Badezimmer

Was Sie bei der Auswahl Ihrer Badarmaturen beachten sollten

BadarmaturenHausbau / Badezimmer:  Ob Sie renovieren oder neu bauen: Die Auswahl der neuen Armaturen für Ihr Bad will gut überlegt sein. Zum einen nutzen Sie das Badezimmer Tag für Tag aufs Neue: Sie waschen sich die Hände, füllen den Putzeimer, duschen oder genießen ein entspannendes Schaumbad. Zum anderen müssen die neuen Armaturen zu Ihnen passen: Wünschen Sie sich Modernität, oder ist es Ihnen wichtig, dass die neuen Armaturen leicht zu handhaben und kindersicher sind? Und welche Ausstattung passt zur Bauweise Ihres Badezimmers?

 

Ein Fachmarkt für Sanitärbedarf bietet eine schier unermessliche Auswahl. Bevor Sie Ihre neuen Armaturen suchen und einkaufen, sollten Sie vor dem Kauf einige Dinge klären. Die folgenden sechs Punkte sollen Ihnen dabei helfen, die passenden Armaturen für ihr Badezimmer zu finden. Machen Sie sich Gedanken – es wird sich auszuzahlen!

1. Wo werden Armaturen genutzt?

Das Badezimmer bietet reichlich Einsatzorte für die neuen Armaturen: Sie können zum Beispiel an der Badewanne, in der Dusche oder am Waschtisch montiert werden.

Die Waschtischarmatur:
Sie findet ihren Platz sowohl auf dem Tisch selbst als auch an der anliegenden Wand. Waschtischarmaturen gibt es heute in verschiedenen Varianten. Möchten Sie zum Beispiel ein sogenanntes Aufsatzbecken nutzen, muss die Armatur hinter oder neben dem Becken in den Tisch integriert werden – ganz anders also als bei der klassischen Variante mit der Montage auf dem Becken selbst
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Die Duschbrause:
Duschbrausen sind vielfach einsetzbar. Man teilt sie in verschiedene Kategorien ein. Die sogenannte Handbrause findet man in der Duschkabine oder am Badewannenrand. Sie wird am häufigsten installiert. Für den Waschvorgang löst man die Handbrause einfach aus ihrer Halterung. Sie können die Halterung der Handbrause an einer entsprechenden Stange anbringen, sodass Sie die Höhe der Handbrause bei Bedarf ganz passend einstellen können. Kopfbrausen sind weniger flexibel. Man montiert sie direkt an der Wand bzw. an der Decke. Wer den Duschspaß noch weiter intensivieren möchte, kann Seitenbrausen installieren. Sie können jede Art von Duschbrause manuell auf die gewünschte Strahlstärke und -dichte einstellen. So ist ein ganz individuelles Duscherlebnis garantiert.

Die Badewannenarmatur:
Badewannenarmaturen baut man meist direkt an der Wand ein. Aber auch hier gibt es Ausnahmen: So werden manche Badewannenarmaturen am Rand der Wanne platziert. Die Ausstattung für die Badewanne wird oftmals mit den Armaturen für die Dusche kombiniert.

Die Bidetarmatur:
Vielleicht brauchen Sie aber auch die geeigneten Armaturen für ein Bidet? Dann brauchen Sie eine ganz spezielle Ausstattung, um die Richtung des Wasserstrahls zu regulieren. Fragen Sie Ihren Fachhändler nach einer Armatur mit verstellbarem Kugelauslauf.

2. Die Qual der Wahl: Wie soll das Wasser fließen?

Welche Art von Armatur wünschen Sie sich? Welche Funktion soll Sie erfüllen? Sie haben hier mehrere Möglichkeiten:

Das Thermostat:
Ein Thermostat hat den Vorteil, dass Sie die von Ihnen bevorzugte Wassertemperatur im Vorfeld einstellen können. Das schont die Umwelt und Ihren Geldbeutel, da Sie keine Zeit auf die richtige Temperierung vergeuden, sondern direkt in die perfekt eingestellte Dusche steigen können. Keine Sorge: Das Thermostat hat eine eingebaute Sicherung, die verhindert, dass das Wasser zu heiß eingestellt wird. So können Sie ganz beruhigt sein, wenn Ihre Kinder mal die Einstellung verändern.
Die Batterie des Thermostats enthält ein Metall, das auf Wärme reagiert und sich je nach eingestellter Gradzahl ausdehnt oder zusammenzieht. So wird die einmal eingestellte Temperatur stabil gehalten. Das Thermostat kann in verschiedenen Varianten erworben werden: als Wand-, Stand- oder Unterputzarmatur.

