Badezimmer

Wenn der Wasserhahn tropft..

Trinkwasser sparen - Wenn der Wasserhahn tropft..Durch den schnellen Wechsel maroder Dichtungen wertvolles Trinkwasser sparen

Hausbau / Badezimmer:  In Deutschland ist die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser gesichert. Dies ist eine (beruhigende) Einschätzung des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW). Doch angesichts von Klimawandel und dem Gebot des schonenden Einsatzes natürlicher Ressourcen ist die unnötige – noch dazu ins Geld gehende – Vergeudung von Wasser zu vermeiden. Hinzu kommt, dass trotz der im europäischen Vergleich guter Trink-Wasserqualitäten mehr oder weniger hartnäckige Kalkrückstände die Materialien angreifen. Wenn in die Jahre gekommene Wasserhähne verschleißen und zu tropfen beginnen, verschwenden sie das kostbare Nass. Die Immobilienprofis von Immonet.de zeigen, wie Sie durch den schnellen Wechsel maroder Dichtungen wertvolles Trinkwasser sparen können und warum der Wechsel für Heimwerker so einfach sein kann.

Wichtig: das Wasser vorher abdrehen

Pro Stunde kann schnell ein halber Liter Wasser und mehr im Abfluss verschwinden. Verantwortlich dafür sind meist verkalkte oder poröse Dichtungen. Das Problem ist mit einfachsten Mitteln zu beseitigen: In den meisten Fällen hilft es, die Dichtungen schlichtweg auszutauschen.

Das ist denkbar einfach: Die Armaturengriffe müssen zunächst entfernt werden. Zuvor muss das Wasser an den Eckventilen unter dem Waschbecken abgedreht werden. Bei einer Zweigriffarmatur lassen sich die Griffe abziehen oder mit einer Rohrzange abschrauben. Dazu muss der Griff zunächst ganz aufgedreht werden. Dann mit der Zange in die gleiche Richtung weiterdrehen. Damit die Armatur nicht zerkratzt, empfiehlt es sich, einen Lappen dazwischen zu legen. Mit einem passenden Schraubenschlüssel kann dann das Ventil herausgedreht werden. Die so genannte Hahnscheibe befindet sich am unteren Ventil-Ende in einer Messinghülse und ist mit einer kleinen Mutter gesichert.

Was können Sie gegen lästige Kalkrückstände tun? Die verkalkten Ventile in Essig baden oder Kalkentferner verwenden, der die Ablagerungen löst. Erfahrene Heimwerker reiben im Rahmen dieser Prozedur vor dem Eindrehen des Ventils das Gewinde im Griff und im Ventil mit Hahnfett ein. Der angenehme Nebeneffekt ist, dass das Material zusätzlich vor Korrosion geschützt wird. Außerdem fällt der nächste Dichtungswechsel garantiert leichter.

Bei einer Einhebelarmatur sorgt eine Kartusche mit Keramikscheiben für die nötige Dichtheit. Da diese in der Regel sehr langlebig sind, liegt es meistens nicht am Verschleiß, sondern an Kalkablagerungen oder Verschmutzungen, wenn der Hahn tropft. Die Kartusche lässt sich nach dem Abschrauben des Griffs herausnehmen. Für die Reinigung empfiehlt sich auch hier ein Bad in Essig oder Kalkreiniger. Danach die Kartusche mit Wasser abspülen, wieder einsetzen und mit den zuvor gelösten Halteschrauben festziehen. Sollten doch Verschleißerscheinungen vorliegen, hilft nur der komplette Austausch bzw. bei Billigarmaturen ohne Kartuschen-Ersatzteile der Kauf einer neuen Armatur.

Hightech im Bad

Auch Armaturenoberflächen brauchen durch Kalk und andere Verschmutzungen regelmäßige Reinigung, damit sie nicht unansehnlich werden. Um möglichst wenig Angriffsflächen zu bieten, haben Armaturenhersteller eine Schmutz abweisende Oberflächen-Veredelung entwickelt, die bei matt verchromten Armaturen einsetzbar ist. Seit einigen Jahren können Verbraucher derartige Produkte kaufen. Die ersten Beschichtungsanlagen für Schmutz abweisende Oberflächen auf Basis der Nanotechnologie sind seit dem Jahr 2001 in Betrieb.

Die spezielle Oberflächenvergütung wird dauerhaft bei Temperaturen zwischen 300 und 400 Grad eingebrannt und bewirkt, dass die Oberflächenspannung des Wassers stärker ist als die Anziehungskraft der Wannenoberfläche. Durch diese Hightech-Beschichtung ziehen sich die Wassertropfen kugelförmig zusammen und perlen sehr gut ab. Haken bei der Sache: Die Kosten können pro Objekt etwa 50 bis 60 Euro über der Standardkeramik liegen. Eine Gefahr besteht zudem durch die Verwendung ungeeigneter Pflegemittel. Die glatten und eigentlich pflegeleichten Oberflächen werden durch zu scharfe Reinigungslösungen aufgeraut. Danach können sich Kalk und Schmutz noch stärker festsetzen. Das Ergebnis: Beim nächsten Mal muss noch heftiger geputzt werden – ein Teufelskreis beginnt.

Quelle: immonet.de