Fertighaus

Der Hausbau als Fertighaus in den verschiedenen Energiestandards

Energiestandards beim FertighausHausbau / Fertighaus:  Im heutigen Fertighausmarkt werden diverse Angebote gemacht, die einen besonderen Energieverbrauchs-Standard beinhalten. Für den Verbraucher stellt sich die Frage, was sich denn überhaupt hinter den diversen Fachbegriffen, wie Drei-Liter-Haus, KfW55 Effizienzhaus, Effizienzhaus 70, Niedrigenergiehaus, Passivhaus und Plusenergiehaus verbirgt. Wir wollen hier den Versuch machen, diese Begriffe zu erklären, um dem Fertighaus-Interessenten seine Entscheidung zum Hausbau als Fertighaus zu vereinfachen.

Was bedeutet Energiestandard beim Fertighaus?

Der Energiestandard ist nach gängiger Übung der Wert, der durch bauliche Maßnahmen und Mittel der Haustechnik für ein Gebäude errechnet wird. Maßeinheit dafür ist der Energiebedarf in Kilowattstunden pro Quadratmeter Energiebezugsfläche und Jahr.

Das Niedrigenergiehaus

Das Niedrigenergiehaus ist das Standardhaus gemäß der EnEV (Energieeinsparverordnung). Die in der Verordnung vorgegebenen Werte sind der Mindeststandard für den Neubau von Häusern. Dabei werden der Transmissionswärmeverlust und der Primärenergiebedarf festgelegt und in Relation zum so genannten Kompaktheitsgrad des Gebäudes begrenzt.

Dieser Standard kann auch von Altbauten erreicht werden, indem energetische Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz eingesetzt werden. Diese Maßnahmen können sein (und werden von der KfW-Bank gefördert):

Dämmung der Außenwände, der Dachflächen und der Kellerdecke
Einbau von Fenstern mit Dreifachverglasung
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Energieeffiziente Heizungsanlage
Solarthermieanlage
Photovoltaikanlage
Sonnenschutz und Wärmeschutzanlagen
Energieberatung und energetische Baubegleitung

Das Drei-Liter-Haus

Der Energiebedarf kann auch in andere Größen umgerechnet werden, als nur in kWh. Zum Beispiel in das sogenannte Heizöläquivalent. Dabei entspricht 1 kWh in etwa 0,1 Liter Heizöl. Davon wird der Begriff „3-Liter-Haus“ abgeleitet, weil 3 Liter Heizöl etwa 30 kWh entsprechen.

Das Drei-Liter-Haus hat also einen jährlichen Primärenergiebedarf von maximal 3 Liter Heizöl pro qm und Jahr. Umgerechnet auf ein Wohnhaus mit 120 qm Wohnfläche bedeutet es, dass in diesem Haus maximal 360 Liter Heizöl im Jahr verbraucht werden dürfen.

KfW Effizienzhaus

Man unterscheidet bei den KfW-Effizienzhäusern zwischen dem

KfW Effizienzhaus 40
KfW-Effizienzhaus 55
KfW-Effizienzhaus 70
KfW-Effizienzhaus 100

Das KfW Effizienzhaus verdankt seinen Namen den Förderkategorien der KfW-Bank (ehemals Kreditanstalt für Wiederaufbau). Diese fördert gemäß der Energieeinsparverordnung den Bau bzw. Kauf von energiesparenden Immobilien mit zinsgünstigen Darlehen.

Für ein KfW Effizienzhaus 40 darf der Energiebedarf pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr im Bezug zum Standardhaus (Niedrigenergiehaus)  nur bei 40% liegen. Es muss also 60 % weniger Energie verbrauchen, als das Standardhaus.

Für das KfW-Effizienzhaus 55 liegt der Wert bei 55 % Energiebedarf bezogen auf das Standardhaus, also eine Energieeinsparung von 45 %.

Das KfW-Effizienzhaus 70 muss demnach dann 30 % weniger Energie verbrauchen, als das Standardhaus.

Das KfW-Effizienzhaus 100 entspricht in vollem Umfang den Vorgaben des Niedrigenergiehauses gemäß EnEV.

Passivhaus

Der Name Passivhaus begründet sich darin, dass der Wärmebedarf des Hauses aus passiven Quellen gedeckt wird. Zu diesen passiven Quellen gehört in erster Linie die Sonnenenergie, weiterhin die Abwärme von Menschen und Hausgeräten. Hier ist neben der Verwendung entsprechenden (ökologischen) Baumaterials auch eine die Sonnenenergie einbeziehende Architektur gefragt.

Ein Passivhaus wird nur dann vom Passivhausinstitut Darmstadt zertifiziert, wenn es einen Heizwärmebedarf von maximal 15 Kilowattstunden (Heizöläquivalent von etwa 1,5 Liter Heizöl) pro Quadratmeter und Jahr nicht übersteigt. Die maximal zulässige Heizlast beträgt 10 W/m² und muss auch im Winter über die Zuluft erreicht werden können. Weiterhin muss ein zertifiziertes ein Passivhaus bestimmte Grenzwerte im Bereich des Primärenergiebedarfs , der Luftdichtheit und der minimalen Wirkungsgrade erreichen.

Plusenergiehaus

Ein Plusenergiehaus ist die gegenwärtige Krönung des Energiestandards. Plusenergiehäuser erzeugen soviel zusätzliche Energie, dass sie diese in das öffentliche Netz abgeben können. Es gibt hierfür keine gesetzlichen Regelungen. Ein besonders gutes Beispiel für ein Fertighaus, dass den Standard eines Plusenergiehauses erreicht, bietet der Fertighaushersteller Fertighaus Weiss an.

Das Plusenergiehaus wird bei Fertighaus Weiss Sonnenenergiehaus genannt. Das Fertighaus beinhaltet neben der perfekt gedämmten Gebäudehülle großflächig 3-fach verglaste Wärmeschutzfenster mit einem U-Wert von 0,74 W/m²K. Die Sonnenenergie wird durch eine Photovoltaikanlage und eine Solarthermieanlage optimal genutzt, die in Verbindung mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, kontrollierter Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung eingesetzt werden. Durch diese Maßnahmen kann mehr Energie erzeugt werden, als für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom, über das ganze Jahr gerechnet, von seinen Bewohnern benötigt wird.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Fertighaus Weiss
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