Der Einhebelmischer (Eingriff-Mischbatterie):
Diese Armatur verfügt über nur einen Hebel. Bewegen Sie diesen nach oben, verstärken Sie den Wasserstrahl; drücken Sie ihn von einer Seite zur anderen, vermischen sich die unterschiedlichen Temperaturen zu dem gewünschten Wärmegrad. Der Einhebelmischer ist eine sehr einfach zu bedienende Armatur: Mit nur einer Handbewegung können Sie exakt den Wasserstrahl einstellen, den Sie gerade benötigen. Das spart Bewegungsabläufe, Zeit und Wasser. Der Einhebelmischer ist vielfach einsetzbar. Sie bekommen ihn in allen Fachmärkten für Sanitärbedarf.

Die Zweigriffarmatur:
Anders als der Einhebelmischer verfügt diese Ausstattungsvariante über zwei separate Temperatur- und Druckregler sowie über einen Wasserhahn. Drehen Sie an den Reglern, wird das Wasser eingelassen. Der rot gekennzeichnete linke Regler führt warmes, der blau markierte Regler kaltes Wasser zu. Die unterschiedlich temperierten Wasserströme werden miteinander vermischt und über den Hahn abgelassen.

Die Dreilocharmatur:
Die Dreiloch- und die Zweigriffarmatur sind sich sehr ähnlich: Beide Armaturen verfügen über zwei Regler und einen Wasserauslauf. Bei der Dreilocharmatur sind die einzelnen Komponenten allerdings nicht direkt miteinander verbunden: An der Wand beziehungsweise auf dem Waschtisch sehen Sie drei separate Komponenten. Die Dreilocharmatur besticht durch ihr Design und ist sehr beliebt.

3. Setzen Sie auf Qualität!

Sie haben die Wahl zwischen sehr günstigen und einfachen, ebenso wie hochwertigen und etwas teureren Ausstattungen. Die Armaturen im Bad kommen jeden Tag mehrfach zum Einsatz. Ein guter Grund, auf Qualität zu setzen, damit Sie nicht alle Jahre wieder neue Armaturen einsetzen müssen. Setzen Sie auf bewährte Hersteller – Sie werden es nicht bereuen, denn langfristig wird sich diese Investition wieder ausgleichen. Wenn Sie Markenware einkaufen, bekommen Sie in der Regel eine mehrjährige Garantie zugesichert und können davon ausgehen, dass nur geprüfte Materialien für das Produkt verwendet wurden.

Eine hochwertige Armatur sollte aber nicht nur aus erstklassigem Material sein. Wichtig sind hier auch die einfache und sichere Bedienung. Fragen Sie Fachkräfte aus dem Sanitärbereich nach ihren Empfehlungen oder nutzen Sie die Suchmaschinen im Internet, um eine Auswahl von Herstellern mit echter Qualitätsware zusammenzustellen. Hier eine kleine Liste bekannter europäischer Produzenten:

  • Grohe
  • Jado
  • Villeroy & Boch
  • Steinberg
  • Vola
  • Ideal Standard
  • Hansa
  • Herzbach
  • Kludi
  • Nobili.

Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Suche und werfen Sie einen Blick auf verschiedene Hersteller und ihre Sortimente – Sie und Ihr Bad werden davon profitieren!

4. Sparsamkeit zahlt sich doppelt aus!

Wer mit der Ressource Wasser sorgsam umgeht, spart Geld, schont die Umwelt und handelt nachhaltig. Wer um eine entsprechende Sparsamkeit bemüht ist, sollte auf einen Einhandmischer setzen. Er mischt die unterschiedlich temperierten Wasserströme blitzschnell zusammen. Sie müssen nur sehr kurz an dem Hebel drücken, um Ihr ganz persönliches Optimum zu finden. Für die Dusche gilt: Wer auf eine Kopfbrause verzichtet und stattdessen eine Handbrause nutzt, spart ebenfalls Wasser. Außerdem ist der Einsatz eines Thermostats sehr sinnvoll. Mit seiner Hilfe können Sie die von Ihnen gewünschte Temperatur bereits vor dem Duschvorgang auswählen – und so Zeit und Wasser sparen.

