatz Erneuerbarer Energeien, um Potentiale zur CO2-Einsparung im Wärmesektor auszuschöpfen.

Mit der Gesetzesnovelle zur Kraft-Wärme-Kopplung hat die Bundesregierung Anfang des Jahres einen wichtigen Schritt für den Klimaschutz unternommen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt, dass mit der Novelle der Umstieg von Kohle zu Gas bei KWK-Anlagen gefördert und damit auf eine CO2-arme Form der Energieerzeugung gesetzt wird. Allerdings wird aus Sicht der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation der Bereich Wärme im KWK-Gesetz zu wenig berücksichtigt. Die DUH fordert die Bundesregierung auf, die Wärmewende mit Erneuerbaren Energien voranzutreiben.

KWK ist eine wesentliche Schnittstelle zwischen Strom- und Wärmemarkt

In der öffentlichen Debatte über Klimaschutz und Energiewende liegt der Fokus jedoch bisher auf der Stromerzeugung. Die Bedeutung von KWK im Wärmebereich wird derzeit zu wenig berücksichtigt. Wärmegewinnung durch Solarthermie, Geothermie, biogene Reststoffe oder während der Müllverbrennung birgt Potentiale, die nicht ausgeschöpft werden. Die Bundesregierung ist aufgefordert, hier wichtige Impulse zu setzen, um die Wärmewende voranzubringen.

Derzeit liegt der Anteil Erneuerbaren Energien am Wärmemarkt bei nur knapp zehn Prozent. Die Sanierungsrate bei Altbauten beträgt derzeit nur etwa ein Prozent. Dies reicht nicht aus, um die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen.

Im Aktionsplan Klimaschutz 2020 nennt die Bundesregierung konkrete Zahlen, um in den verschiedenen Sektoren CO2 einzusparen. Wie genau diese Ziele erreicht werden sollen, ist in vielen Bereichen noch nicht konkret benannt. Die Bundesregierung muss jetzt an den entsprechenden Stellschrauben drehen, um ihren Klimaschutzzielen in den nächsten fünf Jahren gerecht zu werden. Der Einsatz von Erneuerbaren Energien im Wärmebereich ist hierfür ein wesentlicher Aspekt. Der Erhalt, sowie der Ausbau der Wärmenetze sind eine wichtige Voraussetzung, um zukünftig auf die erneuerbare Wärme wechseln zu können.

KWK-Ausbau ist auch für die Wärmewende erforderlich

Eine Wärmewende ist längst überfällig und erfordert auch ein Wärmeziel für den KWK-Ausbau, das der Gesetzentwurf in seiner jetzigen Form nicht beinhaltet. Bis 2030 ist ein Anteil von Wärme aus KWK von 30% am gesamten Wärmemarkt erreichbar, der bis 2050 auf 50% gesteigert werden kann, so die Überzeugung der Umweltverbände. Soll die Energiewende auch im Bereich Wärme funktionieren, ist KWK ein unverzichtbarer und wichtiger Baustein, der ökologisch sinnvoll ist und hierzulande auch Arbeitsplätze schafft. Die vorgesehene Erhöhung des Förderdeckel auf 1,5 Milliarden Euro im Jahr sei dabei aus Sicht der Verbände bereits ausreichend. Die Verdopplung des Förderdeckels gibt genügend Raum für die weitere Förderung sowohl des eigengenutzten als auch des an Dritte über Kundenanlagen (z.B. Mieterstrom) oder Netze der allgemeinen Versorgung gelieferten KWK-Stroms.
 
Quelle: Deutsche Umwelthilfe e. V.
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