Weitere Tipps zur Reduzierung des Wasserverbrauchs in Ihrem Badezimmer sowie auch in Ihrer Küche hält die Internetseite ­www.haus.de­ bereit. Sparsamkeit lohnt sich für Sie!

5. Das passt zu mir!

Das Design ist ebenfalls ein sehr wichtiger Punkt. Was genau passt zu Ihnen? Und was passt zu Ihrem Badezimmer?

Sind sie eine Person, der es wichtig ist, ganz nah am Puls der Zeit zu leben oder legen sie einfach Wert darauf, dass Ihr Badezimmer eine Ruheoase ist? Wollen Sie klassische Formen, auffallend nostalgische oder eher trendige Ausstattungen? Horchen Sie in sich und fragen Sie alle Familienmitglieder nach ihren Präferenzen. Denken Sie daran: Sie verbringen viel Zeit in Ihrem Badezimmer.

Gleichzeitig sollten Sie genau schauen, welche Armaturen in Ihr bereits bestehendes Bad passen – sowohl design- als auch bautechnisch. Vielleicht mögen Sie Ihr jetziges Badezimmerdesign nicht mehr wirklich, sind sich aber sicher, dass Sie keine Komplettrenovierung in Angriff nehmen möchten? Dann versuchen Sie, mit den benötigten neuen Komponenten keinen unangenehmen Stilbruch zu verursachen. Wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie in der Familie, im Freundeskreis oder direkt bei einem Fachmann Rat einholen. Möglicherweise sind ganz klassische Produkte die richtige und beruhigende Ergänzung für das einst so geliebte und jetzt eher nervige Pop Art-Design in Ihrem Bad. Vielleicht peppt eine nostalgische Armatur Ihr einfaches Badezimmer etwas auf, macht es interessanter. Oder Sie führen den modernen Landhausstiel ein und entscheiden sich für ein Aufsatzbecken auf einem soliden Holzwaschtisch. Seien Sie kreativ! Weitere Inspirationen können Sie sich auf der Internetseite www.badratgeber.de holen.

Vielleicht stellen Sie im Verlauf Ihrer Suche zudem fest, dass Sie lieber eine Waschtischarmatur mit getrennten Komponenten hätten als eine zusammenhängende Armatur. Denken Sie dabei aber auch daran, dass Sie zur Montage einer solchen Armatur nicht nur eine Bohrung, sondern gleich drei Bohrungen vornehmen müssen. Lässt die Wand das zu? Was die weiteren baulichen Daten betrifft, sollten Sie vor dem Einkauf die Höhe, die so genannte Auslauflänge und -breite sowie den Lochabstand am vorgesehenen Armaturenplatz ausmessen. Es wäre doch ärgerlich, wenn Sie eine Armatur besorgen, die dann nicht in Ihr Bad passt.

6. Auswahl und Einbau: Fachkräfte helfen Ihnen gerne weiter!

Wenn Sie sich bei der Auswahl der neuen Badezimmerarmatur unsicher sind, sollten Sie sich nicht scheuen, auf einen Fachmann zuzugehen. Er kann Ihnen helfen, die neuen Komponenten für Ihr Badezimmer passgenau einzukaufen und schließlich auch zu installieren. Sollten Sie natürlich selbst über ausreichende handwerkliche Sachkenntnisse verfügen, können Sie ganz gezielt selbst loslegen. Jeder Armatur liegt eine genaue Anleitung bei, die erklärt, wie sie anzubringen ist. Dabei ist unbedingt zu berücksichtigen, dass die Eigenmontage stets auf Ihr eigenes Risiko geschieht. Achten Sie außerdem bitte auf den Hinweis, ob Sie die Armatur überhaupt selbst anbringen dürfen – dies ist nicht immer der Fall!


Quelle:  Holger Zechlin, Geschäftsführer der Evendo Consulting GmbH und Betreiber von emero.de, dem Portal für Bad- und Küchen-Armaturen.
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de